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Bericht
Name des Laufes: | Bienwald-Marathon Kandel mehr zum Lauf: VID240 |
Datum des Laufes: | 14.3.2004 (Sun) |
Ort: | Kandel |
Plz: | D7 |
Homepage: | www.tsvkandel.de/leichtathletik |
Strecken: | MA |
Beschaffenheit: | Asphalt |
Profil: | flach |
Wetter: | sonnig |
Teilnehmer: | 1052 im HM |
Name des Berichtenden: | Rüdiger Schierz (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 16.3.2004 (Tue) |
Der Tag vorher Ich bin total platt, obwohl ich das geplante Training am Donnerstag ausfallen ließ und auch am Freitag nicht laufen war. Trotz der 2 Tage Laufpause fielen mir die 6 km Joggen schwer und ich war so langsam wie noch nie in dieser Marathonvorbereitung. Aber wahrscheinlich ist das so in Ordnung. Schließlich bestätigt das meine Theorie, dass der Belastungs-/Erholungszyklus stimmt, wenn es mir in der Erholungswoche formmäßig am schlechtesten geht. Jedenfalls, wenn morgen Marathon-Tag wäre, würde ich aussteigen und abwinken. Zum Glück soll das morgen nur ein Testlauf unter Wettkampfbedingungen werden, ein HM in etwa MRT gelaufen. Am Abend bin ich auf der Megaparty eines gut befreundeten Nachbarn. Er feiert den 50. und es sind ca. 140 Gäste da, super Essen, super Programm und seeehr guter Rotwein, an dem ich nicht vorbeikomme. Ich trinke wenigsten viel Wasser dazu und mache mir Sorgen, wie sich das Laufen morgen anfühlt. Nach 3 Uhr morgens werden wir nach hause gefahren und lassen das Auto vernünftigerweise stehen. Bis dahin kann man ziemlich viel Wein trinken. Um halb vier liege ich endlich im Bett und schlafe sofort. Der letzte Gedanke ist eine Erinnerung an irgendeine Behauptung im Internet, dass Schlafmangel direkt vor dem Wettkampf die Laufleistung wohl nicht stark beeinträchtigt. Wir werden sehen. Wettkampftag Um 6.55 Uhr klingelt der Wecker. Ich quäle mich aus dem Bett um an den Wecker in der anderen Zimmerecke zu kommen und den nervenden Ton abzustellen, alter Indianertrick um aus den Federn zu kommen, anstatt sich umzudrehen und weiterzuschlafen. Zum Glück habe ich mir alles zurecht gelegt und so gelingt es mir, mich im Tran anzukleiden. In der Küche trinke ich ca. 1/2l Saftschorle und nehme noch ein Stück Hefezopf mit, dass ich dann im Auto auf dem Weg zum Treffpunkt esse. Ich bin mit 2 Mädels aus meinem Verein, SV Waldkirch, verabredet, bei denen ich mitfahren kann. Ich sitze im Font. Ursprünglich hatte ich mir gedacht, auf dem Weg nach Kandel noch etwas schlafen zu können. Komischerweise bin ich aber hellwach und wir quatschen die ganze Fahrt über's Laufen. Kurz nach 9 laufen wir in Kandel ein. Mit dem Parken wird's schon fast schwierig. Nach kurzem Suchen finden wir aber einen Parkplatz, der gar nicht weit vom Bienwaldstadion entfernt ist. Es ist leicht diesig und auf dem Weg zur Halle spüre ich ein kaltes Lüftchen. Ich beschließe, das T-Shirt, das ich bereits drunter an habe, gegen das langärmlige zu tauschen. Schließlich will ich nicht voll laufen, sondern "nur" im MRT. In der Halle kommt eine böse Überraschung. Die Schlange vor der Startnummernausgabe ist riesig! Das überrascht uns. Wir hatten eine bessere Organisation erwartet. Nach ca. 30 min Anstehen habe ich meine Startnummer. Mit Buchstabe 'S' hatte ich da echt die A****karte. An Einlaufen (4 km waren