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Bericht

Name des Laufes:Hiddestorfer Rübenlauf
mehr zum Lauf: VID4896
Datum des Laufes:23.9.2007 (Sun)
Ort:Hiddestorf
Plz:D3
Homepage:http://www.ruebenlauf.de/
Strecken:3,8km 10km HM
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:runter, runter, runter, rauf, runter, rauf, runter, rauf, rauf, rauf
Wetter:Schön :-)
Teilnehmer:1800
Name des Berichtenden:Andreas Hiller
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 3.1.2008 (Thu)
Lake Garda Marathon am 23. September 2007

- Marathon Nr. 18 – und mein bisher schönster!!! -

Vorwort: Es wird wieder ein etwas längerer Bericht, wen also das vor- und nachher nicht interressiert, bitte an den Überschriften orientieren, dann kann man gleich zum Laufbericht gehen.

Anmeldung und Vorbereitung

Irgendwann im späten Frühling oder frühen Sommer bin ich durch Zufall auf die Seite des Lakegardamarathon gekommen.

Hierzu muss ich sagen, dass ich quasi am Gardasee aufgewachsen bin, da ich hier fast alle Ferien und auch einige Wochenenden als Urlaub mit meinen Eltern verbracht habe und der See für mich fast wie zu Hause ist.

"Gardasee???" "Marathon??????????" Ca. 4 Minuten später und ein paar Mausklicks später hatte ich Leonie und mich auch schon angemeldet, da gab es für mich nichts zu überlegen. Leonie freute sich auch auf den Lauf, da auch sie schon oft im Urlaub dort war.

Da die Strecke aufgrund des Profiles insgesamt recht flach erschien, wollten wir dort den ersten Versuch auf die sub3:30 machen, weshalb ich für uns einen 12 Wochen Trainingsplan schrieb. Mit zwei neuen Halbmarathon Bestzeiten (Leonie 1:35, ich 1:28), war dieses Vorhaben definitiv zu schaffen. Aufgrund der guten Zeiten setzten wir unser geplantes Tempo für den Marathon auf 4:50min/km, was einer Zeit unter 3:25 Stunden entspricht, was durchaus drin war, da Leonie auf längeren Strecken tendenziell noch besser ist.

Da es in Italien um diese Jahreszeit i.d.R. wärmer ist als in Deutschland, habe ich alle langen Läufe und auch einen 18km Lauf im Marathontempo mit meinem Trinkrucksack absolviert, mit dem ich dann auch ins Rennen gehen wollte.

Ab einer Woche vor dem Start beobachteten wir täglich das Wetter für den kommenden Marathonsonntag. Leider bestätigten sich meine Befürchtungen. Von anfänglichen 23°C ging die Vorhersage am Freitag bis 25°C und gefühlten 27°C hoch, was mir persönlich gar nicht gefiel.

Freitag – Anreise, Marathonmesse, Streckenbegutachtung

Am Freitag Morgen ging es per Flugzeug nach Bergamo/Mailand und mit dem Taxi weiter zum Gardasee, genauer nach Manerba. Hier warteten meine Eltern schon auf uns. Kurz nach der Ankunft fuhren wir nach Riva del Garda, dort fand die Marathonmesse statt. So konnten wir auch schon die ersten 10km, von Limone bis nach Riva, begutachten und ich hatte mich schon zwei Tage vorher in diesen Lauf richtig verliebt!!! Ein wunderbarer Blick auf den See ergab sich für uns, es ging durch teilweise schöne Bergtunnels, in denen immer wieder "Löcher" drin waren, wodurch man kurzzeitig den Blick auf den See erhaschen konnte. Wie im Streckenprofil auch zu ersehen war, ging es bis nach Riva fast nur abwärts, also fast 10km!

