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Bericht
Name des Laufes: | Spielbanken Marathon Hannover mehr zum Lauf: VID384 |
Datum des Laufes: | 2.5.2004 (Sun) |
Ort: | Hannover |
Plz: | D3 |
Homepage: | http://www.marathon-hannover.de/ |
Strecken: | MA, HM |
Beschaffenheit: | Asphalt |
Profil: | eben |
Wetter: | feucht, Niesel- und stärkerer Regen |
Teilnehmer: | 3000 |
Name des Berichtenden: | Holger Trapp-Opitz (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 2.5.2004 (Sun) |
Am Sonnabend vormittag traf ich mich mit Lars und wir fuhren ganz geschwind nach Hannover. Das Hotel war schnell gefunden, und wir gingen die Startnummern holen. Der Mensch an der Ausgabe wollte zarte 405,00 Euro von mir. Ich sollte für den ganzen Verein bezahlen, das sei die neueste Weisung. Meine Emotionen fielen dann eher heftig aus... Aber zum Glück haben wir im Verein nicht nur Heißsporne sondern auch gewiefte Taktiker aus der M60 :-) .So nach 45 min hatte ich dann meine Nummer. Anschließend ging es noch auf eine Trainingsrunde um den Maschsee, wo scheinbar ganz Hannover auch war. Meine Aufgabe bei diesem Lauf sollte es sein eine schnelle Frau zu einer sehr guten Zeit zu führen. Auf dem Papier stand die 02:30, die sich der DLV selbst auf die Fahnen geschrieben hatte. Na ja..!! 18:00 sollte eine technische Besprechung sein, da ich mich aber zwischen Freygang, Beckmann und Co. doch eher unwichtig fühlte ,gingen wir mit dem Verein in eine Pizzeria. Das war mir doch wichtiger, als zu hören welchen Speed die Pacemaker für die Herren machen sollten. Außerdem waren wir uns ja einig , auf 01:15 anzugehen. Der nächste Tag begann mit Dauerregen und das Wetter blieb auch sehr feucht. Mal tröpfelte es, mal regnete es stärker. Egal, wir liefen uns ein und sahen auch unsere Hauptkonkurrentin I. Kronenjäger aus Hannover. Die Keniaerin würde wahrscheinlich nicht zu schlagen sein. Allerdings machte die Frau im Hotel keinen glücklichen Eindruck, sie stand immer allein und wirkte in der Umgebung fremd. Da fiel mir erst richtig auf , das Laufen für Afrikaner kein Spaß sondern knallharte Arbeit ist. So allein , weit weg von zu Hause.. das ist schon hart! Wahrscheinlich würde ein Europäer für die Siegesprämie nicht die Strapazen des Trainings und der Entwurzelung in Kauf nehmen.... Um 09:00 ging es los, der Regen war wieder stärker geworden. Wir gingen auf 03:33 min/km an, das gelang auch so bis km 7 dann kam der Wind von vorne, und wir knallten direkt in das hintere Ende der 10km Läufer. Knallhart organisiert.:-(..., irgendwann kam dann die ?Weiche? Richtung Marathon und plötzlich war wieder viel Platz. Die Kenianerin war immer noch bei uns, verabschiedete sich aber so bei Kilometer 14. Wir liefen immer noch in Pulks , die sich aber immer mehr ausdünnten. Irgendwann waren wir allein und bekamen die ersten Warnungen von hinten über den Fahrradbegleiter. DreiMinuten,zwei Minuten eine Minute Vorsprung. Wir liefen jetzt einen 04:00er Schnitt. Bei km 24 hatte uns dann die Konkurrentin eingeholt, die allerdings in einer großen Gruppe mitschwamm. Das versuchten wir auch noch , aber nach ca.400m ging es nicht mehr. Meine Mitläuferin war verzweifelt, Kälte und Regen sind nicht ihre Leidenschaft und jetzt wird sie auch noch locker überholt. Aber da sie kämpfen kann und wollte ging es weiter durch Hannover, wo es immer noch regnete. Dann kamen so Straßenzüge , die doch recht windig und unbelebt waren. Das kostete dann noch zusätzlich Kraft, denn nicht immer konnte ich den Wind wegnehmen. Bei km 32 stieg meine Mitläuferin aus, sie war völlig erschöpft. Es erinnerte mich an die Fernsehbilder von C. Dreher in Hamburg. Trotzdem allen Respekt !! Sie hat hoch gepokert und verloren , so ist der Sport nun mal... Nachdem ich mit dem Fahrradbetreuer, der sie sehr gut kennt, kurz Blicke tauschte, wusste ich nun geht es allein weiter. Ich ging auf 03:30 min/km an. Noch 10km zu Laufen da kann man noch etwas reißen. Ich sammelte auch versprengte Läufer ein, es klingt vielleicht brutal aber ich fühlte mich wie mit 200Ps auf der linken Autobahnseite. Allerdings wollten die Reifen/Schuhe dieses Tempo nicht mitgehen, die Schürsenkel gingen immer auf. Irgendwie wollte ich diesem WK noch gut abschließen und ich beschloß die Frau , die uns vorhin überholt hatte noch zu kriegen. Bei km 41,5 hatte ich sie :-), im Ziel stand dann eine glatte 02:41 auf der Uhr. Keine so knallharte Zeit , aber okay für die Bedingungen. Im Ziel das übliche Programm , Erdinger alkoholfrei , Massage , frieren... Ins Hotel bin ich dann gejoggt, das hatte mit Laufen nichts mehr zutun, nasse Füsse bringen bei mir immer schwarze Zehennägel. Das anschließende Bad war schön , ein echter Luxus an den man sich gewöhnen könnte :-). Wir haben den Lauf dann noch mal zusammen ausgewertet, und stellten fest dass die Kälte+Regen und der hohe Anfangseinsatz uns dann das Genick gebrochen haben. Trotzdem noch mal, die Frau hat gekämpft wie ein Tier , ich habe schon lange niemanden mehr so leiden sehen. Respekt! Und das Leben geht auch weiter , jeden Tag! Der Lauf an sich ist okay, allerdings sollten die sich die 10km Läufer und die Marathonis nicht tangieren. Das Publikum war wie erwartet kaum vorhanden, die Strecke dagegen ist wirklich schnell, hat allerdings teilweise auch ein paar Ecken, spitze Kurven. Aber wer Bestzeit laufen will und nicht unbedingt auf die Umgebung wert legt , der sollte in Hannover laufe. Holger |