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Bericht

Name des Laufes:17. Jungfrau-Marathon
mehr zum Lauf: VID9957
Datum des Laufes:5.9.2009 (Sat)
Ort:Interlaken
Plz:CH
Homepage:http://www.jungfrau-marathon.ch/
Strecken:MA
Beschaffenheit:Asphalt, Schotter, Naturwege
Profil:1829 m Steigung / 305 m Gefälle
Wetter:Sonnig, kühl
Teilnehmer:ca. 4.500
Name des Berichtenden: MatthiasR LID87
Matthias aus

Bericht vom 11.9.2009 (Fri)
Kurz vor Ende der 'Bewerbungsfrist' hatte ich mich dieses Jahr erstmals für den Jungfrau-Marathon angemeldet. Die Anmeldung hat auch gleich geklappt und es ist mir sogar gelungen, die Familie zu einem einwöchigen Urlaub in Interlaken zu überreden.

Um keinen Stress zu haben, sind wir schon am Donnerstag angereist und haben unser Quartier bezogen - ein Mobilheim auf dem Campingplatz direkt am Thuner See. Freitags haben wir die Startunterlagen und die Bahntickets für Frau und Kinder besorgt und sind bei noch gutem Wetter durch Interlaken gebummelt. Das angekündigte schlechte Wetter kam erst abends, da aber mit heftigem Wind und Regen. Zum Glück war das bis zum Wettkampfmorgen vorbei, das Wetter während des Laufs war fast perfekt (ein paar Grad mehr hätten nicht geschadet).

Abends habe ich meine Sachen für den Wettkampf gerichtet: Kurztight, kurzes Unterhemd, Singlet und eine Windjacke, die ich mir beim Lauf um den Bauch gebunden und schließlich doch nicht gebraucht habe. Dann habe ich, wie in der Ausschreibung beschrieben, den Chip von der Startnummer entfernt und am Schuh (Asics Trail Attack) befestigt.

Morgens vor dem Start ist mir aufgefallen, dass niemand einen Chip am Schuh hat. Ab zum Info-Schalter - Problem bekannt, der Chip hätte an der Startnummer verbleiben sollen und sie haben ihn mir dort auch wieder festgetackert

Da ich zum ersten Mal dort war, hatte ich wenig Anhaltspunkte bzgl. der Renneinteilung. Aufgrund der Ergebnisliste des Vorjahres habe ich mir eine Endzeit von ca. 4 h ausgerechnet. Aber in welchem Tempo geht man so einen Lauf an? Insbesondere wenn die Vorbereitung nicht so war, wie sie hätte sein sollen (nur zweimal über 25 km in den beiden vorangegangenen Monaten) und der Höhepunkt der Herbstsaison eigentlich der Frankfurt-Marathon ist.
Ich hatte dann auf ein Anfangstempo von ca. 4:15/km auf dem flachen Anfangsstück spekuliert und dachte, der Rest wird sich schon finden.

Beim Start war ich dann etwas überrascht - die Läufer um mich herum (ich stand angemessen weit vorne) stürmten los, als ob sie einen flachen Marathon in 2:45 laufen wollten. Ich wurde zu Beginn nur überholt, bin aber trotzdem mit 4:02 beim ersten Kilometer durch. Auf der flachen Schleife durch Interlaken und auf der Strecke Richtung Brienzer See ging das so weiter, bei km 5 (auf meinem Garmin hatte ich da schon 5,09 km) bin ich mit 20:38 (4:08/km) durch.

Zuerst hatte ich, wie immer in letzter Zeit, Schmerzen an der linken Achillessehne. Auf den ersten 10 km hat sich das aber gelegt. Bis Wilderswil bei km 10 (Garmin: 10,15 km, Durchgangszeit 41:51) war die Strecke flach und asphaltiert. Zum Glück ist mein Trailschuh flach und leicht, sodass ich die Schuhwahl nicht als Nachteil empfand. Ich sah aber auch viele Läufer mit DS Trainern oder ähnlichen Schuhen, das ging auch.

Nach Wilderswil folgte die erste leichte Steigung, die ich für eine Pinkelpause nutzte. Nun durften wir auch mal auf Naturwegen laufen. Bis zur Verzweigung des Tals bei Zweilütschinen gewannen wir aber nur knapp 90 Hm. Hier erreichten wir km 15 (Garmin 15,24 km), mit 23:11 sackte das 5 km-Tempo doch ein wenig ab. Weiter ging es Richtung Lauterbrunen, das weitere 160 Meter höher lag. Für die 5 km bis km 20 (Garmin 20,35 km) benötigte ich 24:26. In Lauterbrunen war Riesenstimmung an der Straße, auch meine Familie stand da in der Nähe des Bahnhofs.

Am Ortsende von Lauterbrunnen, ungefähr auf Höhe des Campingplatzes (Start des Inferno-Halbmarathons) passierte ich die HM-Marke nach 1:34:19 auf dem 233. Platz. Es folgte nun eine Schleife durch das völlig flache Tal. Leider habe ich bei km 25 vergessen, eine Zwischenzeit zu nehmen, aber vermutlich lag die 5 km-Zeit zwischen km 20 und km 25 kaum über 21 min - jedenfalls wurde da nochmals ordentlich Druck gemacht.

