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Bericht

Name des Laufes:Ludwigsburger Citylauf
mehr zum Lauf: VID7293
Datum des Laufes:14.6.2008 (Sat)
Ort:Ludwigsburg
Plz:D7
Homepage:http://www.ludwigsburger-citylauf.de/
Strecken:10k
Beschaffenheit:Stadtkurs
Profil:nicht ganz flach, aber noch gut für schnelle Zeiten
Wetter:heiter, 15/16 Grad beim Start um 20:00 Uhr
Teilnehmer:ca. 2300 beim Hauptlauf
Name des Berichtenden: Raki LID4202
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Bericht vom 26.6.2008 (Thu)
Erneut schloß sich ein Kreis. Ich war zum zweitenmal beim Citylauf in Ludwigsburg, wieder einmal konnte ich Rennen, Strecke, Feeling und Zeit vergleichen. Und, wie im letzten Jahr, wußte ich nicht genau, wo ich stehe. Sicher, die bisherigen Zeit waren jeweils besser, als die im vorangegangen Jahr, aber irgendwie fehlte die richtige Bestätigung, fehlte die wirklich überzeugende Zeit. Und genau sowas brauchte ich jetzt als Ansporn für die kurz nach dem Lauf beginnende Vorbreitung auf den nächsten HM, bei dem ich auf eine neue Bestzeit angehen will. Also Zeit für einen 10k Leistungstest.

Die Gefühle allerdings waren gemischt: Die äußeren Bedingungen zwar hervorragend (Start um 20:00 Uhr, Temperatur geschätzt 15/16 Grad), aber die Strecke wurde gegenüber dem letzten Jahr geändert und ist nun etwas schwieriger geworden. Aus dem ziemlich flachen Stadtkurs mit zwei/drei kurzen Steigungen wurde durch die Änderung eine zwar immer noch gut zu laufende Stecke, die jetzt aber bei km 6 über eine gut 500m lange, ziemliche gleichmäßige Steigung mit ca. 22 Höhenmetern (beides lauf Google Earth) verfügte. Nichts Schlimmes, aber es sollte etwas kosten, ich kann solche Steigungen nicht ungebremst hinauflaufen. Drei aus den Top 5 des letzten Jahres waren ebenfalls wieder am Start und die verloren, trotz besserer Bedingungen, wie sich später herausstellte, alle zwischen 20 und 40 Sekunden, kann Zufall sein, aber naja.

Dennoch, eigentlich war Bestzeit Pflicht. Schon um meinen Laufpartner, der sein Training in den letzten Monaten stark intensiviert hatte (naja, er ist 12 Jahre jünger) nicht über 6 Minuten davonziehen zu lassen. Wie letztes Jahr war Anreise und Parkplatzsuche, sowie das Organisatorische trotz Teilnehmerrekord (2480 mit Nachmeldungen allein beim Hauptlauf plus fast dieselbe Zahl bei den diversen weiteren Läufen) kein Problem. Auch das Chaos im Start/Zielbereich hatte man durch Absperrmaßnahmen dieses Jahr im Griff.

Nach einem Treffen mit dem einen oder anderen Bekannten, darunter auch wieder Nibelunge, ging es zum Einlaufen. Alles fühlte sich gut an, nur irgendwie ein leichtes Motivationsloch, wie öfters in letzter Zeit vor dem Start. Der fehlende Wunsch sich mal wieder richtig zu quälen, leider eben die Voraussetzung für Bestzeiten. Naja, dafür gab es ja die Zuschauer und die zahlreichen Mitläufer, ein Vorteil, der von mir sonst nicht so geliebten größeren Läufe.

Dann ging es in die Startaufstellung. Mit der Suche nach dem richtigen Platz (die Markierung 45 -50 Minuten erschien mir passend) und ein paar Worten zu Bekannten verflog die Zeit und pünktlich wurde das große Feld (weit über 2000 Läufer auf einmal) auf den Weg geschickt. Das übliche Geschiebe und nach der Startlinie das übliche Gedränge setzte ein. Konnte man auf den ersten Metern auf der breiten, komplett gesperrten Hauptstraße noch recht gut loslaufen, ging es schon nach kurzer Zeit durch enge Seitenstraßen in den üblichen verschachtelten Innenstadtkurs.

Immer wieder das übliche Spiel von Rempeln, Spurwechsel, Abbremsen und Beschleunigen, um am einen oder anderen Läufer, der sich offenbar viel zu optimistisch positioniert hatte, vorbei zu kommen (die Veranstalter nehmen keine Einteilung anhand der Startnummern vor. Theoretisch kann sich ein 1:20:00 Läufer in die erste Reihe stellen). Erst deutlich nach KM 1 hatte sich – aufgrund der dann wieder breiteren Strecke – das Feld weitgehend sortiert. Vielleicht sollte man die Strecke erst einmal wenigstens 500 m über die Hauptstraße führen.

Das Publikum allerdings war wieder einmal toll: Dicht gedrängt, jedoch dieses Jahr durch bessere Absperrung von der eigentlichen Strecke ferngehalten, standen die Zuschauer und feuerten die Läufer an. In anderer Hinsicht jedoch fehlte etwas: Hatte ich das letzte Jahr offenbar immer wieder das Glück gehabt zumindest zeitweise hinter einer schnellen (jedoch nicht zu schnellen) jungen Dame im engen Renndress herzulaufen, so fehlte das diesmal praktisch völlig. Natürlich waren die hübschen Mädels da, aber es passte diesmal vom Timing her einfach nicht, so wie kurz nach KM 1, als ich auf einen echten Hingucker aufschloß: schlank, groß aber gut proportioniert in halblangen weißen Tights und gleichfarbigem kurzem bauchfreien Top mit Spaghettiträgern. Doch leider hatte sie sich offenbar zu optimistisch am Start eingereiht und so lief ich ziemlich flott an ihr vorbei.

Etwa bei KM 2, das Schild hatte ich nicht gesehen, gab es die erste von vier vorbildlich organisierten Versorgungsstellen, wegen des dichten Feldes und des deshalb abzusehenden Staus verzichtete ich auch angesichts des Wetters trotz trockenem Mund und lief in der Mitte durch. Ich denke, ich war flott unterwegs, aber irgendwie fehlte der letzte Biss, was im Nachhinein vielleicht sogar gut war, hatte ich so doch auf der schweren zweiten Hälfte mehr Reserven.

Irgendwo kurz vor KM 3 gab es dann den ersten Begegnungsverkehr, die drei Führenden kamen entgegen. Noch immer war ich jedoch ohne Zwischenzeit unterwegs. Dann endlich im Bereich der 2. Versorgungsstation, die ich diesmal nutzte, schon in der Nähe des zentrumsfernen Wendepunktes entdeckte ich erstmals (gut sichtbar) ein KM-Schild: 18:39 auf 4 km. Ich lag also auf Kurs, gut die Steigung kam, noch, aber dafür hatte ich den problematischen Start hinter mir.

Zufrieden ging es nach der Wende über die Schorndorfer Straße Richtung Innenstadt zurück um diese, wie letztes Jahr, unmittelbar vor dem Schloßpark zu verlassen, um an dessen östlicher Seite entlang zu Laufen. Hier stand dann wieder gut sichtbar das 5. Schild, 23:16, super, aber die letzten Meter waren bereits bergab gegangen, also Vorsicht. Denn anders als bisher ging es nicht durch den Seiteneingang in den südlichen Schloßpark um dann durch diesen hindurch, am Brunnen vorbei, wieder zurück zur Schorndorfer Straße zu kommen. Der Weg führte vielmehr weiter bergab ganz unten um den Park herum, um auf der Westseite den parallel zur Stuttgarter Straße verlaufenden Radweg zu erreichen.

Jetzt ging es an die schon angesprochene Steigung. Ich hatte, so hoffte ich, mich auf der vorangegangenen Gefällstrecke und dem kurzen Flachstück hinreichend erholt und wollte weitgehend ungebremst weiterlaufen. Zunächst klappte es einigermaßen, aber nach etwa der Hälfte ließ mich eine HF von 169 (rund 95% des Maximalpulses), ein Wert, den ich bei so gutem Wetter eigentlich nur im Zielspurt erreiche etwas vernünftiger werden, dennoch konnte ich hier letztmalig einige Läufer überholen. Kurz vor Ende der Steigung kam KM 6: 28:06, 4:50 auf dem letzten km, respektabel für das Profil.

Jetzt ging es nach Erreichen des Sterns wieder auf der Schorndorfer Straße ein Stück in Entgegengesetzter Richtung und dann über die Bärenwiese in einem Bogen noch einmal ein paar wenige Meter bergauf. Da plötzlich ein dummes Gefühl an Füßen und Knöcheln. Ich schaute nach unten: offener Schnürsenkel! Seit rund 3000 km war mir das nicht mehr passiert, weshalb ich seit einigen Monaten in den Wettkämpfen auf die ansonsten üblichen Doppelknoten verzichte. Super und nicht einer, sondern beide „lommelten“ herum. Was halfs ich scherte aus und band erst den einen und dann den anderen Schuh. Super, aus dem Tritt gekommen, Zeit beim Zubinden verloren und dann auch noch in einer (leichten) Steigung wieder loslaufen.

Irgendwie war danach anscheinend der Wurm drin (ein Irrtum, wie sich später herausstellte). Die Zeit bei KM 7: 33:00, 4:54 auf diesem km. Unzufriedenheit machte sich breit, gut es waren mehr Steigungen als Gefälle, aber ich hatte die Uhr (in einem blöden Reflex) während der Schuhaktion angehalten, so daß das keine Ausrede für die schlechte Zeit war. Innerlich nahm ich schon Abschied von der Bestzeit. Mehr als 14:05 (immerhin mußte ich rund 10 Sekunden für die „Schuhpause“ draufrechnen) durfte ich nicht mehr für die folgenden 3 km brauchen und das schien kaum machbar, angesichts solcher Zeiten.

So ging es dann in etwas gedrückter Stimmung über den Stern wieder auf die Wilhelmstraße in Richtung Start/Ziel, jedoch zunächst von der falschen Seite: Der letzte Teil durch die Innenstadt stand noch bevor. Während ich deshalb kurz vor dem blauen Zielbogen rechts abbog hörte ich, wer gerade noch in der begehrten Zeit unter 35:00 Minuten ins Ziel gekommen war. Ich zog mich weiter und wurde hier vom Publikum ein wenig aufgebaut (andere Motivationen gab es ja leider, wie eingangs erwähnt diesmal nicht). Bei KM 8 wieder eine Enttäuschung: 37:52 – 4:52 auf dem letzten Kilometer, irgendwie schien es nicht zu laufen.

Aber naja, zumindest eine annehmbare Zeit war noch drin, mit Glück und Zielspurt irgendwas um 47:30. Ich kannte die Strecke, weshalb ich ein letztes, kurzes Gefälle nur mäßig schnell hinunterlaufe (immerhin dieses Jahr kein Anzeichen von Krämpfen) um die kurze Steigung danach ungebremst zu bewältigen, wieder steigt der Puls stark an, aber ich ziehe es durch. Auf der folgenden Geraden halte ich nach dem letzten KM-Schild Ausschau. Es kommt und kommt nicht, obwohl ich wirklich kämpfe. Endlich, da war es kurz vor einer der vielen Kurven hier. Ein Blick auf die Uhr: 42:45, Mist 4:53. Ich verstehe es nicht, ich dachte, das wäre ein wirklich schneller km gewesen.

Beinahe etwas resignierend gehe ich auf die (wie ich meine) letzten 1000m. Schon bald geht es nach einer Biegung auf der Seestraße am Staatsarchiv vorbei bereits wieder Richtung Wilhelmstraße. So etwas wie Ungläubigkeit machte sich breit, das konnten doch keine 7 – 800 m mehr sein. Es ging weiter und richtig, nach einer letzen Biegung war ich wieder auf der Wilhelmstraße. Die Zielbrücke sicher weniger als 300m vor mir. Dafür brauchst Du doch keine starken zwei Minuten mehr war mein einziger Gedanke. Vielleicht etwas viel Erleichterung und etwas wenig Motivation (einige Mitläufer haben mich hier in ihrem Zielspurt noch überholt).

Wie auch immer: Ich überquerte die Linie und schalte die Uhr, wie immer etwas spät ab: 46:14! Gut, das Binden der Schuhe fehlt und wird in der offiziellen Zeit dazugezählt, aber unter 46:30 ist das sicher. Aber was war da am Schluß passiert? 3:29 für den letzten km? Das liegt, nach 9 anstrengenden Kilometern, um über eine Minute über meinen Möglichkeiten, zumal subjektiv der 9. Kilometer (offiziell 4:53) schneller war. Eine kurze Rechnung ergibt, daß der letzten km zwischen 750 und maximal 800 m lang gewesen sein kann. Da die Strecke amtlich vermessen ist, bedeutet dies, daß die in letzter Zeit um sich greifende Unsitte, aus welchen Gründen auch immer, den letzten km zu Lasten der davor zu verkürzen, hier in besonders krasser Form praktiziert wurde.

Der Ärger darüber, ich bin nun mal ein Zahlenmensch und laufe nach der Uhr, verbunden mit einem viel zu guten Gefühl in den Beinen (da war offenbar noch mehr drin, hätte ich mich entsprechend motivieren können), verschwindet allerdings angesichts einer um 1 Minute verbesserten PB (und das bei schwierigerer Strecke) schnell.

Deshalb Fazit: Super Lauf, super Publikum, super Zeit. Alles Super. Ich vergebe der Orga die falsch aufgestellten Schilder.


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