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29.03.2024, der 5. Tag der KW 13

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Bericht

Name des Laufes:Bocholter Citylauf
mehr zum Lauf: VID393
Datum des Laufes:8.5.2004 (Sat)
Ort:Bocholt
Plz:D4
Homepage:www.bocholter-citylauf.de
Strecken:10k
Beschaffenheit:asphaltiert / geflaster
Profil:flach
Wetter:kühl und trocken
Teilnehmer:10k ca. 800 (alle Streckenlängen ca 4.000)
Name des Berichtenden:Jan Meckelholt
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 9.5.2004 (Sun)
Schon im letzten Jahr bin ich beim Bocholter Citylauf dabei gewesen, und die Stimmung war einfach super. Da war schnell klar, dass ich auch dieses Jahr wieder an den Start gehen werde.

VWKGJ:
Fällt recht kurz aus, da ich die Vorbereitung ohne Verletzung o.ä. überstanden habe. Allerdings war besonders in den letzten Wochen vor dem Lauf das Training doch etwas kurz gekommen, ich war mir deshalb sehr unsicher was für eine Zeit wohl machbar sein wird.
Ansonsten fühlte ich mich aber relativ fit und war auch recht zuversichtlich zumindest meine Zeit vom letzten Jahr (51:45) verbessern zu können. Insgeheim hatte ich sogar von einer 4 vorne geträumt.

Samstag sollte dann der große Tag sein. Da der Lauf erst um 20:30 startete musste ich irgendwie die Zeit bis zum Abend totschlagen. Ich hab' also viel getrunken, genüsslich Bayerns Niederlage am Radio verfolgt (an dieser Stelle Glückwünsche nach Bremen) und auf den Abend gewartet. Mit der Zeit wurde ich dann doch etwas nervöser und fing an zu überlegen, wie das Rennen wohl laufen wird. Um 19:30 hab ich mich dann in meine Sportklamotten angezogen und mich auf den Weg gemacht. Da das Rennen in meiner Heimatstadt stattfand und es ausreichend kostenlose Parkplätze gab, war die "Anreise" kein Problem.

In der Innenstadt herrschte schon eine super Stimmung. Es lief gerade der 5k-Lauf. Ich hab mich also erst mal an die Strecke gestellt und mich mit Klatschen ein wenig aufgewärmt. Um 20:00 Uhr bin ich dann zum laufenden Aufwärmprogramm übergegangen. Eigentlich für mich relativ früh, aber die anderen Läufer die schon alle bei meinem Eintreffen fleißig herumgetrabt sind, haben mich dann irgendwie nervös gemacht.

Nach einer Viertelstunde langsamen Einlaufens noch einmal schnell auf die Toilette und dann auf zur Startaufstellung. Da ich nicht so recht wusste wie schnell ich laufen werde hab ich mich erst mal relativ weit hinten eingereiht. Außerdem hatte ich mir vorgenommen, den Fehler vom letzten Jahr nicht zu wiederholen und die ersten Kilometer ruhig anzugehen.

Gelaufen werden sollten die 10k in 4 Runden durch die Bocholter Innenstadt. Die Streckenführung war die gleiche wie im letzten Jahr, so dass ich hier genau wusste, was auf mich zukommt.

