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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:18. Vattenfall City-Night
mehr zum Lauf: VID9531
Datum des Laufes:1.8.2009 (Sat)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:www.scc-events.com
Strecken:10km, 5km Fun Run, skater
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:Mehrheitlich flach
Wetter:Warm, aber noch erträglich
Teilnehmer:9158
Name des Berichtenden: hynek LID5626
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Bericht vom 3.8.2009 (Mon)
* Vorgeschichte

Nachdem ich im April nach zwei Jahren wieder anfing zu laufen, nahm
ich mir vor, mein großes Ziel von damals zu erfüllen: sub50 auf
10km. Ich trainierte gezielt und mit der Zeit kamen zu meiner großen
Überraschung auch tatsächlich Formsteigerungen. Da es mein letztes
Jahr in der AK MH war, war ich umso mehr motiviert, es zu schaffen.

* Anfahrt und Startvorbereitungen

Mitten im berliner S-Bahn-Chaos machte ich mich also mit meiner
Freundin als meiner privaten Cheerleaderin zum Zoo auf. Glücklicher
Weise fuhren in der Zeit viele Regionalzüge und so nahmen wir eine
schicke Regionalbahn, die den ausgehangenen Verkehrsspinnen in den
"Pott" gehörte und tuckelten los. Mich überraschte etwas, wie wenig
Läufer sich um 18:40 im Zug befanden (Start war um 20:30), doch der
Grund wurde kurz nach der Ankunft offensichtlich: Sie waren alle schon
da! Anscheinend wirkte das Rahmenprogramm auf den Rest der Republik
anziehender, als auf mich...

Ich machte mich fix auf die Suche nach meiner Startnummer und fand den
Stand schneller, als die junge Dame anschließend meine Unterlagen. An
der Nummer hang ein Gutschein für ein oranges Adidas Funktionsshirt,
dass ich mir auch gleich in L abholte. Lustiger Weise hielten es echt
viele für originell, in dem Ding gleich zu laufen und so wirkte die
ganze Vernstaltung ein wenig wie eine Stadtreinigungs-Olympiade.

Als nächstes traf ich mich mit einem Freund, der es irgendwie schafft,
seit zwei Jahren konstant die 10km mit Minimaltraining in 51-52
Minuten zu laufen - welch vergeudetes Talent. ;) Zwischendurch
starteten dann noch bei Licht auch die Skater, deren Einkehr für viel
Heiterkeit sorgen sollte: Ich stand nichts ahnend in der
Dixie-Schlange und hörte plötzlich von links ein Riesengeschrei. Nach
einem Sprung zu Seite sah ich, wie der Führungspulk der Skater durch
die Zielraum durchrauschte wie eine Lokomotive und voll in das
Publikum dahinter raste. Zum Glück sah ich keine ernsthaften
Kollisionen, aber auf Toilette musste ich dann fast nicht mehr. ;)

Dann wurde es aber langsam auch für uns ernst und nach einer kurzen
Verabschiedung von meiner Freundin gingen wir uns 15 Minuten vorm
Start aufwärmen. Bisher lief ich immer in kleineren Läufen mit und
dachte mir nicht viel dabei... Als wir jedoch wiederkamen, war der
Startblock knackevolle, kein Durchkommen zum "Unter 50:00"-Schild.
Also stellten wir uns artig hinten an...naja bisschen drängelten wir
uns schon nach vorn, aber es bracht nicht viel. Durch die Menge meine
Liebste erspäht und Luftküsse ausgetauscht...wer weiß, wer sich da
alles angesprochen fühlte. ;) Dann kühlten wir frisch aufgewärmt zehn
Minuten lang wieder ab, bis sich die Menschenmasse wieder in Bewegung
setzte...

* Start

Nach dem Startschuss dauerte es geschlagene vier Minuten, eher wir
starten konnten. Und dann begann das schlimmste Martyrium, auf das
mich kein Training der Welt vorbereiten konnte: Die Straße war dicht
und die Schafsherde joggte gemütlich mit einem Pace von ca. 7min/km
locker dahin (ist nicht übertrieben, so von meiner Garmin abgelesen).

Mich überkam die totale Panik: "Scheiße, das wird nix mit sub50. All
das Training war völlig umsonst!" Hab sogar angefangen zu überlegen,
was es noch an 10km-Läufen gab und ob sich das irgendwie mit meinem HM
vereinen lässt. Anfangs machte ich mir noch Freunde indem ich
verzweifelt durch jeder Lücke schlüpfte die ich fand. Und nur um das
mal für alle klar zu stellen: Zu mehr als zu zweit nebeneinander zu
laufen ist _asozial_! Mit meinem Freund verloren wir uns logischer
Weise sofort (er lief dann mit für ihn eher schwachen 52:27 ein). Für
den ersten schrecklichen Kilometer brauchte ich dann laut Uhr 5:12 und
ich will gar nicht wissen, wie viele Meter ich da extra lief. Doch es
kostete natürlich auch Kraft und Konzentration, mich da so
durchzuwuseln - und die fehlte mir dann spät im weiteren Verlauf.

* Lauf

Irgendwann wechselte ich dann mit anderen schnelleren Läufern auf den
Gehweg und zischte an den Joggern vorbei. Ich habe in meinem Leben
noch nicht so viele Läufer überholt, ich selbst nahm Überholungen so
gut wie gar nicht wahr. Ich verstehe gar nicht, wie es jemanden stören
kann, überholt zu werden...die Person steht mir wenigstens nicht im
Weg rum. :-/ Etwas erheitert nahm ich dann zur Kenntnis, dass bereits
nach 2km der erste Wasserstand in Betrieb war. Der Zweck war
sicherlich, dass man sich dort auf dem Rückweg erfrischt, aber
trotzdem war er voll. Mir war das recht, denn es band ein wenig die
anderen Läufer.

Auf dem Gehweg musste man auch viel ausweichen, aber trotzdem lief ich
in der Zeit 4:50, 4:55 und 4:52. Langsamer als erhofft, aber noch
akzeptabel. So durchflog ich die Droysenstraße, die den Ku'damm mit
der Kantstraße verbindet: Durch Cafes und Restaurants. Die freuten
sich sicherlich über meine Schweißnote in ihrer Suppe. Hinter einem
kurzen Bahntunnel kam dann die Kantstraße, die gut gesäumt war und ich
musste auf die Straße zurück. Sofort fiel mein Pace auf 5:09 und
zweimal 5:03. Ich kam mir vor, wie auf einem überfüllten Flughafen, wo
ich verzweifelt versuche meinen Flug zu kriegen. Die 6km durchlief ich
mit 30:05 und wusste, dass ich es noch schaffen kann, es aber sehr
knapp wird.

Dann ging es wieder den Ku'damm hoch und ich ignorierte trotz total
trockenem Mund gekonnt alle Getränkestände - immer weiter, Tempo
halten! Mein Garmin zeigte mir ständig einen Pace von 4:40-4:55, in
Wirklichkeit waren aber meine Zeiten schlechter...da sieht man die
ganzen Umwege beim überholen. Mich würde ehrlich interessieren, als
wievielter ich gestartet war,um abschätzen zu können, wie viele Leute
ich überholte.

Zunächst ging es den Ku'damm etwas bergauf, was ich auch durchaus so
fühlte. :) Die Samba-Bands waren zum Teil fast unangenehm für mich. An
einer lief ich wohl zu nah vorbei und mir wurde von deren Rhythmus
richtig schlecht im Bauch. Warum auch immer. Wenigstens war jetzt
etwas mehr Platz auf der Strecke und ich quälte mich mit 4:56, und
4:58 auf Kilometer 8 und 9 vorwärts.

Auf dem letzten versuchte ich noch mal richtig Gas zu geben statt zum
Schluss zu sprinten und holte gerade mal ein 4:48 raus. Irgendwo auf
den letzten 1.000 Metern kamen mir dann zwei Sanis mit einer Trage
entgegen - ärgerlich so kurz vorm Schluß aufgeben zu müssen! Ich
hingegen wollte nochmal zulegen, konnte aber nicht, denn im
Zielbereich wurde es noch einmal sehr eng. So eng, dass ich mich
wieder an Leuten vorbeidrängeln musste und mich meine Freundin völlig
übersehen hat. Geblendet vom Blitzgewitter lief ich im Ziel in den
nächsten Stau.


* Ziel

Meine Uhr sagte 49:46...das war mir eigentlich zu knapp und überhaupt
hatte ich mir eine bessere Zeit ausgemalt! Außerdem, 14s...was
ist, wenn die offizielle Zeit knapp über 50:00 ist...

Ich trottete erstmal brav mit der Masse mit, wusch mir unterwegs am
Becken Gesicht und Nacken ab, um die Betriebstemperatur erstmal wieder
zu normalisieren. Auf meine Freundin musste ich dann noch recht lange
warten, weil sie mich im Ziel nicht sah und treusorgend weiter
wartete. :)

* Fazit

Das Rennen war schrecklich. Viel zu viele Läufer, auf viel zu enger
Strecke. Nie im Leben passten alle die sub50 liefen in den
sub50-Startbereich. Hinzu kam meine Naivität, erst 10 Minuten vor dem
Start mir ein Plätzchen zu suchen.

Naja aus Fehlern lernt man - der SCC sollte trotzdem mal erwägen, die
Teilnehmerzahl zu minimieren oder etwas mehr Liebe in den Startprozess
einfließen zu lassen. Vielleicht erst Top-Läufer, 1 Minute Pause, dann
sub40, eine Minute Pause, sub50, sub55, sub60 und dann den Rest oder
so.

Meine offizielle Zeit war dann zum Glück mit 0:49:49 gerade noch sub50
(Bruttozeit übrigens 0:53:36) und ich war in meiner Altersklasse fast
genau in der Mitte (281/566), insgesamt im ersten Drittel
(1708/5548). Die ganz große Katastrophe wurde es dann glücklicher
Weise doch nicht, abe


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