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17.04.2024, der 3. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:26. Internationaler Hanauerland-Volkslauf in Kehl
mehr zum Lauf: VID476
Datum des Laufes:6.6.2004 (Sun)
Ort:Kehl
Plz:D7
Homepage:
Strecken:10K
Beschaffenheit:99% Asphalt
Profil:flach
Wetter:Sonnig
Teilnehmer:178
Name des Berichtenden:Rüdiger Schierz
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 7.6.2004 (Mon)
Am Sonntag früh um 6:50 klingelt der Wecker. Ok, ich habe 4 1/h
Stunden gut geschlafen, nach einem Tango Argentino Tanzabend. Immerhin
bin ich extra wegen des heutigen Laufs früher heim gegangen und schon
um kurz nach 2 im Bett gelegen. Bevor ich anfange, mit mir zu
diskutieren, warum ich das eigentlich mache, stehe ich lieber auf und
taste mich ins Bad, um mich etwas frisch zu machen. Ich ziehe meine
kurzen Laufsachen an (draußen scheint die Sonne), meine Motorrad Kluft
darüber, packe Wechselzeug ein, trinke 1/2 Apfelsaftschorle,
verabschiede mich von meiner Frau und schwinge mich auf mein
Mopped. Nach einer schönen Fahrt aus dem Schwarzwald in die Rheinebene
bin ich um 8:10 in Kehl am Veranstaltungsort.

Hier sind die Vorbereitungen im Gange, es wird gerade das Ziel
aufgebaut und ich bekomme relativ schnell meine Startnummer 27.

Um 8:30 Uhr stehe ich draußen und beginne mich warmzulaufen, bis km 1
und wieder zurück. Das Laufen fällt mir schwer, aber das ist
normal und hat für den eigentlichen Wettkampf nicht viel zu
sagen. Schräg gegenüber der Halle, in der wir uns umgekleidet haben,
befindet sich ein Sportplatz mit 2 Fußballfeldern, aber leider ohne
400m Bahn. Keine Gelegenheit zum Tempo-Eichen. Naja, da muss ich halt
wirklich nach Gefühl loslaufen. Ich mache noch ein paar
Steigerungsläufe bis geplantes Wettkampfttempo und etwas
schneller. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich mich dann auf dem
ersten km beim 10K wesentlich besser fühle, als ohne diese
Steigerungen. Der Körper ist wohl dann eher vorbereitet, schnell zu
laufen.

So 5 min vor Start befinde ich mich im Bereich der Startlinie. Die
Sonne scheint mittlerweile sehr warm, bzw. zu warm. Ich stelle ich
mich neben der Straße in den Schatten, während sich der Startbereich
allmählich füllt.

Kurz vor dem Start stelle ich mich so in der 3. Reihe auf und schon
fällt pünktlich um 9 Uhr der Startschuss. Wir laufen los.

Ich kann vom Start weg gut mein Tempo laufen. Ich folge einfach den
Läufern vor mir. Viele überholen uns, so ab 500m nach dem Start kehrt
sich das wieder um. Kurz vor km 1 überholen uns noch recht energisch 2
Damen. Ich kann nicht glauben, dass die wirklich so schnell bis zum
Ziel durchhalten werden.

km 1: 3:50

Das sieht für mich gut aus. Nach meiner aktuellen Form rechne ich
realistisch mit einer Endzeit so knapp über 39:00. Insgeheim hoffe
ich, dass ich durch das Training in den letzten 2 Wochen vielleicht
doch auf einer besseren Form aufsetzen kann, aber schneller als 38:20
sehe ich schon nur als Traum. 3:50 entspricht immerhin genau 38:20.

Ich überhole jetzt ständig Läufer, die zu schnell angingen, auch die 2
Frauen, die vor km 1 vor mir vorbei preschten. Vor mir liegt ein
Linksknick der Strecke und ich kann sehen, wieviel Vorsprung bereits
die Spitze herausgelaufen hat. Beeindruckend. Außerdem wundere ich
mich mal wieder, wieviel Läufer vor mir sind, obwohl ich in der
3. Reihe gestartet bin.

km 2: 3:51

Das Tempo ist recht flott und ich laufe sehr konstant. Alles im grünen
Bereich. Nur die Sonne ist recht warm. Ich merke, wir der Schweiß
anfängt zu laufen.

