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18.04.2024, der 4. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:Gutenberg Marathon
mehr zum Lauf: VID319
Datum des Laufes:9.5.2004 (Sun)
Ort:Mainz
Plz:D5
Homepage:http://www.marathon.mainz.de/
Strecken:MA, HM, 2/3M
Beschaffenheit:Asphalt, ganz wenig Pflaster
Profil:flach, höchste Erhebung Rheinbrücke
Wetter:bewölkt
Teilnehmer:ca 10000
Name des Berichtenden:Thomas Lauber
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 7.6.2004 (Mon)
An diesem Tag war es so weit, mein erster Marathon, und erster Wettkampf überhaupt. Es würde sich zeigen ob meine lediglich 10 Wochen Vorbereitung, außer dem Lust-und-Laune-Laufen mit knapp 15 Wochenkilometern was ich vorher betrieben habe, reichten.
Am Abend vor dem Marathon war ich noch auf der Nudelparty, um die wirklich guten Nudeln zu verspeisen, hätte ich selbst nicht besser hingekriegt. Außerdem schlenderte ich noch über Marathonmesse und legte mir ein Finisher-T-Shirt zu (wenn das mal kein Pech bringt). Danach fuhr ich nach Hause und ging gegen 23 Uhr schlafen.
Der Wecker war auf 6.00 Uhr gestellt, allerdings wachte ich bereits um 5.55 Uhr, nach einer ansonsten ruhigen Nacht, von selbst auf. Die Zeit zum Aufstehen war allerdings wohl etwas pessimistisch gewählt, so hatte ich nach einer Dusche und dem Frühstück, noch ein dreiviertel Stunde Zeit bis ich mich zum Zug bewegen mußte. Diese verbrachte ich damit dreimal den Inhalt meines Kleiderbeutels zu überprüfen, ich war selten so nervös gewesen. Um 7.20 Uhr ging es dann los zum Bahnhof, der Zug (von Darmstadt nach Mainz) war bereits voll mit den gelben Kleiderbeuteln. Auch vom Bahnhof in Mainz strömten jede Menge ?Gelbe Säcke? Richtung Rheingoldhalle, dem Start und Ziel. Gegen 8.40 Uhr kam ich an, der Start sollte um 9.30 Uhr sein also noch etwas Zeit.
Das Wetter war im Vergleich zu den Vortagen, es hatte nur geregnet und war saukalt, etwas besser und eigentlich sogar sehr gut zum Laufen. Bewölkt und geschätzte 12°C.
Noch kurz auf die Toilette gegangen und danach die Startvorbereitung der Handbiker angesehen, und dann gegen 9 Uhr den Kleiderbeutel abgegeben. Eigentlich dachte ich eine halbe Stunde wäre genug Zeit um den Beutel loszuwerden, aber es waren soviele Leute, daß es kaum vor oder zurück ging. Um 9.25 Uhr war ich den Beutel los. Nun aber flott! Ich weiß allerdings nicht was die Leute gemacht haben die noch hinter mir anstanden. Am Ausgang dann wieder Stau, da alle hinaus wollten. Mein Startblock als Erstläufer war noch schätzungsweise einen Kilometer entfernt, also erstmal, als das Publikum zu dicht wurde um außen vorbeizulaufen, über die Absperrung gehüpft, noch 2 Minuten bis zum Start, kurz orientiert, Mist! Block für 3:00 bis 3:30 Läufer, ich hatte etwa 4 Stunden vorgesehen. Also noch etwas nach hinten gejoggt, ich wurde doch ziemlich komisch angesehen zum Glück war aber das Gedränge nicht so groß, daß man nicht mehr vorwärts kam. Als die Läufer mit dem Countdown begannen erreichte ich gerade das hintere Ende des 3:30 bis 4:00 Blocks also gerade noch richtig einsortiert. Meinen Mitbewohner, der Halbmarathon laufen und mich eigentlich begleiten wollte, habe ich bei dieser Aktion verloren. Dann war der Countdown zu Ende und es passierte erstmal garnichts. Nach einer Minute konnte man anfangen zu gehen, dann stockte es ein wenig, aber ich konnte nach 6 Minuten die Startlinie laufend überqueren. Ich schwamm zunächst einmal im Feld mit, da es sowieso nicht möglich gewesen wäre langsamer oder schneller als die anderen zu laufen. Das Tempo schien mir im Vergleich zu meiner Eichung (auf 5:40min/km), die ich zwei Tage vorher auf der Bahn vorgenommen hatte, etwas zu langsam, aber ich konnte keine Kilometerschilder entdecken. Es war erstaunlich viel Publikum am Straßenrand und es machte tierisch Spaß zu laufen. Allerdings waren doch einige Leute vor mir die es wohl nicht in den richtigen Startblock geschafft oder sich mit Absicht falsch aufgestellt hatten so mußte ich auch des öfteren ausweichen.