Die Messe selbst war recht überschaulich. Ein paar wenige Stände mit Bekleidung waren vorhanden und draußen konnte man sich was zu Essen kaufen. Dafür war die Startertüte ganz gut bepackt: Ein Schuhbeutel, ein paar Socken mit Aufschrift "Lake Garda Marathon", ein T-Shirt und noch ein paar Kleinigkeiten. Der Chip war an der Startnummer befestigt (nicht wie eine BibChip Startnummer, war eher so wie ein Champion Chip, der an die Nummer geklebt wurde). Draußen ließen wir uns dann noch Pullover mit dem Logo des Laufes bedrucken. Bei der Rückfahrt haben wir dann noch einige Fotos von der Strecke entlang des Sees gemacht. Ich war wirklich beeindruckt über diesen Seeblick. Ich war mir sicher, dass es mein schönster Marathon sein wird, egal was die sportliche Seite ergibt.

Nun hieß es: Beine hoch und Carboloading bis Sonntag morgen :-)

Sonntag – Vor dem Lauf

5.30 Uhr – ich fühlte mich wie in dem Film "und täglich grüßt das Murmeltier". Wie immer gab es Toast mit Honig und Marmelade. Davon 5 Stück und noch eine Banane dazu. Rekordverdächtig!!!

Um 6.30 Uhr fuhren wir zusammen mit meinen Eltern los nach Limone, was wir eine Stunde später erreichten, gerade noch bevor die Straße gesperrt wurde. Das Wetter war traumhaft, nur eben etwas zu warm, die Temperatur um 7.30 Uhr: 19°C

Wir gingen daraufhin zum Startbereich und schauten uns ein wenig um. Es waren schon einige bzw. wohl fast alle 1800 Marathonläufer vor Ort. Um 8 Uhr gaben wir unseren Kleiderbeutel ab und bereiteten uns vor. Ausrüstung: Camelbak, 5 Squeezies, die bald in Mode kommenden Stützstrümpfe für Läufer sowie meine Asics Speedstar 2, welche ich bisher nur bis Halbmarathon gelaufen bin.

Vor dem Start traf ich sogar noch 2 Laufbekannte. Wolfgang, der schon über 250 Marathons finishte und eine Leukämieerkrankung bekämpft hat und Peter, den ich vor 2 Jahren beim Frühstückslauf des Berlin Marathons kennenlernte.

Um kurz vor 9 stellen wir uns in den Startblock im Bereich "3:00h-3:29h". Wir hielten Ausschau nach dem Pacemaker für die 3:30 Stunden, doch wir sahen erstmal nur den für die 3:45h. Kurz vor dem Start erschien die Sonne und ein Helikopter machte Filmaufnahmen von uns Läufern.

9 Uhr – Start!!! "Let it Roll" von Limone nach Riva

Knapp 30 Sekunden nach dem Startschuss kamen wir über die Startmatte. Es schleppte sich auf den ersten Metern recht langsam voran, gefühltes 5:30er Tempo. Ich deutete Leonie, nicht zu hastig zu überholen um Kräfte zu sparen. Nach ein paar hundert Metern kamen wir an meinen Eltern vorbei und kurz danach ging es schon durch den ersten kurzen Tunnel. Im Gegensatz zu Paris waren die Tunnel hier zum Glück nicht sehr warm. Im Gegenteil, durch die Luftlöcher war es teilweise sogar kühler als "draußen".

Den ersten Kilometer passierten wir nach 4:53 Minuten. "Hui, passt ja sogar" dachte ich mir. Der Blick auf den Gardasee war wunderschön. Die Sonne strahlte darauf und es glitzerte überall. Da wir gut 50-70m über dem See waren, erschien es so, als ob die Wellen wie in Zeitlupe voranschreiten. Ich war einfach nur fasziniert. Doch ich hatte gar nicht so viel Gelegenheit das alles zu verarbeiten, da Leonie ganz schön auf die Tube drückte, was sehr leicht war, da es ja fast ständig bergab ging.

