Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
24.04.2024, der 3. Tag der KW 17

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:Loch Ness Marathon Inverness
mehr zum Lauf: VID11024
Datum des Laufes:4.10.2009 (Sun)
Ort:Inverness
Plz:k.A.
Homepage:http://www.lochnessmarathon.com
Strecken:5k,10k,ma
Beschaffenheit:point-to-point Kurs, Asphalt, Strasse
Profil:von 240 m auf 10 m abfallender sehr welliger Kurs
Wetter:naß kalt 3-10 Grad
Teilnehmer:3600
Name des Berichtenden:bleisocke
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 11.11.2009 (Wed)
2009 ist das year of homecoming in Schottland mit mehr als 300 Festivitäten über das ganze Jahr und Land hinweg. Und der 8. Baxters Loch Ness Marathon in Inverness am 4. Oktober verstand sich als eines dieser Events. Ausdrücklich waren Läufer aufgerufen, entweder die extra mile zu laufen für Schottland oder sich in typisch schottischem Kilt, dem tartan, auf die Strecke zu begeben.

Die Strecke führt von Whitebridge, etwas abseits von Loch Ness, auf einem sehr welligen Kurs hin zum Loch Ness. Vom Start bis ca. Meile 3 geht es wellig durch typische schottische Wald- und Moorlandschaft. Zwischen Meile 3 und 6 kommen 4 kurze Anstiege von 12 bis 14 Prozent, die für so manchen schon eine Herausforderung darstellen. Zwischen Meile 6 und 24 folgt der Kurs dann dem See auf ebenfalls welligem Profil. Von Meile 16 bis 18 gibt es einen stetigen Anstieg auf ca. 240 Meter Höhe um dann bis Meile 19 auf knapp Meereshöhe abzufallen. Bis dahin ist die Strecke weitgehend Zuschauerfrei, man läuft für sich und mit den anderen Teilnehmern. Erst in Inverness sind erste Zuschauer zu sichten, ab Meile 25 bis zum Zieleinlauf im Rangers Stadium ist dann so etwas wie Begeisterung bei den Zuschauern, wahrscheinlich in der Masse Angehörige von Läufern, zu registrieren.

Eine Rekordbeteiligung konnten die Veranstalter vermelden: 3512 registrierte Marathonläufer wollten sich an der Strecke versuchen. Am Ende sahen 2173 die Ziellinie. Die hohe dropout Quote von 38 Prozent erklärt sich aus den Besonderheiten dieses Laufes. Dazu später.

Die Läufer werden mit Bussen von Inverness zum Start gefahren, es ist ein point-to-point Kurs. Ursprünglich geplant für 10 Uhr verzögert sich der Start um 50 Minuten, weil einige Busse technische Schwierigkeiten haben. Es sollte für die Läufer kein Nachteil sein. Um 8 Uhr morgens herrschen knapp 3 Grad und Nebel, gegen 11 Uhr, als es losgeht sind es immerhin 9 Grad, höher als 15 Grad sollte das Thermometer dann über den Tag nicht steigen, gleichzeitig ein leichter, kalter Wind aber meist Sonne. Nachdem ein Dudelsack Orchester die schottische Hymne gespielt hatte, ging es für die rund 3000 Läufer auf die Strecke. Darunter erkennbar untrainierte und sehr viele Novizen und Charity Läufer. Wie so üblich schlugen etliche ein Tempo an, als gelte es Nessie zu jagen. Bei Meile 2 schließe ich zu einem Pärchen auf mit einem Aufdruck auf dem T-shirt „hill! What hill??“ und, weil ich die Strecke am Vortag inspiziert hatte und wusste, was uns erwartete, meinte zu ihnen, nach Meile 6 würde ich sie noch mal fragen: what hill? Nun, schon beim ersten Anstieg sind sie quasi implodiert und waren nicht mehr gesehen. Insgesamt 8 Verpflegungsstationen, mit abwechselnd Wasser und Kohlehydratgetränk, beides in kleinen Flaschen, was für unterwegs wirklich praktisch ist und doch wesentlich besser als die üblichen Becher. Zwar hatten die Veranstalter gebeten, die leeren Flaschen in dafür bereitgestellte Behälter zu werfen, aber gut gemeint ist nicht gut gemacht. Ein einsamer Müllkübel etwa 1 Meile nach der Station, das war alles. Warum spannt man bei solchen Kursen durch die Natur nicht in sinnvollem Abstand zur Station Netze am Rand aus über eine Distanz von vielleicht 100 oder 200 Metern, in die Läufer dann ihre Flaschen oder Becher leicht werfen können. Nicht nur, dass das Problem, den Müll einzusammeln weitgehend gelöst wäre. Läufer hätten überhaupt eine Chance, so ihre Flaschen loszuwerden.

