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25.04.2024, der 4. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:The Forzani Group Mother\'s Day Run & Walk
mehr zum Lauf: VID7901
Datum des Laufes:11.5.2008 (Sun)
Ort:Calgary
Plz:(AM)
Homepage:http://www.mdrunandwalk.com/default.aspx?city=calgary
Strecken:10k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:Weitgehend flach bis auf einen 1K langen Hügel
Wetter:10C, sonnig und windstill (angenehmes Laufwetter)
Teilnehmer:2220
Name des Berichtenden: mokuska LID898
Edgar aus

Bericht vom 13.5.2008 (Tue)
VWKGH:
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Zunächst einmal möchte ich hier anbringen, dass Calgary auf ca. 1100m Höhe liegt, das bedeutet natürlich per se, dass ich eine Ausrede beim Verpassen einer Bestzeit habe -- nicht, dass ich bei meinem aktuellen Trainingszustand hätte Bestzeit laufen wollen ;). Weiterhin möchte ich noch hinzufügen, dass ich schon seit zwei Wochen mit Wadenproblemen kämpfe und seit drei Tagen mit Zerrungen an meinen beiden Oberschenkeln... Natürlich werdet Ihr nun denken \"Oh mein Gott, der fängt aber schon früh mit den Verletzungen bzw. mit dem Vorwettkampfgejammere an!\", aber das ist die ganze/reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit ;)

Eine weitere kleine Hintergrundinformation, die später bei der Laufbeschreibung wichtig sein könnte ist, dass ich mich am letzten Mittwoch mit einer Läuferin unterhalten hatte, die selber auch am Lauf teilnehmen wollte und eine Zeit von auf jeden Fall unter 45min und am besten um die 42min laufen wollte. Mein Plan war einen guten Wettkampf zu haben, etw. mehr Rennerfahrung zu sammeln und unter 45min zu laufen, daher habe ich ihr dann gesagt, dass ich sie beim Rennen nicht sehen möchte und wenn überhaupt, dann nur am Anfang und nur von hinten ;)

Der Tag davor:
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Da ich -- wie es der geneigte Leser dem ersten Paragraphen entnehmen konnte -- (Hand aufs Herz) mit Verletzungen zu kämpfen hatte, nahm ich mir vor, den Tag sehr ruhig angehen zu lassen und mir eine Erholungskur zu gönnen, d.h. ich habe mir Massageöl gekauft und meine Beine ordentlich massiert, um meine Beine zu lockern und meine Waden zu entspannen. Am Abend ging ich ins Kino und schaute mir den Film \"Forbidden Kingdom\" mit Jackie Chan und Jet Li an. Nach dem Film fuhr ich die Rennstrecke so ungefähr ab, um zu sehen, an welchen Stellen welche Tücken verschteckt sind... Danach ass ich eine grosse Portion Spaghetti und ging anschliessend pappsatt ins Bett. Ob das eine gute Idee war, weiss ich nicht, aber ich hatte Hunger ;)

Der Morgen davor:
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Um 7 Uhr stand ich problemlos auf, nahm zwei Bananen zu mir, machte den geliehenen Einweglaufchip/ein-Weglaufchip am rechten Schuh und die Teilnemernummer 1466 am Laufpullover fest und packte ein paar trockene Sachen ein, die ich nach dem Lauf anziehen wollte. Um 8 Uhr fuhr ich nach Calgary Downtown, wo der Lauf um 9 Uhr direkt am Calgary Tower starten sollte. Dort angekommen wärmte ich mich ein bisschen auf und arbeitet mich nach vorne durch -- zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich gut vorbereitet...

