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Bericht
Name des Laufes: | 20.Schluchseelauf mehr zum Lauf: VID385 |
Datum des Laufes: | 2.5.2004 (Sun) |
Ort: | Schluchsee im Schwarzwald |
Plz: | D7 |
Homepage: | www.schluchseelauf.de |
Strecken: | 18,4 km |
Beschaffenheit: | Forst-/Waldwege, wenig Asphalt |
Profil: | bergig |
Wetter: | 12°C, bedeckt, teilweise Sonne |
Teilnehmer: | 3050 |
Name des Berichtenden: | Rüdiger Schierz (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 3.5.2004 (Mon) |
Sonntag morgen um 8 Uhr, nachtschlafende Zeit, klingelt mein Wecker. Ich ziehe die bereit gelegten Sachen an und frühstücke kurz 1/2l Apfelsaftschorle und eine Scheibe Brot mit Honig. In der Küche ist es ziemlich einsam, der Rest der Familie schläft. Nur der Hund ist froh, dass schon jemand auf ist, ihn kurz raus lässt und vor allem das Frühstück reicht. Um 8.25 Uhr geht's los. Noch einen kurzen Tankstopp eingelegt, damit es keinen Stress mit leerem Tank unterwegs gibt und es folgt eine nette Fahrt über Schwarzwaldstraßen zum Schluchsee. So gegen 9.45 treffe ich an der Schluchseehalle in Schluchsee am Schluchsee ein. Es ist schon mords was los. Die Helfer dirigieren mich auf einen etwas abgelegenen Waldparkplatz, von dem ich zur Halle zurücklaufe. An der Halle und auf dem Start/Zielgelände wuselt es von Teilnehmern und mitgebrachten Fanclubs und Betreuern. Ich suche am Aushang meine Startnummer heraus und hole mir meine Startnummer 766 ohne viel anstehen zu müssen. Dann gibt es an einem extra Stand noch das Starterpaket, bestehend aus einer Laufzeitschrift, einer Trinkflasche und einen Powerbar (Kirsche). Die kleine und einzige Umkleide ist gerammelt voll, obwohl sich die meisten wohl im Freien umziehen. Bei 12°C laufe ich in kurzer Tight und Singlet. Meine Runnershorts hab' ich zuhause gelassen. Die habe ich erst vor kurzem zum Tempotraining auf der Bahn das erste Mal dieses Jahr getragen und mir prompt einen leichten Wolf auf der Oberschenkelinnenseite gelaufen. In der Umkleide befindet sich ein Klo und ich stehe in der kurzen Schlange an, um dann unnötigen Ballast abzuwerfen. Draußen gibt es aber auch noch etliche Dixies. Nach dem Umkleiden treffe ich draußen Ute Pfaff und Michael Krüger. Michael startet mit mir in der ersten Gruppe um 11 Uhr mit den Läufern, die Zeiten < 1h30 anpeilen. Ute wird in der zweiten Gruppe um 11h20 starten. Es gibt sogar noch eine dritte Startergruppe für die Zielzeit > 1h45, die um 11.40 starten soll. Mit insgesamt über 3000 Startern ist die Teilnehmerzahl seit meiner letzten Teilnahme 2002 noch mal ganz schön gewachsen. Wir packen unsere Sachen in Utes Auto und joggen uns 2 km warm. Ich hoffe, ich kriege keine Probleme mit meinem rechten großen Zeh, der am Nagel ziemlich verletzt ist. Das Losjoggen fällt mir schwer, die Beine fühlen sich total schlapp an. Aber aus Erfahrung weiß ich, dass das für den anschließenden Wettkampf nicht viel zu sagen hat. Um 10.45 trinke ich 1/2l Wasser und begebe mich so langsam mit Michael in den Startblock. Auf dem Weg dahin treffe ich noch kurz Michael Morgenthaler, der mit seiner Frau Petra ganz gemütlich in der dritten Startgruppe mitlaufen will. Ich verliere Michael und stelle mich im 1. Drittel auf. Um 11 Uhr knallt der Startschuss und es geht los. Der 1. km geht bergauf und die