Ich überhole weiter, aber nicht mehr so viel Läufer. Immer wieder
laufe ich auf kleine Gruppen auf, die mir dann doch zu langsam werden.

km 3: 3:55

Ups. Etwas langsamer aber ok. Ich denke, das ist mein Tempo, mehr ist
heute nicht drin. Macht aber nichts. Ich bin sehr guter Dinge und
freue mich, das 3 km geschafft sind. Wird schon noch anstrengend
werden.

km 4: 4:00

Hoppla, das ist aber zu langsam. Da bin ich wohl ins Sinnieren
gekommen. Ich habe nicht den Eindruck, dass ich so langsam laufen muss
und ziehe etwas an. Prompt beginne ich auch wieder zu überholen.

km 5: 3:53

Das sieht wieder ok aus und fühlt sich auch so an. Das Tempo ist hart
und wird an meine Leistungsgrenze gehen. Es ist ziemlich heiß. Ich
komme an einem Getränkestand vorbei, aber verzichte darauf was zu
nehmen. Für 10K brauche ich das nicht, auch nicht bei der
Temperatur. Das bringt mich nur aus dem Rhytmus.

Mittlerweile bin ich auf einen netten Bunny aufgelaufen. :-) Leider
bin ich knapp schneller und passiere die führende Frau, wie ich
vermute und sich auch später bestätigt.

km 6: 3:58

So langsam wird's wirklich anstrengend. Den 7. km empfinde ich meist
als härtesten beim 10K. Diesmal bekomme ich leichte Seitenstiche im
Leberbereich. Ich muss besser auf meine Ernährung achten, um das zu
vermeiden. Ich habe vor dem Schlafengehen noch die restlichen
Spaghetti vom Abendessen reingehauen. Ich vermute stark, dass die mir
jetzt die Probleme verursachen. Das Seitenstechen in der Leber bleibt
schwach und bricht nicht aus, aber nur, weil ich ganz leicht Tempo
rausnehme.

km 7: 3:58

Es geht dem Ende zu und wird langsam wirklich hart. Es gibt keine
Gruppen von Läufern mehr vor mir, höchstens mal 2 zusammen. Ich bin
aber immer noch auf der Überholspur und sammle in der Läuferkette vor
mir einen nach dem anderen auf, auch wenn die Abstände immer größer
werden.

km 8: 3:56

Geht doch. Ich konzentriere mich darauf, trotz der Anstrengung einfach
das Tempo zu halten. Jetzt überhole ich einen Läufer mit heftig
piependen Pulser und überlege, ob ich eine Bemerkung fallen lassen
soll, dass er zu schnell läuft, kann mir das aber verkneifen.

Ich rede mir ein, dass es nicht mehr weit ist. Dann fällt mir ein, das
ich mir für den letzten km vornehmen könnte, ganz speziell auf meine
Laufform zu achten, trotz Erschöpfung. Das hat den Effekt, dass ich
sofort anfange, darauf zu achten. Abdruck nach hinten, Beine
ausstrecken, Knie hoch, Armeinsatz, Hände gerade nach vorn und
zurück. Na prima, klappt doch. Meine Schritte fühlen sich noch richtig
dynamisch an.

km 9: 3:58

Nur noch ein km! Ich horche nach hinten, da sind auf jeden Fall
welche, bloß nicht umdrehen und denen Mut machen. Ca. 50m vor mir
läuft mein Vordermann. Ich versuche mich anzusaugen und achte dabei
auf meine Laufform. Ich laufe am Limit, bin aber gut Dinge, das bis
zum Ziel halten zu können, wenn auch keinen Meter weiter.

