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Bericht

Name des Laufes:22 Mühlenlauf
mehr zum Lauf: VID9647
Datum des Laufes:1.3.2009 (Sun)
Ort:Wittenburg
Plz:D1
Homepage:
Strecken:10k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:bedeckter Himmel, einstelligerTemperaturbereich
Teilnehmer:ca 500
Name des Berichtenden: Neutrino LID3540
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Bericht vom 24.3.2009 (Tue)
Es ist der erste Sonntag im März und in Mecklenburg beginnt die Laufcupsaison mit dem Mühlenlauf in Wittenburg. Es ist mittlerweile der 22. Und fast genauso oft, 20-mal wollte ich eigentlich schon einmal mitlaufen. Die verschiedensten Gründe es nicht zu tun brauche ich nicht aufzuzählen, die sind hinreichend bekannt. Dieses Jahr sollte es dann endlich klappen und damit es klappt habe ich dann auch schon im Januar angefangen auf 10 km in 50 min zu trainieren. Denn wenn ich schon mitlaufe möchte ich ja nicht nur mitlaufen. Ein paar Leute will ich dann auch schon hinter mir lassen. Nach dem Studium der Ergebnislisten des letzten Jahres erschienen mir 50 min ausreichend.
Der Start war um 10:00 Uhr angesetzt. Vom Lesen der Berichte wusste ich von dem Gedränge bei der Anmeldung und Startnummerausgabe und erschien rechtzeitig anderthalb Stunden vor dem Start. Damit hätte ich auch ausreichend Zeit gehabt mich noch anzumelden, falls die Internetanmeldung doch nicht funktioniert hätte. Auch konnte ich mir so einen der doch recht knappen Parkplätze sichern. Aus dem Auto heraus stolperte ich erst einmal über einen entfernten Cousin. Er ist Koch und das sieht man auch. Erstaunt fragte ich ihn ob er denn auch hier laufen wolle, was entschieden verneint wurde. Er sei nur hier weil einer seiner Kumpel mitläuft. Der war AK 30 und trainiert für den Rennsteiglauf, das sind noch ein paar Klassen über mir. Ein bisschen small talk und auf einmal ist es kurz vor 09:00 Uhr. Auweia schnell ins Büro, zum Anmelden. Am Eingang werde ich von einem der Organisatoren begrüßt, der nach der Nennung meines Namens auch gleich wusste, dass ich angemeldet war.
Nicht schlecht bei fast 500 Läufern. Nachdem ich dann die Anmeldung schnell hinter mich gebracht hatte, stolperte ich über einen alten Kumpel, vom dem ich fest erwartet hatte, das er mitläuft. Der tut es schon seit Jahren und ich wollte immer nur. Noch ein bisschen small talk und Vorwettkampfgejammer. Obwohl ich mit einer Zeit von 50 - X rechnete begann ich tief zu stapeln. Ich habe im Training nur Zeiten um 54 min geschafft also mal sehen, was das hier überhaupt wird usw. Leider kennt Ralph mich seit 25 Jahren mein Gejammer verfängt nicht. Vielmehr bekomme ich zu hören, dass ich doch ganz sicher eine 40+ X laufen werde. Er hat doch eine gute Meinung von mir. Aber diese Zeiten sind doch noch Zukunftsmusik. Er selber möchte die 10 km unter einer Stunde laufen. Ich vermisse einen weiteren Kumpel. Seine Zeit vom letzten Jahr 51:46 min, war einer der Anstöße wettkampfmäßig wieder aktiv zu werden. Ich erfahre er wird nicht laufen. Schade. Es wäre ein interessantes Duell geworden.
Um mich herum wird das Gedränge größer und ich bin froh doch schon früher hier gewesen zu sein. Der Himmel ist bedeckt, die Temperatur liegt um 7C und noch ist vom Wind nicht viel zu merken – also ideales Wetter. Langsam trabe ich zum Startpunkt und stelle mir die frage aller Fragen wo sortiere ich mich denn ein. Gleichzeitig versuche ich die Frage der Renntaktik zu lösen. Wie laufe ich denn? Aus Wettkämpfen, die ich vor über zwanzig Jahren gelaufen bin weiß ich, dass ich im Allgemeinen zu schnell gestartet bin, was sich dann meistens bitter rächte. Also bewege ich mich erst einmal weit nach hinten, aber ich will doch unter 50 min bleiben – ich bewege mich wieder nach vorne. Ich entdecke eine Kollegin. Sie wird die 5 km laufen, und etwa 25 min dafür brauchen. Perfekt. Ich werde mich an sie hängen und die ersten 5 km in 25 min das passt doch. Ralph ordnet sich hinter mir ein.
10:00 Uhr das Rennen beginnt ich stolpere los. Nanu meine Kollegin ist weg – wem laufe ich denn jetzt hinterher? Außerdem langsam starten ist ja gut aber ist das hier nicht zu langsam? Also los Gas geben. Ich kämpfe mich ein wenig durch das Läuferpulk und langsam bekomme ich Platz um mich herum. Nach einer Schleife durch ein Wohngebiet hat sich das Läuferfeld in kleinere Grüppchen verlaufen und noch kann ich an einigen von ihnen vorbeiziehen. Jetzt folgen 3 Runden durch ein Gewerbegebiet. Die Strecke ist zwar eben aber eben auch ein wenig trist. Früher, bei den vom mir ausgelassenen Läufen, führte der Kurs an der Wittenburger Mühle vorbei, was jetzt aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht mehr sein darf. Denn nun befindet sich hier eine Autobahnabfahrt. Vor mir läuft ein älterer Läufer mit einer auffallenden braunen Pudelmütze. Ich beschließe an ihm dranzubleiben auch wenn mir das Tempo ein wenig unkomfortabel erscheint. Aber ich will ja hier etwas werden. Am Ende der ersten Runde bleibt mein Hase plötzlich stehen und unterhält sich mit Jemanden an der Rennstrecke. Ich denke schade – laufe vorbei und werde kurz danach von ihm überholt und einfach stehengelassen. Ich bin einigermaßen geschockt. Dann kommt der Abzweig für die 5km Läufer. Grob überschlagen sollte ich 4,5 km gelaufen sein. Leider fehlten Kilometerausschilderungen. Ich weiß jetzt immer noch nicht wie lang einzelne Teilstrecken sind. Ein Blick auf meine Uhr suggeriert mir dafür 20 min gebraucht zu haben. Ich glaube ich bin zu schnell, beschließe aber einfach im jetzigen Tempo weiterzulaufen solange ich das noch halten kann. In der zweiten Runde werde ich nun in schöner Regelmäßigkeit überholt. Sporadische Versuche mich an die Überholenden zu hängen scheitern ebenfalls im gleichen Rhythmus. In der letzten Gerade dieser Runde zischen 2 Läufer in Rot an mir vorbei. Das waren der Erste und der Zweite des Rennens. Ich höre, die sind ganz schön schnell. Spricht da etwa jemand mit mir? Ich schaue ein wenig gequält und ringe mir ein ja ab. Rein in die dritte Runde. Die mich überholen sind jetzt nicht mehr so schnell und ich kann an einer Gruppe von zwei Frauen und einem Mann dranbleiben. Jetzt kommt wieder eine lange leicht abschüssige Gerade. Das Gefälle ist eigentlich nicht zu merken auf hundert Meter das Niveau einer Türschwelle vielleicht, aber hier im flachen Land ist das enorm. Ich gebe meine Beine frei und sie können tatsächlich ein wenig Geschwindigkeit aufnehmen. Als ich an einen Absperrposten vorbeilaufe lasse ich mich zu einer flachsigen Bemerkung hinreißen. Daraufhin dreht sich der Läufer vor mir fragend um. Ich sag: Alles ok ich meine den Feuerwehrmann. Ein ganzer Satz gesprochen ohne Keuchen oder Unterbrechung. Nanu, habe ich denn noch Reserven? Auch guckt der vor mir ein wenig gequält. Na dann – Attacke.
Es gelingt mir das Tempo zu erhöhen. Da vorne laufen zwei Frauen. An ihnen will noch vorbei. Dafür habe ich wohl noch 500 m. Ich komme auch immer näher, aber es wird wohl nichts. In den Augenwinkeln erscheint von hinten ein gelber Blitz. Keine Ahnung wer oder was das ist, aber Du überholst mich nicht! Nicht so kurz vor dem Ziel. Wäre ich ein Pferd würde es heißen das ist durchgegangen. Ich verstehe nun den Sinn von Scheuklappen. Jetzt komme ich an den beiden Läuferinnen vorbei und bin im Ziel. Während mir die Startnummer abgenommen wird macht sich eine angenehme Leere in meinen Kopf breit. Auf dem Weg zum Teestand wird mir eine Schachtel mit einem Pokal und ein Los für die Tombola in die Hand gedrückt. Dann schaue ich auf meine Uhr 10 Uhr 50 min. Also wenn um 10 Uhr der Startschuss fiel und es jetzt 10:50 Uhr ist, dann muss ich ja unter 50 min geblieben sein. Toll.
Eine genaue Zeit bekomme ich heute nicht heraus. Meine Stoppuhr hat mein kleiner Zwerg vor ein paar Tagen verschwinden lassen und das Zeiteisen, welches ich notgedrungen trage, ist für diese Art der Zeitmessung gänzlich ungeeignet. Mein Los gewinnt einen Trostpreis. Der erweist sich als eine Packung Fruchtzwerge und mehrere kleine Tüten Gummibärchen. Vor allem über letztere werden sich meine Zwerge freuen. Ich drücke mich noch ein bisschen bei den Siegerehrungen herum in der Hoffnung meine genaue Zeit zu erfahren, was sich aber nicht erfüllt. 11:30 Uhr – jetzt aber schnell zurück nach Hause, sonst muss meine Familie noch hungern.
Am Montag befrage ich den Computer nach den Zeiten. Da habe ich es dann Schwarz auf weiß 48:41 min. Ich bin mehr als zufrieden. Der Mühlenlauf war für mich ein gelungener Wiedereinstieg in Wettkämpfe und jetzt brauch ich nur noch schneller werden. ;-)



Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2341


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