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23.04.2024, der 2. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Marzahner Läufer-Cup, Lauf 4
mehr zum Lauf: VID485
Datum des Laufes:9.6.2004 (Wed)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:http://www.vfl-fortuna-marzahn.de
Strecken:10000m
Beschaffenheit:Kunststoffbahn
Profil:flach
Wetter:17°C, bedeckt bis leichter Nieselregen
Teilnehmer:22
Name des Berichtenden:Lars Pfuhl
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 10.6.2004 (Thu)
Nachdem es Bekele gestern abend vorgemacht hat, wie man einen Weltrekord läuft, wollte ich ihm - zumindest mit einem persönlichen Rekord - nachahmen. Die 35-min-Marke sollte fallen. Dazu hatten Markus und ich eigens einen hier in drsl nicht ganz unbekannten Läufer namens Holger als Tempomacher organisiert.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar, komme ich gegen 18 Uhr auf dem Sportplatz an der Allee der Kosmonauten an. Markus und Holger trudeln kurze Zeit später auch ein. Nachdem wir die Anmeldeprozedur erledigt haben, machen wir uns eine halbe Stunde vorher langsam warm. Dabei wird nochmal die Strategie besprochen: Der erste Kilometer wird wahrscheinlich zu schnell sein, so ca. 3:25. Alle weiteren Kilometer sollen dann in exakt 3:30 min gelaufen werden (84 sec/Runde). Eigentlich ganz einfach ;-)
Der Start erfolgt pünktlich um 19:15 bei ganz leichtem Nieselregen, den ich als angenehm empfinde. Beste Bedingungen also. Die erste Runde gehen wir in 76-77 sec an. *örks* Schnell fährt Holger das Tempo runter und wir laufen den ersten Kilometer in 3:23 min. Auf den ersten 3-4 Kilometern rollt es locker vor sich hin. Man hat das Gefühl, noch ein bißchen schneller laufen zu können. Ein 4. Läufer (wir sind mit Holger, Markus und mir zu dritt) gesellt sich zu uns, überholt, aber nach ein paar Runden muß er zurückstecken und wir laufen zu dritt an der Spitze. Die Hälfte passieren wir in 17:29 min. Perfekt, genau richtig. Die Kilomter bewegten sich bis dahin mal knapp drüber, mal knapp unter 3:30 min. Ab Km 6 spüre ich zum ersten mal die Anstrengung. Jetzt weiß ich, daß - wie bei fast jedem 10000m-Lauf - die schlimmsten Kilometer folgen werden: Nämlich der achte und neunte. Zu Beginn dieses Abschnitts frage ich mich, wie ich die nächsten drei Kilomter weiter im 3:30er Tempo schaffen soll. Wir sind weiterhin zu dritt und die Lokomotive rollt weiter. Holger ist sehr gleichmäßig mit seinem Lauftempo. Tendenziell werden die Kilometer leicht schneller (ca. 1-2 sec). Allerdings müssen Markus und ich schon schwer kämpfen. Manchmal lassen wir einen halben bis zwei Meter zu Holger abreißen, kommen dann immer wieder heran. Mittlerweile wird es schwierig für die Lunge, alle Sauerstoffmoleküle der Muskulatur vernünftig zu servieren, kurz: Die Lunge brennt. Irgendwie schaffen wir es so zum neunten Kilometer. Das Tempo ist weiterhin voll in der Zeit und so langsam ahne ich, daß es mit der sub35 klappen kann. Nur noch verdammte 2,5 Runden. Immer noch laufen wir brav zu dritt. Ich merke, daß Markus genauso kämpfen muß, weiß aber, daß das Allerschlimmste vorbei ist. Nur noch 800m. Noch 600m. Markus läßt eine Lücke von 3-4 Metern zu Holger. Jetzt muß ich aufpassen, daß das Rennen nicht zu langsam wird. Ein kritischer Moment. Ich besinne mich und überhole. Holger bedeutet mir: Du schaffst das schon und kümmert sich vernünftigerweise um Markus, damit er die 35 Minuten schafft. Noch 400m. Die offizielle Uhr zeigt mir an, daß ich mir für die letzte Runde ca. 86 sec Zeit lassen kann. Jetzt muß es doch reichen. Ich versuche, das Tempo hochzuhalten. Bei 200m vor dem Ziel habe ich die Gewißheit, die 35 min zu unterbieten. Ich lege noch ein wenig zu und komme dann mit offiziell gestoppten 34:52,5 min als Erster ins Ziel. Genial! Eine wichtige Hobbyläufer-Schallmauer ist geknackt. Kurz hinter mir folgen Holger und Markus. Leider hat es trotz großen Kampfes "nur" zu einer 35:14 min für Markus gereicht. Hochachtung aber vor ihm, denn er hat alles gegeben und ist im Ziel merklich erschöpft. Es war einfach nicht sein Tag. Denn die Zeit hat er auf jeden Fall auf dem Kasten.
Mittlerweile ist Katrin auch eingetroffen und freut sich ebenfalls über die tolle Zeit. Danach laufen wir noch 20 min aus (barfuß auf feuchtem Rasen, wie es sich gehört). Ich bedanke mich auch nochmal bei Holger, daß er uns so weit gebracht hat, denn ohne ihn wäre sehr schwierig geworden, diese Zeit zu erreichen.
Im nachhinein betrachtet war es ein perfekter Lauf. Als Indiz mag der letzte Kilometer herhalten, den ich in 3:23 min gerannt bin. Zu meiner Vorbereitung (zusammmen mit Markus) muß ich sagen, daß ich mich lediglich mit 25x400m im 10er-Renntempo (3 Wochen vorher), mit einem 37min-TDL (1,5 Wochen vorher) und 6x1000m in 3:20 mit 600m TP (am Ende noch 2x200m Sprints, 1 Woche vorher) nicht gerade ausgiebig vorbereitet habe. Zudem kommt noch 2,5 Wochen vorher der 100km-Run+Bike in Neuzelle, dem man nicht wirklich einen Trainingseffekt für die 10000m nachsagen kann. Das Marathontraining für Hamburg war natürlich eine sehr gute Grundlage, ohne die diese Leistung nicht machbar gewesen wäre. Das alles zeigt, daß es vielleicht bei noch präziserer Vorbereitung (ein paar Intervalle auf der Bahn mehr) noch schneller werden kann über diese Distanz.

Zwischenzeiten:
1km: 3:23
2km: 3:33
3,2km: 4:14
4km: 2:49
5km: 3:29 (17:29)
6km: 3:32
7km: 3:30
8km: 3:28
9km: 3:31
10km: 3:23 (17:23, gesamt: 34:52,5)


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=417


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