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26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:20.Schluchseelauf
mehr zum Lauf: VID385
Datum des Laufes:2.5.2004 (Sun)
Ort:Schluchsee im Schwarzwald
Plz:D7
Homepage:www.schluchseelauf.de
Strecken:18,4 km
Beschaffenheit:Forst-/Waldwege, wenig Asphalt
Profil:bergig
Wetter:12°C, bedeckt, teilweise Sonne
Teilnehmer:3050
Name des Berichtenden:Rüdiger Schierz
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 3.5.2004 (Mon)
Sonntag morgen um 8 Uhr, nachtschlafende Zeit, klingelt mein
Wecker. Ich ziehe die bereit gelegten Sachen an und frühstücke kurz
1/2l Apfelsaftschorle und eine Scheibe Brot mit Honig. In der Küche
ist es ziemlich einsam, der Rest der Familie schläft. Nur der Hund
ist froh, dass schon jemand auf ist, ihn kurz raus lässt und vor allem
das Frühstück reicht.

Um 8.25 Uhr geht's los. Noch einen kurzen Tankstopp eingelegt, damit
es keinen Stress mit leerem Tank unterwegs gibt und es folgt eine
nette Fahrt über Schwarzwaldstraßen zum Schluchsee.

So gegen 9.45 treffe ich an der Schluchseehalle in Schluchsee am
Schluchsee ein. Es ist schon mords was los. Die Helfer dirigieren mich
auf einen etwas abgelegenen Waldparkplatz, von dem ich zur Halle
zurücklaufe.

An der Halle und auf dem Start/Zielgelände wuselt es von Teilnehmern
und mitgebrachten Fanclubs und Betreuern. Ich suche am Aushang meine
Startnummer heraus und hole mir meine Startnummer 766 ohne viel
anstehen zu müssen. Dann gibt es an einem extra Stand noch das
Starterpaket, bestehend aus einer Laufzeitschrift, einer Trinkflasche
und einen Powerbar (Kirsche).

Die kleine und einzige Umkleide ist gerammelt voll, obwohl sich die
meisten wohl im Freien umziehen. Bei 12°C laufe ich in kurzer Tight
und Singlet. Meine Runnershorts hab' ich zuhause gelassen. Die habe
ich erst vor kurzem zum Tempotraining auf der Bahn das erste Mal
dieses Jahr getragen und mir prompt einen leichten Wolf auf der
Oberschenkelinnenseite gelaufen.

In der Umkleide befindet sich ein Klo und ich stehe in der kurzen
Schlange an, um dann unnötigen Ballast abzuwerfen. Draußen gibt es
aber auch noch etliche Dixies.

Nach dem Umkleiden treffe ich draußen Ute Pfaff und Michael
Krüger. Michael startet mit mir in der ersten Gruppe um 11 Uhr mit den
Läufern, die Zeiten < 1h30 anpeilen. Ute wird in der zweiten Gruppe um
11h20 starten. Es gibt sogar noch eine dritte Startergruppe für die
Zielzeit > 1h45, die um 11.40 starten soll. Mit insgesamt über 3000
Startern ist die Teilnehmerzahl seit meiner letzten Teilnahme 2002
noch mal ganz schön gewachsen.

Wir packen unsere Sachen in Utes Auto und joggen uns 2 km warm. Ich
hoffe, ich kriege keine Probleme mit meinem rechten großen Zeh, der am
Nagel ziemlich verletzt ist. Das Losjoggen fällt mir schwer, die Beine
fühlen sich total schlapp an. Aber aus Erfahrung weiß ich, dass das
für den anschließenden Wettkampf nicht viel zu sagen hat.

Um 10.45 trinke ich 1/2l Wasser und begebe mich so langsam mit Michael
in den Startblock. Auf dem Weg dahin treffe ich noch kurz Michael
Morgenthaler, der mit seiner Frau Petra ganz gemütlich in der dritten
Startgruppe mitlaufen will.

Ich verliere Michael und stelle mich im 1. Drittel auf. Um 11 Uhr
knallt der Startschuss und es geht los.