geplant um auf min. 25 km zu kommen) war da nicht mehr zu denken hab's g'rad noch auf's Klo geschafft, Wasser trinken aus dem Wasserhahn, zum Start traben und 1 Runde auf der Tartanbahn. Dann ging's schon los. Mist, zu weit hinten aufgestellt. Die Differenz zwischen meiner gestoppten Nettozeit und der gemessenen Bruttozeit beträgt 18 Sekunden. So lange habe ich also gebraucht, um mit der stockenden Läufermeute bis zur Startlinie zu kommen. Auch nach der Startlinie ist min. die ersten 500m nicht an freies Laufen zu denken. Ist mir aber egal, soviel kann ich auch wieder nicht verlieren und hektisches Zick-zack-Überholen will ich auf jeden Fall vermeiden. Das hab' ich mir auch für den Marathon in Freiburg vorgenommen. Der erste km dauert dann 4:30, das ist ok und jetzt sind zwar immer noch viele um mich herum, ich kann aber ungestört mein Tempo laufen. Fühlt sich alles recht locker an, allerdings schwitze ich schon stark. Das langärmlige Hemd stellt sich doch als zu warm heraus. Als wir nach der langen Wartezeit aus der Halle kamen, war es nämlich bereits deutlich wärmer und die Sonne schien, aber zu spät, um noch das Hemd zu wechseln. Das angestrebte Tempo ist so 4:15/km. Bei km 2 hab' ich genau das auf der Uhr und das Laufen fühlt sich recht locker an. Der restliche Verlauf ist relativ unspektakulär. Ich laufe einfach die Strecke ab und beobachte dabei mein Umfeld. Ab so km 4 bin ich nur noch auf der Überholspur. Auf den letzten Kilometern merke ich aber so langsam die Zielanziehungskraft und werde schneller, als geplant. Mehrmals hängen sich Läufer an mich an und lassen später wieder abreißen. Irgendwie fühle ich mich etwas unfähr, auch zum Schluss noch solche Reserven zu haben, während um mich herum alle ziemlich kämpfen. Kurz vor dem Ziel frage ich mich, wie das jetzt wäre, in der Verfassung noch mal 21,1 km zu laufen? Bei dem Gedanken graust es mir allerdings. Ich tröste mich damit, dass ich jetzt doch etwas schneller lief, als im Marathon geplant. Irgendwie bin ich jetzt trotzdem nicht klüger, wie ich den Marathon angehen soll. Wahrscheinlich werde ich versuchen, mit 4:20/km loszulaufen und dann mal sehen, wie's mir so ab km 27 geht. Nach dem Zieleinlauf gönne ich mir mehrere Becher warmen Tee und ein Stück Banane. Ich dusche heiß und begebe mich in die Halle um die Kuchentheke zu begutachten. Nach 2 Stück Kuchen, 1 heiße Wurst, 1/2 l Apfelsaftschorle und einem Kaffee geht's mir ganz gut. Die Beine fühlen sich gut an ynd die leichten Knieprobleme links, die mich seit letzte Woche plagen sind auch noch da. In der Zwischenzeit treffe ich Edith, Winfried und Michael. Schön, so nette Leute zu treffen. Wir warten auf die Siegerehrung und können sogar einen Altersklassenplatz mit nach Hause nehmen. Ingrid wurde 1. in der W55. Bis auf die lange Wartezeit war das ein schöner Lauf und hat mir Spaß gemacht. Ob ich hier mal Marathon laufe, weiß ich allerdings nicht... Hier noch meine Zwischenzeiten: 4:30 4:15 4:22 4:16 4:15 4:11 4:21 4:13 4:18 4:16 4:26 4:14 4:11 4:07 4:06 4:11 4:13 4:16 4:10 4:07 3:56 0:21 Bilder zum Lauf gibt es hier: http://www.photo-team-mueller.de/index.php?seite=suche_form&lauf=Kandel04 Startnummer eingeben: 1707 Da steh' ich nun, ich armer Tor und bin so schlau, wie schon zuvor. ;-) Viele Grüße aus dem Schwarzwald, Rudiger |