Der Lauf:
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Nervös und angespannt wartete wartete ich ca. 20 Minuten von der Sonne gewärmt auf den Startschuss -- wer mich kennt, weiss dass ich eine Frostbeule bin und dass ich lieber einen Lauf bei +40C als bei -2C mache. Wie der liebe Laufgott es natürlich möchte, musste ich noch kurz vor dem Startschuss wohin -- 5-minute warning. Dann bekam ich mit einem Ohr auf dem Weg in den Calgary Tower mit, dass zuerst nur die Rollstuhlfahrer losgeschickt werden sollten, d.h. die Läufer haben noch etw. Zeit bis zum Start... Nun hiess es aber \"gib Gas Teutone, denn ansonsten verpasst Du noch den Start\" und mit diesem Adrenalinschub lief ich zur Toilette, puderte noch schnell meine Nase und drängelte mich anschliessend -- mit frisch gepuderter Nase -- durch die Menschenmenge unter die Läufer. Kaum kam ich an, knallte der Startschuss, und ich dachte \"Knapp, hat aber auch geklappt ;)\".

Da die ersten Meter eines Laufes für mich von der Geschwindigkeit her stets schwer einzuschätzen sind, lief ich den ersten Kilometer zu schnell in 4:01. Da ich wusste, dass ich ein solches Tempo auf keinen Fall beim aktuellen Training durchhalten kann, wurde ich sofort langsamer. Direkt nach dem ersten Kilometer bekam ich es zusätzlich noch mit beidseitigen Seitenstechen zu tun und dachte, dass die Technik zur Aufhebung der Seitenstechen (auf der schmerzfreien Seite einatmen und auf der schmerzvollen aus) nicht wirklich helfen würde, denn nach wenigen Metern würde ich wegen Sauerstoffmangel blau anlaufen und ohnmächtig werden, wenn ich nicht mehr ein- und ausatmen kann ;).

So vergingen die nächsten Kilometer mit der Suche nach einem hübschen Hintern (siehe anderen Laufbericht) (@4:29, @4:38, @4:39 und @4:41). Bei Kilometer 2 fand ich dann einen ent- und ansprechenden Hintern, den ich als Häschen nehmen konnte, aber die Dame lief nicht wirklich langsam und ich versuchte mich mit dem Gummibandtrick an ihr zu halten. Es klappte auch ganz gut so weit, denn ich liess nicht wirklich abreissen. Bei Kilometer 5 angekommen, warteten Getränke auf die Läufer aber bei einem 10-Kilometer-Lauf benötige ich persönlich eher kein Wasser. So lief ich an dem Wasserstand vorbei und versuchte mich nicht in einen der vor mir weggeworfenen Plastikbechern zu verheddern.

Unverletzt und ungebremst kam ich durch den Becherparcours durch und mein Häschen nahm doch einen Schluck Wasser, aber da ich nicht auf Tempodame warten wollte, lief ich einfach weiter; und nun kam die Schlüsselstelle des Laufs \"Der Hügel\". Ca. 1000m lang und ziemlich in der Mitte des Laufs angebracht -- sehr kraftraubend. Auf dem Weg nach oben, merkte ich dann, dass mein Zughäschen doch nicht am Wasserstand stehengeblieben war, sondern dass sie nun doch einiges vor mir lief, vor allem war das Gummiband nun gerissen und damit war auch meine Tempomacherin weg. Nun muss ich wohl doch selbst auf mich aufpassen und mein eigenes Tempo machen.

Die Erhebung erstreckte sich dann doch insgesamt über einen ganzen Kilometer, denn nach einer kurzen Erholungsphase ging es wieder etw. nach oben, bevor es dann schliesslich wieder runterging. Nach Kilometer 6 @4:52 merkte ich, dass ich nun doch etw. mehr Tempo machen muss, wenn ich noch Sub45 sein möchte, und nun waren die letzten vier Kilometer nur noch flache Strecke (K7 @4:19).

Kurz vor Kilometer 7 war ein weiterer Wasserstand für die Läufer, und da ich nicht viele Leute um mich hatte, nahm ich einen Becher Wasser, um meinen Mund zu spülen. Aufgrund mangelnden Übens aber verschluckte ich mich sofort und musste dann auf den nächsten Metern husten, bis meine Atemwege wieder wasserfrei wurden. Das muss ich also noch auf meine ToDo-Liste setzen ;). Bei Kilometer 7 führte die Strecke nun die 10 Kilometer Läufer und die 5 Kilometer Geher wieder zusammen, aber zum Glück auf voneinander abgetrennten Spuren, so dass man ungehindert weiterlaufen konnte (K8 @4:25).