Der 1. km geht bergauf und die Tempounterschiede in meinem Umfeld sind
ziemlich groß auf dem schmalen Waldweg. Ich laufe gemütlich meinem
Vordermann hinterher und links und rechts rauschen die Massen
vorbei. Bei 0,5 km die erste Markierung und ich hab' 2:20 auf der
Uhr. Hm, es geht zwar den ersten km bergauf, aber ich hatte überlegt,
mal einen 4er Schnitt zu versuchen und dafür ist das etwas langsam,
obwohl mir das Tempo nicht zu langsam vorkommt. Probleme? Die
Markierung km 1 passiere ich dann in 4:24.

Ab jetzt geht es bergab, immer noch der 2 m breite Waldweg. Die Meute
läuft genauso weiter, aber jetzt bin ich viel schneller und
überhole. Bergab laufe ich halt schneller als bergauf. Zum Glück
kommen wir bald auf die Bundesstraße. Es geht immer noch leicht bergab
und ich habe massig Platz zum Überholen. Bald kommt auch schon die
Markierung km 2. Für diesen Bergab-km habe ich 3:36 benötigt. Ups,
vielleicht einen Tick zu schnell.

Die nächsten 2 km geht es flach, bzw. teilweise bergab weiter bis zum
ersten Getränkestand bei km 4. Ich hab' jetzt mein Tempo so
einigermaßen gefunden. Mit 3:55 und 3:53 bin ich recht flott
unterwegs. Wenn ich einen 4er Schnitt laufen will, ist das aber
notwendig, um den Zeitverlust an den Steigungen, die noch kommen
werden, auszugleichen. Aber trotzdem bin ich irgendwie mental
schlecht drauf. Ich habe eigentlich gar keine Lust und finde das alles
schon sehr anstrengend. Schon jetzt frage ich mich, warum ich mir die
Quälerei, die noch folgen wird, eigentlich antue. So bei km 3, wo es
um den Seezipfel geht, habe ich mir sogar gedacht, dass das ein ganz
guter Punkt zum Aussteigen sei. Von hier aus kann ich noch
einigermaßen unproblematisch zur Schluchseehalle zurücklaufen. Wenn
ich erstmal auf der anderen Seite des Sees bin, wird das schwieriger.

Am Getränkestand greife ich mir einen Wasserbecher. Mittlerweile
scheint die Sonne und die nächsten 3 km wird es konstant bergauf
gehen. Ich passe mein Tempo an und versuche mit gleichmäßiger
Belastung die Steigung hochzulaufen. Ein ganzer Bus von Läufern
überholt mich. Für die 3 Steigungs-km benötige ich 4:05, 4:45 und
4:59.

Uff, endlich kommt der Scheitelpunkt ziemlich genau bei km 7 und es
geht wieder bergab. Auf dem Teil der Strecke kann ich als guter
Bergab-Läufer sonst ziemlich Gas geben und alle wieder einsammeln, die
mich am Berg überholt haben. Heute gelingt mir das nicht. Die Steigung
hat mich ziemlich geschafft und ich benötige die Bergab-Strecke, um
mich erstmal etwas zu erholen. Die folgenden 3 km benötige ich 4:03,
3:44 und 3:55.

Genau bei km 9 überhole ich Michael Krüger. Ich bin aber nicht
wirklich schneller und er bleibt bis zum Ziel mehr oder weniger dran.

Beim Getränkestand am Unterkrummenhof, zwischen km 9 und 10, greife
ich mir wieder einen Becher Wasser und trinke im vollen Lauf.

Die km 11 bis 14 gehen bei Aha relativ flach um das andere Ende des
Sees. Das km 13 Schild steht leider falsch und zu früh. Meine Zeiten
für diese 4 km sind 4:08, 4:04, 3:20 und 4:48 (~ 2x4:09).

Ich habe mich längst durchgerungen, meine negativen Gedanken zu
verbannen und voll zu laufen. Ich rede mir selber ein, dass es nichts
bringt, jetzt mies drauf zu sein und dass, wenn ich schon hier bin,
ich den Lauf geniessen und meine max. Leistung, egal wie sie gerade
ist, abrufen will.

