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Bericht

Name des Laufes:28. Stadtwerke Leipzig Marathon
mehr zum Lauf: VID360
Datum des Laufes:25.4.2004 (Sun)
Ort:Leipzig
Plz:k.A.
Homepage:www.leipzig-laeuft.de, Ergebnisse www.mikatiming.de
Strecken:MA/HM/10k
Beschaffenheit:98 % Asphalt, 1,95 % Kopfsteinpflaster, 0,05 % Hallenboden
Profil:wellig
Wetter:Start 11°C, Ziel 17°C (12.00 h)
Teilnehmer:MA: 1.100 Meldungen, ca. 800 Finisher
Name des Berichtenden:Robert Kappeler
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 25.4.2004 (Sun)
Da war er also, der 25.04.04, erstmal Tag der Wahrheit, sprich der Tag meines ersten Marathons. Die Vorbereitung in der letzten Woche war alles andere als gut - ich habe die meiste Zeit meinen Garten umgegraben, man muss eben Prioritäten setzten. Das Lauftraining in der Woche beschränkte sich daher auf einen lockeren 6km Antester am Samstag. Nach meinen Gartentagen habe ich mich jeweils so schlapp gefühlt, dass ich lieber gar nicht mehr zum Laufen ging. Hatte das Gefühl, dass das eher kontraproduktiv wäre.
Leipzig möchte ja Olympiastadt werden, aber zum Glück erst 2012. Denn gerade am Drumrum lässt sich noch feilen. Das Sportforum bietet an sich super Rahmenbedingungen. Allerdings hakt es an Kleinigkeiten. Die Startertüre umfasste lediglich die Startnummer und ein paar Prospekte. Ein ordentliches Programm mit Streckenskizze und Höhenprofil fehlte komplett. Nicht mal Sicherheitsnadeln waren dabei:-(. Auch die Nudelparty kann man getrost als Pleite bezeichnen.eine Minischale pappige Paste und ein 0,2 Bechercheh Getränk - naja. Also direkt danach einen vernünfitgen Italiener suchen, aber die gibt es in Leipzig anscheinend nur in der Ausführung Pizzaladen oder Eiscafe. Am Abend vor dem Marathon steht man nicht so auf stundenlange Spaziergänge, also gab es eben asiatische Nudeln. Nach der eher mäßigen Vorbereitung habe ich mich erst mal damit abgefunden, das konservative 3:10h Zeitziel anzugehen. Tags darauf also Wettkampf, Start neun Uhr. Recht kleines Feld, und man steht am Start gleich zwei Reihen hinter Christopher Cheboiboch und Tegla Lourupe. Habe ich die auch mal gesehen. Startschuss und es geht los wie die Feuerwehr, einer in Ballonhose und Walkman zieht locker an mir vorbei. Trotzdem, der 1. km kommt nach exakt 4:00 min. Also erst mal kräftig bremsen. Ab km 8 steigt die Strecke deutlich spürbar an, bei 10k zeigt die Uhr 42:46min. Eigentlich viel zu schnell, aber man kann ja noch träumen. Und es läuft locker. Erst ab 13k wird es wieder ebener, aber es kommen städig irgendwelche Wellen, und dann noch vier tödlich Kilometer auf der Autobahn. Läuft immer noch gut. HM wird in 1:29:19 passiert. Allmählich fängt es im Kopf zu rattern an. Rein theoretisch wären die 3:00 ja doch zu knacken, aber dies ist dein erster Marathon, die letzte Woche war nicht berühmt, und irgendwo nach km 35 kommt ja der Hammermann. Wenigstens habe ich inzwischen einen prima Mitläufer, gleicher Rhythmus, und einen eigenen Betreuer zum anfeuern auf dem Rad. Weil der spürt, dass wir gut zusammen harmonieren, feuert er mich gleich mit an. Permanent. Hört sich gut an, wenn man immer wieder gesagt bekommt, "klasse Rhythmus, sieht locker aus, usw." Bei km 25 gehts durch das Start-/Zielgelände, die startbereiten HM-Läufer feuern uns frenetisch an. Überhaupt ist die Stimmung an der Strecke sehr in Ordnung. Die Streckenführung selbst ist nicht so toll. Viel zu wellig und nicht viel zu gucken. Bei km26 wartet meine Frau mit dem Powergel, ich höre, dass ich 44. bin und verpflege erst mal. Ab km 28 steigt die Strekce wieder kräftig an - drei harte km - von Wegen flacher Kurs. Mein Mitläufer muss reissen lassen. Bei km 32 zeigt meine Uhr exakt 2:15h, sub 3 ist immer noch möglich. Aber die Angst vor dem Einbruch wächst. Immer häufiger kommen mir jetzt andere Läufer entgegen. Motiviert zusätzlich. Aber die Beine werden schwerer. Ich gucke immer seltener auf die Uhr, es geht nur noch ums durchkommen. Zum glück fällt es jetzt deutlich. 37k, und die Uhr zeigt 2:36, ok, wird schwer, aber jetzt nochmal alles reinwerfen. So kurz vor dem Ziel nicht mehr abkacken. Ab 38k wird es richtig hart, ich möchte gar nicht wissen, wie langsam ich geworden bin. 40k, 2:48:30, es wird eine realistische Perspektive. Wow. Nur nicht zu früh freuen. 41k, und 2:52:50, das wird reichen! Die Leute jubeln, rum um die Halle, runter zum "Marathontor", und hinein. Faust ballen, Emotion zeigen, super. Beim Zieldurchlauf zeigt die Uhr 2:57:41, netto 2 Sekunden weniger. Ich bin endlos glücklich und noch so gepusht, dass ich noch gar nicht spüre, wie k.o. ich bin. Durch die magere Sauf- und Fressgasse hindurch - wer möchte jetzt wohl RedBull - zur Ehefrau. Die hat durch das Training hindurch ganz schön viel Verständnis gezeigt - Danke dafür. Toller Vorteil, wenn man früh im Ziel ist: Es bigt noch genug Masseusen. Denen war so langweilig - die haben seit dem Start gewartet, dass mit zwei davon die Beine gleich stereo geknetet habe. Was will ich sagen - mit meinem ersten MA bin ich super zufrieden, ich hätte noch im März nie gedacht, dass das klappen könnte. Jetzt werden zwei Wochen ruhiger gemacht, und dann gehts über den Sommer eher auf die kürzeren Sachen, und am Juli läuft der Countdown für Berlin. Dafür kann ich jetzt wenigstens eine ordentliche Bestzeit angeben, so dass ich nicht bei den Walkern Aufstellung nehmen muss. Das Rennen gewonnen hat übrigens Cheboiboch aus Kenia in 2:10:16, bester Deutscher war als Vierter Carsten Schütz (Wattenscheid) in 2:23:18. Den Plan, hier Olympianorm zu laufen, hat er offenbar irgendwann unterwegs fallen gelassen. Kann ich verstehen bei der Strecke. Jirka Arndt (Potsdam) hat zum Beispiel ganz aufgegeben. Beste Frau war Tegla Lourupe mit einer 2:29. Bei mir steht auf der Urkunde 26. Platz gesamt und 7. Platz M35. Klingt sehr befriedigend.


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