Die Stimmung am Start war einfach riesig. Der Marktplatz vor dem Historischen Rathaus war überfüllt mit Läufern, Zuschauern und Würstchen- und Getränkebuden. Außerdem spielte noch eine Band.
Dann wurde der Countdown eingeleitet. Gemeinsam wurde von 10 heruntergezählt und das Feld setzte sich langsam in Bewegung. Mein guter Vorsatz ruhig anzugehen war schnell aufgegeben. Getragen von den Anfeuerungsrufen der Zuschauer ging ich wieder mal viel zu schnell an. Da ich ja auch noch recht weit hinten stand musste ich so auch noch einige Läufer überholen und steigerte mich so in ein deutlich zu hohes Tempo. Die erste Runde lief aber alles bestens. Nachdem man die Fußgängerzone verlassen hatte, folgte ein Teilstück mit etwas weniger Zuschauern. Hier hatte sich auch das Feld soweit auseinandergezogen, dass ich frei laufen konnte. Die Strecke führte dann am Gasthausplatz vorbei, der wieder mit Zuschauern überfüllt war. Es lief Musik und kleine Kinder an der Strecke streckten die Hände zum Abklatschen aus. Einfach spitze. Weiter ging es durch das Kneipenviertel Bocholts. Auch hier hatten sich viele Zuschauer versammelt um bei einem gemütlichen Bierchen die Läufer anzufeuern. Die Straße wurde durch die vielen Zuschauer zum Teil sehr eng, so dass es wieder zu leichtem Gedränge kam. Ein Ansager feuerte über Lautsprecher die Läufer zusätzlich an, und nannte einige sogar mit Namen.
Als nächstes lief man quasi hinter dem Start/Ziel bereich vorbei. Hier hatten die Pfadfinder von St. Norbert eine Verpflegungsstation aufgebaut. Da ich einige Helfer kannte, wurde im Vorbeilaufen noch ein zwei Worte gewechselt. Auch sonst waren überall an der Strecke bekannte Gesichter zu entdecken, so dass man sich keine Erholungspausen gönnen konnte.
Es folgte wieder ein Abschnitt mit etwas weniger Zuschauern. Eine Gruppe grillte am Straßenrand. Leckerste Grillgerüche stiegen mir in die Nase. Also kurz meinem Magen bescheid gegeben, dass er sich mit dem Essen noch ein wenig gedulden müsse. Wiederwillig hat er das dann eingesehen und ist mit weitergelaufen.
Die ersten 2 Kilometer waren jetzt absolviert. So langsam merkte ich, dass ich dieses Tempo wohl nicht über 10 Kilometer halten werde. Also versucht etwas Gas rauszunehmen und meine Kräfte einigermaßen einzuteilen. Ziemlich am Ende der Runde hatte sich meine Mutter postiert um mich anzufeuern. Hier noch mal ein großes Dankeschön und alles gute zum Muttertag.
Schon war die erste Rund beendet. In mir reifte die Erkenntnis, dass ich die gleiche Strecke ja noch drei mal laufen muss. Also noch mehr Tempo rausgenommen und schon mal angefangen zu beten, dass das gut geht. So etwa zur Mitte der zweiten Runde bekam ich dann Seitenstechen. Da ich damit schon lange kein Problem mehr gehabt hatte, wusste ich nicht so recht, wie ich reagieren sollte. Ich hab mich dazu entschlossen langsam weiterzulaufen und gehofft, dass das schon vorübergehen wird. Dem war leider nicht so. Im langsamen Tempo war das Laufen zwar ganz gut möglich, aber jedes Mal wenn ich versuchte auch nur wieder etwas schneller zu werden kamen die Schmerzen zurück. Ich bin also die zweite und dritte Runde ziemlich langsam (zumindest für ein Rennen) gelaufen und hab' versucht bei jedem bekannten Gesicht zu lächeln.
Demoralisierend kam hinzu, dass mich der führende Jörg Hansen in der zweiten Runde auch schon überrundete (Er knackte in diesem Jahr die 31:00 und gewann in 30:59,2 mit über einer Minute Vorsprung auf den Zweiten souverän).
Durch die tolle Zuschauerunterstützung bin ich dann trotzdem noch einigermaßen durchgekommen. Am Ende der dritten Runde ging es dann wieder. Da ich noch einige Kraftreserven durch das langsame Laufen hatte, konnte ich auf der letzten Runde noch einmal Gas geben. Ich überholte einige Läufer die zuvor ziehen lassen musste. Trotzdem zog auf einmal ein kleiner Junge (ich schätze mal so ca. 10-12 Jahre alt) fast sprintend an mir vorbei. Das motivierte zusätzlich. Wenn so ein kleiner Junge auf der letzten Runde noch so viel drauf hat, dann kannst du selbst ja wohl auch nochmal einen Gang hoch schalten. Nachdem ich das mit mir selbst geklärt hatte liefen der letzte Kilometer richtig gut. Auf den letzten zweihundert Metern setzte ich dann zum Schlusssprint an. Vor mir waren noch zwei Läufer die noch überholen wollte. Aber auch diese konnten noch einiges an Geschwindigkeit zulegen. Zu dritt rasten wir also auf das Ziel zu. Ich belegte den zweiten Platz, na ja in der Gruppe, insgesamt wurde ich 426. in 51:01 (PB).

Die Zeit und besonders die Rennaufteilung waren zwar, trotz persönlicher Bestleistung, noch verbesserungsfähig, aber alles in allem war ich ganz zufrieden. Ein Lauf vor heimischer Kulisse mit super Zuschauern ist schon etwas besonderes. Danke an alle Organisatoren und Helfer die den Lauf ermöglicht haben und natürlich an alle Leute an der Strecke die für eine tolle Unterstützung gesorgt haben. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei. Irgendwann muss diese verflixte 49:xx ja mal fallen.

Danke für's Lesen,
Jan


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