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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:10. Grazer Kultur Marathon
mehr zum Lauf: VID193
Datum des Laufes:5.10.2003 (Sun)
Ort:Graz/Österreich
Plz:A
Homepage:ww.grazmarathon.at
Strecken:MA
Beschaffenheit:Straßen Marathon
Profil:Eben
Wetter:Am Anfang leichter Regen, dann bewölkt. Temp. ca 13 Grad
Teilnehmer:ca. 2000
Name des Berichtenden:Gerhard Pichler
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 7.10.2003 (Tue)
10. Grazer Kultur Marathon
5.10.2003
www.grazmarathon.at

5:00
Der Wecker läutet. Aufstehen. Ich bin sofort hellwach und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich gar nicht so richtig geschlafen hatte ? eher nur so im Halbschlaf im Bett gelegen haben.
Es regnet in Strömen. Aber gestern wurde hat es auch in der Früh geregnet und dann wurde es schön.
Frühstück: So wie immer hat es geheißen. Tee und Marmeladebrot. Dazu gleich mal Magnesium usw.
Alles ist ganz ruhig. Ich habe viel Zeit.

6:00
Laufsachen anziehen. Startnummer montieren. Alles zusammenpacken, was ich zum Start mitnehmen muss.

7:40
Mit dem Auto nach Graz und mit der Straßenbahn weiter zum Start des Marathons vor dem Schloss Eggenberg.
Es regnet noch immer. Schön langsam könnte es aufhören...

8:40
Am Start sind unzählige Leute. Für das Schloss habe ich keine Zeit. Umziehen, Sachen abgeben (die werden zum Ziel gebracht), und aufwärmen. Regen ist weniger geworden. Es kommt Hoffnung auf, dass es doch noch ein schöner Lauf werden könnte. Temperatur ist mit ca. 13 Grad. Ideal!

8:58
Knapp 2000 Startern des Marathons und ca. 550 Startläufer der Staffeln haben sich am Start versammelt. Irgendein Politiker muss noch schnell seine Weisheiten verkünden und ein paar Läuferstars werden noch interviewt.

9:02/km 0
Startschuss! Ok, jetzt ist es soweit. Ich laufe los. 3 Monate Vorbereitung, die letzten Tage Nudeln gegessen und jetzt beginnt endlich mein 2. Marathon. Im Vorjahr bin ich hier 3:55:44 gelaufen. Heuer sollte es unter 3:50:00 sein, was bei diesem tollem Laufwetter auch möglich sein sollte.
Vom ersten Kulturevent bei der Laufstrecke bekomme ich gar nichts mit. Es spielt das ?Recreation Orchester?.

km 2
10:03 min. das ist zu schnell. Aber Fernsehkameras und die anderen Läufer motivieren. Ich fühle mich toll. Hier bemerke ich das erste mal die Kilometersteine, die in Form der Computer-Werkzeuge Sanduhr, Pfeil & Hand dargestellt sind.

km 3
Jetzt geht es durch die Ahnenstraße. Ich kann vor mir hunderte Läufer sehen. Ich kann nicht anders. Ich muss auch zurückschauen. Schaut toll aus, wenn eine ganz Straße, auf der normalerweise nur ein Verkehrschaos herrscht, voll mit Läufern ist.

km 4
Es geht das erste mal über den Hauptplatz von Graz. Hier sind schon sehr viele Zuschauer. Und auch viel Kultur-Events die bezüglich des Marathons abgehalten werden sind in der Nähe des Hauptplatzes. Aber ich sehe wenig davon. Ich genieße nur das Gefühl bei diesem Kulturmarathon dabei zu sein.

km 5
25:03 min. Mist, noch immer zu schnell. Das wäre ja eine Zeit von fast 3:30:00. Ich muss langsamer werden, aber ich fühle mich sehr gut. Vergessen ist, dass ich gestern Kopfweh hatte und mich Gefühl habe, als wenn ich krank werden würde.

km 6
Im Augarten-Park sind Lautsprecher aufgestellt, aus denen man mit eindringlicher Stimme hören kann: ?Laufen sie locker!?, ?Schritt für Schritt?, ?Der Weg ist das Ziel?. ?Lassen sie sich zeit?!
Naja. Eben Kulturmarathon...

km 10
52:04 Durchgangszeit. Etwas zu schnell! Aber egal. Ich laufe einfach weiter.

