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Bericht

Name des Laufes:30. Internationaler Straßen- und Volkslauf des GSV Porz
mehr zum Lauf: VID30
Datum des Laufes:17.11.2002 (Sun)
Ort:Köln-Porz
Plz:D5
Homepage:http://www.helmuturbach.de/herbstlauf.htm
Strecken:21.1K
Beschaffenheit:fast nur Asphalt
Profil:flach
Wetter:14°C, sonnig bis bewölkt
Teilnehmer:80-250 (kann schlecht schätzen, Zahl wird nachgeliefert)
Name des Berichtenden:Ralf Stautzebach
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 20.11.2002 (Wed)
a) allgemein

Eines vorweg: ich kenne keine anderen Laufveranstaltungen als die
des GSV Porz und kann daher nicht ermessen, inwieweit es Abweichungen
von irgendwelchen Standarts gibt, positiv wie negativ. Die Angaben
dieses Abschnitts treffen (fast) alle auch auf den Frühjahrslauf vom
April dieses Jahres zu, an dem ich ebenfalls teilnahm.

Zieleinlauf und Treffpunkt des Herbstlaufes war der große Parkplatz
vor der Zündorfer Anstalt der Köln Bäder GmbH. Dort waren einige
überdachte Stände aufgezogen, für käufliche Kraftgetränke,
Laufutensilien, Vor- und Nachmeldung, kostenlose Getränke,
kostenpflichtige Fressalien. Vor den Ständen der GSV hatte man
vergrößerte Kopien einer Bild-Ausgabe aus den 80er Jahren, die von
den sportlichen Taten des Helmut Urbach, seines Zeichens Leiter der
GSV-Laufabteilung, kündeten, plakatiert. Es herrschte Betrieb wie
auf einer mittleren Dorfkirmes.
Veranstaltet wurden 5km, 10km Laufen und 5km Walking (für
jeweils 7 Euronen) sowie HM (8.-) für Erwachsene und 1km für
Jugendliche und Schüler/innen (4.-). Ich kann nur vom HM berichten.

Die Rundstrecke führte vom Zieleinlauf am Zündorfer Dorfrand vorbei
entlang der ausgedehneten landwirtschaftlichen Nutzflächen nach
Langel. Von dort noch ein kurzes Stück auf dem Rheindamm in Richtung
Niederkassel-Lülsdorf. Wegen Hochwasser mußte der Veranstalter
hier eine Wendemarke anlegen. Im Frühjahrslauf gings von hier
aus noch runter am Langeler Campingplatz zum Rhein zurück Richtung
Ziel. Abgesehen von 1 ganz kurzen Straßenstück alles asphaltierte
Feld- bzw. Wanderwege mit weiten Ausblicken.

Die Atmosphäre war angenehm und entspannt, die Helfer freundlich.
So bekam ich z.B. nach dem 2. Zieleinlauf (~11km) kalten Tee gereicht
und mußte nicht eigens dafür zum Stand laufen. Über die Umkleide-
und Duschmöglichkeiten, die der Veranstalter bot, kann ich nichts
sagen, da ich sie nicht zu nutzen brauchte.

---- you can always snip if you want -----------------

b) persönlich

Mit dem Fahrrad waren es etwa 18:30 (min:sec) zum Veranstaltungsort.
Zu Hause hatte ich mich mit 'Dark Star' von Grateful Dead aufgelockert,
in Zündorf liefen bei meiner Ankunft gerade die Säuglinge ins Ziel,
total kaputt nach 1000 Metern, belästigt von fast gleichlautenden
Anfeuerungsrufen Erziehungsberechtigter. Nach dem Einkassieren der
Startnummer und dem widerwilligen Zahlen des Startgeldes gings an
spärlichen Büschen, welche die Pinkler nur notdürftig verdeckten
(oder umgekehrt?) vorbei zum Start. Dort waren noch 20 Min zu verbringen.
Einige wollten wohl zeigen, daß ihnen der HM noch zu kurz ist und liefen
sich keuchend warm. Kurz vor 2 pm wurden wir vom Startschuß überrascht
und die Herde trabte los.
Ich hatte mir eine optimale Laufhaltung vorgenommen, wenig
Kraftvergeudung, ruhiger Atem usw., Aufmerksamkeit, kein Träumen. Gar
nicht so einfach, weil 'schön' laufen für mich auch mit einer
(subjektiv) flotten Geschwindigkeit verbunden ist, die über die
HM-Distanz schwer auszuhalten ist. Recht zäh entflocht sich die
Teilnehmermasse. Einige keuchten schon nach 2 km. Interessant, den
Laufstil der anderen zu beobachten: x-Beine, Füße zeigen nach außen,
Krummheiten aller Art usw. Nach etwa 4-5km gestattete ich mir eine
leichte Beschleunigung, hervorgerufen durch pure Eleganz, so kam's
mir jedenfalls vor. Auf einem kurzen matschigen Stück, dem über
angesumpftes Gras ausgewichen werden konnte, machte ich einige
Meter gut. Zückerchen für meine Selbstverliebtheit.

Nach ca 7-8 km war ich für längere Zeit allein. Konzentration:
Atem zu schnell? Etwas langsamer laufen. Rumpf gerade? Schultern
unverkrampft? Kopf zurück? Was ist mit den Hüften? Am Zieleinlauf
(nach 11.x km) drängt mir ein Helfer Tee auf: 'Drink jet, Jung'.
Ich bin noch gut drauf, merke aber schon das es so nicht bis zum
Ende durchzuhalten ist. Bis zur Wendemarke überhole ich noch etliche,
andererseits kommen mir diejenigen, die mindestens 10 Min eher im
Ziel sein werden, entgegen. Mental nehme ich Rache: einige dieser
Zu-schnell-Läufer(innen) haben ihr Gesicht verzerrt. Igitt, sie
schnaufen. Rote Köpfe, rudernde Arme. Zwar habe ich tunlichst
keinen Spiegel dabei, doch mein Atem jedenfalls ist ruhig. Nach dem
Wenden sind ca 15 km geschafft und ich merke, daß ich (zu) häufig
diese Streckenlänge trainiere. Auf Kosten der Schönheit senke ich
das Tempo, aber nur etwas. Die anderen machen wohl auch schlapp,
denn nur wenige überholen mich.
Gegen Ende prescht ein Trupp von ca 5 Jungs an mir vorbei: 'Hey,
lauf mit'. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Überraschung:
die Beschleunigung macht mich munter, der Anflug von Schwere
verschwindet aus meinen Beinen, es geht tatsächlich für 2-3 Min
gut. Wir kommen an einem Helfer vorbei, der einen Vortrag mit Zahlen
hält. War wohl die 20km-Marke. Den letzten km kann ich nicht mehr
mit den schnellen Jungs mithalten. Wie ein Sandsack, immerhin
laufend, komme ich ins Ziel, wo eine große Digitaluhr die Porzer
Herbstlandschaft vervollkommnet.
10 Min verbringe ich noch dort, süffelnd am kalten Tee und mit
Siegerblick auf die nach mir das Ziel durchhechelnden herabblickend.
Dann wird mir das zu langweilig und ich fahre in unPBmäßigen 20 Min
nach Hause, wo ich mir ein Möhrensüppchen aufwärme.


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