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Bericht

Name des Laufes:19. Olympus Marathon Hamburg
mehr zum Lauf: VID350
Datum des Laufes:18.4.2004 (Sun)
Ort:Hamburg
Plz:D1
Homepage:http://www.marathon-hamburg.de
Strecken:Ma
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:relativ flach, mehrere Steigungen
Wetter:8-14 Grad, leicht bewölkt, etwas Sonne
Teilnehmer:ca 15.000
Name des Berichtenden:Lars Pfuhl
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 20.4.2004 (Tue)
Nach 5 Monaten intensiver Vorbereitung soll sie endlich fallen: die 2:45h-Marke. Mit Wochenkilometern von bis zu 150 spulte ich mein Trainingsprogramm ab, sodaß ich bereits 4 Wochen vor dem Marathonlauf wußte, daß die geplante Zeit gut zu schaffen war. Knapp 3 Wochen vor dem Lauf passierte es dann: ein viraler Atemwegsinfekt unterbrach mein Training jäh. Ich pausierte 5 Tage und konnte nicht so richtig einschätzen, wie stark die Einbußen durch den Trainingsverlust (mein geliebter 35er mit 15 km Endbeschleunigung mußte daran glauben) sein werden. 10 Tage vor dem Wettkampf stieg ich wieder in das Training ein, und das gleich mit der letzten schnellen Einheit, einem 15km Tempodauerlauf. Diese Einheit brauchte ich als Motivationsspritze, und ich konnte feststellen, daß sich der Trainingsverlust in Grenzen hielt. Danach standen nur noch ruhige Läufe auf dem Plan und Hamburg konnte kommen.
Die Anreise findet am Freitag statt, am Samstag hole ich die Startunterlagen ab (Warum wird man erst durch zig Messehallen geschickt, um dann erst zur Startnummernausgabe zu gelangen? Hatten die Aussteller Angst, daß sie nichts verkaufen würden?). Am Sonntag früh bin ich bereits ab 4:10 Uhr wach. Gegen 6 Uhr nehme ich die obligatorischen 3 Weißbrotscheiben mit Marmelade und Käse zu mir. Schnell werfe ich noch einen Blick in den Videotext, um die aktuellste Wettervorhersage zu bekommen: bis max. 15 Grad. Das sieht doch gut aus. Nur die Ankündigung von mäßigem bis frischem Wind finde ich nicht sehr schön. Um 7:30 Uhr gehe ich mit Katrin aus dem Haus, um Markus gegen 8 Uhr an der Gnadenkirche zu treffen. Wir setzen uns auf die Stufen vor der Kirche, unterhalten uns ein bißchen und laufen dann 10-15 min locker ein. Danach bringen wir die Kleiderbeutel weg, trinken eine Viertelstunde vorher noch einen halben Liter Wasser und begeben uns zum Start.
Punkt 9 Uhr geht es los. Jetzt heißt es, das Tempo von 3:54 min/km zu finden. Das Laufen geht von Anfang an sehr flüssig. Der erste Kilometer wird in 3:55 passiert. Zu schnell, denn ich mußte ja noch die 9 sec Zeitverlust bis zur Überquerung der Startmatte abziehen. Die ersten 10 Kilometer geht es in Hamburg immer ein bißchen rauf und runter, sodaß es nicht so einfach ist, das Tempo gleichmäßig von Anfang an zu laufen. Nach 5 Km komme in in 19:33 vorbei. Gut, das paßt. Das Laufgefühl ist auch in Ordnung, ich unterhalte mich mit einem Münchner. So kommen wir schnell zum 10. Kilometer: 38:56. Alles im Lot. Was mich bis zu diesem Zeitpunkt allerdings stört, sind die ziemlich unrhythmischen Kilometerabschnitte, die ich auf meiner Uhr abgelesen habe. Mal 3:47, dann 3:59. Naja, nicht mehr zu ändern, aber unschön. Bei Kilometer 11 erwartet uns die tolle Stimmung am Fischmarkt und darauf bei den Landungsbrücken. Ich konzentriere mich aber weiter auf das Rennen. Im Wallringtunnel herrscht eine eigenartige Atmosphäre. Man hört keine Zuschauer, und die Gummisohlen der Läufer hämmern rhythmisch auf den Asphalt. Hier unten befindet sich auch Kilometer 15. Wieder eine 19:25 für den letzten 5-km-Abschnitt. Das sieht doch gut aus. Bei Kilometer 16 erwarte ich Katrin, die mir meine Wasserflasche reichen soll. Das klappt auch alles bestens und ich laufe mit der Flasche einmal um die Binnenalster herum (trinke natürlich auch daraus) und liefere sie dann wieder auf der Kennedybrücke bei ihr ab. Sicherlich kann ich das Wasser auch an den Verpflegungsstellen bekommen. Das ist mir aber häufig zu kalt, sodaß ich oft nur ein paar Schlückchen davon zu mir nehmen kann. Also haben wir uns für die Flasche bei Kilometer 16 entschieden. Jetzt geht es auf die Hälfte der Distanz zu. Ich fühle so langsam, daß ich schon über eine Stunde laufe und spüre eine gewisse Anstrengung, die aber normal ist. Mit einem weiteren 5-km-Abschnitt in 19:33 bin ich auch im Soll. Jetzt kommt die HM-Marke: 1:22:08 h. Das war genau meine