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Bericht

Name des Laufes:Heilbronner Trollingermarathon
mehr zum Lauf: VID374
Datum des Laufes:16.5.2004 (Sun)
Ort:Heilbronn
Plz:k.A.
Homepage:http://www.trollinger-marathon.de/
Strecken:MA
Beschaffenheit:ashphalt
Profil:wellig/2 Anstiege
Wetter:wolkig/sonnig 18 Grad/windig
Teilnehmer:ca.1000 M /5000Hm
Name des Berichtenden:klaus matheis
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 17.5.2004 (Mon)
Laufbericht Heilbronner Trollingermarathon 16-05-2004
 
 
Noch nie bin ich einen Landschaftsmarathon mit entsprechend Höhenmetern gelaufen. Zu gross war mein Respekt vor solchen Strecken. Nachdem ich letztes Jahr in Berlin gelaufen bin, hat es mich doch mal gereizt einen kleineren Marathon mit weniger Menschenmassen zu laufen. Deshalb habe ich mich für den Trollinger Marathon angemeldet, zumal er auch durch meine Geburtstadt Brackenheim führt.
Am Samstag Anreise und welch entspannte Atmosphäre ? keine Menschenmassen und Schlangen. Alles war Bestens organisiert und schnell war die Startnummer besorgt. Die Messe in Heilbronn ist eher klein, aber nicht ohne Charme. Die Sponsoren wollen sich auch zeigen. Die Toiletten waren in Heilbronn super?immer sauber, immer genug Toilettenpapier und vor allen Dingen keine Schlagen ( bis auf die Damentoilette, aber da haben es wir Männer besser?). Dickes Lob und auch sonst eine sehr schöne und entspannte Atmosphäre. Neben dem Frankenstadion ist zudem noch ein schöner Biergarten. Ich war sehr positiv überrascht.
Mittags noch zu Oma nach Brackenheim und übernachtet bei meiner Tante Bärbel bei Pizza und Weissherbst. Vielleicht ein Glas zuviel, denn ich lag doch zeitweise wach in der Nacht, aber grösstenteils war es wohl auch die Aufregung was mich erwartet:
Haigern, Neipperg und ein paar andere Anstiege ? na ja, ich wollte es auf mich zukommen lassen.
Endlich war es Sonntag morgen 5 Uhr 30. Aufstehen, Frühstücken, Zähne putzen und los gings nach Heilbronn. Sonnenschein und ca. 14 Grad ( ist geschätzt).
Morgens war noch nicht soviel los im Frankenstadion und Ulrike und ich konnten uns noch etwas in die Sonne setzen und den Morgen geniessen. Ich wurde langsam entspannter und versuchte einfach locker zu bleiben.
Langsam zogen sich die Wolken über dem Frankenstadion zusammen und es wurde merklich kühler was mir sehr entgegenkam.
9 Uhr Start. Ich durfte aufgrund meiner 2:52 in Berlin 03 in der ersten Reihe starten und wow, das war wirklich geil. Ich lief die ersten 2 km mit an der Spitze, wohlwissend, dass ich schnell versuchen musste mein eigenes Tempo zu finden, denn 3:53 für km1 und 3:58 war etwas zu schnell für mich. Die 2 ? er Spitzengruppe zog peu a peu davon, aber keiner von den 2 da vorne sollte später gewinnen. Das Kuriosium war bei Km 7 ( ich weiss nicht mehr genauf wo):
da lief ein Läufer an mir vorbei wie vom Blitz gestochen und hat alles überholt in einem Höllentempo. Später im Ziel habe ich erfahren, dass der Läufer zu spät zum Start gekommen ist und mit über 3 Minuten Verzögerung gestartet ist. Ich möchte wissen was die 2 ersten dachten als der an ihnen vorbeigeflogen ist. Ich weiss es nicht, kann es mir aber denken.
Meine weiteren Kilometer waren alle unter 4 min/km und auf mich wartete ja schon der von mir schon mit Freuden erwartete Haigern, der sich dann nicht ganz so schlimm erwiesen hat und den ich dann mit einem 4:35 ?er Schnitt nehmen konnte.
Mit mir dabei war ein Läufer ( Wolfgang Wiedmann ...danke nochmals für die gute Motivation und Unterstützung ) und Gudrun de Pay, die sich in meinem Windschatten hielt. Wir liefen bis Kilometer 35 mehr oder weniger zusammen bis sie abreissen lies. Sie kam dann als Siegerin der Frauen ins Ziel. Zeit: 2:54:46!
Die Anfeuerung in den Dörfern war ? vorneweg gesagt super und nochmals danke an alle, die mich angefeuert haben. Sogar namentlich, da auch der  Startnummer auch der Name stand, was wirklich super ist. Auch sehr gut waren die dicht gestaffelten Getränkestände und viele private Wassertankstellen entlang auf der ganzen Strecke.
Vor mir lief eine 3 ?er Läufergruppe bis kurz vor Hausen. In Hausen war auch die Hälfte des Marathons rum und ich lief dort mit einer 1,24 durch. Fast die gleiche Zeit wie in Berlin und ich machte mir schon Sorgen ob ich das Tempo so halten konnte, kam doch noch der Neipperg mit seiner 9 % - igen Steigung, die sich 500 meter hinzog. Leider waren hier die Streckenposten nicht so zahlreich, dass 2 aus dieser Gruppe falsch abgebogen sind und ich konnte aufschliessen und wir liefen mehr oder weniger zusammen.
