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Bericht

Name des Laufes:MLP Marathon Mannheim
mehr zum Lauf: VID6853
Datum des Laufes:24.5.2008 (Sat)
Ort:Mannheim
Plz:D6
Homepage:http://www.marathonmannheim.de/
Strecken:MA, Duo MA, Team MA,
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:warm, 20 Grad, bissle Regen
Teilnehmer:M 1.586 Finisher
Name des Berichtenden: tigertiger LID3480
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Bericht vom 30.5.2008 (Fri)
5. MLP Marathon Mannheim

Ein Dämmermarathon, Start um 18:10 Uhr, ungewöhnlich. Da muss man schnell rennen. Hab mir ausgerechnet, dass ich bis 3:30 Zielzeit ohne Stirnlampe auskomme.

Trotz Zugverspätung noch frühzeitig am Startgelände, so 15:30. Sehr schön, alles kompakt in einem Gebäude, dem CC Rosengarten. Startnummern, Umkleide in der Halle, Kleideraufbewahrung, Toiletten. Und doch großzügig, kein Gedränge.

Bekomme mal wieder die blöde Startnummer nicht richtig am Shirt fest, rundum beginnt das Grinsen. Bin eh nicht gut drauf. Warum bin ich ausgerechnet heute früh mit Kratzen im Hals und laufender Nase aufgewacht. Warum musste ich gestern abend die kurze Runde auf 8 km verlängern, und das viel zu schnell, bis die Wade wieder genölt hat. Warum muss es ausgerechnet heute so schwül werden. Warum hab ich schon wieder Durst, und nur noch ½ l Wasser. Können die 4 Weckle eigentlich ausreichen, die ich zum Mittag gegessen hab ? Um mich rum sind alle am Futtern. Was will ich eigentlich hier, zwischen all den fremden Leuten !!!!

Also gut, dann eben raus in die Hitze. Auf der Showbühne wird der Start der Handbiker vorbereitet. Der DJ spielt „Eye of the Tiger“. OK, jetzt weiß ich wieder, warum ich hier bin. Ruhige Konzentration. Hol mir die Tasche noch mal aus der Aufbewahrung, da sind noch zwei Weckle drin und eine Banane. Hungrig starten kann nicht gut sein.

Der Start durch ein Spalier klatschender Leute, laute Musik, so hab ich noch nie geflennt bei ´nem Lauf. Die Augustaanlage runter ist Stimmung angesagt, alle Zweifel verflogen, es rollt. Nach 5 min frag ich, wo das erste km-Schild kommt. Längst vorbei, sagt einer. Bei km 2 Tempokontrolle, 4:35/km, zu schnell. Also Gas raus, mit 4:45/km durchs Grüne den Neckar aufwärts, ein wunderbar lockeres Tempo, beginne zu schweben. Inzwischen ist auch die Hitze verschwunden, ab und zu ein paar Regentropfen. Danke, Junia. In Seckenheim ist wieder Party, so viele Menschen auf den Beinen. Hinter km 9 Gegenverkehr, wir sehen die letzten Läufer, dahinter der Besenwagen. Unglaublich tapfer, 42 km weit vor dem herzulaufen.

Zwei Läufer überholen mich, die laufen super locker, klatschen Kinderhände ab in Neuostheim, plappern miteinander. Das passt, an denen bleib ich dran. Fühl mich prima auf dem Rückweg ins Zentrum. Nur dieses dumpfe Pochen in der Wade lässt mich Schlimmes fürchten. Das erste Salzpäckle vor der Verpflegung bei km 15. Neben mir kündigt einer das Highlight des Laufes an, in der Fressgasse gut einen km weit durch einen Tunnel applaudierender Zuschauer. Wahnsinn !! Das pusht, prompt zuckt ein Krampf in die Wade. Den Rest der Strecke werde ich mit voller Konzentration hinter mich bringen, das Tempo immer knapp vor der Grenze zum Krampfen.

Die langgezogene Steigung hoch auf die Schnellstraßenbrücke über den Rhein, rüber nach Ludwigshafen, da überhol ich reihenweise, bergauf tut gut. Hier beobachte ich eine Marathon-Todsünde. Ein Mädel neben mir, der Fahrradbegleiter ruft ihr zu, knapp vor ihr würden zwei Frauen laufen. Sie zieht das Tempo an, geht vorbei. 5 km später überhol ich sie, völlig erschöpft gehend.

Vielleicht will meine Wade einen Riegel, mal sehen. Verpflegung bei km 20, der übliche Schluck Wasser, der Rest über den Kopf. Hab noch Krümel im Mund, verschluck mich, muss Husten. Hier verlier ich den Kontakt zu meinen heimlichen Pacemakern. HM im Zentrum von Ludwigshafen, schon wieder Party, mein Sohn steht direkt neben der Matte und feuert mich an. 1:40:09, perfekt, schön gleichmäßig gelaufen.

Der Weg durch die Ludwigshafener Vororte verschwimmt in der Erinnerung. Weiß noch, da war ständig Party, viele Zuschauer. Eine Percussion-Band, alle auf knallroten Ölfässern trommelnd, schon wieder Gänsehaut. Und mein ewiger Kampf mit der Wade. Immer wieder der Versuch, flüssig und dynamisch zu laufen, bis mich ein Krampf wieder zum schonenden Schlappschritt zwingt. Ein paar Mal dehnen am Straßenrand. Eine Strecke rückwärts laufen, das lockert die Muskeln. In Niederfeld hinter km 31 ist ein Kringel gesäumt von Fackeln, was für ein Feeling.

Hier beginne ich zu rechnen. Inzwischen bin ich mit einem Schnitt von 5:10 unterwegs. Ich spüre maphmans Atem im Nacken. Ab jetzt mit einem 5er-Schnitt, das müsste knapp reichen. Kann dieses Tempo ganz gut halten, auf dem langen Weg über die Schnellstraße zurück nach Mannheim. Nur noch wenige Menschen um mich rum , weite Abstände, langsames Überholen kleiner Grüppchen, so genieße ich den Lauf, ganz in mich gekehrt. Die letzten 4 km durch Mannheim noch mal Party pur, bei km 40 direkt am Ziel vorbei zu einem Kringel durch die Augustaanlage. Jetzt in der letzten Dämmerung, schon beinah dunkel, und die Straße kerzengerade, gesäumt von Fackeln. Nochmal eine Dehnpause, und auf zum Endspurt. „Ihr schaut gut aus“ ruft einer. Fake.

Zieleinlauf wie in eine Disco. 3:28:15, neue Bestzeit, sub 3:30. Brülle vor Freude, klatsche mit einem Mädel ab, die mir eine Medaille um den Hals hängen will. Der erste Verpflegungsstand ist von Rothaus, feiern mit einem Tannenzäpfle.

Mannheim ist ein Erlebnis. Abwechslungsreiche Strecke, tolles Publikum, Wechsel zwischen Party und ruhigen Passagen, Abendstimmung mit Fackeln und Discolichtern. Und gerade noch klein genug, nicht so viel Gedrängel.


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