Das kann ich auf den letzten 4 km auch gut gebrauchen. Mittlerweile
muss ich nämlich ziemlich beißen und diese kleinen, giftigen Anstiege
hauen ziemlich rein. Ich kämpfe und versuche das Tempo hoch zu
halten. Der ein oder andere überholt mich, ich überhole auch manchmal
und so streben wir dem Ziel entgegen. Endlich nähern wir uns wieder
der Schluchseehalle und das Laufen ist jetzt wirklich hart. Ich bin
auf dem Zahnfleisch angekommen. So auf den letzten 500m geht es
gemeinerweise noch mal kurz hoch, dann runter durch die
Bahnunterführung und ganz zum Schluss die steile Rampe hoch zum
Zieleinlauf. Wie immer wider aller Erwartungen komme ich die Rampe
doch einigermaßen flott hoch. Im Ziel schaffe ich es sogar, zum ersten
Mal meine Uhr zu stoppen, 1:16:23 direkt nach der CC Matte. Das ist
deutlich langsamer als die angestrebten 1:14:00, aber viel mehr war
nicht drin, auch wenn ich nicht etwas zu schnell angegangen wäre. Da
war meine Planung wohl doch etwas zu optimistisch.

Im Zielbereich gehe ich umher um wieder etwas "runter" zu kommen. Es
gibt pappsüßen Tee und Iso. Michael kommt 10 Sek. nach mir ins
Ziel. Gemeinsam tanken wir Flüssigkeit und gehen dann 2 km locker
auslaufen. Wir holen unsere Sachen aus Utes Auto und beschließen, im
Feuerwehrduschzelt zu duschen, da da erfahrungsgemäß die Duschen heiß
sind und nicht kalt, wie in der Umkleide der Schluchseehalle. Die
Duschen sind wirklich heiß, aber es ist kuschelig eng. Beim Ausziehen
stelle ich fest, dass mein rechter Socken an der großen Zehspitze
durchnässt ist. Nach vorsichtigen Ausziehen des Sockens wird der erste
Eindruck bestätigt: sieht nicht so lecker aus, macht auch etwas
Aua. In der Dusche steht ca. 10-15 cm ein Fußbadgemisch aus heißem
Wasser, Männerschweiß, Fußpilz, Haarshampoo und Duschgel. Ob das so
gut ist, mit meinem kaputten Zehnagel da rein zu gehen? Ich
beschließe, dass der Laugenanteil in dem Fußbad hoch genug ist, um
alle Keime abzutöten und dass eine heiße Dusche jetzt einfach
wichtiger ist.

Bleibt nur noch zu berichten, dass wir uns dann mit Bratwurst und
Kuchen, beides war erst nach langem Anstehen zu ergattern, noch in
der Halle vergnügten. Michael Morgenthaler und Petra kamen später auch
noch dazu. Das war mal wieder sehr schön, so viele nette Leute zu
treffen.

Eigentlich wollte ich meine Bestzeit, aufgestellt vor 2 Jahren,
unterbieten. Direkt kann man die Zeiten aber gar nicht
vergleichen. Letztes Jahr wurde die Streckenführung geringfügig
geändert, um den Engpass an der Bahnsteigtreppe des Bahnhofs Seebrugg
zu umgehen. Die neue Strecke geht außen rum über die Bundesstraße und
ist dadurch 400m länger.

Meine Ergebnisse hier bisher:

Alte Stecke (18 km):
7.5.2000 1:29:46 4:59/km
6.5.2001 1:16:25 4:15/km
5.5.2002 1:14:45 4:09/km

Neue Strecke (18,4 km):
2.5.2004 1:16:22 4:09/km

Ich lief also genauso schnell, wie vor 2 Jahren. Dabei müsste ich
eigentlich viel besser in Form sein. Meine 10K Zeit von November ist
viel besser als 2002. Außerdem lief ich dieses Jahr vor 5 Wochen 3:05
beim Freiburg Marathon und 2002 3:14 beim Hamburg Marathon. So ganz
verstehe ich das nicht. Bin mal gespannt, wie die weitere Entwicklung
dieses Jahr aussieht.

Ach ja, meine Plazierung:
insgesamt 3050 Zieleinläufe (M 2296/ W 754)
Gesamtplazierung: 148 von 2296
M45: 19 von 329

Vielen Dank für's Lesen und herzliche Grüße aus dem Schwarzwald,
Rudiger


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=355


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