Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
26.04.2024, der 5. Tag der KW 17

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:45. RWE Marathon Rund um den Baldeneysee
mehr zum Lauf: VID5254
Datum des Laufes:14.10.2007 (Sun)
Ort:Essen
Plz:D4
Homepage:http://www.essen-marathon.de/
Strecken:MA
Beschaffenheit:asphaltiert
Profil:flach
Wetter:sonnig, 12°-17°
Teilnehmer:1555
Name des Berichtenden: MadMag LID557
nur für eingeloggte Benutzer sichtbar

Bericht vom 18.10.2007 (Thu)
Hinter mir liegen sechs Wochen mit neuen Bestzeiten auf allen „meinen“ Strecken. Wie konnte das nur passieren? Wenn ich nach Erklärungen suchen wollte, würde ich erstmal das Training vom letzten Winter anführen. Die Frühjahrsrennen, um die antrainierte Form auszunutzen sind leider ausgefallen. Aber vielleicht war das auch entscheidender Punkt, denn dadurch war ich nicht müde und vor allem heiß darauf, die verpassten Chancen nachzuholen.

Zwei Ziele für den Herbst kristallisierten sich schnell heraus, die beiden deutschen Straßenlaufmeisterschaften über Halbmarathon und 10km Anfang und Mitte September wurden zum Ziel meines Trainings. Die Idee, danach auch noch einen Marathon zu laufen schwebte mir schon im Kopf herum, ich wollte aber erst die anderen beiden Rennen abwarten. Ohne marathonspezifisches Training hätte ich mir diese Idee aber natürlich gleich ganz abschminken können, also war ich schon im Juli wieder im Training lang unterwegs.

Noch ein weiterer Grund, dass die vergangenen Wochen so gut liefen ist sicher, dass ich zu keinem Zeitpunkt in der Vorbereitung einen Durchhänger hatte, gesund blieb und nicht verletzt war. Soviel Glück hatte ich bei meinen letzten Marathonvorbereitungen nicht immer.


*Days of Glory*

Der September wurde zu meinem Monat – beide Meisterschaftsrennen waren absolute Highlights. Der Halbmarathon ist im Nachhinein betrachtet von allen Rennen noch das „schlechteste“ gewesen. Es bildete sich im Rennen zwar eine gute Gruppe, aber einerseits lief diese vielleicht einen Hauch zu schnell und andererseits zerfiel sie in der letzten Runde einfach zwei Kilometer zu früh. Am Ende stand eine neu Bestzeit für mich da und ich war mir sicher, an diesem Tag keine Zeit verschenkt zu haben. Trotzdem fehlten ein paar Körner und eine handvoll Sekunden zum absoluten Traumergebnis. Anders dann im 10km Rennen in Mannheim, bei dem einfach alles passte. Das war das härteste und beste Rennen, dass ich jemals gelaufen bin. Das „Run Fast or Die Trying“ Rennen, dass ich schon im Frühjahr gelaufen sein wollte. Noch im Ziel fiel die Entscheidung, diese Form auch zu nutzen, um einen schnellen Marathon zu laufen.

Auf der Suche nach einem Termin kamen für mich vier Rennen in die engere Wahl: Berlin, Köln, Essen und Frankfurt. Berlin und Köln schieden allerdings schnell wieder aus, weil die Zeit bis dahin einfach zu knapp war, um noch einen Block mit vielen Trainingskilometern und der nötigen Erholungsphase unterzubringen. Frankfurt dagegen erschien mir zu lang mit dem Risiko im Training die Motivation und evtl auch die Form wieder zu verlieren. Also blieb Essen übrig, ein Lauf quasi vor meiner Haustür, bei dem ich trotzdem noch nie gestartet war. Über die schnelle Strecke hatte ich viel gutes gehört aber auch, dass es mit dem falschen Wetter unangenehm werden könnte.

Anstatt nach dem 10km-Rennen also zu regenerieren wurden die folgenden zwei Wochen zu den umfangreichsten und intensivsten Trainingswochen, die ich jemals gemacht habe. Darin waren vier lange Läufe und drei harte Tempoeinheiten. Am Ende dieser zwei Wochen war ich allerdings auch richtig kaputt. Das Risiko, es damit vielleicht überzogen zu haben war mir sehr bewusst und letztendlich war mir auch erst am Tag vor dem Rennen klar, dass die anschließende Erholung ausreichend war. Die darauffolgende Woche enthielt nur noch eine harte Trainingseinheit am Mittwoch. In Anlehnung an einen relativ bekannten Trainer aus Seesen sollte hier ein Test des Marathontempos stattfinden. Zeitgleich fand in Essen auch der Seelauf statt, ein Rennen über 14,2km auf der Marathonstrecke. Einen besseren Test konnte es ja kaum geben. Als Verschärfung kam dann eine weitere Seerunde vor dem Rennen zum Einlaufen hinzu. Trotzdem konnte ich in dem Rennen zum ersten Mal mein geplantes Marathontempo mehr als nur „gerade so eben“ laufen. Es wurde sogar schneller als Marathonrenntempo und fühlte sich trotzdem nicht zu hart an. So gut dieses Ergebnis auch für das Selbstvertrauen war so demoralisierend war die ständige Müdigkeit. Die Trainingseinheiten waren alle kein Problem mehr, trotzdem war ich ständig müde, schlief mehr als sonst und war trotzdem danach nicht erholt. Die Angst, die Schwelle zum Übertraining überschritten zu haben dämpfte meine Euphorie erheblich. Trotzdem zeigten die Tests in den letzten Tagen vor dem Rennen, dass die Zeichen für einen wirklich schnellen Marathon gut standen. Mein Ziel für das Rennen wurde konkreter – nicht nur unter 2:30h sollte es sein, jetzt war 2:27h mein Ziel – 3:30min pro Kilometer. Ist ja auch schön einfach zu rechnen.

Ein paar Tage vor dem Rennen bestätigte sich, dass ich einen eigenen Tempomacher haben würde. Marc-André sollte ursprünglich für Stefan Koch für die ersten 15km das Tempo machen, war diese Verpflichtung dann aber doch wieder losgeworden und sollte nun für den nächst schnelleren als Begleiter fungieren. Als Betreuer an der Strecke kam Stefan mit ins Boot und am Tag vor dem Rennen verabredete ich mich im Laufladen meines Vertrauens noch mit Karsten, dass er offizieller Fahrradbegleiter sein würde.


*Just a perfect Day*

Wenn ich eine Kurzzusammenfassung des Rennens liefern sollte, würde ich sagen: 30km lief es wie ein Uhrwerk, danach wurde es immer schneller, auf den letzten Kilometern tat es richtig weh und im Ziel wurde ein Traum wahr. Wer mehr erfahren möchte, kann ja noch weiterlesen.

In der Nacht vor dem Rennen schlief ich so schlecht wie selten vor einem Lauf. Ich muss gestehen, dass ich auch selten zuvor so nervös gewesen bin. Zu gut war das Training verlaufen und zu gut war meine Form. Meine eigenen Ansprüche waren in den Himmel gewachsen. Vor meinem letzten Marathon hatte ich die letzten vier Wochen ganz schön versaut, war ein paar Tage krank gewesen, hatte Probleme mit der Achillessehne und bin wegen einer stressigen Arbeitswoche in der Woche vor dem Marathon nur ein einziges Mal zum Laufen gekommen. Dort stand ich dann relativ entspannt an der Startlinie. Mit was hätte ich da schon rechnen können. Ich ließ es auf mich zukommen und es wurde ein geniales Rennen. Jetzt stand dagegen einem super Rennen nichts im Weg, dementsprechend hoch war aber auch meine eigene Erwartung und es trug nicht wenig Angst vor einem Versagen zu meiner Nervosität bei.


*Pre-Race*

Nach einer nicht wirklich langen Nacht gab es um 6:00 Uhr zwei Brötchen und zwei Tassen Kaffee zum Frühstück. Um viertel vor Acht ging es los nach Essen. Auf dem Weg lief die „Bullet in a Bible“ CD, ein Live-Mitschnitt eines Green Day Konzerts der American Idiot Tour. Die Platte dazu hatte ich vor dem Duisburg Marathon auf dem Parkplatz am Wedaustadion gehört und das letzte Lied vor dem Einlaufen war damals „Boulevard of Broken Dreams“. Heute lief dieser Song auch, zur Motivation diente dann allerdings die aktuelle Beatsteaks Platte – der letzte Song vor dem Einlaufen war dieses Mal „Demons Galore“ - Time to Rock!

Beim Einlaufen treffe ich Torsten, Dirk und Verena. Für ein richtiges Gespräch bin ich aber nicht in der Stimmung, die Konzentration ist jetzt schon zu groß. Die Wetterbedingungen sind richtig gut, es scheint schon jetzt um kurz vor Zehn die Sonne und es ist kaum Wind zu spüren. Jetzt ist es noch angenehm kühl, beim Laufen dürfte das ideal sein. In Singlet und kurzer Laufhose fröstele ich aber doch und die Zeit bis zum Start kann mir jetzt nicht schnell genug vergehen. Kurz bespreche ich mit Marc-André meinen Plan für die Renneinteilung. Der ist klassisch – etwas langsamer als das geplante Tempo beginnen, also 17:45min für die ersten 5km und dann das Tempo etwas anziehen. Ich bestelle bei ihm ein Abo für 3:30min-Kilometer ;-)

Kurz vor dem Start taucht dann Udo auf – was für eine Überraschung! Ich freue mich sehr darüber, dass er gekommen ist. Die Zeit ist jetzt aber doch schon zu knapp, sich noch lange zu unterhalten. Das muss bis nach dem Rennen warten. Endlich beginnt der Countdown, der Startschuss fällt und das Rennen geht los. Schluss mit dem Nachdenken, jetzt regieren die Beine.


*Race*

Es geht sehr locker los. Und trotzdem bremst mich Marc-André noch weiter ein. Zu Beginn geht es über einen kleinen Hügel, selbst bergan fühlt sich das Tempo wie ein lockerer Dauerlauf an. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass ich die Stoppuhr nicht gestartet habe. Ich versuche noch zweimal, nach 2:00min und 2:30min die Uhr zu starten, es klappt aber beide Male nicht. Irgendwie drücken sich die Knöpfe anders als vor dem Batterietausch. Jetzt ist aber keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Die Uhr ist jetzt nur noch Ballast. Karsten verspricht, die Zwischenzeiten immer durchzugeben.

Wir erreichen Kilometer 1 nach 3:28min, also ein Start wie aus dem Lehrbuch. Auf dem nächsten Kilometer werden wir kurz von jemandem überholt, 200m später lässt er sich aber schon wieder zurückfallen. Vor uns läuft neben Stefan Koch mit seinen zwei Tempomachern noch ein weiterer Läufer, der aber nicht wirklich schneller läuft als wir. Seine 100m Vorsprung hält er aber erstmal. Der zweite Kilometer ist nach 3:31min passiert, wir überqueren nun zum ersten Mal die Ruhr und laufen das kurze Stück durch Werden, um danach wieder auf den Weg am Ufer des Sees zu kommen. Diese Seite des Sees liegt im Schatten und ist heute komplett windstill. Auf einem breiten Asphaltweg geht es direkt am Wasser entlang. Und das Tempo ist so locker, dass es hier richtig Spaß macht zu laufen. So könnten ruhig auch alle Trainingseinheiten sein.

Wir erreichen Kilometer 5 nach 17:40min und es fühlt sich immer noch nicht wie Renntempo an. Ständig bremse ich mich ein, um im Windschatten von Marc-André zu bleiben. Einige Kilometer verfehlen wir dann doch das 3:30min-Tempo und schießen etwas übers Ziel hinaus. Das bereitet mir allerdings überhaupt keine Kopfschmerzen, ich komme nie auf die Idee, dass sich das später rächen könnte. Die 10km-Markierung passieren wir nach 34:59min, wir haben also schon jetzt die langsameren ersten Kilometer wieder aufgeholt. Klar, dieser Teil der Strecke ist ja auch flach und windgeschützt und wir sind noch frisch.

Einen Kilometer später erreichen wir eine der Versorgungspunkte, an denen ich eigene Flaschen deponiert habe. Hier sind es zwei, weil wir in der zweiten Runde an dieser Stelle bei Kilometer 35 noch einmal vorbeikommen. Karsten lässt allerdings erst gar keine Diskussionen darüber aufkommen, wie ich am besten an die Flaschen komme, sondern fährt kurz ein Stück vor und sammelt beide Flaschen ein. Mit den Flaschen am Fahrrad kann ich jetzt trinken wann ich will, brauche nicht auf die Verpflegungsstationen zu warten und kann vor allem öfter kleine Schlucke trinken. Heute muss ich wirklich nur noch selbst laufen ;-)

Hinter Kupferdreh überqueren wir wieder die Ruhr zurück zur anderen Seeseite. Jetzt in der ersten Runde laufen wir noch einen Extraabschnitt auf einer breiten Hauptstraße. Dieses Stück ist nicht ganz flach, es geht bis zum Wendepunkt tendenziell ein bisschen bergan. Trotzdem halten wir sehr gleichmäßig unser Tempo. Der Läufer kommt uns jetzt allerdings wieder näher, er wird schon jetzt langsamer. Trotzdem dauert es fast drei Kilometer bis wir ihn einholen. Kurz vor dem Wendepunkt sind wir jetzt zu dritt, erreichen nach 52:23min die 15km-Marke und laufen gemeinsam den Abschnitt zum See zurück. Das leichte Gefälle wird in dieser Richtung mehr als ausgeglichen durch den Wind, der uns jetzt entgegen weht. Dadurch ist es zwar nicht mehr ganz so leicht wie zu Anfang, schwer fällt das Tempo aber immer noch nicht. Aber der Marathon besteht ja auch aus einem leichten, einem lockeren und einem schweren Drittel.

Die nächsten Kilometer vergehen unspektakulär. Von Problemen ist weit und breit nichts zu bemerken und wir laufen wie ein Uhrwerk unser Tempo (Halbmarathon in 1:13:39h). Bei Kilometer 24 passieren wir den Zielbereich an der Regattatribüne und laufen hier durch die einzige größere Zuschaueransammlung an der Strecke. Das war schon eine Gänsehautatmosphäre. Allerdings nehme ich davon nicht so viel wahr, ich könnte im Anschluß garantiert nicht sagen, ob hier jemand stand, den ich kannte.

Einen Kilometer später verabschiedet sich Marc-André. Jetzt beginnt für mich das Rennen noch einmal neu. Der Unterschied zwischen „einfach dem Rücken vor Dir folgen“ und selbst für das Tempo sorgen zu müssen ist schon bemerkenswert. Vielleicht ist es eine reine Kopfsache, aber mir kommt es schlagartig viel schwieriger vor. Kleine Zweifel machen sich breit, ob ich das wirklich so durchhalten kann. Es zeit sich aber, dass die Beine ganz automatisch im gleichen Tempo weiterlaufen. Auf den nächsten drei Kilometern überqueren wir wieder die Ruhr und sind damit zum zweiten Mal auf der gegenüberliegenden Seeseite. Dort wo es heute einfacher ist zu Laufen. Kilometer 28 ist erreicht, hier will ich von Karsten nicht nur den letzten Kilometersplit sondern auch die Zwischenzeit wissen – knapp unter 1:38h. Sagte ich schon, dass das Tempo sehr gleichmäßig war?

Im letzten Drittel des Rennens wollte ich eigentlich den Einsatz noch mal erhöhen. Andererseits war es bis Kilometer 34 eh leicht, weil es flach und windgeschützt bleiben würde. Danach würde es auf dem Weg ins Ziel dafür windiger und welliger sein. Zusammen mit den Überrundungen wäre das wahrscheinlich der schwerste Teil des Rennens. Ich konnte das gleiche Tempo immer noch ohne maximalen Einsatz laufen und auf den letzten Kilometern war ja noch Zeit genug, noch mal richtig Gas zu geben. Wenig später erreichten wir nach 1:44:45h Kilometer 30. Das war jetzt 15s unter meiner optimistischsten Marschtabelle und ich hatte nicht vor langsamer zu werden.

Natürlich war das jetzt kein Selbstläufer mehr. Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich immer noch locker vor mich hin gejoggt wäre. Ich war längst von einem entspannten, tiefen 3-Schritt-Atemrhythmus zu einem 2er-Rhythmus gewechselt und die Beine taten natürlich auch schon weh. Aber das war ja keine Überraschung, ich mach das ja nicht zum ersten Mal und ich wusste, dass da heute noch was möglich war – meine Grenzen waren noch nicht erreicht. An dem Punkt sagte ich – etwas abgehackt – zu Karsten: „Ich will – dass Du mich – auf der – anderen Seite – anschreist! - Das muss – heute weh tun.“

Während seine Kommentare zu den einzelnen Kilometerzeiten vorher eher ein „Gut so!“ oder „Super“ waren, änderten sie sich jetzt immer öfter zu „Ruhig bleiben“ oder „Nicht überziehen“, wenn mal ein Kilometer in 3:26min dabei war. Spätestens in Kupferdreh vor der Brücke zurück über die Ruhr ging das Rennen jetzt endgültig los. Weder der Wind noch die Hügel auf dem Weg ins Ziel machten mir jetzt viel aus. Einbruch war für mich heute ein völliges Fremdwort. Und ich machte jetzt richtig Druck. Karsten feuerte entweder mich an oder sorgte lautstark dafür, dass die Zuschauer und überrundeten Läufer auf einer Seite des Weges blieben.

Spätestens bei Kilometer 38 fing es an, so richtig weh zu tun. Das war jetzt kein ästhetisches, lockeres Laufen mehr, jetzt war es Kampf. Ich zählte nicht mehr nur einzelne Kilometer runter, jetzt waren schon die versetzt stehenden Schilder aus der ersten Runde für mich Zwischenetappen. Kilometer 39 enthielt den letzten Hügel, den Schwung vom bergablaufen nahm ich mit bis Kilometer 40 in (einer niedrigen) 2:19h. Das gab mir noch mal einen Kick – die 2:27h hatte ich doch damit schon fast sicher. Und irgendwann hörte ich Wortfetzen „kann...“, „2:26h“ und „immer schneller“. Nur Rechnen oder Denken konnte ich jetzt nicht mehr. Musste ich aber auch nicht, ich musste jetzt nur einfach alles aus mir herausholen was ging.

Ein letzter Kilometer geht ja immer irgendwie, schließlich ist es ja bald vorbei. Aber für zog es sich wie Kaugummi. Als der Weg zum See abknickte und wir dort am Ufer entlang auf die Regattatribüne zuliefen sah das für mich unendlich weit aus. An schön laufen und genießen war überhaupt nicht zu denken. Dafür war es schnell (Km 42 laut Karsten in 3:16min). Am Ende der Tribüne waren es noch 200m. Rechts herum ging es auf die Zielgerade und beim Abbiegen sehe ich, wie die Uhr im Ziel gerade auf 2:26:00 umspringt.

Das war die Erfüllung eines Traums. Die Schmerzen waren jetzt wie weggeblasen und es war als würde ich ins Ziel fliegen. Die letzte halbe Minute war die schönste Zeit des Rennens. Nach 2:26:38h war es – fast zu schnell – geschafft! Völlig high von körpereigenen Drogen aber auch völlig ausgepumpt sinke ich an einem Absperrgitter zu Boden.


*Post-Race*

Als ich wieder stehen konnte, hab ich erstmal mit Marc-André und Karsten auf das Rennen angestoßen. Die beiden haben sicher einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Erfolg. Und in diesem Jahr schmeckt mir das Bier nach dem Rennen sogar. Da konnte ich ja auch gleich weitermachen und als nächstes mit Stefan anstoßen. Dirk, Lisa, Tobi, Theo, Michael, alle sind jetzt zum Gratulieren gekommen. Udo ist auch da und ich kann nur alle zufrieden angrinsen.

Ich mache mich erstmal auf den Weg zur Massage. Die scheint aber gar nicht so dringend zu sein wie mir der Masseur bestätigt. Meine Beine haben sich schon wieder vom Rennen erholt, ich kann herumspringen, in die Hocke gehen, Treppen steigen ist auch kein Problem. Zumindest geht das besser als bei den meisten anderen, die mit mir zusammen auf dem Weg zu den Duschen sind. Vielleicht hätte ich vorher nicht so trödeln sollen, denn das Wasser dort ist saukalt. Aber kalt duschen tue ich sonst ja sogar freiwillig nach harten Trainingseinheiten. Da wird es nach dem Rennen wohl nicht schaden.


*The Day After*

Ganz so schmerzfrei bin ich dann doch nicht davongekommen. Sonntags abends merkte ich, wie verspannt meine Oberkörpermuskulatur war. Rücken, Nacken und Bauchmuskeln taten weh, dazu noch die Oberschenkel und Waden. Geschlafen hab ich in der Nacht nach dem Rennen nicht wirklich gut. Aber zwei Tage nach dem Rennen konnte ich schon wieder vier Stockwerke im Treppenhaus runter und wieder hinauf joggen. Lust auf ein kleines Läufchen hätte ich auch schon wieder. Aber jetzt ist erstmal noch Pause angesagt. Ich will körperlich und vor allem mental wieder frisch sein, wenn ich wieder anfange zu trainieren.

Über die nächsten Ziele werde ich mir in den kommenden Wochen Gedanken machen. Vielleicht war das ja noch nicht das Ende der Fahnenstange. Ich bin ja noch jung ;-)


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2060


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite