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Bericht

Name des Laufes:Rund um Halle
mehr zum Lauf: VID7217
Datum des Laufes:10.2.2008 (Sun)
Ort:Halle Saale
Plz:D0
Homepage:
Strecken:50k
Beschaffenheit:meist trocken, 5 km Schlamm
Profil:meist flach, an der Saale kurze knackige Anstiege
Wetter:Sonne satt, am Start -1°C, mittags 11°C
Teilnehmer:6
Name des Berichtenden: OmiKron LID3812
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Bericht vom 10.2.2008 (Sun)
Nach Jahren der Leipzig-Umrundung, kam in der „Hallenser Fraktion“ der Laufgruppe Neue Linie die Idee auf, dasselbe in unserer anhaltinischen Nachbarstadt zu versuchen. Schwierig war die Terminfindung. Zwischen Team-Marathon in Berlin und Leipzig-Umrundung liegen sechs Wochen, beides sollte (musste) sein. Also einigten wir uns auf den 10.02. drei Wochen nach Berlin. Als nächstes stand die Streckenplanung und –erkundung an. Der Streckenentwurf entstand quasi auf dem Reißbrett bzw. einem Online-Stadtplan der Saalestadt. Da ich als Ex-Hallenser die Umgebung noch ganz gut kenne, war die Planung aber auch praktisch unterlegt. Der nächste Schritt war die Prüfung, in wie weit Theorie und Praxis übereinstimmen bzw. ob und wie die favorisierte Strecke zu belaufen ist. Um es vorweg zu nehmen: Es ist eine land-schaftlich reizvolle Runde mit einigen kritischen Abschnitten, die nur aufgrund des schönen Wetters belaufbar waren, entstanden. Am Ende kam eine Strecke von exakt (GPS-vermessenen) 50,6 km heraus, die mit fünf privat organisierten Verpflegungspunkten bestückt war. Nach einer letzten Streckenbesichtigung mit dem Fahrrad eine Woche vor dem Lauftermin gab es das ok mit einem gewissen Restrisiko für die Saalewiesen hinter Holleben wegen Überflutungsgefahr.
8:30 Uhr wollten wir im Ortteil Mötzlich starten. Das Team bestand aus fünf Läufern und zwei Radbegleitern, wobei sich ein Läufer und ein Radler bei Halbzeit abwechseln wollten. Die Wettervorhersage versprach 7 Stunden Sonnenschein und Temperaturen von unglaub-lichen 11°C. Beim Start froren wir aber erst mal bei –1°C und waren entsprechend dick angezogen und mit Handschuhen bewaffnet. Nach den ersten Kilometern durch Tornau und Seeben stieg die Sonne höher und wärmte angenehm unsere Rückenpartien, nur die Radler mussten noch etwas weiter frieren, da man bei einem Tempo von 11 km/h nicht wirklich ins Schwitzen kommt. Entlang der Saale kamen wir zur Fähre in Brachwitz, wo uns am anderen Ufer nach 12,3 km die erste Verpflegungsstelle erwartete. Gut gestärkt nahmen wir den kurzen aber sehr steilen Anstieg in Neuragoczy in Angriff, die Radfahrer mussten schieben. Auf teilweise noch gefrorenem Boden ging es über ein sonnenüberflutetes Feld vorbei am Menhir der Steinernen Jungfrau hinein in den Ortteil Dölau und auf dem Bergmannsteig durch die Dölauer Heide. Schon hier wurde ein wesentlicher Unterschied zur Leipzig-Umrundung klar, ein stetiges Auf und Ab, das in der Summe zu etlichen Höhenmetern führte.
