Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
24.04.2024, der 3. Tag der KW 17

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:5. Spreewald-Marathon
mehr zum Lauf: VID5189
Datum des Laufes:22.4.2007 (Sun)
Ort:Burg (Spreewald)
Plz:D0
Homepage:www.spreewaldmarathon.de
Strecken:MA, HM, 10k
Beschaffenheit:vorwiegend Asphalt
Profil:flach
Wetter:sonnig
Teilnehmer:1000
Name des Berichtenden: dippu LID5781
nur für eingeloggte Benutzer sichtbar

Bericht vom 5.1.2012 (Thu)
Fuer eine Handvoll Gurken...

Fuer meine Premiere im Halbmarathon habe ich mir letztes Jahr schon den Burger Halbmarathon im Spreewald ausgesucht - ein kleiner idyllischer Lauf mit einer einfachen, schnellen Streckenfuehrung.

Wie auch vor meinen letzten Wettkampfversuchen habe ich sehr unruhig geschlafen. Leider stellt sich da bei mir noch keine Routine ein. Dank Troedelei beim Fruehstueck bin ich mit meinem Anhang viel spaeter als geplant Richtung Burg/Spreewald gefahren. In Burg wurde man gebuehrend (2EUR) auf einer Wiese am Ortseingang begruesst. Auf die Informationen der Webseite vertrauend machten wir uns auf den angeblich 800m weiten Weg zur Startnummernausgabe. Da die reale Entfernung rund doppelt so gross war blieb keine Zeit um nach Rennschnecke und Semifax auszuschauen. Zum Glueck verzoegerte sich der Start und ich konnte mich noch ins vordere Drittel des Starterfelds mogeln. Hier standen nun die 10km-, HM- und Marathonlaeufer und warteten in der Sonne gefuehlte Ewigkeiten auf den Startschuss. Meine unmittelbarsten Nachbarn im Pulk der Wartenden liessen mir die Knie schlottern: da war der durchtrainierte Triathlet, die kompressionbestrumpfte Ultralaeuferin und der Herr vor mir mit einem betoerenden Sportlerduft. Ich musste spontan an verdorbene Wurstbruehe denken... da erfolgte schon der Start.

Die Strasse war breit und einige Laeufer flogen regelrecht an mir vorbei dass ich mir nur so die Augen rieb. Ich beruhigte mich mit einem Blick auf meinen Drehzahlmesser, den ich zu meiner Schande aus Angst umgeschnallt hatte. Irgendwie fand ich kein richtiges Tempo und wenig spaeter sprach mich ein anderer HM-Laeufer auf mein Laufziel an. Bei meiner Antwort von 1:30 schuettelte er nur den Kopf und fragte mich zwinkernd was ich dann noch so weit hinten mache. Er hatte recht, nach dem ersten Kilometer hatte ich schon 4:28 auf der Uhr also habe ich beschleunigt und sucht mir eine entsprechende Gruppe. Der Zweite war dadurch mit 3:50 gleich viel zu schnell, aber ich hatte so langsam meinen Tritt gefunden und bald auch eine Gruppe. Aber mir war warm, sehr warm und konnte mich auch bald am ersten Verpflegungsstand erfreuen. Meinen ersten Versuch einen Wasserbecher im Lauf zu greifen fand ich gar nicht einmal uebel. Der erste Schluck ging gewollt ins Gesicht, der zweite sollte in den Mund ging aber durch die Nase - lecker! Aber immerhin konnte ich das Grueppchen halten. Wenig spaeter wurde die Gruppe kleiner und zu viert ging es auf die naechsten Kilometer ueber einen kleinen Asphaltweg durch sattes Gruen. Die Kilometerzeiten pendelten um vier Minuten. Ich fragte schliesslich meine Mitstreiter was sie so vorhaben und bekam den 3h-Marathon zur Antwort. Sie ermunterten mich allerdings an ihnen vorbeizulaufen.

