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29.03.2024, der 5. Tag der KW 13

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Bericht

Name des Laufes:22. Rheinzaberner Winterlaufserie
mehr zum Lauf: VID233
Datum des Laufes:8.2.2004 (Sun)
Ort:Rheinzabern
Plz:D7
Homepage:
Strecken:20k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:einige Unterführungen, sonst topfeben
Wetter:5°C, wechselnd bewölkt, überwiegend trocken, sehr windig
Teilnehmer:866
Name des Berichtenden:Frank Pählke
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 8.2.2004 (Sun)
Nachdem ich bei den ersten beiden Läufen der Rheinzaberner Winterserie (10 km im Dezember und 15 km im Januar) jeweils "persönliche Streckenrekorde" aufgestellt hatte, wollte ich natürlich auch beim abschließenden 20-km-Lauf ordentlich abschneiden. Hinzu kam, dass ich seit dem Halbmarathon in Kandel im März 2003 keinen Wettkampf im HM-Bereich mehr bestritten hatte. Um fit für die für mich ungewohnt lange Distanz zu sein, hatte ich im Januar extra "Überdistanz-Trainingseinheiten" von 27 km Länge in mein Training eingebaut, obwohl mir Läufe über 2 h eigentlich überhaupt nicht liegen und überhaupt keinen Spaß machen. Die Ziele für den Wettkampf sahen dann in etwa wie folgt aus:

Minimalziel: unter 1:17:20 ('schneller als letztes Jahr')
Wunschziel: unter 1:16:00 ('Rheinzabern-PB')
Traumziel: unter 1:15:00 ('HM deutlich unter 1:20')

Nun aber zum ersten wichtigen Bestandteil jedes Laufberichts - dem Vorwettkampfgejammer. Am vorhergehenden Wochenende hatte ich am "Swim & Run" (1+7 km) unserer Uni-Triathlongruppe teilgenommen. Da ich keinen großen Muskelkater hatte, hatte ich am Sonntag gleich fleißig weitertrainiert - mit dem Erfolg, dass ich am Montag total platt war. Das montagabendliche Zirkeltraining an der Uni wurde dann schon nach der Hälfte durch einen stechenden Schmerz im Rücken jäh beendet - Diagnose am Dienstag: Zerrung der Rückenmuskulatur. Die Nacht zum Dienstag war ziemlich furchtbar, aber tagsüber ließen die Schmerzen zum Glück nach. Auch an den folgenden Tagen hatte ich immer morgens nach dem Aufstehen Rückenschmerzen, die im Tagesverlauf schnell nachließen. Ein betont lockeres Schwimmtraining am Mittwoch abend und ein lockerer Lauf am Donnerstag gingen ohne große Probleme, was mich für den Wettkampf am Sonntag wieder zuversichtlicher werden ließ.

Die Wettervorhersage verhieß allerdings nichts Gutes: schwerer Sturm, Regen-, Schnee- und Graupelschauer, eventuell Gewitter. Auf der Fahrt nach Rheinzabern dann aber die Überraschung: der morgendliche Regen hörte auf, und zwischen den Wolken kam plötzlich die Sonne hervor. Bis ich im Ziel war, war es die ganze Zeit trocken und teilweise sogar sonnig, allerdings haben die langsameren Läufer später wohl doch noch etwas Regen abbekommen. Der Wind war allerdings die ganze Zeit über sehr heftig.

Am Start angekommen, stellte ich mich etwa 1 m hinter der Startlinie auf, was im Endeffekt ungefähr die 20. Startreihe bedeutete - na super... Zum Glück schaffte ich es dann doch relativ schnell, mich aus dem gröbsten Gedränge zu befreien, der erste km lag mit 3:47 min nur leicht über meiner "Marschtabelle" von 3:45/km. Auf dem zweiten und dritten km blies der Wind kräftig von vorn. Meine unmittelbaren Vorderleute wurden langsamer, und vor ihnen begann sich eine bestimmt 30-köpfige Gruppe (nicht die Spitzengruppe, die war schon längst über alle Berge) immer weiter abzusetzen. In dieser Gruppe liefen u.a. die ersten drei Frauen sowie Peter Lessing, der seine Altersklasse M60 in der hiesigen Volkslaufszene nach Belieben dominiert. Nach einigem Zögern (Kopf an Bauch: "Neiiin, nicht so früh schon so viele Körner verschießen!", Bauch an Kopf: "Papperlapapp - los, hinterher!") entschloss ich mich, trotz Gegenwind die Flucht nach vorn anzutreten - was sich im Nachhinein als goldrichtige Entscheidung entpuppen sollte.