Das Stadtgebiet von Halle verlassend kamen wir am Neustädter Steinbruch und den Angersdorfer Teichen vorbei, die Halbmarathonmarke war passiert. In Angersdorf gab es wieder zu essen und zu trinken, letzteres besonders wichtig bei nun frühlingshaften Temperaturen. Hinter Holleben folgte das schwierigste Teilstück der gesamten Strecke, aber wir waren noch gut bei Kräften. Es ging drei Kilometer über die schon erwähnten teilweise überfluteten Saalewiesen, die aber zwischen vielen Gräben und Wasserflächen einen halbwegs passablen Weg frei ließen. Zwischendurch bremsten einige Schlammlöcher den Laufrhythmus, allerdings hatte es der begleitende Radfahrer am schwersten. Das Rad war hinterher Schlamm verkrustet. Der Laufgenuss in dieser idyllischen Auenlandschaft, in der man keinen Menschen trifft - Sonntagsspaziergänger möchten nicht mit verschlammten Schuhen nach Hause kommen - entschädigte uns für die Anstrengung. Was wir erst später merkten, war der erhöhte Kraftaufwand bei jedem Schritt. Schließlich war diese Passage geschafft, die Saale auf der Röpziger Brücke querend näherten wir uns der Verpflegungs-stelle bei 30 km. Max versorgte uns mit allem Notwendigen.
Wir liefen weiter unmittelbar an der Saale entlang auf noch mal tiefem Boden. Der Wasserstand der Saale durfte an dieser Stelle keinen halben Meter höher sein. Nachdem wir die Mündung der Weißen Elster in die Saale passiert hatten, hieß es erst mal „good bye Natur“. Auf Nebenstraßen durchquerten wir den Stadtteil Ammendorf, der Straßenverkehr war zum Glück fast null.
Ein weniger zu lobendes aber nicht zu umgehendes Teilstück führte entlang der tristen Straße Richtung Leipzig durch die Elsteraue. Hinter Osendorf mit schwerer werdenden Beinen wurde es landschaftlich wieder schöner, und am Eingang zum Dieskauer Park erwartete uns Sibylle mit Kaffee und Kuchen. Immerhin waren 37 km gelaufen, der Körper rief nach Energiezufuhr. Mehrere Kilometer durch den Dieskauer Park und entlang des Reidebachs ließen uns die aufkommenden Wehwehchen leichter ertragen, denn hier merkte man nichts von Großstadt, wie überhaupt die Stadt Halle bis auf eine kurze Berührung Halle-Neustadts fast nicht zu sehen war. Die Marathonmarke war nach 4:40 h erreicht, keine sonderlich tolle Zeit, aber darum ging es heute überhaupt nicht, vielmehr stand das gemeinschaftliche Erlebnis im Vordergrund. Außerdem waren noch 8 km zu laufen, und die Kräfte schwanden spürbar. Aber es gab Hoffnung, denn vor uns war Reideburg zu sehen, unsere letzte Verpflegungsstelle. Hier wurde nochmals ordentlich zugelangt, bei Mutti schmeckt es eben doch am besten. Nahe der Anschlussstelle Halle der A14 wussten nun auch die Ortsunkundigen, dass das Leiden bald ein Ende hat. Zu allem Überfluss musste vorher noch die Fußgängerbrücke über die B100 überwunden werden. Man gehe nach 47 km mal eine Treppe hinunter. Das letzte Dorf auf unserem Kurs hieß Zöberitz, bevor es die letzten 2 km unserem Startort an der Kirche in Mötzlich entgegen ging. Gezeichnet von 5:40 h harter Arbeit aber noch am Leben genossen wir die Ankunft in dem verschlafenen Dorf.
Fazit aller unten genannten Beteiligten: eine sehr schöne Strecke, ein gelungener Lauf im Team bei tollem Wetter und die Verpflichtung zur Wiederholung im nächsten Jahr (Wo soll das noch hinführen?).
Teilnehmer: Andreas Gelhaar, Michael Kretzschmar, Michael Koch, Jürgen Schönfelder, Dieter und Wolfgang Ullrich.
An dieser Stelle ein herzlicher Dank an alle namentlich nicht genannten Verpfleger, ohne die die Tour nicht möglich gewesen wäre, und an Katrin als Radbegleiterin und Fotografin.

Dieter Ullrich
Leipzig, 10.02 08


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