Planung. Falls ich gut drauf bin, ist die 1. Hälfte nicht zu langsam gelaufen, an einem schlechten Tag ist es aber auch nicht zu schnell angegangen. Bei Kilometer 24 steht Michael, bei dem wir übernachtet haben, mit seiner Freundin und feuert mich. Einen halben Kilometer später sehe ich plötzlich ein befreundetes Pärchen, von denen ich nicht wußte, daß sie an der Strecke stehen. Eine nette Überraschung und auch willkommene Abwechslung. Mit 19:29 absolviere ich den Abschnitt zwischen Km 20 und 25. Auf dem Weg durch die City-Nord spüre ich zum ersten Mal den Wind. Hier sind die Läufer schon ziemlich auseinandergerissen und es ist kein Windschattenlaufen möglich. Ich befürchte, daß der Wind ab Kilometer 31 mir ganz schön zusetzen wird. Egal, lamentieren hilft nichts. Einige Zeit später habe ich den Wind wieder von der Seite und kümmere mich nicht mehr darum. Kurz nach Kilometer 29 sehe ich eine Frau im schwarzen Trikot vom OSC Berlin. Das wird doch nicht Sylvia Renz sein, die eigentlich die 2:30 als Olympianorm unterbieten wollte. Doch, sie ist es. Ich kenne sie vom Sehen her, da wir im gleichen Trainingsgebiet unsere Runden drehen. Ich fordere sie auf, doch in meinem Windschatten zu laufen, aber sie ist schon ziemlich kaputt. Bei Kilometer 30 stelle ich fest, daß die letzten 5 Kilometer schneller als alle vorherigen waren: 19:14. Ich fühle mich zu diesem Zeitpunkt schon müde, aber für 12 km wird es ja wohl noch reichen. Ich denke an meine Endbeschleunigung, die ich im Training oft gemacht habe und motiviere mich damit. In Ohlsdorf sehe ich Katrin wieder und weiß, daß die restlichen Kilometer fast direkt von Norden nach Süden Richtung Ziel verlaufen. Hier kommt jetzt der befürchtete Wind. Ich muß aufpassen, daß ich kein Tempo verliere. Ich frage einen Dänen neben mir, wie es ihm geht. Er antwortet, daß er sich gut fühle, also hänge ich mich dran. Den nächsten 5-km-Abschnitt benötigen wir 19:23 min. Eine gute Zeit angesichts des Windes. Jetzt reicht sogar ein 4min-Schnitt bis ins Ziel. Am Eppendorfer Baum/Klosterstern ist eine Riesenstimmung. Hier geht es auf die Rothenbaumchaussee. Eigentlich soll es hier doch recht flach sein, aber trotzdem befinden sich genau hier ein paar unangenehme Steigungen. Ob es zwei, drei oder mehr sind, weiß ich nicht mehr. Dazu reicht die Gedächtnisleistung nicht mehr aus. Am Dammtor befindet sich Kilometer 40. Ich habe nicht zu viel Zeit liegen lassen auf den letzten 5 km. 19:41 lese ich auf der Uhr ab. Jetzt geht es steil bergab und ich merke die ganze Muskulatur. Das Dumme ist auch noch, daß diese Höhenmeter wieder erklommen werden müssen. Am Beginn des Anstiegs stehen Katrin, Simone und Michael und machen mir Mut. Jetzt heißt es kämpfen und den letzten Rest geben. Ich quäle mich die ca. 1 Kilometer lange Steigung herauf. Meine Muskulatur wird richtig fest. Als ich oben bin, sind es nur noch 500m. Ich kann zwar nicht mehr zu einem Endspurt ansetzen, dafür habe ich die Gewißheit, daß die 2:45 h unterboten werden. Im Ziel bleibt die Zeit bei 2:44:34 h stehen. Das war knapp und die Strecke hätte auch kaum länger sein dürfen, denn die letzten zwei Kilomter bin ich in 4:02 min/km geschlichen. Erschöpft und glücklich warte ich noch auf Markus, der mit 2:48:54 h seinen 4-Minuten-Schnitt sehr gut eingehalten hat.
Nach dem Lauf gehen wir noch in ein Cafe und ich kann mich erholen. Am späten Nachmittag brechen wir dann auf und kommen wieder wohlbehalten in Berlin an.
Fazit und Analyse meines Rennens: Die ersten 10 Kilometer gefielen mir nicht, da sie zu unterschiedliche Zeiten aufwiesen. Da hätte der Lauf gleichmäßiger gestaltet werden sollen. Ansonsten lief alles nach Plan. Vielleicht hat der Wind zwischen Km 31 und 40 und die Steigungen auf den letzten Kilometern eine Zeit unter 2:44 verhindert, aber was soll es. Dafür laufe ich dann in Berlin im Herbst umso schneller. Eine 2:40 dieses Jahr sind sicherlich unrealistisch, aber eine 2:42 können es bei einer guten Vorbereitung und vernünftigen äußeren Bedingungen werden.

Zwischenzeiten (alles Brutto):
5 km: 0:19:33 (19:33),
10 km: 0:38:56 (19:23),
15 km: 0:58:21 (19:25),
20 km: 1:17:54 (19:33),
25 km: 1:37:23 (19:29),
30 km: 1:56:37 (19:14),
35 km: 2:16:00 (19:23),
40 km: 2:35:41 (19:41),
42,2 km: 2:44:34 (8:53).

1. Hälfte: 1:22:08 h,
2. Hälfte: 1:22:26 h.


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