Das erste Kilometerschild was ich sah war dann Kilometer 5 was ich mit 29:20min stoppte, wie vermutet einen Hauch zu langsam (geplant <28:30min), aber noch nicht schlimm. So lief ich weiter vor mich hin trank ab und zu etwas und aß mal hier mal da eine Banane. Die erste Stimmungshochburg war dann in Mainz-Mombach, dort waren an vielen Häusern Musikanlagen aufgebaut und es gab auch Bands und einen Moderator der ab und zu mal einen Läufer ansagte. Ein Fehler passierte mir dann beim Überlaufen der Zeitnahmematte. Den Chip hatte ich am rechten Fuß und ich lief ganz rechts im Feld, sodaß ich es nicht rechtzeitig schafft nach links zu kommen, so kam dann nur mein linker Fuß auf die Matte. Die nächsten fünfzig Meter brauchte ich dann um zu überlegen ob es wohl trotzdem funktioniert hatte, und entschied mich dann einfach sicherheitshalber nochmal drüber zu laufen, drehte um und lief am Rand zurück, was mir wieder ein paar verwirrte Blicke einbrachte.
Dann ging es wieder weiter, bei km 10 war man wieder in der Innenstadt, dort ging es wieder rund mit Zuschauermassen Samba-Bands inkl. Tänzerin und allem was Krach machte. Ich denke mal ich habe die ganze Zeit nur gegrinst. Allerdings vergaß ich Zwischenzeiten zu nehmen, lediglich bei km 10 habe ich mal auf die Uhr geschaut (etwa 59min statt 57) also doch noch etwas zu langsam. Aber was solls nur kein Stress dachte ich mir.
Bei Kilometer 13 ging es dann raus auf den Wendepunktabschnitt nach Weisenau, dort konnte man auch mal das ganze Feld, sowohl vor mir als auch nach mir begutachten. Als ich bereits den Wendepunkt passiert hatte kam mir dann auch mein Mitbewohner entgegen, er war etwa einen Kilometer hinter mir.
Nach der Schleife kam dann auch schon Kilometer 20 und nach und nach zogen die Läufer um mich herum an, alles Halbmarathonis, es war doch sehr schwer nicht mitzugehen, denn ich fühlte mich noch super. Beim Start und Ziel wurden dann HM-Läufer und Marathon-Läufer getrennt und es ging auf die zweite (modifizierte) Runde. Ich dachte ausnahmweise mal wieder daran auf die Uhr zu sehen es waren 1:58:30h vergangen also sogar anderthalb Minuten vor dem Plan. Wo hatte ich bloß die Zeit rausgeholt??
Nun ging es über den Rhein nach Wiesbaden auf eine Schleife durch die Ortsteil MZ-Kastel und Kostheim auch dort war die Stimmung sehr gut. Nun wurde es langsam immer wärmer und die von mir gewählte Kleidung (T-Shirt und lange Hose) erwies sich als die falsche. Aber ich konnte die Hose ja schlecht ausziehen.
Auf dem Rückweg nach Mainz, es waren bereits 27km gemeistert, und so langsam war ich nicht mehr ganz so locker, mußte ich beim Anstieg auf die Brücke für fünfzig Meter pausieren und gehen. Aber das konnte nicht so bleiben und ich lief weiter. Über meine Zeit hatte ich inzwischen völlig den Überblick verloren und versuchte immer etwas schneller als ein Sechser Schnitt zu sein. Was auch sehr gut funktionierte (ich konnte auch das 2/3 Marathonziel locker passieren ohne eine übermäßige Anziehung zu verspüren) , bis dann bei km 30 die ?Katastrophe? passierte.