Im weiteren Verlauf ging es immer wieder durch kurze Tunnels, nur einer war mit einer Länge von ca. einem Kilometer recht lange. Nach jedem Tunnel merkte man, wie man dem See näher kam. Es kam ein recht starker Wind von vorne. Es strengte dann zwar mehr an, doch ich war froh darum, da es schon recht warm wurde.

Die Kilometerzeiten waren allerdings viel zu schnell. Wir hatten Kilometerzeiten von 4:30min/km und das war keine Seltenheit. Vom Gefühl her konnte ich das allerdings nicht ganz nachvollziehen. Die Pacer für 3:29 Stunden, welche weit vor uns starteten, hatten wir allerdings schon ein- und überholt.

Da wir auf einer Bergstraße liefen gab es bisher noch keine Zuschauerunterstützung, doch das sollte sich ja in den Städten nachher ändern. Als wir Riva del Garda erreichten, waren wir auf Höhe des Gardasees. Von den 3:29er Pacern (es waren 2 Läufer), war nichts mehr zu sehen. Wir mussten jetzt dringend das Tempo reduzieren.

Kilometer 10 hatten wir nach 47:40 Minuten erreicht, also 4:45min/km. 40 Sekunden schneller, als der Plan es vorsah (der ja selbst auch schon recht schnell war). Da es aber so viel bergab ging, sah ich darin kein Problem und auch Leonie sah noch recht gut aus.

Von Riva bis über Arco bis zum Halbmarathon – Der Beginn vom Ende oder "wer hat die Schilder aufgestellt?"

In Riva angekommen, wurden wir gleich von einigen Zuschauern mit Jubel begrüßt. "Bravi", "Bravissimo" und mehr schallte uns entgegen, was uns sofort motivierte. Doch was ist das? Wir liefen weiterhin unser Tempo, aufgrund der flacheren Strecke natürlich etwas langsamer, doch 5:30 Minuten für einen Kilometer? Kann eigentlich nicht sein. Der nächste Kilometer in 4 Minuten. Alles klar, da standen die Schilder falsch. KANN JA MAL VORKOMMEN. Wir liefen am Eiscafe vorbei, indem wir am Freitag noch saßen und danach ging es über ein paar kleine Holzbrücken. Wir waren jetzt an im Nord-Westen des Sees. Ich kann es nicht oft genug schreiben: Der Blick war gigantisch!!!

Was uns Positiv auffiel: Bei den Verpflegungsstellen wurden Wasserflaschen gereicht. So konnte ich immer eine Flasche holen und erst aus dem Gewusel herauslaufen. Dann gab ich Leonie die Flasche, ich selbst hatte ja meinen Trinkrucksack dabei.

Nach ca. 13km ging es dann weg vom See, Richtung Arco, wo uns die Halbmarathonmarke erwartete sowie Jörg und Isle, zwei Freunde von Leonie. Leider stimmten die Kilometerschilder immer wieder nicht. Nur selten wurde eine Zeit zwischen 4:45 und 4:55 angezeigt. Oft schwankte es von unter 4:30 bis über 5 Minuten, was wir überhaupt nicht toll fanden.

Je weiter wir uns nun vom Gardasee entfernten, desto weniger wurde der Wind. Wir liefen ein ganzes Stück in der prallen Sonne, was dann schon sehr anstrengte. Als der Wind zwischendurch wieder kam, kam er dann mit voller Wucht von vorne, weshalb ich hier vor Leonie gelaufen bin. Sonst blieb ich immer hinter ihr, da sie nicht gerne hinterherläuft.

In etwa bei km16 kamen uns die ersten 5 Läufer entgegen, die in weitem Abstand zum ersten weißen Läufer liefen. "Aha, also eine Wendestrecke", dachte ich mir. Doch das sollte nur zum Teil der Fall sein. Wie erwartet, ging es seit Riva nun tendenziell eher bergauf, was sich bis km20 nicht ändern sollte.

Die Burg von Arco war zu sehen. Wir waren also fast da. Vorher mussten wir aber noch ein paar kleine Schlenker über einige kleine Wege machen. Hier war von Fahrradweg über Schotter bishin zu einem kurzen Stück Wiese alles dabei. Die Kilometerzeiten waren weiterhin sehr "konstant" zwischen 4:20 Minuten und 6:10 Minuten je Kilometer.

Mit Kilometer 18 erreichten wir dann Arco. Hier waren dann auch wieder Zuschauer, was auf den Kilometern zwischen Riva und Arco nicht der Fall war. Hier liefen wir auch an Jörg und Ilse vorbei, die uns toll anfeuerten. Das gab Auftrieb! Es ging nun eine Weile durch Arco hindurch. Es kamen uns viele Läufer entgegen, die anscheinend von einem Wendepunkt kommen. Als wir die Wende passierten, war mir schon klar, dass wieder ein Schild komplett falsch stand. 6:22 Minuten benötigten wir für km20. Leonie war aufgrund der Schilder ziemlich demotiviert.

Kurz vor der Halbmarathonmarke war Jörg nochmal an der Strecke und lief ein paar Meter mit uns mit. Gleich darauf hatten wir die erste Hälfte geschafft. Halbmarathonzeit: 1:42:05 Stunden – nun also wieder genau im Zeitplan für die 4:50. Zugleich wussten wir, dass uns ein Schnitt von 5:10min/km reichen würde, um unter 3:30 Stunden zu bleiben.

Halbmarathon – km26 "zurück am See"

Nun ging es "zurück". Auf einem Fahrradweg ähnlichem Weg liefen wir nun neben einem kleinen Fluss. Teilweise kamen wir auf Streckenteile des Hinweges, doch meist sind wir einen anderen Weg gelaufen. Nun sind wir sehr oft in der Sonne gelaufen. Es war schon sehr warm geworden und es war nicht mehr so locker zu laufen wie am Anfang. Wir hätten gerne das Tempo reduziert, doch wir wussten nie, wie schnell wir nun wirklich unterwegs waren. Auf einen Kilometer in über 5:30 Minuten folgte meist sofort oder etwas später ein entsprechend schnellerer Kilometer um die 4:00-4:30 Minuten. Dies war für den Kopf alles andere als gut.

Ich versuchte einfach, die Landschaft zu genießen, denn die war nach wie vor einfach nur wunderschön! In Richtung See laufend, ging es jetzt zum Glück eher wieder etwas nach unten. Doch ich wusste, dass es dann später nochmal etwas nach oben gehen würde, doch lt. Höhenprofil auf der Homepage sollte das nicht allzu schlimm sein.

Auf dem "Radweg" bekam ich im oberen Bereich des Schienbeines (am Ansatz der Sehne, deren Name mir grad nicht einfällt) ein leichtes Stechen, was ich früher schonmal hatte und als "erledigt" sah. Nun ja, ich wollte Leonie nix sagen, denn sie sah schon recht angestrengt aus und da war Motivation eher angesagt als rumjammern.

Bei km26 erreichten wir wieder den Gardasee, was wir auch durch den wieder aufkommenden Wind bemerkten, der uns etwas erfrischte. Bei der Verpflegungsstelle bei km25 nahmen wir jeweils unser zweites Squeezie Gel ein um für die letzten Kilometer genug Energie zu haben.

km26 bis 35 – Hoch hinaus!

Am See entlang ging es nun auf die Ostseite des Sees. Und dort angelangt, ging es auch gleich nach oben. Eine langgezogene, unendlich scheinende Steigung erwartete uns nun. Den Kilometerzeiten störte das nicht. Weiterhin liefen wir zwischen 4:45 und 6:20 Minuten. Es ging nun wieder durch einige Tunnel hindurch. Was auffiel: oft wurden die Kilometerschilder dort hingestellt, wo man sie aufgrund des Lichtes sehen kann. Kann man zwar irgendwie verstehen, aber man hätte es auch trotz Sonnenbrille auch im Tunnel gefunden.

