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Bericht

Name des Laufes:LCC-Praterlauf
mehr zum Lauf: VID29
Datum des Laufes:17.11.2002 (Sun)
Ort:Wien
Plz:A
Homepage:www.lcc-wien.at
Strecken:HM
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:eben
Wetter:Kaiserwetter ;-)
Teilnehmer:265
Name des Berichtenden: horst LID40
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Bericht vom 19.11.2002 (Tue)
Nachdem am 10.11. das siebenmonatige Jubiläum meines Läuferlebens
war, hatte ich (zur Feier ;-)) schon seit einigen Wochen geplant, noch
heuer einen Halbmarathon zu absolvieren. Es sollte also der erste
Halbmarathon und der zweite Wettkampf meines Lebens überhaupt werden.

Leider verkühlte ich mich drei Wochen vor dem HM, konnte die 3. Woche
davor überhaupt nicht laufen, habe natürlich zu früh mit dem Training
wiederbegonnen und habe nach 3x Laufen einen Rückfall einstecken müssen,
der mich die letzten 7 Tage vor dem Wettkampf zu einer neuerlichen Pause
gezwungen hat. Die optimale Vorbereitung also ;-) Ich habe mich aber am
Samstag dann so gut gefühlt, dass ich beschlossen habe, doch mitzulaufen.
Ich habe mir vorgenommen, bei den ersten Anzeichen eines unguten Gefühls
sofort aufzuhören und den Lauf recht locker (gaaaanz ohne Ehrgeiz ;-)) zu
absolvieren.

Am Sonntag waren dann optimale Bedingungen. Es war zwar für diese
Jahreszeit viel zu warm (ca. 16 Grad), aber strahlend blauer Himmel und
Sonnenschein haben so etwas wie eine Frühjahrsstimmung aufgebracht, die
perfekt war.

Der Kurs selbst ist ein Rundkurs von 7km (veranstaltet wurden ein Halbmarathon und ein 7km Lauf: erster km auf der Prater
Hauptallee Richtung Lusthaus, dann entlang des Heustadlwassers, wieder
hinaus auf die Prater Hauptallee bei ca. km3 Richtung Praterstern, bei
ca. km4 der Wendepunkt und auf der Hauptallee zurück zu Start/Ziel),
wobei der Zieleinlauf dann während des Rennens (bei mir zwischen erster
und zweiter Runde um 95m nach hinten verlegt wird). Mein Plan war, mit
ca. 80% HFMax (das ist bei mir im Training eine km Zeit von ein bisschen
unter 5min) zu beginnen und nach der zweiten Runde einmal zu schauen,
wie ich mich fühle. Zielzeit war also 1h45min.

Es waren 265 Läufer am Start, nachdem das Wetter so gut war, waren
scheinbar auch viele Verwandte und Bekannte mitgekommen, es gab damit
auch eine nette Zuseherkulisse.

Ein paar Minuten nach 10:00 ging's los. Ich bin ganz locker losgelaufen
und habe versucht, mein Tempo zu finden. Die erste km Tafel habe ich
verpasst, die Zeit bei km2 war 9:25, also zu schnell nach meiner
Planung. HF war bei 85% und so habe ich beschlossen, ein bisschen
zurückzuschalten: HF auf ca. 82% und damit habe ich mich sehr gut
gefühlt und bin ganz locker gelaufen. Dann kurz vor km3 zurück auf die
Hauptallee; hinter mir eine Läuferin, die wohl eine ganze Fangemeinde
mitgebracht hat: ziemlich laute Anfeuerungsrufe: "Bravo Chrissie,
Super!". Offensichtlich hatte sie auch die 1h45 angepeilt, so war sie
den ganzen Lauf ca. 50m hinter mir und bei jeder Runde kamen wir 2mal
bei ihrer Fangemeinde vorbei, was immer von viel Anfeuern und
Applaus begleitet war. Danach kommt mir auf der Gegengerade eine weitere
Läuferin entgegen. Bisschen gehetzter Gesichtsausdruck und mein erster
Gedanke war: "Die hat sicher den Start versäumt." Wie sich später
herausgestellt hat, war das die Siegerin des 7km Laufes und das war für
sie ca. LaufKm 5,5 (ihre Siegerzeit war 21:56) >:->. Die erste Runde ist
dann sehr schnell vorübergegangen, ich hab's wie gesagt genossen bei
diesem Prachtwetter (ich konnte auf der Gegengeraden auf der Hauptallee
immer wieder stückchenweise die Augen zumachen und das Gesicht in die
Sonne halten ;-)) zu laufen. Beim Start war dann der Verpflegungsstand aufgebaut
und ich wollte das gleich dazu nutzen, das erste Mal das Trinken aus
einem Becher während des Laufens zu probieren. Fazit: 2 Schlucke versucht,
mehr Luft als Flüssigkeit geschluckt und hübsch angesabbert. Sooo geht
das nicht.

Runde zwei ist sehr schnell vorbeigegangen, ich habe mich gut gefühlt
und bin mit der selben Lockerheit weitergelaufen. Irgendwo zwischen km
12 und km13 bin ich dann vom späteren Sieger (1:12:10) überrundet
worden. Wirklich eindrucksvoll, was die leisten! Einstweilen wurde der
Start-/Zielbereich wie schon erwähnt um 95m nach hinten verlegt. Beim
zweiten Vorbeilaufen an der Pflegestation habe ich dann eine Gehpause
eingelegt und den Becher mit 2 Schlucken ausgetrunken. Für mich die viel
bessere Variante, die auch kaum Zeit kostet. Trotzdem war dieser km auch
unter 5:00. Beim Durchlaufen wurde wiederum die Zeit angesagt, auf die
ich aber gar nicht so gehört habe, weil ich ja meine Rundenzeiten
mitstoppte (aber dazu später noch mehr). Es war die einzige
Zwischenzeit, die ich mir trotzdem gemerkt habe: 1:08:35. Cool! 1:30
unter meinem Plan und ich habe mich großartig gefühlt; also habe ich
beschlossen, ein bisschen Tempo zuzulegen und bin ab da mit einer HF von
90% weitergelaufen. Das ist ein Tempo, wo ich mich beim Training niemals
mehr unterhalten kann. Beim Rennen funktioniert's prächtig - ich hab
noch einigermaßen gequatscht. Scheinbar macht die Motivation bei einem
Rennen schon unglaublich viel aus. Bei km19 habe ich mich so gut
gefühlt, dass ich beschlossen habe, nochmals zuzulegen und bin bis ins
Ziel ziemlich konstant 95% gelaufen. Wenn ich dieses Tempo beim
Intervalltraining auf der Bahn laufe, muss ich mich total überwinden,
das länger als eine Runde durchzuhalten, schnaufe wie eine
Dampflok und fühl mich dabei wirklich ausgepumpt. Hier hatte ich noch
die Kraft, mich die letzten paar hundert Meter zu unterhalten; wie's
letztes Jahr war und wie toll das Wetter ist, usw. Ich konnte mich dann
auch noch kurz absetzen, allerdings hatte ich dann überhaupt keine Kraft
mehr, um noch den Zielspurt und wurde von meinem Gesprächspartner um
2sec abgehängt ;-).

ABER: Die Endzeit meines ersten Halbmarathons nach wie gesagt 7 Monaten
Laufen: 1:41:18, ein Schnitt von 4:48! Damit bin ich die letzte Runde
unter 33min gelaufen, also auch deutlich ein negativer Split in den
Rundenzeiten (der letzte km war sogar unter 4:30). Das war nahezu 4
Minuten unter meiner Zielzeit und ich war unglaublich happy. Das
Glücksgefühl hat dann zwei Tage angehalten, allerdings mit einem
gewaltigen Dämpfer: in meiner Freude wollte ich dann auf dem Weg den
Chip und die Startnummer zu retournieren, die genaue Zeit meines letzten
Kilometers vom Pulsmesser abfragen und anstatt die Zwischenzeiten
abzufragen habe ich sie gelöscht! Ungefähr eine hundertstel sec. bevor
ich sie gelöscht habe, wurde mir bewusst, dass ich geistesabwesend den
falschen Knopf erwischt habe, und während des Gedankens: SCH§$%$%$,
*LOSLASSEN!* habe ich gesehen, wie sich die Zwischenzeiten
zurückgestellt haben. Und dabei war ich so stolz auf die negativen Splits,
habe mir schon während der letzten Runde ausgemalt, wie ich die
km-Zeiten so schön geordnet nach den 3 Runden in einer Tabelle auswerten
werde und dann das! Irgendwie gehört dieses Ritual, die Zeiten zu
erfassen (auch während des Trainings) für mich zu den feinen Momenten
des Laufens, wo ich totale Freude über meine Leistung habe. So eine Art
Selbstbestätigung wahrscheinlich, die total aufbaut und motiviert ;-)
Keine Ahnung, ob es anderen Läufern auch so geht.

Ansonsten war es eine gelungene Veranstaltung (es gab dann im Ziel
ausreichend Getränke, Bananen und Orangen; man konnte im Stadion duschen
und sogar Sauna wäre im Nenngeld inkludiert gewesen), prachtvolles
Wetter und eine nette Zuschauerkulisse. Einziger Wermutstropfen der
Veranstalter war, dass die Matten der Zeitnehmung nach ungefähr 2h10min
abgebaut wurden (ca. bei Plazierung 255) und die letzten Teilnehmer
handgestoppt wurden. Nicht dass das ein grossartiges Manko ist, aber ich
denke, es ist ein Missachten der Leistung derjenigen, die dann zum
Schluss einlaufen (und die 21min, die es schlussendlich bis zur
Letztplazierten noch gedauert hat, können doch sicherlich für die
Veranstalter auch kein Problem mehr gewesen sein). Fairerweise hätte man
dann den letzten 10 auch die Mietgebühr für den Chip zurückerstatten
müssen, weil Gegenleistung habe sie dafür keine bekommen. Wie gesagt,
kein nenneswertes Problem, aber doch ein kleines Minus für die
Veranstalter.


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