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Bericht

Name des Laufes:34. real,- Berlin Marathon
mehr zum Lauf: VID5063
Datum des Laufes:30.9.2007 (Sun)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:http://www.scc-events.com/events/berlin_marathon/2007/
Strecken:MA
Beschaffenheit:Straße
Profil:flach
Wetter:17°C
Teilnehmer:33461
Name des Berichtenden: Angelwerk LID2061
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Bericht vom 23.10.2007 (Tue)
Am So den 30.09.2007 mache ich mich früh(6:30 Uhr) auf den Weg zu meinem 5. Marathonstart.

Mit 1253 gelaufenen Jahreskilometern bin ich vorbereitet wie noch nie.

Hoffentlich läuft heute alles gut. Als Probandin der Charitè-Echo-Studie 2007 möchte ich gesund im Ziel ankommen, denn gleich nach dem Lauf muss ich ins Rot-Kreuz-Zelt, wo mein Blut und Herz zum zweiten Mal untersucht wird.

Um 8 Uhr geht es aber erstmal zum Pariser Platz am Starbucks vorbei. Hier wollen sich Forum-Mitglieder (laufen-aktuell.de) treffen. Ich freue mich Sumowalker zu sehen und als keiner weiter kommt, gehen wir zur Kleiderabgabe und anschließend zum Startblock "H"!

Der Himmel zeigt sich grau und ich hoffe, dass es trocken bleibt, da ich am Tag zuvor 6h im Regen verbracht habe, um im Ziel zu helfen. Die Temperatur steigt auf 17°C und mit ihr werde ich zum ersten Mal unter optimalen Bedingungen laufen.

Mit Wowi's Startschuss um 9 Uhr geht es auf der Straße des 17. Juni's los. Der Himmel färbt sich orange/gelb, durch tausend aufsteigende Luftballons und mit ihnen beginnt ein farbenfrohes Laufspektakel - der 34. Berlin-Marathon unserer Hauptstadt.

Ob Haile Gebrselassi (Äthiopien) heute einen neuen Weltrekord aufstellt? Während er bereits auf der Strecke ist, üben wir uns hinten noch in Geduld. Nach ca. 27 min ist es dann endlich auch für uns soweit, wir laufen über die Startmatten.

Ich verabschiede mich von Sumowalker, der zügig loslegt, weil er unter 5 h bleiben möchte. Ja; das würde ich auch sehr gerne, doch als Langsam-Starter lasse ich ihn ziehen und genieße die tolle Stimmung am Start, die mich beflügelt.

Meine Beine jedoch; wollen nicht so richtig in die Gänge kommen. Nach 4 km muss ich auf's Klo und vorher schon trauer ich der verlorenen Zeit nach. Was soll's ... all den anderen geht es genauso.

Der Gedanke - meine Tochter Gina am Alexa zu treffen trägt mich durch die ersten 10 km. Dort steht sie, für mich leicht auszumachen in der Kurve, mit ihrem bezaubernden Lächeln und reicht mir eine Apfelschorle. So bleibt mir das kalte Wasser unterwegs erspart. Bevor wir uns trennen, gehen wir noch ein paar Meter zusammen und tauschen Befindlichkeiten aus.

Nun finden meine Beine doch noch ihren Rhythmus. "Jetzt nur nicht so zu schnell werden, denn die 42 Kilometer sind noch sehr lang." Vor einem Jahr bin ich nach 35 km ausgestiegen. Heute aber muss alles klappen, unter anderem auch; wegen der Marathon-Studie.

Also jetzt blos nicht übermütig werden. Ich genieße das besser werdende Wetter, die tolle Stimmung und feier jede Zeitmatte ab, die in Sichtweite vor mir auftaucht.

Nach dem Halbmarathon stärke ich mich (Schinken-Brot-Stückchen), bevor mein Magen keine Lust mehr hat, verdauen zu helfen.

Bis Kilometer 28 läuft alles prima, doch dann kommen wieder diese Schmerzen. Ich nehme eine ASS und laufe nach ca. 15 min wieder schmerzfrei.

Nun freue ich mich auf meine 2. Verabredung, an der Gedächtniskirche. Ich schaffe es sogar zur verabredeten Zeit. Da steht sie, Gina, mit einer weiteren vollen Flasche, die wir gegen meine leere tauschen und sie sagt: "Mommy ich bin so stolz auf dich! Du siehst noch richtig gut aus." Ich gebe ehrlich zu, das es ohne Hilfe anders wäre. "Bis nachher! Ich muss weiter! Jetzt kommt das schwierigste Stück! Die letzten 8 km! Ich will sie schaffen!" Wir umarmen uns und weiter gehts.

Meine Beine möchten gehen und mein Kopf möchte, dass sie laufen. Ich denke an Moppis Worte auf unserem letzten Trainingslauf: "Statt zu Gehen ... laufe auf den letzten Kilometern langsam weiter, dann verlierst du weniger Zeit!" Ich weiss; wenn ich das schaffe, werde ich mit einer neuen PB belohnt. Und nur der Gedanke hilft; tapfer zu bleiben.

In der letzten Kurve, vor der Straße "Unter den Linden", höre ich über Lautsprecher, dass Haile neuen Weltrekord "2:04:26" gelaufen ist. Super! Ich freue mich riesig.

Das letzte Stück Weg, zum Brandenburger Tor, erscheint mir endlos lang. Auf ihrer Hälfte höre ich meinen Namen: "Angelika!" Ist das Zufall? Wer ruft da? Ich muss langsamer laufen, um die Leute hinter der Absperrung besser sehen zu können. Da winken zwei. Nun erkenne ich sie. Marion und Andreas aus dem Forum. Ich laufe kurz an den Rand, begrüße sie und möchte von Andreas wissen, wie es bei ihm lief. "Ich habe es unter 3 h geschafft und bin zufrieden." "Das freut mich. Tschüß; wir lesen uns, ich muss weiter."

Gleich habe ich es auch geschafft! Nur noch durchs Brandenburger Tor und hier jubeln uns immer noch genug Fans entgegen. Das tut so gut und hilft über die letzten 100 Meter hinweg. Vor dem Ziel knieen Fotografen. Ich lächle ihnen entgegen und dann bin ich endlich im Ziel!

Da; wo ich mich in den letzten Monaten der Vorbereitung sehnlichst hingewünscht habe. Ich schaue auf meine Stopp-Uhr. "5:25:xx"! Supi! Neue PB! Nach zwei Jahren, und heute 20 min schneller! Genug Bestätigung für Trainingsfleiß und Disziplin.

Stolz und mit großer innerer Zufriedenheit begebe ich mich in das Rot-Kreuz-Zelt. Alles was jetzt folgt (ich als schwierigster Blutentnahme-Proband der Studie)stört kaum.

Und schon nach wenigen Minuten ertappe ich mich beim Gedanken: "Wie wäre es wohl gelaufen, wenn ich nicht ...!" Aber das wird eine andere Geschichte!

Herzlichen Dank an alle, die mir auf diesem Weg nah waren.


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