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Bericht

Name des Laufes:Ettlinger Abendsportfest
mehr zum Lauf: VID493
Datum des Laufes:9.6.2004 (Wed)
Ort:Ettlingen
Plz:D7
Homepage:http://www.sc88bruchhausen.de/
Strecken:3000m
Beschaffenheit:Kunststoffbahn
Profil:flach (ach :-)
Wetter:30°C, schwül
Teilnehmer:10
Name des Berichtenden:Frank Pählke
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 11.6.2004 (Fri)
Kurzer Lauf, langer (Vor-)Bericht - nun denn...

Ich bin zwar schon seit 1993 bei Volksläufen und seit 1997 beim Triathlon aktiv und mittlerweile in der "Senioren"-Klasse (M30) angekommen, aber dies soll eine echte Premiere sein: mein erster Wettkampf auf der Bahn seit den Bundesjugendspielen im 10. Schuljahr. Das erklärte Ziel: 3000 m unter 10 min. Von meinen 5- und 10-km-Zeiten her sollte das eigentlich machbar sein - beim 5-km-Lauf hatte ich immerhin schon mal eine Durchgangszeit von 10:07.

Nach einiger Beratung durch drsl und durch Vereinskameraden fällt meine Wahl auf das Abendsportfest in Ettlingen am 9. Juni. Nach einer voll gelungenen Generalprobe über 6x1000 m beim Bahntraining eine Woche zuvor steigt in den Tagen vor dem Wettkampf die Nervosität im Gleichschritt mit den Temperaturen.

Karlsruhe, kurz nach 17 Uhr, noch zwei Stunden bis zum Start: ich stehe bei 33°C und tropischer Luftfeuchtigkeit in der Sonne, warte auf die Straßenbahn nach Ettlingen und beginne mich zu fragen, wieso der Wettkampf ausgerechnet an diesem Tag stattfinden muss... Nach 40 min rollender Sauna und einem kurzen Fußmarsch ist das Albgaustadion erreicht, wo die Schülerwettbewerbe schon in vollem Gange sind. Das Abholen der Startunterlagen geht schnell und problemlos, insgesamt wirkt alles im Vergleich zu manchen Volksläufen recht familiär und überschaubar.

Nachdem ich mich umgezogen habe, beginne ich ein wenig durchs Stadion zu traben, mache zwischendurch aber immer wieder Halt, um mir die hoch- und weitspringenden, ballwerfenden, kugelstoßenden und sprintenden Schüler anzuschauen und die elektronische Messtechnik neugierig zu begutachten. Das Stadion liegt etwa 10 m tiefer als die Umgebung in einer Geländesenke, die Sitzreihen sind in die Böschung gebaut. Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel und der Schweiß rennt in Strömen, aber die Beine fühlen sich bei drei kurzen Steigerungen gar nicht so schlecht an.

Bald ist klar, dass der Zeitplan sich ziemlich verzögert: statt um 19:10 wird der 3000-m-Lauf mindestens eine halbe Stunde später starten. Vorher sind die Hindernisläufer/innen an der Reihe, für die es um Badische Meisterehren geht. Ich stelle mich als Zuschauer an den Wassergraben und bin begeistert: so spaktakulär geht es bei einem Volkslauf nicht zu, am liebsten würde ich es gleich selbst einmal ausprobieren.

Doch jetzt sind wir gleich an der Reihe: 7 männliche und 3 weibliche 3000-m-Läufer, altersmäßig gemischt von Jugend B bis Senioren. Die Verzögerung hat auch eine gute Seite: Mittlerweile ist die Sonne hinter der Böschung verschwunden, und das Stadion liegt im Schatten. Noch etwas getrabt und zwei Steigerungen: Hilfe, wer hat mir denn plötzlich Gummi in die Beine gespritzt? So nervös war ich vor dem Start schon lange nicht mehr.

Eine letzte kurze Verzögerung, weil ein Mitläufer noch schnell seine Blase entleeren muss, dann heißt es "auf die Plätze - los!". Nach kurzer Rangelei liege ich auf Platz 3, vor mir u.a. ein 15-jähriger Jugendlicher. Irgendwie kommt mir das Tempo relativ langsam vor, was mich ziemlich wundert, denn im Internet habe ich die Ergebnisliste vom Vorjahr gesehen: Siegerzeit unter 9 min, mehrere Läufer deutlich unter 9:30.

Nach 100 m beschließe ich, meinem Gefühl zu trauen, und überhole. Von nun an bin ich auf mich allein gestellt und weiß nicht recht, ob ich mich über die Führung freuen oder um die geplante sub-10er-Zeit sorgen soll.

Nach einer Runde der Blick auf die Uhr und Aufatmen: 74 s - das lässt sich doch ganz gut an. In der Folge laufe ich konstant 79er und 80er Runden. Spätestens nach 1000 m (3:11) bin ich zuversichtlich, dass ich unter 10 min kommen kann. Mittlerweile höre ich hinter mir keine Atemgeräuche mehr, scheine also etwas Vorsprung zu haben. Meine Atemwege kratzen und brennen ein wenig, ansonsten fühlt sich das 3000-m-Tempo körperlich weniger schlimm an als befürchtet.

Die größeren Probleme sind mentaler Art: Ständig denke ich, dass ich eigentlich schneller laufen müsste, aber irgendwie geht es einfach nicht schneller. 600 m vor dem Ziel wird es dann mental etwas leichter, weil ich die ersten Läufer/innen überrunden kann, dafür beginnt allmählich das Laktat-Brennen in der Beinmuskulatur. 400 m vor dem Ziel geht der 2/2er-Atemrhythmus flöten, weil ich versuche, noch mal aufs Tempo zu drücken. So richtig finde ich das Gaspedal allerdings erst auf der Zielgeraden, immerhin langt es noch zu einer 75er oder 76er Runde (meine 2600-m-Zeit habe nicht mehr so genau mitbekommen).

Im Ziel der letzte Blick auf meine Uhr: 9:46 (km-Zeiten: 3:11/3:20/3:15). Im Ziel bin ich erschöpft, aber natürlich glücklich über die unerwartet gute Zeit und den noch viel unerwarteteren Sieg. Der Zweite kommt nach 9:56 min ins Ziel, kurz dahinter kommt der 15-Jährige auf Platz 3. Bei den Hindernisläufern war der Sieger übrigens schon nach knapp 9 min im Ziel, aber das waren ja auch Badische Meisterschaften...

Alles in allem war mein Bahnlauf-Debüt ein tolles Erlebnis und ein schöner Erfolg. Ich weiß allerdings nicht, ob ich so bald noch einmal auf der Bahn laufen werde - erst einmal geht die Triathlon-Saison vor. Lust hätte ich allerdings schon - gibt es eigentlich auch Hindernisläufe für M30 und aufwärts? Das wäre doch mal eine ganz neue Herausforderung. :-)


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=418


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