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04.05.2024, der 6. Tag der KW 18

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Bericht

Name des Laufes:Ironman Lanzarote 2010
mehr zum Lauf: VID12149
Datum des Laufes:22.5.2010 (Sat)
Ort:Puerto del Carmen
Plz:(EU)
Homepage:http://www.ironmanlanzarote.com/
Strecken:MA
Beschaffenheit:Asphalt, Stein,
Profil:wellig, 3 Runden.
Wetter:gut, Sonne, heiß, ca. 35°C
Teilnehmer:1571
Name des Berichtenden: Frank_N_furter LID708
Frank aus

Bericht vom 8.6.2010 (Tue)
Reif für die Insel !

Wie schon 2008, wollte ich mir noch mal den Kick beim wohl härtesten Ironman Qualifier welteit geben und die Insel zum 2. mal rocken. Damals wurde ich mit 10:19 h, 9. der M40.
Das der Winter der Härteste seit über 30 Jahren werden würde war bei der Anmeldung vor einem Jahr natürlich noch nicht abzusehen.

Somit hatte ich nicht nur den härtesten Wettkampf vor mir sondern in den letzten 5 1/2 Moaten wohl auch die härteste Vorbereitung die ich jemals für eine Langdistanz machen mussten. Rad fahren auf der Strasse war bis Mitte März kaum möglich und selbst im April noch unangenehm.

Dafür habe ich um so mehr Laufkilometer gesamelt und bis Mitte April bereits 2 Marathons und einige kürzere Laufwettkämpfe bestritten. Da war also alles im Grünen. Leider kommt es auf Lanza eher auf das Rad fahren an, da 2600 Höhenmeter über eine unwiklich wirkende Vulkanlandschaft zu bewältigen sind und der Wind eigentlich niemals ruht.

Als wir 1 Woche vor dem Ironman anreisten war der Himmel bewölkt und der Wind bließ stark bis stürmisch. So sollte es glücklicherweise nicht bleiben.
1 Tag vor dem Wettkamf lies der Wind nach und die Wolken verzogen sich restlos, so das es für Mai aussergewöhnlich heiß auf der Insel wurde. Das sollten wir zu spüren bekommen.

Das Schwimmen begann wie immer um 7 Uhr morgens bei Sonnenaufgang mit einem Landstart, wodurch sich das 1571 Teilnehmer starke Feld relativ schnell auseinander zieht so das man nach der ersten Boje bei 170 m schon einigermassen frei schwimmen konnte. Nach der ersten Runde hatte ich ca 33:30 Minuten auf der Uhr, während die 2. Runde mich gut 2 Minuten mehr kostete da ich wenig schwimmen trainiert hatte. 1:08 war dann aber Ok im Meer mit Wellen und Strömung.

Der erste Wechsel fiel dann mit 6:17“ nicht ganz so schnell aus wie 2008, da ich beim ersten mal den Fehler gemacht hatte mir die Füsse nicht von Sand zu befreien und sie einzufetten so das sie schon bei Halbmarathon völlig Wund gelaufen waren. Das sollte dieses mal nach gründlicher Reinigung nicht passieren. Helm und Brille auf und schon gings ab in Richtung Feuerberge zur 2. Disziplin.

Schon am ersten Anstieg raus aus Puerto del Carmen konnte man spüren das der Nordwind nicht so hart blies wie üblich, aber es war ja noch früh am Morgen und kann sich hier schnell ändern. Das schönste Stück hinunter nach el Golfo und dann hinauf in die Feuerberge nach Tinmanfaya folgte schon nach ca. 20-40 Km. Quer durch den Nationalpark mit den imposanten Vulkankegeln die in allen Farben leuchten. Anstrengend aber schön und kurzweilig. Danach geht es erst mal durch das Weinanbaugebiet La Geria, das man streift bevor man wieder ganz hinunter nach La Santa ans Meer kommt wo sich auch der Club La Santa mit dem Wettkampfbüro befunden hat. Ein kleiner Hügel noch über Soo nach Caletta de Famara, dem bekannten Surferort, bevor der längste Anstieg der Strecke wartet.

Ab ca. Km 75 geht es dann fast kontinuierlich bergauf, bis Km 104 am Mirador del Rio. Erst geht es durch die schöne Stadt Teguise, bevor man den steilen Anstieg zum Parco Eos mit seinen Winrädern und dem Observatorium auf ca. 600 m erklimmen muss. Kurze Aufname von Eigenverpflegung auf dem Mirador de Haria, und dann geht es die halsbrecherische Abfahrt nach Haria hinunter , wo teilweise 210° Kurven in den Felsen gefräst wurden die einen permannent zur Aufmerksamkeit und Vorsicht zwingen. Durch Haria hindurch erfolgt nur eine kurze Entspannung, bevor es dann hinauf geht zum schönsten Aussichtspunkt der Insel, dem Mirador del Rio mit der vorgelagerten Insel La Graciosa. Dazu muss man aber erst mal eine 16° Rampe überwinden. 26-er Ritzel zu empfehlen !
Oben angekommen gibts noch ne frische Radflasche und dann mit Rückenwind die nächste Abfahrt hinunter nach Arrieta.