Kurz vor km 26, wieder in Lauterbrunnen, war dann aber Schluss mit lustig. Die Strecke führte nun extrasteil hoch in Richtung des fast 500 m höher liegenden Wengen, zuerst noch auf Asphalt, aber bald auf einem breiten Schotterweg. Ungefähr die Hälfte dieser Höhenmeter schienen auf dem ersten km des Anstiegs zu liegen. Zum Trost (?) stand ab hier alle 250 m ein Markierungsschild. Ziemlich schnell bin ich vom Laufen aufs Gehen umgestiegen, weil das fast genauso schnell, aber lange nicht so anstrengend ist. Außerdem nutzte ich die Rhythmusunterbrechung zu einer zweiten Pinkelpause.

Kurz nach einem Sanitätsposten war der schlimmste Anstieg geschafft und es ging ein kleines Stück flach oder sogar abwärts. Ich konnte schnell wieder loslaufen und habe sofort einige Läufer überholt, die mich im Steilstück laufend überholt hatten. Bis Wengen liefen wir nun auf Asphalt moderat ansteigend. In Wengen wartete auch meine Familie wieder am Straßenrand. Die Zwischenzeitnahme bei km 30,3 passierte ich nach 2:28:05 auf Platz 186. Ich hatte also bergauf Boden gut gemacht - damit hatte ich nicht gerechnet, ich hatte eigentlich gedacht ich wäre am Berg schwächer als in der Ebene.

Die Strecke führte nun aus Wengen hinaus und auf komfortablen, breiten Fahrwegen meist weiter aufwärts. Einige kurze Steilstücke bin ich gegangen, aber meist konnte ich laufen. Subjektiv hatte ich hier einen Durchhänger, aber objektiv bin ich wohl doch ganz gut voran gekommen, zumindest im Vergleich zu den anderen Läufern. Einige Probleme bereitete mir mein linkes Knie, vor allem beim 'Wiederloslaufen' schmerzte es kurz heftig, der Schmerz verging dann aber auch wieder.

Etwas unterhalb der Bahnstation 'Wengernalp', ungefähr bei km 37,5 stand schon wieder meine Familie - etwas überraschend, weil man die Bahnstation von da aus nicht sieht. Inzwischen ging es mir wieder ziemlich gut und ich fragte mich, ob die Strecke denn irgendwann auch mal schwierig wird. Kurz später war ich an der berüchtigten Skistation 'Wixi', ab der die Strecke endlich unwegsam werden sollte. Die dortige Kontrolle bei km 37,9 durchlief ich nach 3:19:43 als 150. - also wieder Plätze gut gemacht (was mir während des Laufs aber nicht so klar war).

Hinter Wixi ging es kurz bergab, dann führte die Strecke endlich mal auf einem schmalen Wanderweg über Steine und Wurzeln recht steil bergauf - immerhin mussten noch fast 400 Höhenmeter überwunden werden bis zum höchsten Punkt der Strecke auf 2.205 m. Hier war nun auch kaum noch ein Überholen möglich, allerdings war das Feld auch nicht so besonders dicht, dass das unbedingt nötig gewesen wäre - weiter hinten im Feld sah das wohl anders aus.

Kurz vor km 40 gab es noch mal eine Verpflegungsstelle. Gemeinerweise sah das von unten so aus, als ob da schon der höchste Punkt wäre. Als wir dort waren, sahen wir aber, dass es noch weiter hoch ging. Das war eigentlich klar, schließlich musste noch irgendwo diese legendäre Moräne kommen
Die Moräne fand ich eher enttäuschend. Es ging halt auf einem Schutthaufen recht steil aber technisch einfach bergauf. Und es war immerhin so breit, dass man überholen konnte.

Am höchsten Punkt, als wir die Moräne nach links verließen (km 40,6), erkannte ich durch einen Blick auf die Uhr, dass ich locker unter 4 h bleiben würde. Den Rest der Strecke ließ ich es etwas lockerer angehen, trotzdem habe ich in dem kleinen Gegenanstieg bei km 41 noch einige Läufer überholt. Im letzten Abwärtsstück machte ich keinen Druck mehr und gab noch zwei oder drei Plätze ab. Nach 3:55:39 lief ich jubelnd als 138. Mann durchs Ziel (von ca. 3.300 Männern in der Wertung).

Fazit: Schöner Lauf, vor allem durch das Eiger-Mönch-Jungfrau-Panorama. Die Strecke ist für einen Bergmarathon verhältnismäßig einfach, soweit ich das mit meiner begrenzten Erfahrung sagen kann (zumindest sind der Graubünden-Marathon und der Swissalpine deutlich schwerer). Ich hätte mir einen etwas 'alpineren' Charakter der Laufstrecke (nicht nur des Panoramas) gewünscht.


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