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19.04.2024, der 5. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:Maratona Ticino
mehr zum Lauf: VID207
Datum des Laufes:9.11.2003 (Sun)
Ort:Tenero
Plz:CH
Homepage:http://www.maratona-ticino.ch
Strecken:MA
Beschaffenheit:asphaltiert
Profil:flach
Wetter:trocken, 10-12°, ideal
Teilnehmer:ca. 260 Finisher
Name des Berichtenden:Michael Krüger
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 11.11.2003 (Tue)
[Allgemeiner Bericht über die Veranstaltung gibt es im http://laufreport.de]

Vorgeschichte

Da ich ab Juni mit Achillessehnenprobleme zu kämpfen hatte, musste ich die Ultra-Planung für das 2. Halbjahr in den Kübel werfen. Irgendwann entschloss ich mich, einen möglichst späten Marathon anzupeilen, um möglichst viel Zeit für die Vorbereitung zu haben und in der Hoffnung, dass die Zeit auch Achillessehnenwunden heilt. Natürlich wollte ich dabei meine Uralt-Bestleistungen (M 3:21:xx aus 2000, HM 1:36:xx aus 1999) verbessern, die in den vergangenen Jahren keiner ernsthaften Prüfung unterzogen wurden. Die Wahl fiel auf den Tessin-Marathon, der auch zur späten Jahreszeit noch angenehme Witterungsbedingungen versprach.

Anfang August nahm ich wieder regelmässiges Training auf. Mit Unterstützung von Ibuprofen konnte ich den letzten Rest des Sehnenproblemes lösen. Ab 1. Sep. standen nun genau 10 Wochen zur Verfügung.

Training / Vorbereitungswettkämpfe

Einmal pro Woche Wiederholungsläufe im 5k Tempo, anfangs 3x1000 bis 8x1000, ab Woche 7 stattdessen 3000er oder 5000er im MRT. Ab Woche 3 zusätzlich ein 5k-TDL an der anaeroben Schwelle. Lange Läufe 27/33/35/20/29/37/39/25 mit Endbeschleunigung im MRT von 3 bis 12 km. Wochenumfänge 82/55/87/99/80/90/104/104/71/20+42.

Woche 2: 10k-WK um die Form anzutesten. Ziel war 40:00, was bis km 9 klappte. Dann gab es Steigung und Seitenstechen und ein Einbruch, 40:40. Egal, ich war zufrieden.

Woche 5: HM-WK in 1:28:22 auf windiger Strecke, PB und sehr schnell regeneriert. Somit schien mir 3h08 für den Marathon realistisch und da ich ja noch die Form weiter steigern konnte vielleicht gar eine 3h05?

Woche 6: 10k-WK (eigentlich wollte ich den 2 Wochen später laufen, um auch da an der Bestzeit zu feilen, aber terminlich passte dieser besser) 39:36. Angesichts des kurzen Abstandes zum HM auch hier zufrieden.

Die zwei folgenden 104km-Wochen forderten am Ende ihren Tribut, beim letzten langen Lauf war ich nach 10km Endbeschleuningung platt (geplant 15km). Zweifel beginnen zu nagen, ich beschliesse mein Ziel auf 3h08 zu belassen. Auch in der letzten Woche des Tapering fühle ich mich nie erholt. Schmerzen im linken Mittelfuss setzen ein. So nervös vor einem Lauf war ich noch nie.

Der Marathon

Die Idee war, die ersten 15 km in 4:30 anzulaufen, dann auf 4:23 zu steigern und ab km 25 nicht unter 4:27 zu sinken. Das ergibt 3:07:51. Soweit die Theorie.