Bei Kilometer 8 frug mich eine Dame, die einen sehr guten Eindruck machte, kein schweres Atmen oder unrunder Lauf -- zumindest nicht so wie meiner --, was für eine Zeit ich laufen möchte. Als ich ihr antwortete und sie selber nach ihrer Zeit fragte, hörte sie mich nicht. Bei wiederholtem Antworten merkte ich dann, dass sie mich gar nicht hören konnte, weil sie immer noch ihre Kopfhörer im Ohr stecken hatte :-/. Auf jeden Fall machte sie sich dann doch diese Mühe und bestätigte meine Vermutung, dass sie auch auf Kurs Sub45 sei. Dies machte mir dann das Leben auf den letzten beiden Kilometern einfacher, da ich nun eine Leidensgenossin hatte (K9 @4:28) ;).

Bei Kilomter 9 bogen wir auf die Strasse, wo meine Firma ist, ein und ich fühlte mich ein bisschen besser, aber dieser letzte Kilometer war sehr hart und er zog sich... Hier überholte ich dann die Läuferin aus dem Kapitel \"VWKGJ\", die eigentlich wesentlich schneller sein wollte -- solche Kleinigkeiten motivieren natürlich, auch wenn das vielleicht ein wenig böse klingt ;)... Diesen kleinen Motivationsschub brauchte ich vor allem, weil ich wusste, dass wir auf den letzten Metern noch eine Bahnunterführung nehmen müssen, die wieder eine Absenkung und Erhebung mit sich bringt, aber die letzten Reserven mobilisierend -- eigentlich nicht wirklich, denn meine Beine fühlten sich immer noch sehr gut, aber das Seitenstechen war der limitierende Faktor -- also nicht die letzten Reserven mobilisierend aber die Zähne zusammenbeissend und den Schmerz ignorierend überholte ich noch einige Läufer und lief ins Ziel (K10 @4:16).

Meine Gesamtzeit ist nun doch etw. schwierig, denn nun habe ich drei verschiedene Zeiten:
Bruttozeit (der Veranstaltung): 45:39
Nettozeit (der Veranstaltung): 45:08
Zeit auf 10km (von meinem Garmin): 44:52

Nach dem Lauf:
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Meine rechte Seite tat so weh, dass ich mich am liebsten zusammengekauert hätte, aber ich ging weiter und langsam aber sicher verschwand der Schmerz und das gute Gefühl und die gute Stimmung kamen auf. Ich versorgte mich mit Wasser, Bananen, Joghurt und weiteren Leckereien, die nach dem Ziel ausgehändigt wurden. Später zog ich meine trockenen Sachen an und fühlte mich wieder wie Gott in Frankreich, leckeres Essen, genug zu trinken, schönes Wetter und tolle Stimmung (mit Live-Musik und netten Menschen).

Gesamteinschätzung:
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Der Lauf war sehr schön, das Wetter spielte mit, und die Organization ist wirklich sehr gut: übersichtliche Beschilderung am Start für die verschiedenen Läufertypen (Schilder zeigte an, wo sich die Läufer unterschiedlicher Geschwindigkeitsgruppen hinstellen sollten), gute Verpflegung und eingentlich eine sehr gute Stimmung am Ziel mit Live-Musik und anderen kleineren Events.

Hätte ich das Seitenstechen nicht gehabt, so wäre bestimmt eine bessere Zeit drin gewesen, aber für mein erstes Rennen seit einem guten Jahr, bin ich sehr zufrieden.

Den Lauf kann ich jedem nur empfehlen, obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass einer aus Europa nur für diesen Lauf nach Kanada/Calgary fliegt, eher gering ist ;), sollte aber einer doch zufällig um diese Jahreszeit in Calgary sein, kann ich den Lauf nur empfehlen. Wenige Wochendübernachtungen kann ich hier bestimmt nach altbewehrter Bonn-Marathon-Manier einrichten ;)...

Ich hoffe Euch nicht all zu sehr gelangweilt zu haben, aber ein schöner Lauf verdient einen detaillierten Bericht ;)

Liebe Grüße,
Edgar aka Moki


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2190


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