Links sehe ich den Sportplatz, ich schätze noch so ca. 500m bis zum
Ziel. Rückstand zum Vordermann ca. 40m. Der läuft an 2 Spaziergängern
vorbei, die klatschen und feuern ihn an. Als ich die beiden passiere,
werde ich abenfalls beklatscht. Ich laufe weiter und horche nach
hinten, wann der nächste Beifall kommt. Ok, der Abstand ist
ausreichend, den kann ich bestimmt ins Ziel retten.

Ich laufe, so schnell ich kann, der Abstand zu meinem Vordermann wird
aber nicht mehr kleiner. Er biegt in den Zielkanal ein und ich folge
ihm.

km 10: 3:53

Ich trabe durch den Kanal. Vor mir ist frei und so kann ich auf dem
dahinter gelegenen Platz austraben und muss nicht abrupt stehen
bleiben. Das ist viel besser so. Endlich komme ich zum Stehen. Es gibt
Iso in Bechern und ich trinke erstmal.

10K in 39:06, das entspricht 3:55/km. Ich bin sehr zufrieden mit
mir. Meinem aktuellen Leistungsstand entsprechend bin ich einen gut
eingeteilten Wettkampf gelaufen. Ab km 1 hat mich niemand überholt und
ich habe die ganze Zeit eingesammelt, für mich war das ein optimales
Rennen.

Warum ich momentan aber nicht so in Form bin, verstehe ich doch nicht
ganz. Vor 2 Jahren lief ich hier eine 38:42, 7 Wochen nach meinem
Hamburg Marathon in 3:14. Dieses Jahr laufe ich 39:06 nach meinem
Freiburg Marathon in 3:05. Irgendwie komisch. Aber ich hab' schon beim
Schluchseelauf gemerkt, dass meine Form nach dem Freiburg Marathon
ziemlich abgenommen hat und das bestätigt sich auch in den Zeiten, die
ich im Training laufe. Mittlerweile überlege ich, ob mein Training vor
dem Freiburg Marathon zu heftig war und ich deshalb nach dem Marathon
so ein Formtief habe.

Wie auch immer, 39:06 sind eine gute Ausgangslage, zum Schneller
werden. Mal sehen, wie ich mich bis August/September so
entwickle.

Ich stehe im Schatten eines Baumes und trinke Iso. Da spricht mich
Martina an. Ihr kleiner Sohn Leon ist auch dabei. Ich finde es immer
wieder toll, die netten Menschen aus drsl live kennen zu
lernen. Nachdem wir eine Weile plauschen, möchte Leon doch lieber
etwas spannenderes unternehmen, was ich gut verstehen kann.

Ich laufe noch so ca. 2 km gemütlich aus, dehne ausgiebig und dusche
heiß. Danach begebe ich mich an die Kuchentheke und werde durch eine
sehr reiche Auswahl belohnt. Der Veranstalter hatte wohl mit mehr
Teilnehmer gerechnet. Dieses Jahr sind es 178 Zieleinläufer, letztes
Jahr waren es immerhin 282!

Vielleicht sollte der Veranstalter etwas mehr Werbung für diesen sehr
schönen Lauf machen. Es war sehr schwer, vorab überhaupt Informationen
über den Lauf zu bekommen. IMHO reicht es nicht aus, einen Eintrag im
mittelbadischen Laufkalender zu haben. Und die Infos, die im Internet
angeboten werden, habe ich nur aufgrund eines Verweises in eben diesem
Laufkalender gefunden. Unter der eigentlichen Vereinsseite des
Ausrichters Kehler Fv http://www.kehlerfv.de/ gibt es gar keine
Infos. So waren es wohl nur Insider, die hier mitliefen. Fast alle
hatten einen Vereinsaufdruck auf dem Laufhemd.

Die Ergebnisse des Laufs befinden sich hier:
http://www.klem-online.de/Liste_de_resultats/liste_de_resultats.html

Auf der Rückfahrt belohne ich mich noch mit einer sehr schönen
Motorradtour über den mittleren Schwarzwald.

Viele Grüße aus dem Badischen,
Rudiger


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=409


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