Die naechste Zeit war ich allein unterwegs, da ich es einfach nicht schaffte die Luecke zur naechsten Gruppe zu schliessen. Die Musikanten, die schoene Umgebung und Verpflegungsstationen waren einen willkommene Ablenkung. Entweder hatte ich schon Sehstoerungen oder es gab wirklich an einer Station Kuchen und sogar Wurstbroetchen. Bei 10km hatte ich knapp ueber 40 Minuten auf der Uhr und war selbst darueber erstaunt, allerdings war mein Puls entsprechend fuenf Schlaege hoeher als geplant. Am naechsten Getraenkestand belohnte ich mich mit einer Becherdusche und beschloss das Tempo moeglichst bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Die Zeiten waren weiter konstant um die 4 und ich konnte endlich zu anderen Laeufern aufschliessen. So hangelte ich mich von Laeufer zu Laeufer und fand schliesslich einen Pacemaker der ein ordentliches Tempo anschlug. Ich konzentrierte mich nur noch auf die vor mir aufstapfenden Fuesse und versuchte verzweifelt meine nun stark zunehmende Erschoepfung zu verdraengen. Aber ich machte dennoch den Fehler und begann schon bei Kilometer 14 den Rest herunterzuzaehlen. Mein Wille wurde kurz spaeter noch staerker geprueft als eine Gruppe bierschwenkend am Streckenrand lockte waehrend sie ein ganzes Schwein auf dem Grill hatten. Das setzte wohl meinem Vordermann zu und er wurde merklich langsamer. Die Rettung nahte von hinten in Form eines Marathonlaeufers dessen Tempo ich aufnahm.

Die letzten Kilometer wurden immer laenger und es ging gefuehlt nur noch bergan, aber die Kilometerzeiten blieben halbwegs konstant. Wir sammelten weitere Laeufer ein und ich sehnte mich nur noch nach einer Erfrischung. Am Getraenkestand hielt man uns zwei Becher Wasser entgegen, aber ich konnte gar nicht so schnell gucken wie mein Begleiter mir beide wegschnappte. Ich stoppte kurz und griff mir den erstbesten Becher vom Tisch. Bevor ich mir den ins Gesicht schuettete bemerkte ich die Cola darin, nahm einen Minischluck warf aber den Rest weg. Das hat ein paar Meter Luecke gerissen die ich nur mit groesster Anstrengung bis zur Abzweigung der Marathonstrecke schliessen konnte. Dafuer hatte sich ein eingeholter Laeufer an meine Fersen geheftet. Im Hinterkopf hatte ich die AK-Wertung und machte mir so Gedanken wie ich ihn doch loswerden konnte. Weiter vorn war noch ein Laeufer dem wir uns langsam aber sicher naeherten. Kurz vor Kilometer 20 war es soweit und ich beschleunigte im Moment des Ueberholens, dass es richtig weh tat. Das war wohl zu viel fuer meine Verfolger und ich versuchte das Tempo halbwegs hoch zu halten. Schon war wieder Burg erreicht und es gab nun einige anfeuernde Zuschauer an der Strecke. Die Erschoepfung war wie verflogen als ich meinen jubelnden Anhang erspaehte und gerade die Zeitanzeige auf 1:24 umspringen sah. Also nochmals zur Freude des Moderators beschleunigte ich. Die Zielliene ueberlief ich in 1:24:42 um darauf die langersehnte Gurke von der freundlichen Dame in sorbischer Tracht entgegenzunehmen.

Ich weiss nicht was mich geritten hat, aber ich habe mir zwei Weissbier (dabei trink ich das sonst nie) und Guerkchen gegoennt. Jedenfalls war mir danach hundelend. Ich war ganz froh mir es dann ein Stuendchen im Auto bequem machen koennen. Danach ging es mir besser und wir pilgerten zurueck zur Urkundenausgabe. Da hatte ich es ploetzlich schwarz auf weiss: Platz 3 in der AK, aber dummerweise die Siegerehrung verpasst. Ich habe mir aber dennoch dann verstohlen meine bronzene Gurke und ein Gurkenglas als Gewinn abgeholt. Anschliessend haben wir uns noch zwei Stunden in der Spreewaldtherme erholt. Vergnuegt und auch ein wenig stolz ging es nach Hause.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2595


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite