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Bericht

Name des Laufes:45. RWE Marathon Rund um den Baldeneysee
mehr zum Lauf: VID5254
Datum des Laufes:14.10.2007 (Sun)
Ort:Essen
Plz:D4
Homepage:http://www.essen-marathon.de/
Strecken:MA
Beschaffenheit:asphaltiert
Profil:flach
Wetter:sonnig, 10-18 Grad Celsius
Teilnehmer:1555
Name des Berichtenden: Patrick LID3051
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Bericht vom 20.10.2007 (Sat)
Aller guten Dinge sind drei, noch eine Lobhudelei, auf den Baldeney...

Und auch passend zu den Berichten von Klaus und Magnus: Danach ging es mir erstaunlich schnell wieder gut - scheint eine gut verträgliche Sache zu sein :)

Historie:

Warum Marathon? Weil es irgendwann im Laufe des Jahres \"an sich\" machbar erschien. Trainingspensum auf 50-60km pro Woche zu erhöhen klappte, bei einem ersten längeren Lauf wieder das Gefühl gehabt \"wenn ich nicht aufhöre, so weiterzulaufen, komme ich auch wieder nach Hause\". Die Lebensgefährtin äußerte keinen sonderlichen Unmut ob der Idee - wobei ihr wohl nicht ganz klar war, was das für die Wochenendgestaltung bedeutet.

Als Veranstaltung für meine Premiere hatte ich mir schon länger den am Essener Baldeneysee ausgeguckt: Etablierte Veranstaltung (ältester Mara Deutschlands); flache, naturnahe Strecke; nicht zu groß (um 2000 Teilnehmer); nicht zu teuer; halbwegs nah an der Wochenendheimat; keine Schnickschnackveranstaltungen drumherum, die nur ablenken. Anmeldung bis 2 Wochen vorher noch möglich.

Der Erzählung ein paar Infos vorweggenommen:

Der Baldeneysee liegt quer als verzerrte Tilde \"~\" in der Landschaft. Naja, \"Banane mit Bürzel\" trifft es besser. Die Strecke ist zu 90% wirklich richtig flach, lediglich an den beiden Enden links und rechts geht es einmal ein paar Meter lang merklich runter bzw. rauf. Das ist aber weniger störend sondern dient kurzer muskulärer Abwechselung, als Rampen würde ich das nicht bezeichnen. Aber: Angeflanscht in der ersten Runde ist ein Pendelstück von etwa 6km, wovon es 2km dieses Abstechers entlang der Wuppertaler Straße leicht nach oben geht. Laut Topo nur 10Hm - aber das hätte ich auf der zweiten Runde auch garnicht
mehr haben wollen.

Verpflegungen: 5, 11, 17, 21, 25, 30, 35, 39; Wasser, Iso, Tee, Bananen, Äpfel; ab 25 auch Cola.

Kostenpunkt: 35EUR bei spätester Voranmeldung, vorher gestaffelt weniger.

[VWKGJ] 3 Wochen vorher: Urlaub. Eigentlich super, um sich mit Feinschliff und Regenration vorzubereiten. Pünktlich mit den letzten Arbeitstagen: Fette Erkältung, ergo Trainingsausfall, dann langsam wieder anlaufen. \"Warum zerrt es jetzt in der Wade?!\" - also nochmal zwei Tage Ruhe einschieben. Dann vorsichtig wieder los - aber es ist zu warm für eine lange Hose, um die Wade warm zu halten. \"Hm, da laufen doch einige neuerdings in solchen Kniestrümpfen...\" Neues Zeug kaufen? Keine Sockenexperimente jetzt mehr! Moment, ich hab\' doch noch die Armlinge vom Radfahren - probiert, passt und läuft sich prima. Sieht blöd\' aus? Egal.

Entgegen aller Trainingspläne 10 und 7 Tage vor dem Mara noch einen langen Lauf - für das Gewissen. Armling sitzt und stört nicht, Wade hält.

Mittwoch vorher: 9km Standardrunde mit 1km-Referenzstück. \"Tempomat\" testen, auf geschätzte 5min angegangen - huch, 4:30, völlig verstellt! So wird das nix mit \"gebremst angehen\"...