Der Blick auf die andere Seite des Sees war ebenfalls fantastisch. Wir liefen an Torbole durch, hier waren wieder einige Zuschauer. Man konnte auch sehr gut die Straße im Berg erkennen, auf der wir die ersten Kilometer gelaufen sind. Wir erreichten Kilometer 30. Die Zeit: 2:27 Stunden. Das war immer noch eine tolle Zeit, mit der man was anfangen konnte. Doch da es weiterhin fast ständig, mit nur kleinen Pausen, bergauf ging und die Sonne auch recht häufig auf uns schien, merkten wir schon dass uns die Kräfte langsam verließen. Blöderweise nahm ich kein Squeezie zu mir, was sich rächte, denn bei km33 bekam ich richtig Hunger. Ich nahm mir also ein Squeezie und wollte es mit meinem Schlauch vom Trinkrucksack runterspülen. Dies war nicht leicht, denn anscheinend war der Schlauch eingeklemmt, jedenfalls kam nur ganz wenig Wasser raus.

Ab und an ging es nun wieder flach weiter oder sogar bergab. Meist jedoch nur recht kurz und gebracht hatte dies auch nicht mehr viel, da wir nicht mehr so recht in einen flotten Schritt kamen.

Ich rechnete jetzt jeden Kilometer aus, was wir noch für einen Kilometerschnitt laufen müssen. Es reichte jetzt ein 5:15er Tempo. Dann kam ein Kilometer in über 6 Minuten und es reichte nur noch ein 5:10er Tempo.

Wir erreichten endlich die km35 Marke! Zeittechnisch waren wir eigentlich noch gut unterwegs, aber es wurde jetzt sehr anstrengend. Für die restlichen 7,2km konnten wir uns jetzt für jeden Kilometer 5:15 Minuten Zeit lassen, doch wir ahnten schon beide, dass es dafür wohl nicht mehr reichen würde. Zu sehr hat uns die Sonne und der lange Anstieg der letzten Kilometer Kraft gekostet.

km35 bis 41 – letzte Kräfte mobilisieren!!!

Kilometer 36 war dann wieder katastrophal, irgendwas um 6:40 Minuten. Wir einigten uns darauf, abzuwarten, was bei km37 herauskommt um dann zu sehen ob wir immer noch auf sub3:30 laufen oder nur noch eine Bestzeit nach Hause retten können.

Leider kam kein Kilometerschild. 8 Minuten nach km36 haben wir beschlossen, das Unternehmen sub3:30 für den heutigen Tag zu beenden. Wir sind dann weiterhin gelaufen, nur noch sehr langsam mit wenigen Gehpausen bzw. einmal sind wir kurz stehen geblieben, damit Leonie von meinem Trinkschlauch was trinken konnte (da war dann der Schlauch auch nicht mehr eingeklemmt). Hier kam uns Peter entgegen, er wollte 2:50 Stunden laufen und im vorbeifahren mit dem Rad meinte er 2:50:01 – na ob ihn das nicht geärgert hat.

Der Gedanke, bis ins Ziel zu gehen überkam uns ganz kurz, doch noch war eine neue persönliche Bestzeit drin, was uns motivierte, noch möglichst weiterzulaufen.

Mit der Stehpause und dem langsamen Tempo benötigten wir keine 12 Minuten bis km38. Ab jetzt hätten wir 5min/km laufen müssen. Das wäre zwar noch genau das Tempo für 3:30, aber an diesem Tag nicht mehr drin. So konnten wir die Umgebung und die Schönheit der Strecke um uns herum etwas mehr genießen. Etwa bei Kilometer 39 standen meine Eltern und feuerten uns ganz toll an. Das gab uns die letzte Kraft für die letzten Kilometer.

