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Bericht
Name des Laufes: | 18. Vattenfall City-Night mehr zum Lauf: VID9531 |
Datum des Laufes: | 1.8.2009 (Sat) |
Ort: | Berlin |
Plz: | D1 |
Homepage: | www.scc-events.com |
Strecken: | 10km, 5km Fun Run, skater |
Beschaffenheit: | Asphalt |
Profil: | Mehrheitlich flach |
Wetter: | Warm, aber noch erträglich |
Teilnehmer: | 9158 |
Name des Berichtenden: |
hynek LID5626 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 3.8.2009 (Mon) |
* Vorgeschichte Nachdem ich im April nach zwei Jahren wieder anfing zu laufen, nahm ich mir vor, mein großes Ziel von damals zu erfüllen: sub50 auf 10km. Ich trainierte gezielt und mit der Zeit kamen zu meiner großen Überraschung auch tatsächlich Formsteigerungen. Da es mein letztes Jahr in der AK MH war, war ich umso mehr motiviert, es zu schaffen. * Anfahrt und Startvorbereitungen Mitten im berliner S-Bahn-Chaos machte ich mich also mit meiner Freundin als meiner privaten Cheerleaderin zum Zoo auf. Glücklicher Weise fuhren in der Zeit viele Regionalzüge und so nahmen wir eine schicke Regionalbahn, die den ausgehangenen Verkehrsspinnen in den "Pott" gehörte und tuckelten los. Mich überraschte etwas, wie wenig Läufer sich um 18:40 im Zug befanden (Start war um 20:30), doch der Grund wurde kurz nach der Ankunft offensichtlich: Sie waren alle schon da! Anscheinend wirkte das Rahmenprogramm auf den Rest der Republik anziehender, als auf mich... Ich machte mich fix auf die Suche nach meiner Startnummer und fand den Stand schneller, als die junge Dame anschließend meine Unterlagen. An der Nummer hang ein Gutschein für ein oranges Adidas Funktionsshirt, dass ich mir auch gleich in L abholte. Lustiger Weise hielten es echt viele für originell, in dem Ding gleich zu laufen und so wirkte die ganze Vernstaltung ein wenig wie eine Stadtreinigungs-Olympiade. Als nächstes traf ich mich mit einem Freund, der es irgendwie schafft, seit zwei Jahren konstant die 10km mit Minimaltraining in 51-52 Minuten zu laufen - welch vergeudetes Talent. ;) Zwischendurch starteten dann noch bei Licht auch die Skater, deren Einkehr für viel Heiterkeit sorgen sollte: Ich stand nichts ahnend in der Dixie-Schlange und hörte plötzlich von links ein Riesengeschrei. Nach einem Sprung zu Seite sah ich, wie der Führungspulk der Skater durch die Zielraum durchrauschte wie eine Lokomotive und voll in das Publikum dahinter raste. Zum Glück sah ich keine ernsthaften Kollisionen, aber auf Toilette musste ich dann fast nicht mehr. ;) Dann wurde es aber langsam auch für uns ernst und nach einer kurzen Verabschiedung von meiner Freundin gingen wir uns 15 Minuten vorm Start aufwärmen. Bisher lief ich immer in kleineren Läufen mit und dachte mir nicht viel dabei... Als wir jedoch wiederkamen, war der Startblock knackevolle, kein Durchkommen zum "Unter 50:00"-Schild. Also stellten wir uns artig hinten an...naja bisschen drängelten wir uns schon nach vorn, aber es bracht nicht viel. Durch die Menge meine Liebste erspäht und Luftküsse ausgetauscht...wer weiß, wer sich da alles angesprochen fühlte. ;) Dann kühlten wir frisch aufgewärmt zehn Minuten lang wieder ab, bis sich die Menschenmasse wieder in Bewegung setzte... * Start Nach dem Startschuss dauerte es geschlagene vier Minuten, eher wir starten konnten. Und dann begann das schlimmste Martyrium, auf das mich kein Training der Welt vorbereiten konnte: Die Straße war dicht und die Schafsherde joggte gemütlich mit einem Pace von ca. 7min/km locker dahin (ist nicht übertrieben, so von meiner Garmin abgelesen). Mich überkam die totale Panik: "Scheiße, das wird nix mit sub50. All das Training war völlig umsonst!" Hab sogar angefangen zu überlegen, was es noch an 10km-Läufen gab und ob sich das irgendwie mit meinem HM vereinen lässt. Anfangs machte ich mir noch Freunde indem ich verzweifelt durch jeder Lücke schlüpfte die ich fand. Und nur um das mal für alle klar zu stellen: Zu mehr als zu zweit nebeneinander zu laufen ist _asozial_! Mit meinem Freund verloren wir uns logischer Weise sofort (er lief dann mit für ihn eher schwachen 52:27 ein). Für den ersten schrecklichen Kilometer brauchte ich dann laut Uhr 