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Bericht
Name des Laufes: | Therme Loipersdorf Buschenschanklauf mehr zum Lauf: VID20 |
Datum des Laufes: | 12.10.2002 (Sat) |
Ort: | Loipersdorf / Steiermark |
Plz: | A |
Homepage: | www.buschenschanklauf.at |
Strecken: | 8k |
Beschaffenheit: | Asphalt / Feldweg |
Profil: | hügelig, Tendenz bergab |
Wetter: | 8°C, Regen |
Teilnehmer: | ca. 500 |
Name des Berichtenden: |
horst LID40 nur für eingeloggte Benutzer sichtbar Bericht vom 14.10.2002 (Mon) |
Vorgeschichte: Der erste Wettkampf meines Lebens wollte gut ausgewählt sein, die Entscheidung fiel auf den Buschenschanklauf, weil man da nach dem Lauf die Buschenschanken zur Sturmzeit durchprobieren kann ;-). Der Buschenschanklauf hat heuer zum 2. Mal stattgefunden, es werden ein Kinderlauf (2,5km), ein Jugendlauf (8km), ein Hobbylauf (ebenfalls 8km) und ein HM (auch als Staffelbewerb für 2 Läufer) angeboten. Ich habe mich für den 8km Hobbylauf entschieden. Wir sind am Fr. nachmittag angereist; Startnummernausgabe noch am Fr. nachmittag in der Therme Loipersdorf. Keine Wartezeiten, weil 4 Ausgabestellen offen waren, die von sehr freundlichen Mädels besetzt waren ;-) Danach sind wir die Strecke bei strömendem Regen abgefahren, um einen Eindruck zu bekommen, wie die Steigung vor km2 und der Bergab- Teil zwischen km3 und 4 aussieht. Vor allem das Bergab-Stück hat mir ziemlich Respekt eingeflößt, weil es doch einigermaßen steil war, aber das größte Problem war das viele Laub auf der Straße, das durch den Dauerregen aufgeweicht und sehr rutschig war; ein kurzer Versuch mit Anlauf hat mich ganz schön weit schlittern lassen: die Gefahr hier auszurutschen war doch sehr groß. Naja. Danach gemütliches Abendessen mit Freunden: Schwammerlsuppe mit Heidensterz (für die Kohlenhydrate) und ein Wildschweinbraten mit Erdäpfelknödel (Kohlenhydrate! ;-), dazu ein Achterl südsteirischer 99er-Zweigelt barrique ausgebaut. Optimale Sportlernahrung vor einem Wettkampf >:-> Sa.: Gut ausgeschlafen bis 9:00, erster Blick aus dem Fenster: es regnet noch immer (seit 3 Tagen durchgehend) und es hat 6,5 Grad - naja. Gemütliches Frühstück. Um 13:00 Abfahrt zum Start: wir sind 6 Leute, die mitlaufen: 4 bei den 8km, 2 den Marathonstaffelbewerb. Wir kommen gerade zum Start des Kinderbewerbs zurecht und feuern die Kids beim Start lautstark an. Danach Aufwärmen, Dehnen, Einlaufen. Mein Ruhepuls ist schon auf über 80, aber wirklich langsames Einlaufen ein Stückchen bergauf bringt ihn auf 180 - das wollte ich dann beim Rennen laufen: wie soll das gutgehen, wenn ich schon jetzt so hoch oben bin? Die geplante Zeit ist wohl weit ausser Reichweite; danach kurzes bergab Laufen, um zu sehen, wie rutschig das Laub ist - sehr ungut. Aber egal, es ist ja mein 1. Lauf, der soll Spass machen, wenn ich mein geplantes Ziel von 34:00 (Schnitt 4:15) nicht erreiche, ist es auch egal. Dann das Aufstellen im Startbereich: es waren ca. 500 Teilnehmer, d.h. das Gedränge war nicht sonderlich groß, die Stimmung war sehr gut: ich doch einigermaßen weit vorne dabei und sehr nervös. Dann der Startschuss: ich bin nach 8 sec. über der Matte zur Zeitnehmung, kein wirkliches Gedränge, ich kann von Anfang an das Tempo laufen, das ich mir vorgestellt habe. Puls 175, ok. Einige Langsame überholt, danach beginnt das erste kurze, leichte Bergauf-Stück, danach leicht abfallend zum km1: gibt's ja nicht, der ist schon da? Zwischenzeit stoppen: 3:57, Puls 175 - Cool! Aber die wirkliche Steigung kommt erst. Kurz nach km 1,5 überholen mich 2oder 3 Läufer (und das sollten die letzten 2 bis ins Ziel sein ;-)). Bei ca. km 1,8 teilen sich die HM Strecke und die 8km Strecke. So