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Bericht

Name des Laufes:3. Herbstlauf "Rund um's Waldstadion"
mehr zum Lauf: VID191
Datum des Laufes:4.10.2003 (Sat)
Ort:Schutterwald
Plz:D7
Homepage:http://www.lfv-schutterwald.de/
Strecken:10k
Beschaffenheit:geschotterte Waldwege, nass
Profil:flach
Wetter:16°C, nach Regen, bewölkt, kein Niederschlag während des Laufs
Teilnehmer:151
Name des Berichtenden:Rüdiger Schierz
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 6.10.2003 (Mon)
Nach meinem HM am 20.9.03 in Kressbronn und vor meinem HM am 25.10.03
passte dieser 10K terminlich optimal in meinen Trainingsplan. Außerdem
wollte ich 15 Wochen nach meinem Wiedereinstieg ins Lauftraining
wissen, wie ich mich jetzt entwickelt habe. Die 41:48 am 10.8. in
Lichtenau-Ulm, allerdings bei großer Hitze gelaufen, entsprachen
gefühlsmäßig nicht mehr meinem wirklichen Leistungsstand. Eine
Zeit unter 40:00 sollte drin sein und die wollte ich auch haben.

Die aktuelle Trainingswoche, als Erholungswoche im Trainingsplan mit
reduzierten Umfängen, lief ziemlich gut. Die Intervalle am Di. und der
kurze TDL am Mi. gingen mir gut von den Füßen, Sorgen machte mir etwas
meine rechte Wade. Bereits letzten Sa. musste ich den Tempotestlauf
abbrechen wegen Schmerzen in der harten rechten Wade. Auch am Di. und
am Mi. war die Wade nach dem Training verhärtet, allerdings nicht mit
erwähnenswerten Schmerzen. Ich machte mir etwas Sorgen, ob ich mir nach
dem HM am 20.9. nicht doch zu wenig Regeneration gegönnt hatte.
Eine Verletzung würde jetzt gerade noch fehlen!
Am Do. und Fr. fühlten sich meine Beine gar nicht gut an, am Samstag
spürte ich aber, dass das Mini-Taper genau richtig war und ich auf
eine kleine Formspitze zulief. Ich machte mir Hoffnung auf eine gute
39er Zeit, wenn denn die Wade mitmacht.

Raceday:

Diesmal fahre ich rechtzeitig los. Noch bei der Abfahrt, kurz nach 14
Uhr, regnet es in Strömen. Ich nehme Singlet, Shorts und meine
ausgelatschten NB830 mit. Das muss reichen. Dummerweise vergesse ich,
mich, wie sonst, an den kritischen Stellen mit Melkfett
einzureiben. Ein leichter Wolf zwischen den Oberschenkeln wird später
die Folge sein.

Bei meiner Ankunft in Schutterwald am Waldstadion regnet es nicht
mehr. Es ist ca. 15.15 Uhr und auf der Tartanbahn läuft gerade ein
Staffelwettkampf der Kiddis, der über Lautsprecheranlage kommentiert
wird. Auf der Tribüne ist richtig Stimmung.

Ich finde die Anmeldung und bin ruck-zuck nachgemeldet. Startnummer
ist 289.

Ich schaue mich um und peile erst mal die Lage. Da ich hier zum ersten
Mal bin, habe ich noch keine Ahnung. Insbesondere interessiert mich
die Streckenführung. Nach Fragen finde ich den ausgehängten
Streckenplan. Der Start ist auf der Gegengeraden. Es geht um die
Gegenkurve und dann gleich aus dem Stadion heraus, über den
Aschenfussballplatz, über ein Streifen Stolperrasen zu dem parallel
verlaufenden Waldweg. Der Weg führt dann zu einer Runde über Querwege
und paralle Wege im Schutterwald. Diese Runde soll dann 2mal gelaufen
werden, bevor es den gleichen Weg zurück ins Stadion geht. Das Ziel
ist dann mitten auf der 100m Geraden vor der Tribüne.

Nachdem ich das herausgefunden habe, kleide ich mich in der Umkleide
um und finde auch gleich eine freie Toilette vor. Als ich zum
Warmlaufen in die Strecke hinaus starte schaue ich auf die Uhr:
15.38, noch genügend Zeit, um die ca. 2 km Warmup und etwas
Tempo-eichen unterzubringen. Ich laufe etwas über die 1 km Markierung
hinaus und wieder zurück. Auf der Gegengerade der Tartanbahn laufe ich
dann ein paar 100m Intervalle in 24 Sek., das entspricht 4:00/km, um
mir das entsprechende Tempogefühl zu vermitteln. Die ersten 100m sind
natürlich mit 21 Sek viel zu schnell, nach 4-5 Intervallen hab' ich
das Tempo aber ganz gut drauf und versuche mir zu merken, wie es sich
anfühlt.