Für die Ruhe am Veranstaltungsmorgen: Einen Tag vorher hinfahren, um Nummer etc. abzuholen. Tja, aber auch 2h Autofahren können sich hernach als \"ungewohnte Belastung\" in verspannten Beinen äußern...
[/VWKGJ]

Der Lauf:

Ziele: 1) Ankommen 2) unter 4h 3) mit negativem Split und 4) hinterher noch Spaß haben am Laufen.

Planung: Erstmal mit 5:40er pace angehen, das macht 17 Minuten pro 3km und lässt sich gut rechnen. Um die 4h zu schaffen, dann hinten raus etwas schneller.

Startbereich - Aufstellung kein Problem, alles sortierte sich 10-15 Minuten vorher anhand der Brems-/Zugläufer und der Schilder, mit denen ein paar Kinder schon etwas länger am Rand postiert waren. Gedränge? Keine Spur.

Schon im Antraben vor der Ziellinie bekam ich leicht feuchte Augen: Einerseits die Freude, dass ich es wirklich hinbekommen habe, einen Marathon zu starten. Andererseits Aufregung und Anspanung mit einem \"jetzt gilt\'s, keine Ausreden mehr\", als ich durch das Piepsen der Chipmatten laufe...

Die Läuferinnen und Läufer haben sich anscheinend schon am Start passend eingereiht, die breiten Straßen tun ein übriges: Alles läuft ruhig, kein Gedränge, alle sind schnell nach Tempo sortiert.

Die ersten Kilometer: Alle zu flott, unter 5:30. Puls passt, aber \"das ist nicht der Plan!\". Rauszunehmen funktioniert nicht so richtig... So geht es durch Werden, an der alten Neukircher Schleuse vorbei, dann der technische Kontrast mit Blick auf das große Stauwehr, das die Ruhr zum See macht. Grandios die Samba(?)trommeltruppe, die dort mit Schalldruck antreibt. Antrieb anderer Art bekommen die trainierenden Kanuten, die uns die nächsten Kilometer unfreiwillig begleiten: Der Trainer brüllt vom Boot aus Kommandos übers Wasser - die Läufer sind also nicht die einzigen Sportler heute. So streckt sich die Strecke am Südufer entlang, links Wasser, rechts Wald, der die herbstlich tief stehende Sonne abschattet, stellenweise sieht man voraus den Lindwurm der Läufer. Über den See hinweg immer wieder der Ausblick auf die sich herbstlich bewaldenden Hügel ringsum... Die Burgruine Haus Scheppen wird passiert, ein Ansager gibt Namen und Nummern durch, Ausflügler klatschen. Der letzte Teil am Südufer dann sonniger, bevor die zweite Verpflegung bei 11km ansteht. Dort etwas mehr und in Ruhe (=Gehschritte) trinken. Das östliche Seende wartet, das zur Pendelstrecke führt.

\"Huch, das zieht ja leicht rauf!\" - ob es dieser Gedanke war oder die Beine wirklich schon zickten - zum Wendepunkt bei km15 hin fühlte ich mich nicht sonderlich frisch. \"Jetzt schon? Zu schnell gewesen? Dann wird das ein langer Tag...\" Der abfallende Rückweg machte sich nicht sonderlich erholsam bemerkbar, ein paar Trommelgruppen sorgten immerhin für Aufmunterung. Das erste Gel reingezuzzelt, kurz vor der Verpflegung bei 17km, WasserIsoTee zum runterspülen. \"Jetzt aber wirklich langsamer, bis 30 erstmal Vorsicht!\" Ob es der Wille oder der Körper war oder, dass es zwischen km18 und km23 am Nordufer etwas enger ist - diesmal klappte es mit der Tempobremse, von unter 5:30 auf irgendwas um 5:40 rausgenommen. HM in ziemlich genau in 1h55 passiert, es lief inzwischen wieder besser. Die Passage an Start/Ziel bei 24 war für einige der erste Grund zum jubeln: Minimalziel \"nicht eingeholt werden\" erreicht :). Dort natürlich auch die meisten Zuschauer - soweit die mich überhaupt interessiert haben.

