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Bericht

Name des Laufes:Run & Bike Neuzelle
mehr zum Lauf: VID446
Datum des Laufes:22.5.2004 (Sat)
Ort:Neuzelle
Plz:D1
Homepage:http://www.run-and-bike.com
Strecken:42
Beschaffenheit:Asphalt, Forstwege, Sandwege
Profil:wellig
Wetter:klarer Himmel, 3-8 Grad
Teilnehmer:44 Zweier-Mannschaften
Name des Berichtenden:Lars Pfuhl
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 8.6.2004 (Tue)
Um 19:54 besteige ich mit Markus zusammen den Regionalexpress Richtung Eisenhüttenstadt. Mit dabei natürlich ein Fahrrad und noch zwei Freunde von Markus, die die 100km-Distanz zum ersten Mal zurücklegen möchten. Für uns ist es der zweite Start bei dieser Veranstaltung. Trotzdem sind wir auch ein bißchen aufgeregt, denn tagsüber hat es geregnet und es wäre schon sehr schade, wenn wir bei dem kühlen Wetter noch zusätzlich 7h lang dem Regen ausgesetzt sind. Das ist der einzige Nachteil dieser Veranstaltung: Sie steht und fällt mit dem Wetter. Nach knapp zweistündiger Zugfahrt kommen wir in Neuzelle an und gehen zum einen Kilometer entfernten Start-/Zielbereich im Hof des wunderschönen Klosters Neuzelle. Schnell holen wir die Startunterlagen ab. Dabei erfahren wir, daß bislang 44 Teams angemeldet sind. Danach ziehen wir uns in die Umkleidekabine zurück, damit wir nicht schon vor dem Lauf auskühlen. Das Rad wird präpariert, wir packen die Fahrradtasche. Kurz vor 0 Uhr begeben wir uns zum Start. Ich treffe noch einen Bekannten aus dem Berlin-Marathon-Forum und schon geht es los.
Wie schon letztes Jahr bewährt, wechseln Markus und ich alle 2 Kilometer. Gerade auf den letzten 20-30 Kilometern kann man mit dieser Strategie das Tempo gut halten, im Gegensatz zu anderen Teams, die z. B. alle 10 oder mehr Km wechseln. Zur Information: Die beiden Starter haben ein Fahrrad dabei, eine Person fährt, die andere läuft. Dabei darf sich beliebig abgewechselt werden, allerdings darf sich der Radfahrer nicht vor dem Läufer aufhalten.
Der Regen hat sich rechtzeitig verzogen und der Himmel ist klar. Die Temperaturen werden sich im Laufe der Nacht zwischen 3 und 8 Grad bewegen. Also haben wir natürlich lange Laufsachen an. Auf dem ersten Kilometern passieren wir einige Dörfer, wo uns die Einwohner frenetisch anfeuern. Wir freuen uns darüber, wohlwissend, daß wir noch ein hartes Stück Arbeit vor uns haben. Die ersten 10 Kilometer passieren wir in 41:23 min. Damit sind wir in etwa im angepeilten Kilometerschnitt von 4:12 min. Unser Ziel ist es, unter 7 h zulaufen. Bei Kilometer 19 kommen wir an den ersten Verpflegungspunkt. Dort gibt es Obst, Brot (sehr lecker) und Getränke. Der Radfahrer füllt die Wasserflaschen auf und sorgt für das leibliche Wohl. Kurz darauf erreichen wir die Oder, an der wir ca. 25 Kilometer langlaufen werden. Nach 20 Kilometern haben wir den letzten 10-km-Abschnitt in 40:35 min absolviert. Ein bißchen schnell, wir nehmen das Tempo etwas heraus. Mittlerweile sind keine Teams mehr um uns herum, nur vor uns in einigen hundert Meter Entfernung können wir ab und zu ein rotes Rücklicht des drittplazierten Duos erkennen. Die nächsten 10 Kilometer folgen in 43:06 min. Jetzt kommen wir nach Eisenhüttenstadt. Hier ist wieder ein VP und wir stellen fest, daß die hinter uns liegenden Teams wieder aufgeholt haben. Nach einem Wechsel aufs Fahrrad warte ich einen Moment, um den Abstand zu messen. Gut 30 sec ist der Rückstand der Verfolger. Wir sind uns unserer Sache allerdings so sicher, daß wir einfach weiter unser Tempo laufen, ohne uns um die Konkurrenten zu kümmern.
