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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Courses Strasbourg Europe 2004
mehr zum Lauf: VID430
Datum des Laufes:16.5.2004 (Sun)
Ort:Strasbourg/Kehl
Plz:k.A.
Homepage:
Strecken:HM
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:Flach mit ein paar Brücken
Wetter:Sonne/Wind 20 Grad
Teilnehmer:1265
Name des Berichtenden:Martina Timm
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 17.5.2004 (Mon)
VWKGJ:
Nach dem für mich tollen Ergebnis bei der Badischen Meile lief das Training nicht so prickelnd, da ich ja am Sonntag für meine Verhältnisse nochmal ziemlich flott unterwegs war. Ich war trotzdem zuversichtlich und wollte einfach nur noch ausruhen bis zum Sonntag. Gesagt, getan. Freitag wachte ich dann auf mit dicken Kopfschmerzen und total verstopfter Nase. Ich trank den ganzen Tag heisse Zitrone und was soll ich sagen? Es half, meine Zähne erholen sich auch grad wieder ;-).
Freitag lief ich noch ne gemütliche 5k Runde im Rekom-Bereich. Ging relativ gut. Samstag war der Schnupfen fast weg und ich bekam wieder Oberwasser. Nach der Arbeit (16 Uhr) fuhren wir nach Strasbourg rüber und holten die Startunterlagen ab. War kein Problem, da wir zum Glück mit Erlaubnis direkt vor der Halle halten durften, um schnell die Sachen zu holen.