Tempounterschiede in meinem Umfeld sind ziemlich groß auf dem schmalen Waldweg. Ich laufe gemütlich meinem Vordermann hinterher und links und rechts rauschen die Massen vorbei. Bei 0,5 km die erste Markierung und ich hab' 2:20 auf der Uhr. Hm, es geht zwar den ersten km bergauf, aber ich hatte überlegt, mal einen 4er Schnitt zu versuchen und dafür ist das etwas langsam, obwohl mir das Tempo nicht zu langsam vorkommt. Probleme? Die Markierung km 1 passiere ich dann in 4:24. Ab jetzt geht es bergab, immer noch der 2 m breite Waldweg. Die Meute läuft genauso weiter, aber jetzt bin ich viel schneller und überhole. Bergab laufe ich halt schneller als bergauf. Zum Glück kommen wir bald auf die Bundesstraße. Es geht immer noch leicht bergab und ich habe massig Platz zum Überholen. Bald kommt auch schon die Markierung km 2. Für diesen Bergab-km habe ich 3:36 benötigt. Ups, vielleicht einen Tick zu schnell. Die nächsten 2 km geht es flach, bzw. teilweise bergab weiter bis zum ersten Getränkestand bei km 4. Ich hab' jetzt mein Tempo so einigermaßen gefunden. Mit 3:55 und 3:53 bin ich recht flott unterwegs. Wenn ich einen 4er Schnitt laufen will, ist das aber notwendig, um den Zeitverlust an den Steigungen, die noch kommen werden, auszugleichen. Aber trotzdem bin ich irgendwie mental schlecht drauf. Ich habe eigentlich gar keine Lust und finde das alles schon sehr anstrengend. Schon jetzt frage ich mich, warum ich mir die Quälerei, die noch folgen wird, eigentlich antue. So bei km 3, wo es um den Seezipfel geht, habe ich mir sogar gedacht, dass das ein ganz guter Punkt zum Aussteigen sei. Von hier aus kann ich noch einigermaßen unproblematisch zur Schluchseehalle zurücklaufen. Wenn ich erstmal auf der anderen Seite des Sees bin, wird das schwieriger. Am Getränkestand greife ich mir einen Wasserbecher. Mittlerweile scheint die Sonne und die nächsten 3 km wird es konstant bergauf gehen. Ich passe mein Tempo an und versuche mit gleichmäßiger Belastung die Steigung hochzulaufen. Ein ganzer Bus von Läufern überholt mich. Für die 3 Steigungs-km benötige ich 4:05, 4:45 und 4:59. Uff, endlich kommt der Scheitelpunkt ziemlich genau bei km 7 und es geht wieder bergab. Auf dem Teil der Strecke kann ich als guter Bergab-Läufer sonst ziemlich Gas geben und alle wieder einsammeln, die mich am Berg überholt haben. Heute gelingt mir das nicht. Die Steigung hat mich ziemlich geschafft und ich benötige die Bergab-Strecke, um mich erstmal etwas zu erholen. Die folgenden 3 km benötige ich 4:03, 3:44 und 3:55. Genau bei km 9 überhole ich Michael Krüger. Ich bin aber nicht wirklich schneller und er bleibt bis zum Ziel mehr oder weniger dran. Beim Getränkestand am Unterkrummenhof, zwischen km 9 und 10, greife ich mir wieder einen Becher Wasser und trinke im vollen Lauf. Die km 11 bis 14 gehen bei Aha relativ flach um das andere Ende des Sees. Das km 13 Schild steht leider falsch und zu früh. Meine Zeiten für diese 4 km sind 4:08, 4:04, 3:20 und 4:48 (~ 2x4:09). Ich habe mich längst durchgerungen, meine negativen Gedanken zu verbannen und voll zu laufen. Ich rede mir selber ein, dass es nichts bringt, jetzt mies drauf zu sein und dass, wenn ich schon hier bin, ich den Lauf geniessen und meine max. Leistung, egal wie sie gerade ist, abrufen will. Das kann ich auf den letzten 4 km auch gut