Der Veranstalter führt im Zielbereich vor der Tribüne eine animierte
Aufwärmphase durch. An der nehme ich nicht teil, da ich schon nach
meiner eigenen Methode warm bin. Der Start verzögert sich allerdings
etwas, während die da drüben rumhampeln ;-) und ich laufe noch mal die
100m, um warm zu bleiben. So beim rumstehen ist's in den kurzen Sachen
doch etwas kühl.

Ich stelle mich so in der 3. Reihe fast ganz links auf, um innen durch
die gleich folgende Kurve laufen zu können. Es kommt jemand in Zivil
zur Startlinie, sagt relativ unspektakulär: Auf die Plätze - fertig -
los. Der Schuss knallt und wir sind los.

Ich versuche mein Tempo zu laufen. Außen gehen einige an mir
vorbei. Die paar um mich herum laufen gleich schnell. Ich laufe in der
Gruppe mit und brauche nicht überholen.

Nach der Kurve laufen wir im rechten Winkel rechts von der Bahn an der
Tribünenseite vorbei. Dann geht's quer über den aufgeweichten
Ascheplatz und den angrenzenden Rasen. Jetzt nur nicht über die
Büschel stolpern und dann wieder im rechten Winkel nach rechts auf den
Schotterweg.

Ich laufe frei mein Tempo und es fühlt sich sehr relaxed an. Ich bin
gespannt auf meine erste Zwischenzeit. Bei km 1 drücke ich 3:54 auf
meiner Uhr. Hm, das ist deutlich unter 4:00, aber fühlt sich gut an!
Ich beschließe auf Risiko zu laufen und halte das Tempo. Irgendwie
habe ich das Gefühl, dass ich das heute drauf habe.

Die km 1 Markierung befindet sich bereits auf der Runde. Ich beginne
zu überholen. Ein Läufer fällt mir auf, der bei km 1 bereits keucht,
als wäre er im Schlussspurt. Zu schnell angegangen? Im Bereich 0,5k
bis 2K sind erfahrungsgemäß recht viele Läufer einzusammeln, die sich
zu schnell haben mitreißen lassen.

Kurz nach km 2 höre von hinten recht deutlich jemand näher kommen,
deutlich schneller als ich. Der/die zieht aber nicht an mir vorbei,
sondern bleibt dann direkt an meinen Fersen. Hat mich da wieder jemand
als Pacemaker ausgesucht? Ich war vor kurzem schon in Kressbronn ein
ganzes Stück mit jemanden als Tandem gelaufen.

Ich laufe mit meinem Schatten die nächsten km kontinuierlich
weiter. Der Schotterweg hat gleichbleibende Qualität. Er ist feucht,
etwas schwer und gewölbt. Dadurch haben die Radspuren links und rechts
leicht abfallende Neigung. Das laufe ich eigentlich nicht so
gerne. Streckenweise laufe ich in der Mitte auf dem Kamm der
Wölbung. Hier scheint der Boden aber etwas weicher und damit
kraftraubender zu sein, als in den ausgewalzten Fahrspuren. Irgendwann
laufe ich doch nur noch in den Spuren.

Wir laufen als Tandem und überholen immer wieder mal einzelne
Läufer. Kurz vor km 5 ist die erste Runde zu Ende. An der Weiche
zwischen 2. Runde und Weg zurück zum Stadion steht Publikum und feuert
die Vorbeilaufenden mit Beifall an. Ich laufe mit einem lauten "Juhu"
vorbei und ernte dafür laute Anfeuerung vom Publikum. Es wird langsam
anstrengend, aber ich kann das Tempo halten und meine Stimmung ist
super. Meinen Tandemläufer habe ich allerdings kurz vor km 5 verloren,
kurz bevor ich in die 2. Runde abbog.