Ab da also auch wieder bekanntes Terrain, ich wusste, was mich noch erwartete: Ich erlaubte mir einen vorsichtigen Gedanken daran, dass \"ankommen\" wohl drin sein müsste. Die Verpflegung bei 25 hielt erstmalig Cola bereit, mit Iso-Getränk (zum Glück dünn angerührt, keine Zucker/Chemie-Suppe) runtergespült gut vertragen. Wieder rein nach Werden, am Wehr die Kondition der Trommelgruppe beklatscht, dann Planung für den Rest aufstellen: Die beiden Gels vor den Verpflegungen bei 30 und 35, danach gucken, was noch geht.

Allgemeine Zustandskontrolle bei 32km: 2h58, Muskeln angestrengt, Hüfte zieht etwas, aber alles im Rahmen - wenn nix passiert müsste sub 4h also klappen. In Ruhe noch an der 35er Verpflegung WasserIsoCola trinken, über den See und auf die zweite Passage des Nordufers einbiegen. Mehr Zuschauer, hatte ich den Eindruck, ansonsten war aber nicht viel neues zu erwarten.

Also Wahrnehmung auf \"Hindernisse voraus? Was sagen die Muskeln?\" reduzieren, Tempo anziehen und passende Musik im Kopf einschalten: Front 242 \'Im Rhythmus bleiben\' und Die Krupps (mh, passt irgendwie zu Essen, stelle ich grade fest ;)) \'Wahre Arbeit, wahrer Lohn\'. Die letzten Kilometer ziehen mit unter 5min/km vorbei - fühlt sich gut an! Den letzten Abzweig am See richtig erwischen, zwei Kurven, an der Uferpromenade niemanden umrennen. Publikumslärm, die 42 noch abdrücken, um die letzte Kurve - und dann den Zieleinlauf mit einem guten Gefühl genießen!

Zeit netto 3:49:28 - ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert :)
Wobei, ehrlich gesagt, ich den negativen Split nur deswegen hinbekommen habe, weil ich die letzten 7km in unter 35min gelaufen bin - \"gleichmäßig\" ist auch \'was anderes...


Im Ziel:

Medaille umhängen lassen, Plastiktüte für den Finisher-Einheitslook überziehen, Schnürsenkel lösen - hoppla, ganz schön weit weg, komme ich ja kaum noch dran... Dann das Getränkeangebot sichten: Wasser, Iso, Cola, Apfelschorle, Erdinger alkfrei und Bier - bis auf letzteres gönne ich mir das alles mal.

Der Zielbereich ist ausreichend geräumig, dass man sich nicht im Weg steht und abgegrenzt vom Publikum, so dass man seine Ruhe hat. Massagen werden in einem Zelt angeboten - die Schlange ist mir aber zu lang gewesen.

Fazit:

Die Veranstaltung hat meine Erwartungen voll erfüllt, kann ich somit uneingeschränkt empfehlen.


Grüße!
Patrick


Weiterführende Links:

Hauptseite http://www.essen-marathon.de

Streckenübersicht http://www.rwe.com/generator.aspx/special-rwe-marathon/marathon/streckeninfos/contextId=370272/language=de/id=370280/pic01.html

Streckenkarte http://www.rwe.com/generator.aspx/special-rwe-marathon/marathon/streckeninfos/contextId=370272/language=de/id=370280/pic02.html

Höhenprofil http://www.rwe.com/generator.aspx/special-rwe-marathon/marathon/streckeninfos/contextId=370272/language=de/id=370280/pic03.html

Anderer Bericht http://www.marathon4you.de/laufberichte/rund-um-den-baldeneysee/hier-wird-noch-marathon-pur-gelebt/585

http://www.lyricsfire.com/viewlyrics/Front-242/Im-rhythmus-bleiben-lyrics.htm
http://www.nineberry.de/lyrics/DieKruppsWahreArbeitWahrerLohn.phtml


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2062


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