Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:40. Hermannslauf
mehr zum Lauf: VID13052
Datum des Laufes:17.4.2011 (Sun)
Ort:Detmold-Bielefeld
Plz:D3
Homepage:www.hermannslauf.de
Strecken:31,1k
Beschaffenheit:Sehr unterschiedlich
Profil:Hügelig bis markant
Wetter:Heiter, 17°C
Teilnehmer:7000
Name des Berichtenden: Wernher LID2352
nur für eingeloggte Benutzer sichtbar

Bericht vom 18.4.2011 (Mon)
Diesmal gibts fast gar keine besonderen Vorkommnisse ... Bin losgelaufen, so schnell es geht gerannt und nach 2:43:57 glücklich und zufrieden angekommen.

Hier die ausführlichere Version:
Wegen diverser teils geglückter, teils missglückter Verabredungen und einem Auf-den-letzten-Drücker-in-die-Dixischlange-Anstellen war ich sehr spät dran und checkte nicht in den Zielbereich ein, sondern querte kurz vor Startschuss noch die Startbahn, stellte mich außen bei Gruppe A an den Zaun und überkletterte diesen bei Nachrücken von B. So stand ich schön weit vorne.
Devise war, erst mal locker ohne Druck loslaufen. D.h. ich wurde viel überholt, außer bei den Bergabpassagen, wo ich überholte. Auf den ersten Kilometern (z.B. KM 4 bei 19:05) dachte ich, boah was bin ich schnell, ab dem Ehberg bei KM 6/7 kamen mir dann doch Zweifel an meinem Tempo. Ich wollte es aber auf jeden Fall noch locker gehen lassen, und so überholten mich an der Ehberg-Steigung gefühlte 1000 Läufer.
Bergrunter zur Panzerbrücke hab ich das Tempo dann doch etwas angezogen, denn ich musste mir immer wieder klar machen, dass dies kein entspannter Trainings-Longjog war, sondern ein Wettkampf, ein Rennen.
Mein geplanter 10er-Split war 52-54-54 (das wäre eine Zielzeit von 2:45) und tatsächlich kam ich bei KM 10 nach 52:10 Min. an - obwohl ich zunächst gedacht hatte, ich sei schneller.
Also okay, ich muss wirklich meine Beine in die Hand nehmen und sehen, dass ich Land gewinne. Also schön flott den Sennerandweg entlangrennen. Es war auch überhaupt nicht anstregend. Beine locker, Atmung total locker, frisches Gefühl, nix tat weh außer der Nacken schon seit dem Aufstehen.
KM 12 bei 1:02:30 - der Schnitt im Flachen von 5:10 machte mich skeptisch, ob ich den für eine neue Bestzeit nötigen Gesamtschnitt von 5:15 erzielen könnte. Aber: Ich fühlte mich ja prima - das Gefühl sagte: du kannst ruhig schneller rennen - die Vernunft sagte: Wenn du schneller läufst, wirst du eingehen. Also der Kompromiss - flott, zügig, aber locker laufen.
Dann das einzige wirkliche Malheur des Laufes: Zwischen KM 12 und 13 schaute ich auf die Uhr und die zeigte nicht die Laufzeit, sondern die Uhrzeit an ... Die Stoppuhr war stehengeblieben! Das war sehr ärgerlich. Vor lauter Ärger vergaß ich vor der Verpflegung bei KM 13 beinahe wie geplant aus meinem Gelfläschchen zu trinken und verplemperte in der Hektik das klebrige Zeug auch noch.
Ich stoppte die Uhr dann noch mal, um anhand der geschätzten Zeit bis KM 14 mit vermutlich exakt 5 Min. Differenz sie wieder zu starten.
Dann kam der Tönsberganstieg, wo ich letztes Jahr schon gemerkt hatte, dass einige Körner in den Beinen fehlen. Dieses Jahr konnte ich viel lockerer hochlaufen. Auf diesem Abschnitt kenne ich meine Zwischenzeiten quasi zwischen jedem Baum und ich konnte so ermitteln, dass mein Tempo sehr gut war und ich einfach so weiterlaufen sollte. Und so ging es dann auch tatsächlich sehr schnurstracks wie eine Nähmaschine weiter gen Ziel.
In Oerlinghausen die obligatorische Zuschauerdusche genossen, im Schopketal meine Nachbarn abgeklatscht, den Anstieg aus dem Tal heraus diesmal mit Bravour genommen - im Gegensatz zu letzten Jahr, wo ich hier einbrach - aber auch schon ein bisschen beißen müssen, steil berghoch ist halt anstrengend und ich musste mir klarmachen, dass es sich um eine Sportveranstaltung handelt - nicht um einen Spaziergang - und ich die Chance auf eine gute Zeilzeit unbedingt nutzen und mich dementsprechend konzentrieren und anstrengen sollte.
Oben kam das Schild KM 20 - die Uhr zeigte 1:41 - also plus die 5 Min macht 1:46 und für die zweiten 10 KM exakt die geplanten 54 Min. Das ließ meine Laune steigen. Kurz darauf standen auch meine Frau und meine Kinder am Wegesrand - ich zeigte meine gute Laune trotz Uhrenmalheur.
Mittlerweile war ich dann auch mehr am Überholen als am Überholtwerden. Bergauf lief ich mit der Menge mit, bergab überholte ich. Die Strecke ist aber auch im letzten Drittel noch so voll, dass das Überholen echte Manöver erfordert und der Spaßfaktor daher leider etwas beeinträchtigt ist.
Die Lämershagener Treppen waren staufrei, nach 4 oder 5 gelaufenen Stufen entschied ich mich doch für das ökonomischere Gehen. Aber das Gefühl sagte, dass ich fit bin. Also oben weiter Gas geben. Nur noch 3 nennenswerte Anstiege!
Beim Schild KM 24 versuchte ich meine Zeit hochzurechnen, aber der Zucker im Hirn reichte nicht mehr für das nun komplizierte Hin- und Herrechnen. Fixpunkt war jetzt die Osningstraße, von hier kann ich es in 11-12 Min. zur Bodelschwinghstr. schaffen und von dort in 11-12 Min ins Ziel - wenns gut läuft.
Und es lief gut. Osningstr. bei 2:15+5 ließ mich hoffen, dass meine Uhr im Ziel 2:39+5 zeigen könnte. Das war jetzt mein Wunsch. Die Treppen nach der Osningstr. noch mal halb locker, halb beißend hoch, dann flacht der Anstieg noch ein paar hundert Meter aus und dann exakt ab dem Schild KM27 geht es fast nur noch runter. Hierauf hatte ich mich gefreut: An dieser Stelle noch frisch zu sein und Gas geben zu können. Naja, frisch ist etwas anderes als 27 flotte KM gelaufen zu haben, aber Gasgeben ging - mit Anstrengung und beißen. Überholen, überholen, überholen - obwohl ich sagen muss, dass wohl aufgrund des geradezu "kühlen" Wetters ("nur" 17°C) ziemlich wenige eingebrochene und auf dem Zahnfleisch kriechende Läufer zu sehen waren.
Die Bodelschwinghstr. erreichte ich bei geplanten 2:17(:55) (+5) - es könnte also für die 2:39+5 reichen, was dann also eine 2:44 wäre.
Das geht aber nur im Eiltempo. Also Rennen. Erstaunlicherweise hatte ich heute echt einfach gute Luft. Beim Test-Hermann vor zwei Wochen hatte ich hier auch eine Endbeschleunigung im WK-Tempo eingelegt, war dabei aber nur am Keuchen. Heute hätte ich mich auch bei diesem hohen Tempo noch unterhalten können.
Auf die Promenade lief ich bei 2:34(+5), normalerweise brauche ich von hier für die restlichen 1,3 KM 6 min, also muss ich schnell rennen. Bin ja auch gleich da. Is nich mehr weit. Und so schön - durchs Zuschauerspalier! Ein paar leichte Kurven und dann kommt das Ziel in Sicht. YEAH, das könnte klappen mit sub 2:45.
Aber nein, oh Schreck: Als ich die Uhr über dem Zielbogen sehe, zeigt sie 2:49:20 .... Ärger, oder ... ach ja, meine Gruppe ist ja erst 5 Min nach dem Startschuss gestartet. Also 2:44 .... Yippie
Im Ziel werde ich freundlich empfangen, fühle mich so gut wie selten. Nix tat weh, nur der Nacken - kein Zeh wund gelaufen, kein Zipperlein, keine Schmerzen (man könnte meinen, ich sei tot ...) Hinterher sitzen wir noch gemütlich im Biergarten und ich hätte schon wieder Lust zu Laufen. Das mache ich dann auch nach ca. 1 Stunde. Den steilen Berg runter in die Innenstadt *gehe* ich zwar, aber unten angekommen *laufe* ich zum Parkhaus. Fragt mich doch glatt ein anderer Teilnehmer, ob ich mich nicht beim Hermann genug ausgetobt hätte ... Naja, ein bisschen auslaufen muss sein.
In der Ergebnisliste stellte sich hinterher sogar heraus, dass ich 2:43:57 gelaufen bin