gebrauchen. Mittlerweile muss ich nämlich ziemlich beißen und diese kleinen, giftigen Anstiege hauen ziemlich rein. Ich kämpfe und versuche das Tempo hoch zu halten. Der ein oder andere überholt mich, ich überhole auch manchmal und so streben wir dem Ziel entgegen. Endlich nähern wir uns wieder der Schluchseehalle und das Laufen ist jetzt wirklich hart. Ich bin auf dem Zahnfleisch angekommen. So auf den letzten 500m geht es gemeinerweise noch mal kurz hoch, dann runter durch die Bahnunterführung und ganz zum Schluss die steile Rampe hoch zum Zieleinlauf. Wie immer wider aller Erwartungen komme ich die Rampe doch einigermaßen flott hoch. Im Ziel schaffe ich es sogar, zum ersten Mal meine Uhr zu stoppen, 1:16:23 direkt nach der CC Matte. Das ist deutlich langsamer als die angestrebten 1:14:00, aber viel mehr war nicht drin, auch wenn ich nicht etwas zu schnell angegangen wäre. Da war meine Planung wohl doch etwas zu optimistisch. Im Zielbereich gehe ich umher um wieder etwas "runter" zu kommen. Es gibt pappsüßen Tee und Iso. Michael kommt 10 Sek. nach mir ins Ziel. Gemeinsam tanken wir Flüssigkeit und gehen dann 2 km locker auslaufen. Wir holen unsere Sachen aus Utes Auto und beschließen, im Feuerwehrduschzelt zu duschen, da da erfahrungsgemäß die Duschen heiß sind und nicht kalt, wie in der Umkleide der Schluchseehalle. Die Duschen sind wirklich heiß, aber es ist kuschelig eng. Beim Ausziehen stelle ich fest, dass mein rechter Socken an der großen Zehspitze durchnässt ist. Nach vorsichtigen Ausziehen des Sockens wird der erste Eindruck bestätigt: sieht nicht so lecker aus, macht auch etwas Aua. In der Dusche steht ca. 10-15 cm ein Fußbadgemisch aus heißem Wasser, Männerschweiß, Fußpilz, Haarshampoo und Duschgel. Ob das so gut ist, mit meinem kaputten Zehnagel da rein zu gehen? Ich beschließe, dass der Laugenanteil in dem Fußbad hoch genug ist, um alle Keime abzutöten und dass eine heiße Dusche jetzt einfach wichtiger ist. Bleibt nur noch zu berichten, dass wir uns dann mit Bratwurst und Kuchen, beides war erst nach langem Anstehen zu ergattern, noch in der Halle vergnügten. Michael Morgenthaler und Petra kamen später auch noch dazu. Das war mal wieder sehr schön, so viele nette Leute zu treffen. Eigentlich wollte ich meine Bestzeit, aufgestellt vor 2 Jahren, unterbieten. Direkt kann man die Zeiten aber gar nicht vergleichen. Letztes Jahr wurde die Streckenführung geringfügig geändert, um den Engpass an der Bahnsteigtreppe des Bahnhofs Seebrugg zu umgehen. Die neue Strecke geht außen rum über die Bundesstraße und ist dadurch 400m länger. Meine Ergebnisse hier bisher: Alte Stecke (18 km): 7.5.2000 1:29:46 4:59/km 6.5.2001 1:16:25 4:15/km 5.5.2002 1:14:45 4:09/km Neue Strecke (18,4 km): 2.5.2004 1:16:22 4:09/km Ich lief also genauso schnell, wie vor 2 Jahren. Dabei müsste ich eigentlich viel besser in Form sein. Meine 10K Zeit von November ist viel besser als 2002. Außerdem lief ich dieses Jahr vor 5 Wochen 3:05 beim Freiburg Marathon und 2002 3:14 beim Hamburg Marathon. So ganz verstehe ich das nicht. Bin mal gespannt, wie die weitere Entwicklung dieses Jahr aussieht. Ach ja, meine Plazierung: insgesamt 3050 Zieleinläufe (M 2296/ W 754) Gesamtplazierung: 148 von 2296 M45: 19 von 329 Vielen Dank für's Lesen und herzliche Grüße aus dem Schwarzwald, Rudiger |