5:12 und ich will gar nicht wissen, wie viele Meter ich da extra lief. Doch es kostete natürlich auch Kraft und Konzentration, mich da so durchzuwuseln - und die fehlte mir dann spät im weiteren Verlauf. * Lauf Irgendwann wechselte ich dann mit anderen schnelleren Läufern auf den Gehweg und zischte an den Joggern vorbei. Ich habe in meinem Leben noch nicht so viele Läufer überholt, ich selbst nahm Überholungen so gut wie gar nicht wahr. Ich verstehe gar nicht, wie es jemanden stören kann, überholt zu werden...die Person steht mir wenigstens nicht im Weg rum. :-/ Etwas erheitert nahm ich dann zur Kenntnis, dass bereits nach 2km der erste Wasserstand in Betrieb war. Der Zweck war sicherlich, dass man sich dort auf dem Rückweg erfrischt, aber trotzdem war er voll. Mir war das recht, denn es band ein wenig die anderen Läufer. Auf dem Gehweg musste man auch viel ausweichen, aber trotzdem lief ich in der Zeit 4:50, 4:55 und 4:52. Langsamer als erhofft, aber noch akzeptabel. So durchflog ich die Droysenstraße, die den Ku'damm mit der Kantstraße verbindet: Durch Cafes und Restaurants. Die freuten sich sicherlich über meine Schweißnote in ihrer Suppe. Hinter einem kurzen Bahntunnel kam dann die Kantstraße, die gut gesäumt war und ich musste auf die Straße zurück. Sofort fiel mein Pace auf 5:09 und zweimal 5:03. Ich kam mir vor, wie auf einem überfüllten Flughafen, wo ich verzweifelt versuche meinen Flug zu kriegen. Die 6km durchlief ich mit 30:05 und wusste, dass ich es noch schaffen kann, es aber sehr knapp wird. Dann ging es wieder den Ku'damm hoch und ich ignorierte trotz total trockenem Mund gekonnt alle Getränkestände - immer weiter, Tempo halten! Mein Garmin zeigte mir ständig einen Pace von 4:40-4:55, in Wirklichkeit waren aber meine Zeiten schlechter...da sieht man die ganzen Umwege beim überholen. Mich würde ehrlich interessieren, als wievielter ich gestartet war,um abschätzen zu können, wie viele Leute ich überholte. Zunächst ging es den Ku'damm etwas bergauf, was ich auch durchaus so fühlte. :) Die Samba-Bands waren zum Teil fast unangenehm für mich. An einer lief ich wohl zu nah vorbei und mir wurde von deren Rhythmus richtig schlecht im Bauch. Warum auch immer. Wenigstens war jetzt etwas mehr Platz auf der Strecke und ich quälte mich mit 4:56, und 4:58 auf Kilometer 8 und 9 vorwärts. Auf dem letzten versuchte ich noch mal richtig Gas zu geben statt zum Schluss zu sprinten und holte gerade mal ein 4:48 raus. Irgendwo auf den letzten 1.000 Metern kamen mir dann zwei Sanis mit einer Trage entgegen - ärgerlich so kurz vorm Schluß aufgeben zu müssen! Ich hingegen wollte nochmal zulegen, konnte aber nicht, denn im Zielbereich wurde es noch einmal sehr eng. So eng, dass ich mich wieder an Leuten vorbeidrängeln musste und mich meine Freundin völlig übersehen hat. Geblendet vom Blitzgewitter lief ich im Ziel in den nächsten Stau. * Ziel Meine Uhr sagte 49:46...das war mir eigentlich zu knapp und überhaupt hatte ich mir eine bessere Zeit ausgemalt! Außerdem, 14s...was ist, wenn die offizielle Zeit knapp über 50:00 ist... Ich trottete erstmal brav mit der Masse mit, wusch mir unterwegs am Becken Gesicht und Nacken ab, um die Betriebstemperatur erstmal wieder zu normalisieren. Auf meine Freundin musste ich dann noch recht lange warten, weil sie mich im Ziel nicht sah und treusorgend weiter wartete. :) * Fazit Das Rennen war schrecklich. Viel zu viele Läufer, auf viel zu enger Strecke. Nie im Leben passten alle die sub50 liefen in den sub50-Startbereich. Hinzu kam meine Naivität, erst 10 Minuten vor dem Start mir ein Plätzchen zu suchen. Naja aus Fehlern lernt man - der SCC sollte trotzdem mal erwägen, die Teilnehmerzahl zu minimieren oder etwas mehr Liebe in den Startprozess einfließen zu lassen. Vielleicht erst Top-Läufer, 1 Minute Pause, dann sub40, eine Minute Pause, sub50, sub55, sub60 und dann den Rest oder so. Meine offizielle Zeit war dann zum Glück mit 0:49:49 gerade noch sub50 (Bruttozeit übrigens 0:53:36) und ich war in meiner Altersklasse fast genau in der Mitte (281/566), insgesamt im ersten Drittel (1708/5548). Die ganz große Katastrophe wurde es dann glücklicher Weise doch nicht, abe |