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24.04.2024, der 3. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:Teammarathon
mehr zum Lauf: VID230
Datum des Laufes:17.1.2004 (Sat)
Ort:Berlin-Baumschulenweg
Plz:D1
Homepage:www.berlin-marathon.com
Strecken:MA
Beschaffenheit:Etwas Asphalt, teils mit Matsch darauf, etwas Wald mit Matsch darin
Profil:im wesentlichen flach
Wetter:leichter Regen
Teilnehmer:86 Teams mit jeweils 3 Läufern am Start
Name des Berichtenden:Carsten Schultz
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 25.1.2004 (Sun)
Größere Erläuterungen zu dem Wettkampf kann ich mir zum Glück sparen,
denn die hat Holger schon übernommen. Also gleich rein ins Geschehen.

Aufgrund eigener Dummheit habe ich es geschafft, dass ich, obwohl ich
halbwegs zeitig losgegangen bin, fast nicht rechtzeitig zum Start da
gewesen wäre. Keine schöne Sache bei einem Mannschaftswettkampf. Ein
paar Minuten vor dem Startzeitpunkt von 12.00 angekommen, habe ich
sofort angefangen, mich umzuziehen und dabei nach Holger gerufen,
leider vergeblich. Zum Glück hat mich dann aber noch unsere
Vereinskollegin Christiane gesehen, die selbst nicht mitgelaufen ist.
Sie hat meine beiden Teammitglieder Holger und Atsushi geholt. Holger
hat dann meine mitgebrachten Kamillentee-Maltodextrin-Flaschen am Rand
der 5km-Rundstrecke deponiert, Atsushi hat meine Startnummer an mein
Leibchen geheftet, und Christiane hat meine Tasche in Verwahrung
genommen. Und tatsächlich standen wir dann noch vor dem Startkommando
zu dritt an der Startlinie.

Dass ich mich dadurch nicht eingelaufen hatte, war wohl nicht so
schlimm. Dass wir keine genaue Absprache für unser Tempo hatten, war
vielleicht schon ungünstiger. Jedenfalls sind wir nach dem
Startsignal erst einmal nach Gefühl losgelaufen. Auf den ersten
Kilometern haben wir noch etwas mit anderen Läufern, die wir kennen,
gequatscht. Ein tschechisches Team hat sich schnell nach vorne
abgesetzt, und auch eine Mannschaft aus Greiz hatte ein Tempo, dem wir
dann lieber nicht gefolgt sind. Wir waren dann in einem etwas
größeren Pulk dahinter. Unser Anfangstempo schien angenehm, war mit
20:14 für die ersten 5km aber wohl doch etwas zu schnell. Immerhin
muss man bedenken, dass durch den starken Dauerregen nicht nur in der
vergangenen Nacht (nun regnete es nicht mehr so stark) die Strecke an
vielen Stellen matschig war. Vor allem ein kurzes Waldstück hatte es
in sich. Und Atsushi war beim Berlin-Marathon auch `nur' eine 2:44
gelaufen. Andererseits schien er in den letzten Wochen besser drauf
zu sein als ich und hatte mich bei einem 20km-Lauf auf eben dieser
Strecke besiegt. Für Holger war das Tempo ohnehin kein Problem.

Über die Bedingungen will ich mich übrigens nicht beschweren. Wer
sich für diesen Wettkampf anmeldet, weiß, was ihn erwarten kann. In
den Vorjahren gab es teils Schnee und Glatteis, dagegen sind wir noch
glimpflich davon gekommen.

Es war auf der zweiten oder dritten Runde, dass wir uns, ohne dass das
eine bewusste Entscheidung gewesen wäre, von den anderen etwas
abgesetzt haben und damit auf Platz drei lagen. Das hatte zumindest
den Vorteil, dass wir bei der Getränkestelle, die an einer Kurve kurz
vor Ende der Runde aufgebaut war, nicht mehr ins Gedränge kamen. Auf
sie angewiesen waren wir ohnehin nicht, da wir ja von Atsushi und mir
Flaschen am Rand platziert hatten, von denen wir alle 5km eine nehmen
und herungehen lassen konnten. Um genau zu sein, habe ich das
Aufnehmen meiner Flaschen Holger überlassen, weil das effizienter war,
er hatte genug überschüssige Körner. Jedenfalls liefen wir die ersten
Runden noch recht locker und haben uns dabei auch noch unterhalten.
Bei Kilometer 20 sind wir in 1:21:10 durchgegangen.

Danach habe ich langsam gemerkt, dass meine Beine schwerer werden.
Bei einem gut vorbereiteten, voll gelaufenen Marathon hätte ich es in
Ordnung gefunden, ab Kilometer 25 (hier in 1:41:39) langsam immer
stärker zu kämpfen, aber hier wäre mir das doch zu viel und auch zu
riskant gewesen. Deshalb habe ich Holger und Atsushi gesagt, dass ich
in der sechsten Runde führen möchte, damit das Tempo nicht zu hoch für
mich wird. Eine halbe Runde hat das auch geklappt, dann waren Atsushi
und Holger wieder vor mir. Auch RalfM, der inzwischen als Zuschauer
eingetroffen war, hat mir hinterher bestätigt, dass Atsushi noch gut
gelaufen ist, während mein Schritt schwer geworden war. Holger schien
das ganze übrigens überhaupt nichts auszumachen. Wenn er am
Streckenrand Freunde traf, hielt er für ein kurzes Schwätzchen an und
lief dann wieder zu uns zurück.

Wie sich danach das Tempo ergeben hat, kann ich nicht mehr sagen. Ich
hatte mit meinen Problemen, vor allem den Oberschenkeln, zu tun.
Außerdem hatte ich Angst, dass wir noch eingeholt würden. Die vierte
Mannschaft war zwei Minuten hinter uns, aber wir wurden langsam und
der Gedanke, nochmal voll gegenhalten zu müssen, sollten sie
aufschließen, schreckte mich. Kann sein, dass ich dadurch etwas aufs
Tempo gedrückt haben (relativ zu meiner Verfassung natürlich nur).
Jedenfalls muss ich, falls es denn überhaupt zu erkennen gewesen wäre,
übersehen haben, dass ich nicht der einzige mit Problemen war.
Nachdem ich mich auf der achten Runde zum zum Glück letzten Mal durch
das verhasste Matschstück im Wald gekämpft hatte, blickte ich mich um
und sah unerwartet eine große Lücke zu Atsushi. Ich ließ ihn und
Holger wieder herankommen, aber ab hier wurden wir immer langsamer.
Das schnellste Frauenteam (mit unserer Vereinskollegin Daniela) haben
wir noch in den Blick bekommen, aber wir kamen nicht mehr zu einer
Überrundung heran. Bei Kilometer 40 hatten wir wohl noch eine Minute
auf die vierte Mannschaft, die übrigens gar nicht die war, die wir
erwartet hatten, bei Kilometer 41 rauschten sie an uns vorbei, und im
Ziel waren die Jungs von Ron Hill dann sogar eine Minute vor uns. Wir
kamen immerhin noch mit 2:58:42 ins Ziel.

Mit langsamerem Beginn wäre wohl eine 2:55 möglich gewesen, aber
darauf kam es bei diesem Wettkampf ja gar nicht an. Rein optisch ist
eine 2:xx ja auf jeden Fall erfreulich. Für mich war es interessant,
einerseits zu merken, dass 42km für mich immer weit sind, unabhängig
vom Tempo, dass ich andererseits einen Marathon notfalls auch mal mit
nur rudimentärer Vorbereitung laufen kann. Interessant auch, wie
unterschiedlich Atsushis und meine Probleme waren: Meine waren wieder
hauptsächlich muskulär, das hat man mir während des Laufes angesehen
und ich habe es an den beiden folgenden Tagen an dem starken
Muskelkater gemerkt. Atsushis waren wohl völlig anderer Natur, denn
er konnte zwar am Tag nach dem Marathon schon wieder ohne größere
Probleme laufen, war aber auch in der Woche danach noch erschöpft.

Auf jeden Fall bin ich froh, auch einmal an dieser
Traditionsveranstaltung teilgenommen zu haben.


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