Das Ortsschild Malcesine war bereits erreicht und als wir die 40km Marke überliefen, hörten wir schon, dass die Zuschauermenge zunehmen wird. Es ging vorbei an einer schönen Burg und dann kam der letzte Anstieg. Dieser verging wirklich wie im Flug, da links und rechts eine Menge Zuschauer standen. Nach genau 3:30 Stunden erreichten wir das Schild für 41km. 9 Minuten für 1,2km hatten wir noch Zeit, um wenigstens eine neue Bestzeit zu erreichen. Uns war klar, dass wir das schaffen!

"Endspurt" – nur noch 1,2km!!!

Da uns egal war, ob wir nun 3:33, 3:35 oder 3:38 am Ende auf der Uhr hatten, haben wir es nicht mehr auf einen schnellen letzten Kilometer angelegt. Gleich nach dem 41er Schild ging es dann bergab. Und das nicht nur leicht sondern ganz schön hart, was ziemlich auf die Oberschenkel ging. Eine letzte 180° Kurve um einen Holzzaun herum und es ging auf die letzten ca. 700 Meter. Wir haben die Zurufe der Zuschauer genossen. Viele "Bravi" "Bravo" und "Bravissimo" haben uns den letzten Kilometer verschönert.

5:40 Minuten vergingen bis wir das Schild für die 42km erreichten (ob das nun stimmt, dazu kann ich nix sagen).

Das Zieltor ist zu sehen, links und rechts viele Zuschauer. Wir nahmen uns an den Händen und hoben sie in die Höhe. Geschafft!!!! Nach 3:37:04 (offiziell) Stunden überliefen wir gemeinsam die Ziellinie in neuer Bestzeit. Immerhin 2:35 Minuten schneller als in Paris und das bei schwierigerer Strecke und 10°C mehr!

Nach dem Lauf – im Zielbereich

Das erste was ich im Ziel bekam war ein Krampf. "Perfektes Timing" dachte ich mir. Hätte ja auch eher kommen können. Aber das war nicht so schlimm. Dann wurde uns die Medaille umgehängt. Diese war richtig schön und das Band, an dem die Medaille hing war goldfarbig mit dem Aufdruck "Lake Garda Marathon". Dafür hat es sich auf alle Fälle gelohnt!

Danach brauchte ich erstmal was zu trinken und schüttete mir eine kalte Flasche Wasser über den Körper. Trotz der hohen Temperaturen ging es mir erstaunlich gut. Normalerweise musste ich hier immer mit Kreislaufproblemen kämpfen, doch an diesem Tag war das kaum der Rede wert.

Nachdem wir dann unsere Kleiderbeutel geholt haben (was sehr schnell ging), haben wir uns auf den Weg zu meinen Eltern gemacht, mit denen wir den restlichen, mit Sonne erfülltem Tag, verbracht haben. Am Abend ging es dann per Flugzeug wieder nach Hause.

Fazit

Hab ich schon erwähnt, dass es ein wunderschöner, toller Lauf war? Dies war nun mein 18. Marathon. Auch wenn es sportlich nicht ganz das war, was ich mir vorgenommen hatte, es war mein bisher landschaftlich schönster Marathon, den ich bisher bestritten habe. Das zu toppen wird nicht leicht. Der schönste Streckenabschnitt war meiner Meinung nach hierbei von Limone nach Riva. Die Organisation war sehr gut. Auch im e-mail Kontakt bekam ich immer sofort schnelle Antworten – auf deutsch! Auch auf der Marathonmesse konnte fast jeder der Helfer deutsch sprechen, was ich sehr positiv fand. Das einzige was wirklich schlecht war, waren eben die Kilometerschilder. Aber das ist etwas, was man ändern kann. Ich kann mir gut vorstellen, diesen Lauf noch einmal zu laufen! Eine wirklich gelungene Premiere!

Zahlen zum Lauf

Zeit (brutto): 3:37:29 Stunden

Zeit (netto): 3:37:04 Stunden

Platz Gesamt: 438. von 1571

Platz Männer: 406. von 1349

Platz AK: 58. von 160



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