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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:Singapur Marathon
mehr zum Lauf: VID218
Datum des Laufes:7.12.2003 (Sun)
Ort:Singapur - Asien
Plz:k.A.
Homepage:www.singaporemarathon.com
Strecken:MA
Beschaffenheit:Asphalt (und drei mal Gras zwecks Pinkeln)
Profil:Flach wie'n Topp
Wetter:Shitheiß mit 30+°C und 85+% Luftfeuchtigkeit - Tropisch
Teilnehmer:ca. 9700.. (4000 MA)
Name des Berichtenden:Carlos Manuel
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 11.12.2003 (Thu)
Wie immer, näheres unter www.carlos-manuel.de



Es ist Punkt 4:00 Uhr S'pur Zeit (21:00 Uhr deutsche Zeit) als mein Handy klingelte und Sabine mich weckte. Relativ ausgeschlafen aber doch irgendwie Schlapp schlüpfte ich dann nach kurzen Geschpusie mit meiner Frau in Richtung Bad und erledigte all das, was man alles so morgens, vor allem vor einem Marathon, im Bad erledigen sollte.

Gegen kurz vor 5:00 drückte ich mir dann noch 3 Toast mit Honig rein, verputze 'nen halben Liter O-Saft und ca. 1,5l Wasser... halt all das was man so vor einem Marathon verputzen sollte - jaja, ich weiß, so knapp vor dem Wettkampf - pööhhh. war mir eigentlich wurscht, da ich es eigentlich nicht all zu ernst genommen hatte *praaaaahl*.
Gegen 5:00 Uhr nochmal auf's Klo - Villeroy & Boch anspülen und dann ab ins Taxi in Richtung 'National Stadium', wo mittlerweile so ca. 9000 Leute all das taten, was mal halt so direkt vor einem Marathon so tut.

Das Wetter war natürlich anders als die ganze Woche über... is ja klar - mit einer etwas verregneten Nacht und etwas erhöhten Temperaturen kann man die Luftfeuchtigkeit so richtig auf Touren bringen... eben halt das, was ein Wettergott so alles macht vor einem Marathon. Nachdem wir uns alle getroffen hatten, bewegten wir uns dann auch schon langsam aber sicher in Richtung Startaufstellung.

Das 'Barclays Team' bestand aus Simon, Toni, Paul, Raj und mir, wobei die Strecken in jeweils unterschiedliche 'Klassen' aufgeteilt wurden - wie das beim Marathon halt so is. Meine Wenigkeit durfte alleine den 'Mad-Man' ganzen Marathon laufen - Simon und Toni liefen den 'Hard-Man' Halben und Raj und Paul durften den 'Hardly-a-Man' 10k unter die Füße nehmen. Man beachte das Paul und Raj das schnelle laufen nur vom Gang in die Kantine her kennen - wie das halt so is wenn man den Laufsport nur von der Couch her kennt! Für Toni war es der erste Wettkampf überhaupt, und der 10er sollte es nicht sein, weil er definitiv nicht in die 'Hardly-A-Man' Klasse eingestuft werden wollte. Naja, dementsprechend nervös war er auch - und vor allem angekleidet (hihihi).

Es waren gut 26°C und ca. 85% Luftfeuchtigkeit als um 6:00 die Startsirenen aufheulten. Da Simon, Toni und ich uns im Halbmarathon-Startblock aufgestellt hatten, waren meine direkten Konkurrenten gut elf Minuten vor mir auf der Strecke, bevor ich die Start-Matte mit all den Halbmarathonies überquerte.

Ich lief zusammen mit Simon, so wie wir das schon von Lissabon Halbmarathon im letzten Jahr her kannten. Sein Ziel war 2h und ich hielt es für angemessen, da meine Vorbereitung wirklich alles andere als Marathon-Geeignet war. Meine letzter langer Lauf war der Frankfurt Marathon und zwischendrin gab es bin auf einen 27er nix viel zu holen - wie das halt so is, wenn sich die sportlichen Ziele so ändern :-).

