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Bericht

Name des Laufes:7. Ford Köln Marathon
mehr zum Lauf: VID189
Datum des Laufes:5.10.2003 (Sun)
Ort:Köln
Plz:D5
Homepage:www.koeln-marathon.de
Strecken:42,195 km
Beschaffenheit:asphaltiert
Profil:flach
Wetter:10 Grad Celsius, trocken, etwas windig
Teilnehmer:über 18000
Name des Berichtenden:Jörg Prante
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 5.10.2003 (Sun)
Der Kölnmarathon war mein erster Marathon. Nach einjährigem Training wollte ich nun die Früchte meiner Arbeit ernten. Mein Ziel war "Hauptsache ankommen" und so wollte ich den Lauf gestalten. Ruhig beginnen, mal eine schnellere Phase, dann Kräfte einteilen und gut ankommen.

Weil ich Anfänger bin, wurde ich ganz hinten in den zweitletzen Startblock "Blau" eingruppiert. Der Zugang zu den Startblocks wurde gewissenhaft kontrolliert. Die Farbe stand im Klartext auf der Startnummer, so wurde es Schummlern erschwert.
Pünktlich zum Start riss der Himmel auf und es sah immer weniger nach Regen aus. Start war um 11.30 Uhr, etwa um 12 überquerte ich die Startlinie.
Leider war die Anfangsphase sehr anstrengend zu laufen. Ich musste mich durch die langsamen Läufer durchschlängeln und das Überholen mit zahlreichen Wechseln der Strassenseite kostet Konzentration und Kraft. Ab km 8 erhöhte ich das Tempo, um noch mehr zu überholen. Aber ich reduzierte dann ab km 18 wieder das Tempo, denn ich merkte, dass ich am linken Hüftgelenk Probleme bekam, eine Zerrung aus dem letzten 35km-Training.
Da ich eine Zeitmessung beim ersten Lauf als Unsinn empfand, habe ich die Uhr zuhause gelassen und bin rein nach Gefühl gelaufen. Nach den Strassenuhren zu schätzen, brauchte ich für den Halbmarathon etwa 2:05, und das war bei weitem mehr als meine gewohnten Halbmarathonzeiten von 1:45. Man sieht also, ich wollte auf Sicherheit laufen und vor allem gut ankommen. Oder lag es an dem schweren Trinkgürtel? Egal.
Die ersten fingen schon bei ca. km 25 an zu gehen. Für mich ist es emotional schwierig, Leuten beim Abkacken zuzusehen.
Bei km 30 kurz vor der "Hölle von Köln-Nippes" überholte mich dann der 4:00 Tempoläufer, und ich war schon relativ ermattet, konnte ihm aber noch 7 km in ca. 100 m Abstand folgen.
Dann musste ich ihn ziehen lassen. Ab km 37 wurde es wirklich sehr anstrengend. So weit war ich noch nie gelaufen. Ich wollte immer locker bleiben, aber nun ging es an die Reserven. Kräftemässig ging es noch gut, aber die Gelenke und Sehnen fingen an, mit mir zu diskutieren. Schwere Oberschenkel sowieso. Gehpausen habe ich generell nicht eingelegt und ich lief immer weiter und immer langsamer wie in Trance. Viele zogen an mir in der Schlussphase vorbei, was ich ihnen von Herzen gönne. Auf dem Schlusskilometer konnte ich nur noch Schlappschritte mit enormen Oberschenkelschmerzen machen - ich schätze mal 8 Min pro km - aber dann hatte ich es geschafft! Mein erster Marathon! Ich bekam sogar eine Goldmedaille oder so was.
Wenn man der Zieluhr glaubt, dann dürfte eine Zeit von ca. 4:15 herausgekommen sein. Insgeheim hatte ich mir eine Zeit von unter 4:00 vorgestellt, aber durch die Gestaltung der ersten Hälfte ist mir diese Vorstellung zum Wunschtraum geworden. Denn richtig quälen und meine Gesundheit aufs Spiel setzen wollte ich mich nicht.

Ein besonderes Wort des Dankes noch an meine Kölner. Das Publikum war einmalig. So viele, von gross bis klein, alle waren da. Ich habe euch geliebt für eure unermüdliche Anfeuerung, für eure Zuneigung und eure klasse Stimmung. So etwas gibt den nötigen Schub Motivation und man kann einen Moment die Anstrengung vergessen.

Die Organisation kann ich nicht genau beurteilen. Ich weiss nur, dass das Duschwasser im Ziel recht schnell wegen Warmwassermangel kalt wurde. Aber da ich in Köln wohne, hatte ich weder Garderobe noch Anreiseprobleme. Hier gab es, wie ich hörte, einige Kritikpunkte, z.B. für sonntagmorgendliche Spätanreiser war das Anmelden wohl etwas schwierig.

Das Wetter war besser als gedacht. Alle hatten mit Regen und Sturm gerechnet, aber das sonnige Phasen das Rennen so auflockern würden, hätte wohl keiner gedacht. Und 10 Grad merkt man beim Laufen nicht.

Jörg


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