Auf der 2. Runde wird es langsam heftig. Ich frage mich, wann der
Einbruch kommt, denn eigentlich laufe ich viel zu schnell. Ich male
mir aus, wie ich ab km 9 nur noch langsam traben kann und mich ganz
viele überholen. Zum Glück gelingt es mir, mich selbst zu ermahnen,
mir darüber keine Gedanken zu machen. Ich konzentriere mich auf das
hier und jetzt und darauf, das aktuelle Tempo zu halten.

Die 2. Runde nimmt ihren Lauf. Es wird immer härter, aber ich kann das
Tempo halten. Kontinuierlich überhole ich einzelne Läufer. Die
Läuferdichte ist allerdings nicht sehr hoch. Vereinzelt versuchen die
Überholten an mir dran zu bleiben, können dann aber doch nicht
mitgehen.

km 9 kommt mir am härtesten vor. Die Beine sind platt und die Luft
reicht schon lange nicht mehr aus. Ich atme und laufe jetzt am
Anschlag, nix mehr mit Wohlfühltempo. Aber das gehört auch so.

Nach km 9 kommt irgendwann der Abzweig von der Runde zurück zum
Stadion. Der letzte km, jetzt noch mal Gas geben. Ich will nicht
überholt werden! So 20-30m vor mir läuft jemand, auf den ich mich
fixiere. Jetzt geht's links ab über den Rasen und auch gleich über den
aufgeweichten Ascheplatz. Beine hoch und nur nicht stolpern. Jetzt bin
ich gleich im Ziel und hab' schon die letzten Reserven ausgepackt. Mit
Armhub sorge ich dafür, das die Beine fliegen. Jetzt kommt gleich die
Tartanbahn und rechts um die Ecke, nur 50m entfernt ist der
Zieleinlauf. Jetzt nur Tempo halten!

Die Tartanbahn kommt. Aber was ist das? Es geht nicht rechts herum
sondern links herum nochmal um die ganze Bahn, nicht 50m sondern 350m!

*OERKS*

Ich biege nach links und verliere etwas an Schwung. Na gut, ist jetzt
halt so. Die Runde schaff' ich dann halt auch noch. Ich versuche das
Tempo zu halten und fixiere den Läufer vor mir auf der Bahn. Der
Abstand bleibt konstant. Auf der Gegengerade hab' ich den Frust
verdaut und versuche nochmal, Die Reserven auszupacken. In der letzten
Kurve komme ich noch etwas näher und auf den letzten 50m kann ich noch
einen Schlussspurt andeuten. Zum Überholen ist mein Vorläufer aber zu
weit weg. Dann bin ich im Ziel.

Woah, geschafft! Ich hab' das Tempo tatsächlich halten können. Ich
schaue auf die Uhr. Mift, vergessen zu stoppen. Mittlerweile zeigt sie
39:06. Juhu, das heißt, ich bin klar unter 39 min!

Im Zielbereich gibt es Getränke, Bananen-, Apfelstücke und
Weintrauben. Ich trinke und esse erst mal reichlich. Dann wird's mir
etwas kalt. Ich laufe erstmal so ca. 2k gemütlich aus und gehe dann
zum Duschen. Der Vorteil eines kleinen Laufs ist, dass die Duschen
dann auch noch warm sind.

Nach dem Duschen und Umkleiden hängt bereits die Ergebnisliste
aus. Ich finde mich gleich auf der 1. Seite, 38:48, 19. im
Gesamteinlauf, 7. in M40. Oh Mann, bin ich glücklich. Das war ein
toller Lauf. Damit bin ich fast an meine Bestzeit von 38:37
herangelaufen, die ich letztes Jahr Anfang November in Bad Krozingen
aufgestellt hatte. Zumindest auf dieser Distanz bin ich in den nur 15
Wochen doch wieder ganz gut in Form gekommen. Der Trainingsplan von
Hal Higdon scheint für mich ganz gut zu funktionieren, relativ geringe
Umfänge, aber qualitativ hochwertiges Training.

Nach dem Gang zur Kuchentheke ist dann noch ein Hefeweizen fällig und
ich beobachte noch die Siegerehrung, bevor ich mich auf den Heimweg
mache. Der Sieger war ca. 1 min langsamer als letztes Jahr und
brauchte diesmal übrigens 33:xx Minuten.

Meine Zwischenzeiten:

1. 3:54
2. 3:51
3. 3:53
4. 3:56
5. 3:49 19:23
6. 3:55
7. 3:53
8. 3:51
9. 3:58
10. 3:48 19:25

Vielen Dank für eure Anteilnahme. ;-)

Cheers,
Rudiger


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