Nach dem Start düsen alle um mich herum los, ich hätte mich etwas weiter hinten reinstellen sollen, wie immer gehen viel zu viele mit zu hohem Tempo an. Der erste km wird eine 4:20 und ich bremse mich nochmal, wieder werde ich nun überholt, aber jetzt liege ich mit 4:30 genau richtig. Ein 5er-Gruppe läuft vor mir und angesichts des leichten Gegenwindes denke ich, es sei eine gute Idee, da dran zu bleiben, aber dadurch verschärft sich das Tempo auf 4:23. Wieder velangsame ich und nehme mir nun vor, ganz mein eigenes Rennen zu laufen.

Ab km 5 gibt es nur noch Markierungen im 5km Abstand und damit hat das Tempo-rein-Tempo-raus-Spiel hoffentlich ein Ende. Bei km 10 bin ich etwa eine Minute schneller als geplant, aber die Hauptsache ist, ich fühle mich bei dem Tempo pudelwohl. Die Zuversicht steigt dadurch ganz erheblich und ein Gefühl der Stärke breitet sich aus. Das kann man beim Marathon immer ganz gut brauchen ;-) Mit dem HRM achte ich darauf, nicht über 85% HFmax zu laufen. Irgendwie will es mir heute nicht ganz gelingen, ein richtig gleichmässiges Tempo zu laufen. Das Feld hat sich längst sortiert, die Holger Meiers dieser Welt haben sich um mich formiert. Sie überholen mich immer mal wieder, aber an den Verpflegungsstellen nehme ich kein Tempo raus und lasse sie wieder hinter mir.

Die Getränke vom Sponsor sind nicht gerade ideal, R*v*ll* "Marathon" hat gerade mal 50g KH pro Liter (falls es richtig angesetzt ist), alternativ gibt es noch "Activ", das ist die reinste Süssstoffbrühe. Also führe ich ein Täschchen mit 4 P*w*rgels mit, die ich mir ab der ersten Stunde regelmässig genehmige. Dazwischen greife ich zu etwas gesüsstem Tee, der angewärmt sehr angenehm ist.

Die 5k Splits pendeln sich so zwischen 22:00 und 22:30 ein, so bin ich bei km 20 immer noch etwas schneller als die Marschtabelle vorgibt. Jetzt geht die Sause los und ich ziehe das Tempo an. Die Holger Meiers bekommen unerklärliche Schwächeanfälle, aber 5km weiter stelle ich fest, dass ich nun im 4:12er Schnitt unterwegs bin =8-O. Ich bekomme Angst vor der eigenen Courage und lasse es wieder etwas ruhiger angehen. So fühle ich mich wieder richtig locker und freue mich richtiggehend auf das 35km Schild, denn dann werden die Karten auf den Tisch gelegt.

Km 35, ich liege 1:30 unter meiner Marschroute. Immer wieder überhole ich jetzt Läufer, die zum Teil drastisch das Tempo rausnehmen müssen, im Gegenzug werde ich nur von einem einzigen Läufer überholt. Es läuft richtig gut und ich lege wieder eine glatte 22:00 hin. Ab km 40 muss ich beissen, eine kleine Verschnaufpause in km 41 (4:30), dann nochmal motiviert für km 42 (4:20) und auf der Zielgeraden muss noch einer vor mir dran glauben, es hat noch Kraft für einen Schlussspurt. Die Uhr zeigt 3:05:10 (4:23 min/km), natürlich bin ich hochzufrieden mit der Endzeit, die optimistischste Schätzung hat hingehauen.

Nicht zufrieden war ich mit dem hin und her bei der Tempogestaltung, obwohl sich das bei den 10k Splits gar nicht so bemerkbar macht:

43:54
44:56
43:05
43:35

und auch die HM-Splits können sich sehen lassen:

1. Hälfte: 1:33:27 (50.5%)
2. Hälfte: 1:31:43 (49.5%)

Ein schöner Abschluss eines Jahres mit einigen neuen Bestzeiten. Allerdings stehe ich jetzt fast in der "Pflicht", nächstes Jahr die 3h zu knacken ;-). 5 Minuten sind ja nicht sooo viel. Aber doch ganz schön viel ;-)


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=238


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