Nach ziemlich anstrengenden 500-1000 m hatte ich die Gruppe erreicht und konnte erst einmal wieder etwas verschnaufen. Auf den folgenden Kilometern passierte nicht viel. Da wir deutlich schneller als mein angepeilter 3:45er Schnitt unterwegs waren und ich als 5- und 10-km-Spezialist vor der 20-km-Distanz doch einigen Respekt habe, hielt ich mich bevorzugt am Ende der Gruppe auf. Ab und zu fielen ein paar Läufer zurück, sodass ich aufpassen musste, am Rest der Gruppe dranzubleiben, aber ansonsten war das Laufen im Windschatten bis auf gelegentliche kleine Rempeleien (einmal kam ich sogar kurz ins Straucheln, nachdem mein Hintermann meine Beine touchiert hatte) recht entspannt und fühlte sich auch von der Lauftechnik her gut an. Und die Zwischenzeiten sprachen eine eindeutige Sprache: wenn ich das Tempo bis ins Ziel durchhalte, dann ist nicht nur eine Zeit unter 1:15, sondern sogar unter 1:14 drin - Wahnsinn!

Etwa bei km 9 setzten sich drei Läufer aus unserer Gruppe nach vorne ab, Da ich mich immer noch gut fühlte, hängte ich mich an das erste Verfolgergrüppchen um Peter Lessing an. Bei km 11 hatten wir die drei "Ausreißer" wieder eingeholt, die einstmals große Gruppe war allerdings auf bestenfalls noch zehn Läufer geschrumpft. Vorne machten jetzt zwei Läufer aus Wiesloch Druck und ließen sich auch von heftigem Gegenwind bei km 13-14 nicht beeindrucken. Ab km 15 (der Wind kam jetzt wieder von hinten) verschärfte der eine Wieslocher das Tempo - zunächst kam sein Vereinskamerad noch mit, aber ab km 17 waren wir nur noch zu zweit auf der Verfolgung der vor uns laufenden Einzelläufer und kleinen Grüppchen. Bei km 18 (mal wieder Gegenwind) versuchte ich anzugreifen, was meiner Beinmuskulatur allerdings gar nicht gut bekam - von nun an wurde es richtig hart. Bei km 18,5 kam ein Läufer aus Rülzheim vorbeigeschossen - keine Chance, dranzubleiben. Nach einem Wendepunkt bei km 19 ging es mit Rückenwind Richtung Ziel. Meinen Begleiter aus Wiesloch musste ich nun auch ziehen lassen, aber wenigstens konnte ich die übrigen Läufer hinter mir auf Distanz halten.

Im Ziel der obligatorische Blick auf die Uhr: dank Endspurt und Rückenwind 3:31 für den letzten km, Endzeit handgestoppt 1:13:33 (offiziell 1:13:34). Wahnsinn - gerade mal 20 s über meiner Durchgangszeit vom Karlsruher Halbmarathon 2002, den ich bisher eigentlich immer in die Kategorie "einmalige Sternstunde, nie mehr wiederholbar" einsortiert hatte, und satte zweieinhalb Minuten unter meiner bisher zweitbesten 20-km-Zeit. Auch die Platzierung war für Rheinzabern-Verhältnisse sehr ordentlich: Platz 27 gesamt, 8. in der M30. Eigentlich schade, dass der Lauf in Rheinzabern kein "voller" Halbmarathon ist, denn dann wäre es meine zweite HM-Zeit unter 1:20 geworden.

Auf jeden Fall hat sich auch in diesem Winter wieder bewahrheitet, dass die Läufe in Rheinzabern immer für schnelle Zeiten gut sind - die flache Strecke und das traditionell sehr gut besetzte Teilnehmerfeld machen es möglich. Ich habe bislang jedenfalls immer gerne bei den Läufen in Rheinzabern mitgemacht.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=267


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