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Bericht

Name des Laufes:Königsforst Marathon
mehr zum Lauf: VID268
Datum des Laufes:27.3.2004 (Sat)
Ort:Bergisch Gladbach
Plz:D5
Homepage:www.koenigsforst-marathon.de
Strecken:5k, HM, MA
Beschaffenheit:Etwa jeweils 50 % Asphalt und befestigte Waldwege
Profil:hügelig, 2 Runden mit jeweils 150 Hm
Wetter:sonnig, zum Start (14.30) etwa 8-9 Grad, später kühler
Teilnehmer:5k: 51, HM: 883+x, MA:165
Name des Berichtenden:Andreas Siebert
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 27.3.2004 (Sat)
Meine Saisonplanung sieht dieses Jahr den Rennsteiglauf vor und da sollte als Vorbereitung ein Marathon Ende März/Anfang April her. D.h. Königsforst oder Bonn. Da aber Bonn mir zu flach war und ich zum Anmeldezeitpunkt nicht wusste, wie gut ich diese Jahr in Form bin (10km PB um 2:22 verbessert und HM-PB um 2:50 nach einer harten Trainigswoche) meldete ich für KöFo.

Das Tapering verlief normal, die Muskerl-, Knieschmerzen hielten sich alles in Grenzen. das war schon einmal ein schlechtes Zeichen. Leider waren die letzten beiden Wochen im Büro etwas hektisch. wegen der späten Startzeit wurde das Abfüllen meines Körpers mit Wasser und Apfelschorle auf den Wettkampftag verlegt. Das erste Mal wurde ich um 5 vor 5 wach (normalerweise passiert das bei mir so etwa gegen 7.45 wenn die Kirchturmuhr läutet). Noch einmal versucht zu schalfen, um 7 war es aber endgültig vorbei. Beim Blick auf die Waage Entsetzen: nur 71 kg (niedrigster Wert seit etwa 12 Monaten), da hat das Carboloading bzw. Glykogenaufbau nicht richtig stattgefunden. Ich konnte den Lauf also schon jetzt abhaken. Meine Zielzeit von 3:40 (PB 3:45:00 am 6.4.03 in Bonn gelaufen) war utopisch. Es galt heute nur die Verluste zu begrenzen, der Einbruch würde schon kommen.

Eine Kollegin nahm mich in ihrem Auto mit, so dass wir etwa 45 Minuten vor dem Start vor Ort waren. Noch ein wenig gedehnt und sich in die Sonne gelegt, Trainigssachen ausgezogen und die Tight (bis zum Oberschenkel) angelassen, die Shorts blieben im Rücksack, auch die Weste wurde über das kurze Shirt angezogen.

In der Startaufstellung noch ein paar Worte gewechselt und denn letzten halben Liter Wasser getrunken. Dann ging es auch schon los, die ersten 4 km fast nur bergauf (ca. 60 Meter). Da es ein Rundkurs ist, der 2mal zu durchlaufen ist, die 1. Runde gemeinsam mit den HM-Läufern, gibt es Markierungen bei km 1,2,3,4,5,10,15,20,25,30,35,40
oder in jeder Runde bei
1, 2, 3, 3,9(=25), 4, 5, 8,9 (=30), 10, 13,9 (=35), 15, 18,9 (=40), 20 und 21,1. Die Splits könnt ihr unten sehen.

Je nach Profil bin ich diesen Teilabschnitt enstprechend defensiv angegangen mit 5:10 - 5:27/km. Was mich störte und was während des gesamten Laufs nicht besser wurde, war der permanente Durst trotz regelmäßigen Trinkens. Dann ging es bergab und entsprechend schneller, da traf ich dann auch 2 Marathonis, die meinten sie gingen heute auf 3:45, wobei der eine die ganze Zeit am reden war. Mal waren die beide 10 Meter vor mir dann holte ich wieder auf. Bei km 10 gingen wir mit 50:51 durch (das war also eine 3:35er Zeit). Da ich nur marginale Knieprobleme hatte, beschloss ich es zu wagen, mal auf 3:35 zu schielen, das wäre natürlich ein absoluter Traum. Ich orientierte mich also immer ein bisschen an den beiden Läufern. Das zusammenlaufen mit den Halbmarathonis ist eher ein Problem, da diese z.T. recht ungleichmäßig laufen.

Zum Glück ließ das Tempo etwas nach, so dass wir uns eher Richtig 3:40 einpendelten. Beim HM gingen wir mit 1:48:46 durch. Die 2. Runde wurde deutlich schwieriger. Die Zeiten wurden etwa um 20 Sekunden/km langsamer, auch das Bergablaufen viel schwerer. 20 Sekunden/km bedeutet 7 Minuten auf die Runde oder 1:55:46, d.h. eine Gesamtzeit von 3:44:30. Es galt an den Verpflegungsständen das Optimum zwischen Wasseraufnahme mit Gehen (=Erholung) und Zeitverlust zu finden. Beim km 25 nahm ich auch einen Müsliriegel, der war aber so hart, dass ich ihn gleich wieder ausspuckte. Da ich der Nahrungsaufnahem beim M eher abgeneigt gegenüberstehe, nahm ich bei km 21 und 30 pro Forma eine Viertel Banane und noch ein wenig von der Eigenverpflegung in Form eines sechstel Riegel vom Discounter meines geringsten Misstrauens, der Wunder bewirkte (rein psychisch gesehen). Ab km 25 lief ich auch fast immer alleine, bis zum Ziel sollten mich 5 noch überholen und ich 3 überholen. Bei km 29 überholten mich auch wieder die beiden Läufer aus der 1. Runde (sie hatten mal eine PP eingelegt) also durfte ich die beiden "einfach" nicht zu weit ziehen lassen. Beim km 30 wusste ich, dass der Marathon sich hier entscheiden würde. Jetzt galt es km für km abzuarbeiten. Ich nahm einfach an, dass ich nach jeweils 5:30 einen Kilometer abgearbeitet habe. Bei km 36 überholte mich ein Fahrradfahrer, der mir aber seinen Fahruntersatz nicht überlassen wollte. Auch dieser (der Fahrer :-))brauchte eine PP. Ich kam aber 5 Sekunden zu spät, um mir das Fahrrad zu schnappen :-). Bei km 38 lief ein Jogger auf die Wettkampfstrecke mit seinem Hund. Da der Hund recht nervös war, bat ich den Halter (so höflich wie es nach 38 km noch geht), ihn kurz zur Seite zu nehmen, damit ich weiterlaufen kann. Das tat er dann auch, aber nach 200 Meter schickte er den Hund "mit Schuss" nach vorne zu Frauchen. Das gute war, dass mein Adrenalin nach oben schoss und ich den Halter auch zur Sau machen durfte, als er an mir vorbei sprintete (der übrigens für einen Verein lief, jedenfalls stand dieser auf seinem Shirt). Naja also weiter. Auf einem 200m-Wendeausgleichsstück bei km 39 sah ich auch meine beiden Läufer wieder, die mir noch mal zuriefen, dass ich es schaffen würde. 1100 m vor dem Ziel war ich dann bei 3:38:39 und die 1100m von 40 bis 41,1 war ich in 6:11 gelaufen. Noch so ein km und ich würde mit 3:44:50 finishen. Also, dass ich nicht mehr konnte sondern nur noch wollte, war mir egal, ebenso, dass noch einmal 20 Hm auf dem Programm standen. Dann noch eine Kurve und man lief schon parallel zur Autobahn, noch 300 Meter und man lief unter der Autobahn hindurch, wo nach einem ewigen Tunndel (20m) schon die Zuschauer standen, die jedem(!) Läufer applaudierten (natürlcih Apllaus von mir zurück) und man war auf der 200 m langen Zielgerade, ca. 50 m vor dem Ziel schaltete die Zieluhr auf 3:45 und da wusste ich, dass ich es geschafft habe, da netto nun die 3:45 gefallen sind. Noch ein Jubel für den Fotografen und im Ziel "God Save the Queen" nach 3:44.§9 (inoffiziell) gesprochen, damit ist der Fluch gebannt, ich muss nie wieder Marathon laufen (Hatte ich mich nicht letztens für meinen 10. in Berlin angemeldet???) und steht jetzt nicht ein Ultra an. Egal ...

Im Ziel gab es leider nur Kaltgetränke, obwohl fast alle Marathonis bibberten. Ein heißer Tee wäre toll gewesen. Auch das Waser auf der Strecke war kalt und außerdem doch nicht so ganz still.

Kaum saß ich auf der Bank und nahm die Gratulation der "beiden Läufer" entgegen, die knapp eine Minute vorher eintrafen, kamen auch schon ein paar Kollegen, die den HM gelaufen waren und ich durfte noch einmal Glückwünsche entgegen nehmen.

Dann schnell den Trainigsanzug angezogen und mit dem Duschbus zur Dusche gefahren, die just in dem Moment geschlossen wurde, weil die Schlüsselwärterin keine Lust mehr hatte zu warten. Hätte ich das gewusst, wäre ich natürlich mit den Kollegen nach Köln reingefahren. So bin ich dann mit einem Mitläufer aus Aachen mit der Straßenbahn zu mir nach Hause gefahren, wo es für uns beide eine heiße Dusche, einen heißen Tee und ein warmes Brot gab.

Gerade sind die Bruttoergebnisse reingekommen, Platz 62 von 153 männlichen Finishern (in der AK 8 von 17 und 68 von 165 Finisher total). Mein bester Platz nach einem Platz 98 bei Malta 2003 und zum ersten Mal in der 1. Hälfte platziert!

So jetzt bin ich erstmal geschaftt und brauch eien paar Tage Erholung. Aber allen natürlich viel Erfolg bei 444!


Hier die Splits
km 1. Runde 2.Runde
1 5:27 5:26
2 5:25 5:35
3 5:11 5:27
3,9 4:46 5:06
4 0:32 0:34
5 4:44 5:05
8,9 19:16 (4:56) 20:45 (5:19)
10 5:30 (5:00) 5:58 (5:25)
13,9 20:22 (5:13) 21:20 (5:28)
15 5:22 (4:53) 5:54 (5:36)
18,9 20:25 (5:14) 22:31 (5:46)
20 5:48 (5:16) 6:11 (5:37)
21,1 5:59 (5:26) 6:00 (5:25)


P.S. Den HM kann man als "Martahon light" auch ohne offizielle Zeitmessung absolvieren, deshalb ist dort die Zahl der Finisher auch etwas höher.




Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=290


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