Die nächsten beiden 10km-Abschnitte liegen wieder unter 41 min, von den Teams hinter uns ist nichts mehr zu sehen. Allerdings kommt uns das Rücklicht, welches wir das erste Mal bei Km 19 gesehen haben, wieder scheinbar näher. Wir spekulieren, ob der Radfahrer sich gerade eine Pinkelpause gegönnt hat oder ob der Vorsprung tatsächlich etwas geschmolzen ist. Da erst die Hälfte des Rennens hinter uns liegt, entscheiden wir, nichts am Tempo zu verändern.
Mittlerweile haben wir die Oder verlassen und bewegen uns langsam Richtung Schlaubetal. Die Dämmerung setzt ein und so langsam sehen wir mehr von unserer Umgebung. In Wiesenau (53 km) bekommen wir wieder Verpflegung. Der jetzt folgende Streckenabschnitt ist für den Radfahrer nicht leicht zu fahren, da es teilweise durch tiefen märkischen Sand geht. Hier besteht das Problem, daß man trotz des Wechsels auf das Rad sich nicht wie sonst erholen kann. Da wir vom letzten Jahr die Stelle gut in Erinnerung haben, sind wir darauf vorbereitet. Jetzt kommen wir dem 3. Platz ziemlich nahe. Der Radfahrer der beiden flucht einige Male, da er mehrere Male absteigen muß, um durch den tiefen Sand zu kommen.
Nach 70 Kilometern ist es dann soweit: Wir übernehmen den 3. Platz. Auch hier zeigt sich wieder, daß unser 2km-Wechsel vorteilhaft ist. Wir holen schnell einen Vorsprung von einer Minute heraus. Irgendwann bei Kilometer 80 passiert uns dann ein Mißgeschick: Wir verlaufen uns kurz und verlieren dabei 200m. Das Team hinter uns ist plötzlich nur noch 100m hinter uns. Aber nach zwei weiteren 2km-Abschnitten, auf denen wir das Tempo erhöht haben, wirkt der Vorsprung wieder beruhigend.
An der letzten VP nach 90 km wissen wir, daß jetzt nochmal ein sehr unangehmer Teil kommt: Kopfsteinpflaster der unangenehmsten Sorte. Für den Radfahrer mindestens genauso schwierig wie für den Läufer. Aber wir wissen auch, daß die 7h-Marke fallen wird, und überstehen auch diese 6-7 Kilometer gut. Auf den letzten beiden Kilometern geht es dann wieder durch die Straßen von Neuzelle und wir laufen und radeln glücklich und gar nicht so erschöpft nach 6:54:27 h durchs Ziel.
Nach dem Zieldurchlauf gibt es wieder ein T-Shirt und für jeden eine Flasche Neuzeller Klosterbräu. Das Beste an der Organisation ist allerdings die Massage: Mindestens ein Viertelstunde werden die geschundenen Muskeln druchgeknetet. Der Muskelkater am nächsten Tag fällt sehr spartanisch aus, was aber auch an dem nachfolgenden Besuch der Thermen in Bad Saarow liegt. Bei der Siegerehrung bekommen wir für unseren 3. Platz sogar ein Preisgeld (50 EUR).
Insgesamt eine perfekt organisierte Veranstaltung. Wer mal reinschnuppern möchte, dem sei die Marathondistanz empfohlen, die morgens um 8 Uhr startet. Allerdings fehlt dort natürlich das besondere Gefühl, durch die Nacht zu laufen.

Zwischenzeiten (alle 10 km):
41:23, 40:35, 43:06, 1:21:49 (20 km), 42:04, 41:56, 41:09, 42:15, 40:10.
Endzeit: 6:54:27 h.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=415


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