Zurück zum Geschehen. Es lief alles relativ Rund und nach Plan. Getränke gab es in 0,33l Flaschen und diese alle 2km - Sehr gut und vor allem Wichtig!! ich nahm immer gleich zwei davon - eine in den Hals, die andere über Kopf, Arme und den Rest in meinen permanenten Begleiter - Meinen Schwamm!
Zwei Pinkelpausen zwangen uns zwar das Tempo mal hier mal da anzuziehen, um die Pinkelzeit wieder einzuholen und nach 21,1km trennten sich dann doch unsere Wege, wobei Simon's in die 'Hard-Man' box ging und meiner in Richtung 42,2km! Es waren gerade 2:04h vorbei und ich hatte noch einiges vor mir.

Km22 - Schon jetzt war es interessant festzustellen, das die ersten Marathonies mit dem Gehen begonnen haben. Die konnten es wohl noch nicht ganz begreifen, das so manche schon aufhören durften, während sie selbst noch ein paar 'Meter' vor sich haben - wie das halt so ist bei einem Marathon!
Meine Devise hieß ganz klar - Alles, jedes Tempo, nur nicht Gehen! Bei km25 hatte ich sogar das kleine Gefühl einer Gänsehaut verspüren dürfen. Eine der vielen Cheer-Gruppen hatten es wirklich drauf die Leute anzufeuern, und mit der richtigen Musik gab es sogar einen richtigen Schub - das hätte ganz klar bis zu Ende so weiter gehen können, aber wie das hat so ist bei einem Marathon... es hat nicht sollen sein!

Ab km30 wurde es dann so richtig interessant. Ich hatte schon gut 3h hinter mir und nun begann die Wendepunkt-Strecke, die ganze 10km lang sein sollte und ins absolute 'No-Where' ging. Ganz klar, hier wollte ich nicht gerade tot über dem Zaun hängen - es würde einfach keiner merken.
Hier gab es nur 'entgegenkommende Läufer(innen) die schon das Ziel vor Augen hatten, ca. 5°C höhere Temperaturen und Sonne pur, nur ein Cheer-Team (und das auch noch voll Öde) und mittlerweile 70% gehende Teilnehmer! Wow... hier war ganz klar Mentale Stärke gefragt, wie das halt so ist... naja, kennen wir ja schon alles :-)

Bei km36 dann der ersehnte Wendepunkt. Nun war ich auf der Seite der Zieleinläufer und war ziemlich Stolz drauf meinen, leider nur noch 6:30er, Schnitt halten zu können - Nur nicht Gehen! ich quetschte mir immer wieder mal ein paar Gels rein um diesen faden Wassergeschmack ein Ende zu machen - zwecklos, irgendwie wurde es langsam Zeit dem ganzen ein Ende zu machen.

Bei km39 dann überholten mich zwei Engländer, die alles andere als 'Fit' aussahen! Oha! so geht das nicht - neues ziel - Engländer schnappen! Auch wenn mir die Kraft so langsam fehlte, ich wollte diese Inselaf... ähh ...menschen nicht vor mit eintrudeln lassen. Ich blieb auf Fersenhöhe und schnupperte meine Chance. Bei km41 dann schlug ich zu. Ich hörte schon den Zielsprecher und gab Gas! Kurz vor dem Zieleinlauf dann lies ich meine beiden 'Gegner' stehen wie 'ne Wandleuchte und sprintete in Richtung Zieltor.

04:16:20 Stunden standen über dem Zieleinlauf. Simon wartete schon frisch geduscht mit meiner Kamera, um ein schönes Foto von mir und meiner Medaille zu machen. Ein hartes Stück arbeit war vollbracht und nun konnte es zum angenehmen Teil des Tages übergehen. Zuerst sollte es eine angebliche Maggage sein, die eigentlich den Laktat auf den Muskeln quetschen sollte, aber das eher sanfte Gestreichele der zwei Damen hatte eher andere Muskel angesprochen und somit war der erhoffte Effekt relativ schnell verpufft :-). In Simon's 300m? Appartment suchte ich mir dann eine der vielen Duschen aus und danach gab's ein Riesen-Brunch mit ca. 30 Barclays Leuten und non-Stop Champagner im Fullerton Hotel. Besäufnis garantiert... wie das halt so is nach einem Marathon! :-)

Carlos Manuel
Dezember 2003


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