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Bericht

Name des Laufes:Ruwer-Riesling Lauf 2008
mehr zum Lauf: VID7499
Datum des Laufes:3.5.2008 (Sat)
Ort:Mertesdorf
Plz:D5
Homepage:http://www.lauftreff-mertesdorf.de
Strecken:5k, 10k
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:sonnig
Teilnehmer:ca. 200
Name des Berichtenden: Thestral LID1826
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Bericht vom 5.5.2008 (Mon)
Schwarz, weiß oder blau – auf jeden Fall: Attacke!
17 Uhr, 23 Grad, blankgeputzter Himmel. Ich stehe am Start für den Zehner in Mertesdorf. Die letzten Stunden gehen mir noch einmal durch den Kopf. Schon um die Mittagzeit, als ich noch meinen Sohn auf dem Fußballplatz anfeuerte zeigte die Sonne ihre Kraft. Über das heute erzielbare Ergebnis bin ich mir absolut unsicher. Einerseits fühle ich mich gut trainiert, andererseits ist es heute sonnig, trocken und warm. Klar, daß da die Birken beschlossen, daß ideales Pollenflugwetter ist. Außerdem mag ich Hitze überhaupt nicht. Erstmals trete ich bei einem Wettkampf mit Unterstützung meines Vereins an. Das motiviert natürlich. Als ich mein Trikot auswähle vermisse ich sehr die Möglichkeit im Vereinsoutfit anzutreten. Die Vereinstrikots bekommen gerade einen neuen Sponsor, so lange muß ich noch warten. Also bleibt mir nur die Wahl zwischen meinem Lieblingstrikot (schwarz) und Sport-Albrecht (blau-weiß). Der Blick aufs Thermometer lenkt die Wahl auf weiß. In Mertesdorf angekommen bietet mir eine Vereinskollegin ihr blaues Ersatztrikot an. Leider ist es mir zu klein, so daß ich nicht in den Vereinsfarben starte. Von der TG sind wir insgesamt zu acht.

Zusammen mit zwei anderen TG-Läufern stelle ich mich ungefähr am Anfang des zweiten Drittels auf. Der Startschuß ertönt, beim Überqueren der Startlinie drücke ich den Garmin. Vor dem Start verkündete ich noch:“ bis zur Wende will ich 24 Minuten brauchen, danach schaue ich, was geht“ Soviel zu meiner Taktik. Die wird schon auf den ersten Metern auf die Probe gestellt, denn das Feld erweist sich als äußerst schwerfällig. Nach nicht einmal 300 Metern wird mir die Sache zu bunt und ich überhole rechts und links der Strecke. Der Kurs ist eine Wendepunktstrecke auf einer zu einem Radweg ausgebauten stillgelegten Bahntrasse. Entsprechend eng geht es zu. Weitere 300 Meter hektischer Überholmanöver bescheren mir die läuferische Freiheit. Leider verliere ich die Vereinskameraden. Ich laufe jetzt in einem Feld annähernd gleich starker Läufer. Ich werde kaum überholt und überhole selbst nur vereinzelt. Es ist sonnig, es ist warm. Die Strecke führt leicht bergauf, das weiß ich vom Lauf im vergangenen Jahr. Dafür wird es nach der Wende bergab gehen. Nach zwei Kilometern der erste Verpflegungspunkt, den lasse ich aus. Weiter! Einen Kilometer später überhole ich einen weiteren Vereinskameraden. In Schweich war der vor mir im Ziel. So kann es gehen. Bei Kilometer vier der nächste Verpflegungspunkt. Hier brauche ich Wasser. Ich laufe hinter zwei anderen Läufern – und die nehmen mir das Wasser weg! Ich muß kurz stoppen, bis nachgefüllt ist. Nach dem Wiederanlaufen revanchiere ich mich, indem ich die beiden überhole. Ungefähr 200 Meter vor der Wende kommt mir Thomas, ein weiterer Vereinskamerad entgegen. Dem läuft es heute scheinbar wirklich gut. Die Wende – der Garmin zeigt knapp 24 Minuten. Ich bin voll im Plan.

Jetzt geht es bergab. Ich lasse es rollen. Kilometer sechs – Hochrechnung: wenn jetzt jeder Kilometer unter 4:40 bleibt, reicht es zur PB. Will ich das? Ja! Attacke! Nichts mehr ist mit Rollen, ich will es wissen. Kilometer sieben – klasse! Ich habe Zeit gutgemacht. Kilometer acht – ich brauche Wasser. Da kommt der VP, Becher fassen – ein Drittel wird auf das Shirt verspritzt, ein Drittel landet im Mund, das letzte Drittel gieße ich über die Kappe zur Kühlung. Die beiden Läufer vor mir können das besser und gewinnen Land. Nicht für lange, ich hole sie wieder ein. Das Laufen fühlt sich plötzlich so leicht an – Blick auf den Garmin: Schock! Die sind langsamer geworden! Im Geiste forme ich den Aufschrei: “Yeehaah!“ – rufen kann ich das nicht mehr, dafür fehlt mir die Luft. Aber es hilft trotzdem, ich überhole. Mehr als einen Kilometer Endspurt? Halte ich das durch? Vor mir eine Vierergruppe. Der Abstand bleibt konstant. Noch 800 Meter. Ich keuche. Noch 600 Meter – die Gruppe kommt näher, meine Beine werden weich, die Welt verschwimmt – nein! – Tempo raus! Blick auf den Garmin: das war 4:20er-Pace, zu schnell für mich. Jetzt nur nichts riskieren. Der Abstand bleibt jetzt konstant. Noch 300 Meter. Der Sprecher verkündet, daß jetzt der Sieger der M75 ins Ziel läuft „mit unter 46 einhalb Minuten“. Unglaublich! Aber ich bin mir sicher: das klappt! Ich laufe durchs Ziel, stoppe den Garmin – und hole mir erst einmal Wasser. Ein Becher muß sein, dann Blick auf die Zeit: 46:32 netto – PB! Wobei: wie lange ich bis über die Startlinie brauchte ist nicht sicher.

Doch erst einmal sind andere Sachen wichtiger. Thomas sucht eine Vereinskameradin. Er hat erfahren, daß sie ausgestiegen ist. Wir suchen sie. In diesem Moment fährt der Krankenwagen mit Blaulicht los. Wir schauen uns an und haben die gleichen Befürchtungen. Da – Thomas entdeckt sie – Entwarnung! Sie stand einfach beim Zieleinlauf. Alles o.k. bei ihr, sie hatte nur kurz nach dem Start einen Krampf.

Und dann die Gewissheit: auf der Urkunde steht die Bruttozeit von 46:43 min., das ist wirklich PB!


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