Noch anzumerken ist, das uns ein ziemlicher Wind entegegen blies und vor allem auf den vielen Strecken über das freie Land mir doch zu schaffen machte.
Brackenheim: bei kilometer 25 standen meine Verwandten und feuerten mich an. Ich habe da auch erfahren, dass ich ungefähr an 10. Stelle gelegen bin. Noch 2 Kilometer bis Neipperg und der Steigung. Ich spürte schon meine Beine, konnte aber den Kilometerschnitt noch halten. Da war der Berg und man konnte ganz hinaufsehen. Unten an der Getränkestelle war auffällig, dass einer aus meiner Gruppe stehenblieb um zu trinken. Er lies dann abreissen. Die anderen 2 sind nach vorne gelaufen und waren erstmal weg. So bin ich allein den Neipperg hinaufgehechelt. Und das war hart, aber nicht das Härteste, denn hier wusste ich: ok, Berg ?langsamer laufen, tut kurz weh, danach geht?s wieder runter bis Heilbronn. So war es auch. Nach kurzer Erholung gings schön bergab und sogar mit Rückenwind. Gudrun hat sich hier noch in meinem Windschatten gehalten, musste dann aber doch abreissen lassen.. Ich lief mit  einem Läufer aus Freiburg ( er hat dort auch den Marathon gelaufen ) durch die Weinberge im Heilbronner Unterland. Durch den Radfahrer, der uns begleitet hat, wusste ich, dass hinter uns eine 1 km lange Lücke zum nächsten Läufer klafft.
Aber es wurde für mich immer schwerer, die Oberschenkel wurden hart und so war Klingenberg ein echter Willenskampf, denn hier ging es auch noch mal hoch. Nicht so steil, aber es war halt km38 und da war ich platt. Dennoch konnte ich noch 2 Läufer überholen und der letzte aus der 3 ? Gruppe war auch in Sichtweite und obwohl es bei mir schon sehr schwer ging lief auch auf den letzten dieser Gruppe auf und konnte ich noch überholen. Letztendlich habe ich ihm fast noch 3 Minuten auf den letzten Kilometern abgenommen. Ups, dachte ich?du bist unter den ersten 10 und irgendwo kamen dann die Halbmarathonis und wir teilten uns die letzten paar Kilometer. Ich wollte stehen bleiben. Die lange gerade bis zum Frankenstadion war nicht gerade erquickend, zumal mir wieder der Wind entgegenblies. Aber ich denke, den Läufern hinter mir ging es nicht besser, denn ich sah hinter mir nur noch Halbmarathonis. Ich konnte einen 4:10 ? er Schnitt auf den letzten 4 km laufen und wow?ich war fast so schnell wie in Berlin ( und der ist deutlich flacher ).
Das Sahnestück war sicher der Einlauf im Frankenstadion, denn ich wurde frenetisch angefeuert und sentimental wie ich bin, habe ich mehrmals die Augen geschlossen und was ich gefühlt habe als das Ziel näher kam, kann ich nicht beschreiben. Aber alle, die Marathon laufen, wissen was ich meine. Es war einfach geil. Das ganze Training, die Anspannung haben sich in diesen letzten Metern entladen und ich konnte mir ein paar Tränchen nicht verkneifen. Meine Zeit 2:52:53 !
Ulrike ? meine bessere Hälfte ? hat tapfer 3 Stunden gewartet und das ist ja auch nicht immer die Freude für den Anhang von Läufer/innen. Eigentlich wollten wir nach dem Lauf gleich wieder nach Tübingen fahren. Aber auf der vorläufigen Ergebnisliste war ich Gesamt 7 und 2.in der Ak. Und das bei einem Marathon. Ich konnte sie überreden noch zur Siegerehrung der Alterklasse um 15 uhr 30 zu bleiben. Und da war die Überraschung für mich noch grösser:
Ich wurde Gesamt 6 und 1. in meiner Ak 35 ( es gab sogar einen Pokal und 3 Flaschen
Wein ).
 Vor 5 Jahren habe ich mit dem Laufen begonnen und nie gedacht, dass ich irgendwo mal gewinne, geschweige denn einen Marathon laufen kann. Und jetzt so was. Das Wochenende war für eine rundum gelungene Sache. Das der Sieger eine 2:29 gelaufen ist, kann ich kaum nachvollziehen auf der Strecke, und davor ziehe ich den Hut. Genauso wie die vielen Läufer, die sich durchgekämpft haben.
Heilbronn ist ein Superveranstaltung und eine Reise wert. Die Steigungen sind nicht ohne, aber doch machbar. Getränkestände gibt es massenhaft. Kurzum: Topveranstaltung!
 Für den Anmeldepreis gibt es noch eine flasche Rotwein und den lass ich mir heute abend schmecken.
Meine Beine sind heute eh nicht zu gebrauchen.
 


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