weit ich das sehen kann, sind ca. 12-15 Läufer vor mir. Die Steigung geht viel schneller vorüber, als ich sie vom Abfahren im Gedächtnis hatte: Puls 184, km2 4:30 Super! Bis km3 leicht bergab: 3:57. Ich fühle mich wirklich toll, laufe ganz locker, weit davon entfernt, an meiner Grenze zu laufen; Puls so zwischen 175 und 180, aber ich habe doch einen Heidenrespekt vor dem steilen Bergab-Stück, das nun kommt. Ich beginne sehr vorsichtig, irgendwie fühl ich mich aber nach ca. 200m plötzlich sehr sicher und beginne, wirklich Gas zu geben. Einen kann ich im steilen bergab-Stück überholen, danach kommt eine Kehre (runter mit dem Tempo, damit das Heck nicht ausbricht >:->). Danach stoppt einer aus der Spitzengruppe: Schuhband ist aufgegangen. Er braucht doch rel. lange und ist damit ca. 100m vor mir. Hoffentlich passiert mir das nicht! Puls 185 und das bergab! Es wird flacher, da kommt schon km4; das gibt's doch nicht, das war gestern beim Abfahren viel länger. Zwischenzeit stoppen mit der Hoffnung, doch Tempo und Zeit gutgemacht zu haben: 3:31! Yippiieh! Unglaublich, das habe ich nicht für möglich gehalten. Ich versuche nun, konstanten Puls von 180 zu laufen, weil ich das Gefühl habe, das Tempo ordentlich durchhalten zu können. Damit komme ich dem Armen, dem das Schuhband aufgegangen ist, immer näher und noch vor km5 kann ich ihn überholen; er fällt dann schnell zurück. km5 in 4:04. Wenn ich so weiterlaufe, bin ich sogar schneller als meine Zielzeit, das sieht verdammt gut aus. Danach Einbiegen auf die Hauptstraße in den Ort, eigentlich müsste nun km6 kommen, aber ich sehe kein km-Schild. Ich kann einen weiteren Läufer überholen und frage ihn kurz, ob hier nicht km6 sein sollte; er antwortet mir im tiefsten steir. Dialekt (aha, sehr gut ein Einheimischer, der kennt sich aus ;-)): "dou vourn, wous in Földweg eine ged". Schluck, das ist bei 4:57. Ich bin total verunsichert, da mein Puls konstant bei 180 war und ich mich subjektiv auch nicht danach gefühlt habe, als wäre ich langsamer geworden. Nachdem ich aber offensichtlich fast 45 sec. gegenüber dem letzten km langsamer bin, muss ich's wohl zu schnell angegangen sein. Sch§$! Naja, auch egal, schaust halt, dass Du das Tempo durchhältst und nicht ganz einbrichst. Ich habe dann bis ins Ziel kein einziges km Schild mehr gesehen, obwohl ich angestrengt Ausschau gehalten habe. Der Feldweg steht nach 3 Tagen ziemlich unter Wasser: Aufpassen, dass Du nicht in ein Schlagloch trittst und umknickst! Der grasbewachsene Streifen in der Mitte ist so glitschig, dass starke Aquaplaning-Gefahr herrscht >:->, also am schmalen Streifen zwischen Grasbewuchs und Traktorspurrillen laufen. Danach wieder Einbiegen auf die Hauptstraße in den Ort: Labestation: Eine Blasmusikkappelle spielt, wenige Leute wegen des schlechten Wetters aber total super Stimmung, mir wird ein Becher hingehalten und Anfeuerungsrufe: ich höre wie die eine Frau, die an der Labestation steht, sagt: Dea schnauft owa schou uandli!" :-) Ich bin noch immer verunsichert, weil ich keine Ahnung habe, wie lange es noch geht und nachdem ich geglaubt habe, über 40sec auf dem letzten km verloren zu haben, bin ich sehr vorsichtig und konzentriere mich nur mehr, konstant den Puls zu halten und trau mich auch nicht schneller zu werden. Umgekehrt bin ich seit km1,5 nicht mehr überholt worden, ich habe seither 4 Läufer überholt, also kann da entweder was nicht stimmen, oder alle gehen ein ;-) Dann ein bekanntes Gesicht: Anfeuern und ich höre "800m noch bis zum Ziel!". Na, das ist was, da probier ich noch zuzulegen. Ungefähr 50m vor mir ein weiterer Läufer; nachdem ich dann das Ziel sehe, gebe ich noch einmal so richtig Gas und ca. 100m vor dem Ziel kann ich ihn überholen; er probiert ganz kurz das Tempo zu erhöhen, aber lässt das gleich wieder bleiben ;-). Super Gefühl! (Ich habe ihm noch 5 sec. abgenommen auf den letzten Metern - nachdem ich im Endklassement gesehen hab, dass das ein M20 war, hat's mir Berge gegeben ;-)) Dann der erste Zieleinlauf meines Lebens: Wow! Leider kaum Zuseher (was aber bei 8 Grad und Dauerregen nicht verwunderlich ist, trotzdem Klatschen, Anfeuerungsrufe. Ich fühle mich ganz toll, nach kurzem Verschnaufen Blick auf die Uhr: wenn ich die Zeit bis zum Passieren der Startlinie und dann ein paar Sekunden, die ich nach dem Zieleinlauf bis zum Abstellen abziehe, komme ich auf eine Zeit rund um 33:15, vielleicht 33:18. Das wäre ja ganz deutlich unter meinem Ziel von 34min - um die 40 sec. schneller! Ich könnte jeden einzelnen im Ziel umarmen ;-) Nach einem Becher von so einem komischen isoton. Getränk (iiih), beschließe ich, den anderen entgegenzulaufen. Nach ca. 1km treffe ich alle 3, die ziemlich zusammenlaufen und begleite sie noch ins Ziel. Im Ziel gibt's Wasser, isoton. Getränke, Bananen. Der Einlauf ist direkt neben der Mehrzweckhalle, es gibt Duschen und außerdem warten 8 oder 9 Masseure darauf, die Teilnehmer zu massieren; ich beschließe aber nicht zu duschen, weil's doch ziemlich frisch ist und ich dummerweise keine anderen Schuhe eingepackt habe; nach dem Duschen nochmals die nassen Socken und die durchweichten Schuhe anziehen zu müssen, erscheint mir schlimmer, als sie anzubehalten. Direkt neben der Mehrzweckhalle ist ein Festzelt aufgebaut (es ist dieses Wochenende Schwammerlkirtag), dort findet noch die Spagetti- Party und nach ca. 1,5h die Siegerehrung statt. Das Zelt ist warm geheizt und es gibt Murauer Bier - wohl einer der besten und wirksamsten isoton. Getränke ;-). Mittlerweile sind die Ergebnisse des Hobbylaufes ausgehängt: meine Zeit ist 33:14, ich bin insgesamt 11. und in meiner Alterklasse M30 7.! Hochzufrieden und ganz happy, den Lauf 41 sec. unter meiner Zielzeit geschafft zu haben (und im allerersten Lauf meines Lebens fast unter die ersten 10 gekommen zu sein ;-)), versuche ich, meinem Körper die verlorene Flüssigkeit und vor allem den Isoton (;->) zurückzugeben und gönn mir noch 2 Krügerln vom Murauer. Nach einer heißen Dusche am Zimmer geht's dann am Abend zur Buschenschank: roter Sturm, Brettljausn, Käferbohnen mit Kernöl. Als Nachschlag eine ganz kleine Straube... Den Sonntag verbringen wir in der Therme Loipersdorf mit einigen Aufgüssen in der Sauna, Faulenzen, Lesen und ein bisschen Dahindösen (von einer Marathonteilnahme träumen ;-)) und machen uns dann am Abend wieder Richtung Wien auf. Es war ein total gelungenes, schönes Wochenende, bei dem nicht einmal Dauerregen und die Kälte die Stimmung trüben konnten! Ich bin nächstes Jahr sicher wieder dabei. Noch zur Organisation: die war ganz fein, nirgendwo Wartezeiten, überall freundliche Steirer, die Streckensicherung hat die FFW übernommen, man wurde von allen Streckenposten angefeuert, alles wirklich toll organisiert! Im Ziel Duschen und Massage, die Startnummernausgabe und die Chiprückgabe unkompliziert und ohne Wartezeiten. Das Nenngeld betrug für den Hobbylauf Eur 12,-. Inkludiert waren eine Eintrittskarte für die Therme (Nachmittagskarte im Wert von Eur 11,50,-!), die Verpflegung während des Laufs, ein T-Shirt, eine Baseballkappe und ein Gutschein für die Spaghetti-Party! Gratulation zu dieser Organisation! Ergebnisse, Infos & Photos gibt's auf www.buschenschanklauf.at. hs PS: Puls&km-Zeiten für die Interessierten: 175-3:57 179-4:30, Steigung 177-3:57 181-3:31, bergab 180-4:04 180-13:15 Pace 4:09. |