So ein Läuferleben schreibt die besten Geschichten. Es ist purer Zufall, dass ich hier am Loch Ness eine Läuferin treffe, die auch in Kapstadt beim 2009 Two Oceans Ultra am Start war und in der Gruppe mit gelaufen ist, in der ich auch war. So entspinnt sich eine lockere Unterhaltung unterwegs über Südafrika, Kapstadt, Marathon, das Leben…. Und auf ein Neues in Kapstadt 2010. Bis zum Ziel bilden wir dann eine Gruppe von 4 oder 6 Läufern.

Bei dem Lauf zeigen sich Glanz und Elend einer Charity Veranstaltung: Ein geschätztes Drittel erscheint völlig unvorbereitet auf die Gesamtdistanz und so ist es nur zu logisch, dass ca. 38 Prozent unterwegs aufgeben. Den Lauf gewinnt ein Kenianer, welche Überraschung, in neuem Kursrekord von 2:20:13; erste Frau, aus Kenia, in 2:48:25. Letzte im Feld eine Läuferin (W55) mit 8:16:01. Eine Zeit also, bei der ich schon lange geduscht war, als sie nach 4 Stunden erst die Halbmarathonmarke passierte.

Aufschlussreich die folgende Statistik: 54 Läufer bleiben unter 3 Stunden; 874 zwischen 3:00 und 3:59; 927 zwischen 4:00 und 4:59; immerhin noch 251 zwischen 5:00 und 5:59. Nur noch 64 (= 2,9%) sehen das Ziel später. Ohne übermäßige Arroganz hätte sich ein Zielschluss von 6 Stunden, verknüpft mit cuts unterwegs, z.B. Halbmarathon nach 3 Stunden, angeboten ohne jemanden allzu sehr zu beleidigen.

Trotz allem ein landschaftlich beeindruckender Lauf entlang am Mysterien reichen Loch Ness auf einem Kurs, der es in sich hatte.

Eine Kuriosität zum Schluss: Mit „gun time“ wird die Brutto Zeit bezeichnet, also die Zeit ab dem Startschuss, die ein Läufer braucht, um die Startlinie zu überqueren. Mithin ist die „gun time“ für die meisten Läufer länger als die Netto Zeit, also die Zeit, die real gebraucht wird, um von der Startlinie zur Ziellinie zu kommen. Zeitgleich mit mir überquert die Läuferin mit der Startnummer3042 die Startlinie. Wir haben also die gleiche gun time und auch die Netto Zeit beginnt für uns zeitgleich, 400 Meter vor dem Ziel fotografiert meine Frau uns, die 3042 zwei Meter hinter mir. Selbst das Zielvideo zeigt diese Reihenfolge. Aber die Läuferin mit der 3042 hat eine Netto Zeit, die 2:02 schneller ist. Wie erklärt sich das nun, dass jemand mit mir zeitgleich startet, nach mir das Ziel erreicht und dann zwei Minuten schneller ist? Gibt es etwa Chips
mit Zeitgutschrift?



Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2439


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite