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Bericht

Name des Laufes:2. Alstermarathon 2003
mehr zum Lauf: VID196
Datum des Laufes:19.10.2003 (Sun)
Ort:Hamburg
Plz:D2
Homepage:http://www.alstermarathon.de
Strecken:MA
Beschaffenheit:80% Feld- bzw. Waldwege, 20% Asphalt
Profil:hügelig (145 Höhenmeter, über 100 Treppenstufen)
Wetter:kalt, leicht bewölkt mit sonnigen Stellen
Teilnehmer:231 (Finisher)
Name des Berichtenden:Thomas Naumann
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 20.10.2003 (Mon)
Zum Lauf selbst:

Angemeldet waren 299 Einzelläufer (Stand 15. Oktober 2003). Ins Ziel gekommen sind 231 Läufer (und Läuferinnen) und 62 Staffeln. Die Zeiten der ersten drei waren: 2:43:12 h, 2:50:28 h und 2:55:19 h. Die Namen hörten sich auch nicht besonders kenianisch an. Der Läufer mit der "mittlersten Plazierung" (115 von 231) lag bei etwa 4:08 h. Die beste Staffel hatte eine Zeit von 2:36:18 h (5 Läufer).

Es gab ungefähr alle 7 km Verpflegungsstationen. Ärgerlich war nur die erste (da gab es nur Tee, und den mag ich nicht). Danach gab es Wasser in genügenden Mengen und gelegentlich sogar einen Squeezy frei Haus (ich hatte allerdings meine Gürteltasche ohnehin mit Squeezies vollgepackt und auch vor jeder Wasserstation ein Gelpäckchen genommen). Das war also in Ordnung. Auch die Ausschilderung und die Wegposten waren sehr gut postiert. Bei der Erstauflage soll es zu Problemen gekommen sein, aber diesmal konnte man sich eigentlich nur absichtlich verlaufen. Im Ziel angekommen, gab es Bananen, Gemüsebrühe, Kuchen und Wasser (WASSER, WASSER) - und ein Finisher-T-Shirt, das allerdings zum Laufen nicht zu gebrauchen ist (70% Baumwolle, 30% Polyester). Da der ganze Spaß nur 30 Euro gekostet hat, geht das aber voll in Ordnung. Insgesamt ein Marathon mit einer recht schönen Strecke und einer zufriedenstellenden Organisation.

Wie es mir bei meinem ersten Marathon erging:

Am Samstag, dem 18. 10. 2003, bin ich nach Hamburg zu meiner Schwester gefahren. Sie und ihr Freund haben mich gut verpflegt und früh ins Bett gesteckt. Nach einer eher unruhigen Nacht und einem leichten Frühstück bin ich dann mit ihr auf die Suche nach der Startnummernausgabe gegangen. Das war gar nicht so einfach. Die Ausschreibung ließ vermuten, daß die Startnummern am Start ausgegeben werden, aber weit gefehlt: die Startunterlagen gab es in der Jahn-Kampfbahn, dem Ziel des Marathons. Start und Ziel liegen bei diesem Marathon zwar nahe beieinander, sind aber nicht identisch. Für einen Nichthamburger eigentlich unlösbar, aber dann war da noch der arme Mensch in orangen Klamotten, der einen Zettel mit "Start 42,195 km" auf den Boden klebte (beim Startpunkt natürlich), und uns - wir waren inzwischen zu einer veritablen Traube umherirrender startunterlagensuchender Läufer gewachsen - erhellte.

Zum Glück waren meine Schwester und ich zeitig da, so daß das mit den Startunterlagen am Ende doch problemlos klappte. Beim Start hatte ich nach einem Läufer gesucht, der sich via Internet mit mir verabredet hatte, aber ich habe ihn leider nicht finden können. Dafür traf ich einen alten Bekannten, mit dem ich hier nie gerechnet hätte, und der noch weniger Lauferfahrung hatte als ich, nämlich nur neun Monate. Aber es war einer von der Sorte "zäh und schlank", deshalb machte ich mir um ihn keine Sorgen.

Los ging's! Die Strecke führte an der Alster lang zu einem größeren Wendekreis, dann wieder die gleiche Strecke zurück bis zur Jahnkampfbahn. Ich bin es verhalten angegangen. Meine Ziele waren: 4:30 h auf jeden Fall, 4:15 h als realistisches Zeitziel und 4:00 h als Traumziel. Gierig, wie ich nun mal bin, fing ich nach drei langsamen Kilometern im Sechserschnitt mein Tempo langsam an zu steigern, so auf 5:40 bis 5:35 min/km. Das ließ sich auch relativ einfach bis km 25 durchhalten. Bis dahin lief es sich wie im Traum; es war eben ein (für mich) sehr langsamer Halbmarathon. Meine Halbmarathon-Zwischenzeit müßte so etwa 1:59 h betragen haben. Allerdings war die Strecke nicht gerade eben. Es war nun auch nicht das Hamburger Pendant zum Jungfrau-Marathon, aber es ging ganz schön auf und ab, wie das so ist, wenn man mal runter auf das Niveau der Alster und dann wieder hoch auf das Niveau der umliegenden Wälle muß. Im Prinzip so wie bei meinen Trainingsläufen, die ich im Klosterforst Preetz absolviert hatte (da allerdings mit einem 7er-Schnitt).

Ab km 25 wurde es härter. Es war nicht der Mann mit dem Hammer: Mein Körper konnte noch, aber meine Lust ließ nach. Es war einfach ewig lang, und ich war ja in der Vorbereitung nie länger als 32 km gelaufen. Außerdem nervte mich meine Laufjacke. Das Wetter war kalt, aber schön (teils sonnig, teils leicht bewölkt). Wegen der Kälte hatte ich meine Laufjacke angezogen, aber nach ca. 10 km war ich warm genug und hätte sie am liebsten weggeschmissen. So trödelte ich bis km 32 in einem Kilometerschnitt nahe an 6 Minuten herum und hatte mich geistig schon damit abgefunden, in einer Zeit um die 4:15 h ins Ziel zu kommen. Dann kam auch noch das linke Hüftgelenk hinzu, das plötzlich und zum ersten Mal überhaupt während meiner kurzen Laufkarriere weh zu tun begann.

Gerade da kam aber die Erlösung in Gestalt von zwei "Hasen", die ich in einem Laufforum kennengelernt habe. Sie hatten ihre Ankündigung im Forum tatsächlich wahrgemacht und machten sich auf, mich die letzten ca. zehn Kilometer bis zum Ziel zu begleiten. Das war ein Motivationsschub ohnegleichen, so daß meine Geschwindigkeit wieder zunahm auf ca. 5:40 min/km (mal mehr, mal weniger). Zwar wurde mir gegen km 40 noch ein bißchen schlecht und bei km 41 dachte ich kurz übers Aufgeben nach, aber dann hielt mich doch der Gedanke ans Ziel aufrecht, und ich trabte mit letzter Kraft in die Jahnkampfbahn.

Am Ende war es eine Zeit von 4:00:06 h. Nach den Schwierigkeiten unterwegs war die Zeit deutlich besser als erwartet. Mindestens 5 Minuten und das Ausbleiben der ganz schweren Psychokrise haben sich dabei meine "Hasen" zuzuschreiben, wobei die eine noch so nett war, mir die nervende Laufjacke abzunehmen. Meine Schwester und ihr Freund warteten auch hinterm Ziel, haben mich nach Hause transportiert und dann ein heißes Bad eingelassen, in dem ich mich bestimmt eine Stunde suhlte.

Heute ist Montag, und mir tut noch immer alles weh. Besonders das linke Hüftgelenk hat echt was mitgekriegt; ich kann nur humpeln. Aber ich habe es geschafft!

Allerdings werde ich nicht so bald wieder einen Marathon laufen. Natürlich bin ich froh, daß das Training vorher gefruchtet hat und ich meine Ziele erreicht habe (naja gut, nicht UNTER 4 Stunden, aber die paar Sekunden...). Aber ich fand die Marathonstrecke einfach zu lang und zu selbstquälerisch und vor allem das Hinterher - das war (und ist) ja grausam! Darüber liest man auch überhaupt nichts. Geht es vielleicht nur mir so, daß ich mich wie zerschlagen fühle und kaum laufen kann? Vielleicht 2005 mal wieder - bis dahin werde ich versuchen, meine Halbmarathonzeit zu optimieren. Und beim nächsten Marathon werde ich in der Vorbereitung meine langen Läufe auf 35 km ausdehnen und mit Endbeschleunigung trainieren - jedenfalls für mich war das Runner's-World-Programm mit den 32-km-Läufen wohl zu weich.


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