Mein Zehnersplit ist geradezu optimal:
52:10 für KM 0-10
53:30 für KM 10-20
53:20 für KM 20-30
4:57 Rest

Zwecks Wiederholungstaten archiviere ich auch mal meine Ernährung / Verpflegung:

Frühstück 7.45 Uhr: Ein Brötchen mit Marmelade, diverse Vitaminsäfte
Zwischendurch: 9:10 Uhr 80 g Ultra Starter in 300 ml Wasser
ca. 10 Uhr und 10.30 je ein Ultra Bar Riegel
Beim Start noch 200 ml Wasser

Mitgenommen: 1 Trinkgürtelfläschchen in der Hosentasche mit 2x41g Powerbar-Gel in Wasser gelöst
1 weiteres Gel

1. VP bei KM 6: 1 Becher Trinken, 1 übern Kopf
2. VP bei KM 9: 1-2 Becher Trinken, 1 übern Kopf
3. VP bei KM 13: 1/3 aus Gelfläschchen, 1-2 Becher Trinken, 1 übern Kopf
4. VP bei KM 18: ca 1/2 aus Gelfläschchen, 1-2 Becher Trinken, 1 übern Kopf
5. VP bei KM 23: Rest aus Gelfläschchen, 1-2 Becher Trinken, 1 übern Kopf
6. VP bei KM 25,5: 1 Gel (nicht ganz geleert), 1-2 Becher Trinken, 1 übern Kopf

... wobei ich das Gefühl hatte, weder Beine noch Luft waren der begrenzende Leistungsfaktor, sondern der Magen


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2553


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite