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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:The Highland Fling
mehr zum Lauf: VID8951
Datum des Laufes:26.4.2008 (Sat)
Ort:Milngavie
Plz:k.A.
Homepage:http://www.highlandflingrace.org/
Strecken:85k
Beschaffenheit:Multi Terrain
Profil:Bergig
Wetter:Gemischt
Teilnehmer:120
Name des Berichtenden:highlander LID6879
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Bericht vom 18.10.2008 (Sat)
Mein erster “Ultra”

... und der findet statt in den schottischen Highlands. Um genauer zu sein ist es die erste Haelfte des „West Highland Ways“ (der ganze Weg ist 152 Kilometer lang).
Das Rennen geht ueber 53 Meilen – also etwa 85 Kilometer oder gut zwei ganze Marathons gilt es zu laufen. Ueber Stock und Stein, ein wenig Landstrasse (kaum Verkehr) Berg und Tal. Dabei gibt es insgesamt etwa 2500HM zu ueberwinden. Koennen auch 2000 sein. Je nach „Garmin“ oder „Polar“ oder anderen GPS bzw Luftdruch Systemen gibt es unterschiedliche Angaben.
Das Ganze Spektakel started fruehmorgens auf dem Parkplatz des Bahnhofs from Milngavie, einem gepflegten Vororts Glasgows und fuehrt mitten hinein in die Highlands nach Tyndrum.
Obwohl mit kaum mehr als 100 Startern ein eher kleines Rennen. Aber alles was hier in Schottland (und nicht nur in Schottland) Rang und Namen hat ist dabei: Jez Bragg, der junge britische Superstar und Lucy Colquhoun (Sie hat den diesjaerigen CCC gewonnen) bei den Frauen. Ein sauschneller Walliser und einige Staffeln wollen Jez herausfordern. Aber um es kurz zu machen, daraus wird nichts.
Das Rennen ist ein echtes „Schnaeppchen“. 20 Euro kostet der Spass (wenn jemand aus Deutschland interessiert ist fuer 2009???). Das Ganze ist wohlorganisiert und geht extrem freundlich ab. Die Kameradschaft unter den Ultra Athleten ist ueberall zu spueren. Die Teams helfen sich gegenseitig aus.
Ok, zum Rennen:
Um 6:00 geht’s los. Fruehmorgens. Ich haenge mich zuerst einmal and die Spitzengruppe. Ich will es wissen. Es geht hinein in den Mugdock Country Park und von da aus in Richtung Loch Lomond. Ich muss jetzt Tempo rausnehmen, bin aber immer noch schnell unterwegs.
Obwohl man das Rennen auch ohne Team laufen kann (es gibt 4 Zwischenstationen an denen man Proviant deponieren kann) habe ich mein eigenes „Support Team“ dabei. Meine Frau und eine Freundin von uns, die auch schon Ultras hinter sich hat. Meistens laufe ich nur mit Gurt und einer Flasche. Etwa alle 10 bis 15 km treffe ich mein Team und kriege eine neue Flasche.
Leider kann ich nicht richtig essen. Ersteinmal kein Problem aber gegen Ende des Rennens wird es richtig dramatisch. Davon spaeter.
Das erste grosse Hinderniss ist der Conic Hill. Wenn man den Wald hinter Drymen verlaesst tuermt sich dieser kleine, aber Respekt einfloessende Berg auf. Da muss man rauf. Schoen aber hart. Ist man ersteinmal oben wird man mit einer wundervollen Aussicht ueber das „Loch Lomond“ belohnt.
Dieser gewaltige See wird ueber die naechsten Stunden das Thema des Laufes sein. 30 Kilometer etwa fuert der West Highland Way am Ostufer vorbei bis zum noerdlichen Ende des Sees. Dabei ist der letzte Abschnitt zwischen Inversnaid und Bein Glas sehr schwierig zu Laufen, steckenweise muss man ein wenig klettern. Es geht steile Treppen hinauf und hinab. Hier ist man von der Zivilisation abgeschnitten. Man begegnet wilden Ziegen. Und natuerlich den Wanderern des West Highland Way.
Bei Beinglas bin ich wieder mit meinem Team vereint. Ich liege in achter Position. Schoen! Aber ich bin am Ende. Ich konnte nicht essen. Und kann immer noch nichts essen. Mein Magen spielt nicht mit. Ich trinke ohne Durst. Ein Kaffee hilft mir wieder auf die Beine und weiter geht’s. Nur noch ein halber Marathon. Und ein paar hundert Hoehenmeter. Niemals schaffe ich das.
Das Wetter ist hell und sonnig. Es ist nicht heiss. Aber ich kann nicht mehr. Ich schaffe es in den schoenen Wald ueber Crianlarich und fange an zu haluzinieren. Wilde Tiere attackieren mich von allen Seiten. Aber es sind am Ende nur Steine und Straeucher. Und auch mal ein Schaf. Aber keiner Tut mir was.
Etwa 5 Kilometer vor dem Ziel treffe ich endlich auf die Haupstrasse und mein Team erwartet mich. Ich will aufgeben. Ich habe genug. Schluss mit der Schinderei.
Nichts da. Meine Frau sagt mir „Du schaffst diese 5 Kilometer auch noch“.
Ich bin zu schwach um zu widersprechen. Es dauert mehrere Ewigkeiten bis ich im Ziel ankomme. Aber ich schaffe es. Nie wieder mache ich so etwas. Niemals.
Immerhin bin ich auf Platz acht! 9 Stunden 22 Minuten fuer 85 Kilometer.
Photos, eine Flasche Sekt (jeder im Ziel bekommt eine). Eine Medallie. Etwas zu essen und zu trinken. Alles ist bestens. Ich bin in Hochstimmung. Ich freue mich schon auf naechstes Jahr!


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2290


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