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Bericht
Name des Laufes: | 37. Frühjahrslauf der TG 1881 mehr zum Lauf: VID345 |
Datum des Laufes: | 18.4.2004 (Sun) |
Ort: | Düsseldorf |
Plz: | D4 |
Homepage: | http://www.tg1881.de/sportarten_8_5.html |
Strecken: | 10km |
Beschaffenheit: | Parkwege |
Profil: | flach |
Wetter: | sonnig/wolkig/windig, 12° |
Teilnehmer: | ~150 |
Name des Berichtenden: |
Olzo LID1 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 22.4.2004 (Thu) |
Der Bugalauf (wir nennen ihn so, weil er auf dem Gelände der ehemaligen Bundesgartenschau stattfindet) ist mein Lieblings-10km-Lauf. Flache Parkwege, 2 Runden, hübsche Wiesen und so; und vor allem bin ich hier das erste Mal unter 38min gelaufen, als ich dachte, ich schaff das nie mehr. Mit Sebastian machte ich mich auf den Weg. Während er als Ziel sub40 ausgab, wollte ich versuchen, möglichst schneller zu sein als meine drei Vereinskameraden, die in Leverkusen bravurös 41:55 und drunter hingelegt hatten. Das Grillwetter an den beiden Abenden davor (=> viel Bier, viele Kilos) verhieß allerdings nichts Gutes. Am Morgen dann auch der Schreck auf der Waage: ein lokales temporäres Wampenmaximum. Nachmelden etc. alles recht locker, der Lauf ist recht familiär. Wir treffen beim Einlaufen, Aufwärmen und Austreten noch den einen oder anderen Wuppertaler, u.a. Andreas Pakmohr, den letztmaligen Gesamtsieger. Auf der riesigen Wiese ist es klasse, wenn die Sonne hervorschaut. Ansonsten ist es etwas kühl. Beim Start stehen wir irgendwo in der Mitte, ein paar 45min Läufer vor uns. Aber wir wollen s ja nicht so schnell angehen lassen. Dann die Starthymne (könnte von Ben Hur sein) und es braucht einige Sekunden, bis wir drüber sind. Recht gemütlich fange ich an zu überholen und erschrecke mich, als meine Uhr beim km1 Schild 3:54 anzeigt. Irgendwas scheint hier mit meine Kopf passiert zu sein. Sofort fängt das Laufen an, schwerer zu fallen. Hinterher merke ich, dass ich auch schwerer Luft kriege. Na sowas! Von hinten kommt dann auch Sebastian, versucht sich mit mir zu unterhalten, aber ich bin schon am Keuchen. Das geht ja gut los! Am Streichelzoo entlang, den Hubbel hoch, zum See runter... km2 in 8:05, km3 in 12:10. Ich bin fertig. Dabei hatte ich mich so auf ein lockeres Läufchen gefreut *seufz* Hier ist mir eigentlich klar, dass ich aussteigen werde. Ich versuche, es wenigstens bis km5 zu schaffen, weil ich dieses Jahr noch gar keine Zeiten gelaufen bin. Dann hätte ich wenigstens *irgendeine* Zeit... immerhin war das mein erster echter WK seit meiner 6-wöchigen Verletzungspause Ende letzten Jahres. Also weiter, am Wasserspielplatz vorbei, und langsam wieder Richtung Start. Ich laufe auch ganz alleine, keuche und schnappe fast nach Luft, habe tierisch Durst. Leider gibt es kein Wasser (halte ich sonst bei 10km auch für unnötig, aber jetzt ist meine Kehle wie Sandpapier). Was die Leute bloß denken, was der sich so amstrampelt? denke ich blöderweise. Dann endlich km5 nach 20:35 unter dicken Linden. Da steht ein Streckenposten, vor dem aussteigen sieht doof aus. Und ausserdem ist es auch doof für meine Leute aus Leverkusen, wenn ich ohne zeit nach Hause kommen. Dann lauf ich halt ne 43 oder 45, dann kann man das wenigstens vergleichen. Also etwas Tempo raus und weiter. Die Streckenführung ist ein wenig anders diesmal, es geht durch die Gartensiedlung. Eine Gruppe vor mir kommt immer näher, obwohl ich immer langsamer werde und jetzt 2km in 4:20 hinlege - schwer fällt es mir trotzdem. Aber irgendwie erhole ich mich wohl dabei ein bisschen. Irgendwie bin ich dann auch an der Gruppe vor mir dran. Ich will mich eigentlich reinhängen, aber irgendwie dampfwalze ich glatt dran vorbei. Und dann geht s los: die überholte (2.) Frau überholt mich wieder. Ich häng mich dran. Dann überhol ich wieder und ziehe sie. Usw. So wechseln wir alle paar 100m die Führung und beschleunigen nach und nach. Die Beine springen endlich an und können wieder laufen. Luft ist nicht toll, aber geht besser. Als hätten wir uns verbredet, ziehen wir uns. Alles geht jetzt leichter. Beim Zieleinlauf auf der Aschebahn und den letzten 400m überlege ich, ob ihr den Vortritt lassen soll, als Geste; aber ich glaube sie war froh darüber, dass ich weiter gebissen habe und sie versuchen konnte dagegen zu halten. So hat s ihr (und mir) noch ein paar Sekunden gebracht. Das hier war kein Höflichkeitsduell, sondern ein sportliches. Und da hat richtig Laune gemacht! Im Ziel 41:26 (später 41:30 wg. brutto), den letzten km in 4:00, die letzten 3 in 12:15 - na also, geht doch! Sebastian, den ich die ganze Zeit ein gutes Stück vor mir hatte, reicht mir einen Becher mit Tee. Er ist mit seiner 40:59 den Umständen entsprechend (lange Knieverletzung) zufrieden. Ich falle auf die Knie, ramme mein Schwert [1] in den Sandboden und gelobe dem Laufgott, nie mehr einen Wettkampf mit Ü90 zu laufen! [2] (naja, ich nehme mir hier mal etwas dichterische Freitheit heraus...) Andreas Pakmohr hat es übrigens wieder geschafft und ist mit lockeren 35:20 Gesamtsieger geworden. [1] na gut, sagen wir eine Startnummern-Nadel [2] raffinierterweise lasse ich mir ein Hintertürchen offen: wenn s mit dem Abspecken nicht klappt, laufe ich halt keine WKe mehr ;) Im Nachhinein wundert mich, dass mir dieser 10er so schwer fiel. Nach 3x1000m letztens in 3:30-3:40 usw. haette ich gedacht, dass mir das wenigstens leichter fällt. Auch die Einheit von vorgestern gibt mir Rätsel auf: nach 20km noch 4km Endbeschleunigung mit 4:10/min passt da m.E. irgendwie nicht ganz. Na vielleicht brauche ich einfach momentan etwas länger zum Warmlaufen, hat hier ja auch erst auf den letzten 3km gezündet. |