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Bericht
Name des Laufes: | Teammarathon mehr zum Lauf: VID230 |
Datum des Laufes: | 17.1.2004 (Sat) |
Ort: | Berlin-Baumschulenweg |
Plz: | D1 |
Homepage: | www.berlin-marathon.com |
Strecken: | MA |
Beschaffenheit: | Etwas Asphalt, teils mit Matsch darauf, etwas Wald mit Matsch darin |
Profil: | im wesentlichen flach |
Wetter: | leichter Regen |
Teilnehmer: | 86 Teams mit jeweils 3 Läufern am Start |
Name des Berichtenden: | Carsten Schultz (Autor-LID zuordnen: Login und [Edit]) Bericht vom 25.1.2004 (Sun) |
Größere Erläuterungen zu dem Wettkampf kann ich mir zum Glück sparen, denn die hat Holger schon übernommen. Also gleich rein ins Geschehen. Aufgrund eigener Dummheit habe ich es geschafft, dass ich, obwohl ich halbwegs zeitig losgegangen bin, fast nicht rechtzeitig zum Start da gewesen wäre. Keine schöne Sache bei einem Mannschaftswettkampf. Ein paar Minuten vor dem Startzeitpunkt von 12.00 angekommen, habe ich sofort angefangen, mich umzuziehen und dabei nach Holger gerufen, leider vergeblich. Zum Glück hat mich dann aber noch unsere Vereinskollegin Christiane gesehen, die selbst nicht mitgelaufen ist. Sie hat meine beiden Teammitglieder Holger und Atsushi geholt. Holger hat dann meine mitgebrachten Kamillentee-Maltodextrin-Flaschen am Rand der 5km-Rundstrecke deponiert, Atsushi hat meine Startnummer an mein Leibchen geheftet, und Christiane hat meine Tasche in Verwahrung genommen. Und tatsächlich standen wir dann noch vor dem Startkommando zu dritt an der Startlinie. Dass ich mich dadurch nicht eingelaufen hatte, war wohl nicht so schlimm. Dass wir keine genaue Absprache für unser Tempo hatten, war vielleicht schon ungünstiger. Jedenfalls sind wir nach dem Startsignal erst einmal nach Gefühl losgelaufen. Auf den ersten Kilometern haben wir noch etwas mit anderen Läufern, die wir kennen, gequatscht. Ein tschechisches Team hat sich schnell nach vorne abgesetzt, und auch eine Mannschaft aus Greiz hatte ein Tempo, dem wir dann lieber nicht gefolgt sind. Wir waren dann in einem etwas größeren Pulk dahinter. Unser Anfangstempo schien angenehm, war mit 20:14 für die ersten 5km aber wohl doch etwas zu schnell. Immerhin muss man bedenken, dass durch den starken Dauerregen nicht nur in der vergangenen Nacht (nun regnete es nicht mehr so stark) die Strecke an vielen Stellen matschig war. Vor allem ein kurzes Waldstück hatte es in sich. Und Atsushi war beim Berlin-Marathon auch `nur' eine 2:44 gelaufen. Andererseits schien er in den letzten Wochen besser drauf zu sein als ich und hatte mich bei einem 20km-Lauf auf eben dieser Strecke besiegt. Für Holger war das Tempo ohnehin kein Problem. Über die Bedingungen will ich mich übrigens nicht beschweren. Wer sich für diesen Wettkampf anmeldet, weiß, was ihn erwarten kann. In den Vorjahren gab es teils Schnee und Glatteis, dagegen sind wir noch glimpflich davon gekommen. Es war auf der zweiten oder dritten Runde, dass wir uns, ohne dass das eine bewusste Entscheidung gewesen wäre, von den anderen etwas abgesetzt haben und damit auf Platz drei lagen. Das hatte zumindest den Vorteil, dass wir bei der Getränkestelle, die an einer Kurve kurz vor Ende der Runde aufgebaut war, nicht mehr ins Gedränge kamen. Auf sie angewiesen waren wir ohnehin nicht, da wir ja von Atsushi und mir Flaschen am Rand platziert hatten, von denen wir alle 5km eine nehmen und