Da in Wiesbaden die Versorgungsstände etwas dünner gesät waren hatte ich eine ganze Weile nichts mehr getrunken, zusätzlich war mir wie erwähnt doch recht warm und ich schwitzte. Also habe ich beim Versorgungsstand einen Becher zu kaltes Wasser in mich reingeschüttet, was sich sofort in heftigen Magenkrämpfen äußerte, die einfach nicht weggehen wollten, so wurde ich gezwungen beinahe einen km zu gehen. In dieser Zeit dachte ich schon ans aufgeben. Nach erwähntem Kilometer ging es aber wieder etwas besser und ich konnte doch wieder weiterlaufen leider nicht mehr ganz so schnell wie vorher. Allerdings war ich sehr demotiviert, da mein 4h Ziel nach dem guten Anfang weit weg gerückt war. Nach etwa 2 weiteren Kilometern kam dann eine Versorgungstation mit Cola, da dachte ich mir: ?Was solls! Da kommts jetzt auch nicht mehr drauf an! Einfach mal probieren?. Und ?oh Wunder? die Cola beruhigte meinen Magen und gab mir auch wieder etwas Kraft, aber so langsam kam mir auch der Spruch in den Sinn ?Der Marathon beginnt erst bei km 35? und genau das Gefühl hatte ich jetzt auch. Ich nutzte jeden Getränkestand um eine Gehpause einzulegen. Es waren auch alle Zuschauer verschwunden und es waren auch kaum noch Mitläufer unterwegs, da doch sehr viele beim Halbmarathon ausgestiegen sind. So war ich ganz alleine in meinem ?Kampf?. Lediglich ein Grüppchen am Straßenrand schenkte mir noch Aufmerksamkeit ?Der Thomas sieht ja aus als würde er gerade Brötchen holen!? ich weiß nicht so recht ob das nun ein Kompliment war oder nicht ;-).
Erst bei km 39, es ging in die Innenstadt, wurde es wieder voller. Aber das war mir in dem Moment ziemlich egal ich wollte nur noch fertig werden. Inzwischen legte ich jeden Kilometer eine Gehpause von etwa 100m ein. Kurz hinter km 40 sprang meine Uhr auf 4:00:00h da war sie hin meine 4h Marke. Aber ich trabte wie im Nebel weiter bis ins Ziel. Und stoppte meine Uhr bei 4:08:24h was auch auf die Sekunde die offizielle Nettozeit war. Nach einem kurzen Gespräch mit meinen Eltern die beim Zielbereich auf mich warteten, begab ich mich zu den Versorgungsständen wo ich von meinem Mitbewohner abgefangen wurde, er versorgte mich erstmal mit Getränken, zu essen gab es anscheinend nichts mehr (der Bananenstand war jedenfalls leer geräumt) ich hatte aber auch keine Lust zu suchen. Nach einer halben Stunde Herumsitzen und Anziehen von frischen Klamotten, auf Duschen hatte ich auch keine Lust, begaben wir uns auf den Rückweg. Zuhause duschte ich dann doch noch und fiel sofort ins Bett. Als ich nach ein paar Stunden wieder wach wurde habe ich im Internet mein Ergebnis angesehen Platz 1639 und AK M20 Platz 127 damit war ich in der hinteren Hälfte aber was solls.

Fazit: Auch wenn die letzten Kilometer reine Quälerei waren habe ich mich schon wieder in Frankfurt für den nächsten Marathon angemeldet und werde mich besser Vorbereiten mache aber lieber noch keine Zeitansage ;-).
Der Mainzer Marathon schien mir, aus der Sicht eines Anfängers, sehr gut organisiert. Nur die Kleiderbeutelabgabe war etwas stressig. Auch daß ich im Ziel nichts mehr zu essen gefunden habe war nicht so toll.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=405


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