Schon in der 2. scharfen Kurfe winkt ein Mann wild. Wie sich rausstellt sind dahinter einige Athleten gestürzt die nun an der Leitplanke liegen und Erste Hilfe bekommen.
Etwas weiter unten kommt mir auch schon der Krankenwagen mit Sirene endgegen. Da wird einem ganz anders da die schärfsten Kurven noch kommen und man schnell über 70 Km/h drauf bekommt.
Unten in Arrieta angekommen hat man das ganze Höhenpotential schon wieder wettgemacht und muss den nächsten langen Anstieg wieder bis Teguise hoch fahren, wo man ab Tinajo wieder 5 KM bergauf gegen den West-Wind fährt ,der inzwischen gedreht hatte, was nach 150 Km keinen Spass mehr macht. Nach 5 Stunden auf dem Rad habe ich Teguise zum 2. Mal erreicht.
Hier biegt man nach Westen ab und fährt auf einer Hochebene längs durch La Geria mit Seitenwind bis Km 170. Ab da geht es nur noch bergab mit Rückenwind zum Meer und in die Wechselzone.

Inzwischen ist es 14 Uhr durch und ich springe nach 5:55 Stunden vom Rad. Über 30 KM/h Schnitt und somit voll im soll. Leider stärker angenockt als mir lieb ist, da ja noch ein kompletter Marathon bevor steht. Dieser sollte deutlich schwerer als 2008 werden, da der Himmel sich wolkenfrei präsentiert und die Temperaturen bereits über die 30°C Marke geklettert sind.
Der 2. Wechsel erfolgt in fixen 3:23“ und los geht die Hitzeschlacht.

Die Laufsterecke führte dieses mal nicht wie in den Jahren zuvor 4 mal zum Flughafen und zurück sondern am Flughafen entlang bis zum Ende von Playa Honda , so das die erste Runde 19 Km hatte der 2 kleinere von 12 Km folgen sollten. Bis Anfang der 2. Runde konnte ich so knapp eien 4:30 Min/Km Schnitt halten, aber dann machte sich schon Anfang der 2. Hälfte die schwere Radstrecke und die Hitze bemerkbar, so das ich deutlich langsamer wurde und nur mühsam meinenRhytmus halten konnte der nun schon über 5 Min/Km lag. Bloss nich gehen müssen. Leider war Mitte der 2 Runde eine Toilettenstop unumgänglich der zusätzlich Zeit kostete . Die letzte 6 Km zurück zum Ziel hab ich dann noch mal ordentlich auf die Zähne gebissen und den Abschnitt immerhin noch in 29:30 gelaufen, wobei ich noch die schnellste Schwimmerin bei den Frauen Hillery Biskay überholen konnte. Der Zieleinlauf war dann wie in Hawaii grandios. Volle Tribünen, jubelnde Menschen, unter sengender Sonne und Plamen. Da vergisst man die Strapazen hinter der Ziellinie relativ schnell und freut sich einfach an der erbrachten Leistung an diesem wunderschönen Tag. Freibier gab es auch 

Mit 10:40:52“ war ich zwar 11 Minuten langsamer als geplant und als 15. M45 auch deutlich schlechter plaziert als ich es mit dieser Zeit erwarten durfte (2008 wäre das Platz 3. gewesen),
aber das Feld war auch noch nie so groß und so stark wie an diesem Tag.
Es fielen einige Streckenrekorde, was wohl auch auf den verhältnissmässig leichten Wind zurückzuführen war, der uns Tage zuvor fast von der Strasse geweht hätte.
Mit meiner Laufzeit von 3:27:00 h war ich nicht so ganz zufrieden , aber wenn man die Temperaturen um die 35°C nimmt , war das immer noch im Rahmen und besser als es bei vielen anderen lief. Immerhin die 5. Zeit meiner Ak., die 81. aller teilnehmen.
Endplazierung 168 over all und 29. Deutscher finischer. Ganz O.K für nen alten Mann denke ich ;-)

Ich kann diesen Wettkampf nur jedem entfehlen, der mal seine Grenzen auf IM ausloten möchte.

Hang loose,
euer Frank


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