herungehen lassen konnten. Um genau zu sein, habe ich das Aufnehmen meiner Flaschen Holger überlassen, weil das effizienter war, er hatte genug überschüssige Körner. Jedenfalls liefen wir die ersten Runden noch recht locker und haben uns dabei auch noch unterhalten. Bei Kilometer 20 sind wir in 1:21:10 durchgegangen. Danach habe ich langsam gemerkt, dass meine Beine schwerer werden. Bei einem gut vorbereiteten, voll gelaufenen Marathon hätte ich es in Ordnung gefunden, ab Kilometer 25 (hier in 1:41:39) langsam immer stärker zu kämpfen, aber hier wäre mir das doch zu viel und auch zu riskant gewesen. Deshalb habe ich Holger und Atsushi gesagt, dass ich in der sechsten Runde führen möchte, damit das Tempo nicht zu hoch für mich wird. Eine halbe Runde hat das auch geklappt, dann waren Atsushi und Holger wieder vor mir. Auch RalfM, der inzwischen als Zuschauer eingetroffen war, hat mir hinterher bestätigt, dass Atsushi noch gut gelaufen ist, während mein Schritt schwer geworden war. Holger schien das ganze übrigens überhaupt nichts auszumachen. Wenn er am Streckenrand Freunde traf, hielt er für ein kurzes Schwätzchen an und lief dann wieder zu uns zurück. Wie sich danach das Tempo ergeben hat, kann ich nicht mehr sagen. Ich hatte mit meinen Problemen, vor allem den Oberschenkeln, zu tun. Außerdem hatte ich Angst, dass wir noch eingeholt würden. Die vierte Mannschaft war zwei Minuten hinter uns, aber wir wurden langsam und der Gedanke, nochmal voll gegenhalten zu müssen, sollten sie aufschließen, schreckte mich. Kann sein, dass ich dadurch etwas aufs Tempo gedrückt haben (relativ zu meiner Verfassung natürlich nur). Jedenfalls muss ich, falls es denn überhaupt zu erkennen gewesen wäre, übersehen haben, dass ich nicht der einzige mit Problemen war. Nachdem ich mich auf der achten Runde zum zum Glück letzten Mal durch das verhasste Matschstück im Wald gekämpft hatte, blickte ich mich um und sah unerwartet eine große Lücke zu Atsushi. Ich ließ ihn und Holger wieder herankommen, aber ab hier wurden wir immer langsamer. Das schnellste Frauenteam (mit unserer Vereinskollegin Daniela) haben wir noch in den Blick bekommen, aber wir kamen nicht mehr zu einer Überrundung heran. Bei Kilometer 40 hatten wir wohl noch eine Minute auf die vierte Mannschaft, die übrigens gar nicht die war, die wir erwartet hatten, bei Kilometer 41 rauschten sie an uns vorbei, und im Ziel waren die Jungs von Ron Hill dann sogar eine Minute vor uns. Wir kamen immerhin noch mit 2:58:42 ins Ziel. Mit langsamerem Beginn wäre wohl eine 2:55 möglich gewesen, aber darauf kam es bei diesem Wettkampf ja gar nicht an. Rein optisch ist eine 2:xx ja auf jeden Fall erfreulich. Für mich war es interessant, einerseits zu merken, dass 42km für mich immer weit sind, unabhängig vom Tempo, dass ich andererseits einen Marathon notfalls auch mal mit nur rudimentärer Vorbereitung laufen kann. Interessant auch, wie unterschiedlich Atsushis und meine Probleme waren: Meine waren wieder hauptsächlich muskulär, das hat man mir während des Laufes angesehen und ich habe es an den beiden folgenden Tagen an dem starken Muskelkater gemerkt. Atsushis waren wohl völlig anderer Natur, denn er konnte zwar am Tag nach dem Marathon schon wieder ohne größere Probleme laufen, war aber auch in der Woche danach noch erschöpft. Auf jeden Fall bin ich froh, auch einmal an dieser Traditionsveranstaltung teilgenommen zu haben. |