Am Sonntag morgen wachte ich dann 5 Minuten vor meinem Wecker auf und quälte mich aus dem Bett. Ich war müde, denn die Nacht war sehr unruhig. Mein Sohn schlief halb auf mir und ich träumte wirres Zeug, u.a. auch, dass ich den HM in 2:02,50 finishen würde. Ich schüttelte nur den Kopf. Ich fühlte mich nämlich mindestens wie 80 und dachte alles unter 2:10 ist Klasse. Ich pendelte dann zwischen Frühstückstisch und Klo (Dünnpfiff) und war ziemlich nervös. Mir war schlecht und ich bekam nix runter. Ich zwang mich, was zu trinken und ne Banane zu essen. Klamotten war alles schon gerichtet und so konnte ich kurz vor sieben meine Männer wecken. Wir gingen dann um kurz vor 8 los, denn um 9 Uhr war Start der Halbmarathonis am Europaparlament. Wir legten einen Fussmarsch von 2 k zurück zum Start. Ich wollte mich kurz warmlaufen und spürte ein Zwicken und Zwacken an allen Ecken und Enden. Sind nur die Nerven, was soll das? Ich verzichtete auf eine grössere Arie und stellte mich in den Startbereich an das Absperrgitter und erzählte noch mit meinem Mann. Der Sprecher machte eine Durchsage, die ich natürlich nicht verstand. Auch egal, wenn die Herde sich in Bewegung setzt, einfach hinterher. Ein Johlen ging durch die Masse und in dem Moment entwich auch schon die Luft aus dem Starttor. Grosses Gelächter und der Tross setzte sich in Bewegung. Jeder Läufer hob seine Hand ans Tor, damit es nicht ganz zusammensackte und so kamen wohl alle gut durch. Es war mein erster Lauf mit Chip und dieses Geräusch beim Überqueren der Matten war fürchterlich.
Das erste Stück ging dann über Kopfsteinpflaster und war gleich gut zu laufen, da sich das Feld schnell auseinandergezogen hatte. In der Ausschreibung konnte man nur Abschätzen, wo welche Entfernung erreicht war. Nach knapp 5k ging es über die neue Fussgängerbrücke auf dem Gartenschaugelände und da wollte mein Mann zum ersten Mal stehen. Da er aber den Start abwartete, hatte er grad mal den Parkplatz wieder erreicht gehabt. Oben auf der Brücke spielte eine Blaskapelle "Marmor, Stein und Eisen bricht" und um mich rum, sangen einige mit. Ich natürlich auch. Am Fusse der Brücke standen Bekannte, die zufällig da waren und mich natürlich anfeuerten :-). Es waren nicht viele Zuschauer auf der deutschen Seite, aber die meisten kannte ich, viele Kunden und Freunde :-). Tat gut, es war nämlich der erste WK in heimischen Gefilden.
Ab Km 8 bekam man dann auch den relativ heftigen Wind zu spüren. Es ging ein Stück durchs freie Feld und da sammelte ich viele ein, die Gehpausen machten. Mein Mann fragte per SMS an, wo ich sei und so erfuhr ich dann auch, wo sie auf mich warteten. Ich lief munter weiter, trank meinen Buffer und kühlte mich an fast jeder Verpflegungsstelle mit dem angebotenen Wasser. Zum Trinken wäre es mir teilweise auch zu kalt gewesen.
Nach Km 14 standen dann mein Mann und mein Sohn. Leon stürmte gleich in meine Richtung und mir blutete das Herz als er mich ganz entsetzt anschaute, da ich ihm gesagt hatte, er sollte zum Papa zurückgehen. Ich hörte ihn noch eine ganze Weile heulen: ich will zu meiner Mama. Mein Mann trickste ihn aus und sagte, dass sie mich Einfangen würden, lotste ihn so wieder zum Parkplatz und fuhr zum Ziel. Bis er dann endlich wieder über den Rhein war und einen Parkplatz hatte, war ich auch schon im Ziel. Die Uhr stoppte bei 2:03,16 (brutto). Ich hatte vergessen meine Uhr zu stoppen, da ich total überwältigt war von meinen Gefühlen und drückte bei 2:02,36 den Stopknopf. Letztendlich waren es Netto 2:02,29 :-). Die letzten 5 k waren sehr heftig, da es teilweise lange Steigungen gab und der Wind heftig blies. Ich versuchte einigermassen mein Tempo zu halten, was natürlich nicht gelang. Das letzte Stück liefen wir auch wieder mit den 10er-Leuten zusammen. Ich weiss nicht mehr genau, wo es war, als mich ein Motorradpolizist freundlich bat, die Seite zu wechseln. Ich muss ihn angesehen haben, als käme er vom Mond, aber ich verstand nicht, was er von mir wollte. Vielleicht sollte ich doch mal bei der VHS einen Französischkurs belegen. Kurz drauf überholte mich ein Auto mit einer Uhr auf dem Dach, die 21:xx anzeigte und direkt dahinter wirbelten auch schon lauter schwarze Beine an mir vorbei. Auf dem letzten Km "drehte" ich nochmal auf und überholte noch ein paar Läufer, was mir direktes Lob und Anfeuern der Franzosen einbrachte. Der erlösende Piep beim Überqueren der Matte und gleich das Handy gezückt, um meinem Mann die frohe Botschaft zu übermitteln :-).
Eigentlich hatte ich das Handy nur dabei, um hinterher meinen Mann zu finden, aber es erwies sich auch so als ganz praktisch, da mein Mann durch unseren Sohn etwas langsam vom Fleck kam ;-).
Im Zielbereich ging es dann erst zur Chipabgabe. Bei den Startunterlagen war ein Loop (Kabelbinder) dabei, mit dem man den Chip am Schuh befestigen sollte und im Ziel wurde dieser einfach aufgezwickt. Der Chip kostete übrigens keine Leihgebühr.
Man wurde direkt in eine grosse Halle geschleust und dort gab es wieder Orangenscheiben wie auf der Strecke auch. Kein Wasser *lechz*. Ich holte mir mein Verpflegungspaket in dem sich eine kleine Flasche Wasser, ein Snickers *örx*, ein Mars wäre mir lieber gewesen :-) und ein T-Shirt befand. Später fand ich auch noch Creme von Adidas und Würfelzucker drin. In der Halle gab es dann auch noch Massagen und irgendwann fand ich auch noch süssen Gugelhupf. Ansonsten war alles recht voll und ich wollte meinen Mann nicht verpassen. Also, Ausgang suchen und Richtung Parkplatz laufen. Ich stiess dann auf meine Männer und mein Sohn wollte unbedingt von mir Huckepack getragen werden *ächz*. Ich war froh, als ich endlich sass :-), denn vom Ziel bis zum Auto hatte ich ungefähr nochmal 4k zu gehen.
Nach einer Irrfahrt durch Strasburg und mit leuchtender Motorenkontrollleuchte kamen wir nachhause, am Ortseingang liess ich mich absetzen, um zum Cooldown anzusetzen. Meine Beine waren nicht sehr begeistert, aber nach ein paar Metern Walking, fiel ich in den Trabschritt und es ging wieder. Zuhause angekommen wollte ich gleich schauen, was da an meinen Füssen so brannte und ich sah unter den Ballen am Zehenansatz schöne dicke Blasen. Die Blase, die den ganzen linken Kleinzeh überzogen hatte, hatte sich schon verabschiedet und hing in Fetzen runter :-).
Fazit: Es war ein tolles Erlebnis und ich hab den 1074. Platz von 1265 (?) belegt, bin in meiner Altersklasse Senior (F) 59. geworden und bin stolz wie Oskar, da ich ja lange Krank war dieses Jahr und noch vor ein paar Wochen nie im Traum dran gedachte hatte, schneller als 2:10 zu laufen :-). Aber seltsamerweise sagen die meisten Leute gleich: na die 2 Minuten hättest du auch noch schneller laufen können. Aber die haben alle keine Ahnung ;-).

Danke fürs Zulesen

Martina


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