km 15
Nach einer langen Schleife in den Süden von Graz kommt man wieder zum Hauptplatz. Jetzt stehen wieder viele Leute am Straßenrand und feuern uns an. Toll.
Ich fühle mich noch immer ganz toll.
Jetzt kommt eine Lange Schleife in den Norden von Graz. Es steigt einige km ganz leicht, aber ich merke das nicht. Ich laufe ganz locker immer weiter und weiter.

km 20
1:42:42 Durchgangszeit. Mir geht es noch immer sehr gut.

km 21,1
1:48:36 Halbzeit. Und ich fühle mich toll und freue mich auf den 2. Teil.

km 22
Wieder Kultur! In einem Tor sind afrikanische Trommler die mich mit ihren lauten Trommeln fast erschrecken. Im nächsten Tor löst mein Chip am Schuh einen Applaus aus. Etwas weiter sind am Boden Texte einer Schriftstellerin anstelle der Ideallinie, aber ich nehme mir nicht die Zeit zum Lesen.

km 23
Mein Sohn Niki (6 Jahre alt) stürmt herbei und drückt mir ein Packerl PowerGel in die Hand und stürmt auch wieder weg hinter die Absperrung. Diese Kohlenhydrate geben wir wieder Kraft für die nächsten Kilometer. Den jetzt kommt der für mich im Vorjahr schwierigste Teil, die lange Schleife in den Süden von Graz.

km 25
Wieder die Stimmen: ?Laufen sie locker!?, ?Schritt für Schritt?, ?Der Weg ist das Ziel?. ?Lassen sie sich zeit?!
Die haben gut reden. Schön langsam spürt man die Beinmuskeln. Die Knie melden sich auch abwechselnd. Aber alles kein Problem. Einfach weiterlaufen!

km 30
2:35:40 Durchgangszeit. Bis jetzt kann ich das Tempo halten

km 33
Wieder Kultur?! Ein Läufer absolviert die Marathon Distanz am Laufband, aber gegen die Laufrichtung der Marathonläufer. Projekt ?Gegenläufig?.

km 34
Mein Sohn ist wieder zur Stelle. Wie ausgemacht bekomme ich von ihm das zweite PowerGel. Ich fühle mich jetzt etwas schwächer. Das erste mal kommt leichte Angst auf vor den restlichen Kilometern. Immerhin geht es jetzt ein paar Kilometer leicht bergauf.

km 36
Hier, wo die meisten Läufe die größten Probleme bekommen, geht es mir auf einmal wieder sehr gut. Ich beginne jetzt Läufer um Läufer zu überholen. Viele gehen jetzt nur mehr, oder haben sogar größere Probleme.

km 40
Das Ziel ist nahe. Zuschauer feuern uns an. Jetzt ist es nicht mehr weit. Ich erhöhe das Tempo. Die Füße schmerzen, aber ich laufe einfach weiter. Noch ein paar Minuten und ich bin im Ziel.

km 41,5
Ich biege in die Herrengasse ein. Hier sind die meisten Leute. Ich höre meine Frau und meinen Sohn mich anfeuern. Ich spüre einen leichten Krampf in der rechten Wade. Aber ich laufe weiter und überhole noch ein paar Mitstreiter.

km 42
Letzter Blick auf die Uhr. Noch 20 sec bis 3:40. Das könnte sich ausgehen. Eine gefährliche Kurve zwischen den Straßenbahngeleisen und ich sehe das Ziel vor mir.

12:42/km 42,195
Ziel! Ich bin Glücklich. Ich bin auch mit einem Lächeln eingelaufen. Das ist mir wichtig. Ich möchte nicht irgendwie taumelnd ins Ziel kommen. Nein, dass sicher nicht.
Die Medaille wird mir umgehängt. Ja, es ist geschafft. Die Sonne scheint jetzt auch. Ich bin überglücklich. Im Zelt bekomme ich was zu trinken.

12:50
Ich suche meine Frau und meinen Sohn. Schnell schaue ich bei ihrem Handy nach, welche Zeit ich gelaufen bin, die sofort nach dem Einlaufen per SMS gesendet wird.
3:39:54! Ja! Super. Eine tolle Zeit für mich!

13:00
Eine Eierspeise und viel Trinken, eine Massage und noch eine Eierspeise und Trinken.

14:15
Ich fahre mit der Straßenbahn zum Auto. Überall werden schon die Absperrungen weggeräumt. Durchs Fenster sehe ich noch einen Läufer, der sich seinen Weg ins Ziel zwischen Autos und Passanten sucht. Nach 5:20! Hut ab, vor dieser Leistung...



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