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20.04.2024, der 6. Tag der KW 16

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Bericht

Name des Laufes:34. real,- Berlin Marathon
mehr zum Lauf: VID5063
Datum des Laufes:30.9.2007 (Sun)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:http://www.scc-events.com/events/berlin_marathon/2007/
Strecken:MA
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach
Wetter:16° C, bewölkt, Wind in Böen um 3 Bft.
Teilnehmer:40.000
Name des Berichtenden: joerg505 LID111
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Bericht vom 4.10.2007 (Thu)
Schön war's beim diesjährigen Berlin-Marathon. Bei meinem letzten Versuch mitzulaufen, musste ich wegen Schienbeinkanten-Syndrom (Shin Splints) bei km 6 aussteigen. Aber der Reihe nach.

Mit Calin und Thomas Räck hatte ich mich am Samstag zum Abholen der Startnummern verabredet. Wir ignorierten die vielen Verkaufsstände auf der Marathon-Messe und besorgten uns unsere Startnummern. Anschließend besuchten wir noch zusammen mit Thomas' Frau Nora ein italienisches Eis-Cafe, um unsere Taktik für den Marathon zu besprechen. Calin schlug vor, von Anfang an ein Tempo von 5:05 pro km zu laufen, was mir gehörigen Respekt einflößte. Ich beschloss, den Tag X einfach auf mich zukommen zu lassen. Schließlich fühlte ich mich nach zweiwöchigem Tapering sehr erholt. Den letzten 30er mit Endbeschleunigung hatte ich 14 Tage vor dem Berlin-Marathon gemacht.

Mit Calin fuhr ich zurück nach Eichwalde. Die Basis unserer Energiereserven füllten wir mit Kürbiscreme-Suppe auf. Den Rest erledigten wir auf der Geburtstagsfeier meines Nachbarn. Gerne hätte ich noch länger gefeiert, aber ich wollte ja am Sonntag gut mithalten können. Also hielt ich mich beim Bier-Konsum deutlich zurück. Gegen 23 Uhr verließen wir die Party. Bis wir dann endlich in der Horizontalen lagen, war es dann doch schon 24 Uhr. Aber egal.

Pünktlich trafen wir Thomas, der am Reichstagsgebäude auf uns wartete, um im Team das Gewühl am Eingang zur Startzone zu meistern. Kleiderbeutel abgeben und ab in Block E. Das hatten wir bei der Ausgabe der Startnummern problemlos regeln können, dass wir alle aus Block E starten durften.

Die Zeit bis zum Start verging wie im Flug. Wir freuten uns zusammen mit den Japanern, die die letzten Minuten vor dem Start ganz dem Klischee entsprachen und sich gegenseitig fotografierten. Einer aus der japanischen Gruppe hatte sich sogar ganz authentisch als Ninja zurecht gemacht.

Der Regierende Wowi gab den Startschuss und schon trabten wir über die Startlinie.

Es war nicht einfach, immer zusammen zu bleiben. Aber als gäbe es ein unsichtbares Gummiband, so liefen wir immer neben oder hintereinander her. Der erste Kilometer lag nach etwa 5:20 hinter uns, der zweite nach 5:17. Calin stoppte die Kilometer. Das war wirklich gut. Wir zogen im Tempo an auf etwa 5:05 Minuten pro Kilometer. Einzelne Streckenkilometer meisterten wir sogar noch schneller. Das fühlte sich wirklich prima an. Ich hatte das Gefühl gut mit Thomas und Calin mithalten zu können. Nach 25:39 Minuten hatten wir schon die ersten zehn Kilometer hinter uns, 25:26 brauchten wir für die nächsten fünf Kilometer. Nach 1:41:56 hatten wir 20 km geschafft, nach 1:47:33 lag die erste Hälfte hinter uns. Ich staunte, dass es mir noch immer so gut ging. Im Training hatte ich immer Schwierigkeiten so ein Tempo länger als eine Stunde zu laufen.

Wenige Kilometer nach der ersten Hälfte musste Thomas uns ziehen lassen. Schade. Schon bald erreichten wir km 25. Meine Beine fühlten sich zwar schon etwas schwer an, aber ich konnte mit Calin noch gut mithalten. Immerhin waren wir noch immer mit 5:04 Min. pro km unterwegs. Ich war Stolz auf mich, aber etwas beunruhigt darüber, dass es nun doch schwerer wurde für mich.

An einem Verpflegungsstand zwischen Kilometer 25 und 30 ist es gerissen, unser unsichtbares Gummiband. Jetzt spürte ich, wie sehr Calin mich gezogen hatte. Mir war klar, dass es ab km 35 nicht leichter gehen würde.

Ein Gel-Tütchen, das Thomas mir noch auf dem Weg zu unserem Startblock zugesteckt hatte, wollte ich mir für km 35 aufsparen. Im Tempo ließ ich immer weiter nach. Es kostete etwas Überwindung, das Gel herunter zu schlingen und mit viel Wasser nachzuspülen.

Allerdings half mir das Gel nun auch nicht mehr viel, denn die nächsten Kilometer wurde ich immer langsamer, auch wenn ich im dem Moment subjektiv den Eindruck hatte, wieder mehr Kraft zu haben. Auch wenn ich jetzt nicht mehr mit dieser Leichtigkeit laufen konnte, so versuchte ich die Samba- und Trommlergruppen entlang der letzten Kilometer zu genießen und mich von ihnen weiter dem Ziel entgegen treiben zu lassen. Endlich: Unter den Linden. Die Zielgerade. Es ist schon erstaunlich, wie schnell man die Ermüdung in den Beinen dann doch ignorieren kann. Ich legte noch einen Zacken zu und überholte noch viele Läufer. Ich kannte ja die Strecke sehr gut. Daher war mir klar, dass das Brandenburger Tor nicht das Ziel ist, sondern, dass es etwa 200 m dahinter liegt. Dieses Tor hatte bei mir schon einmal den merkwürdigen Effekt schneller darauf zuzulaufen, als es eigentlich gut ist. Denn die Kraft fehlt einem dann auf den letzten Metern, um dann noch schneller zu werden. Klar, da reißt man nicht mehr viel raus und es ist auch völlig sinnlos, aber der Lärm, die Musik, das Publikum treibt einen einfach an, so dass ich unwillkürlich schneller werde und die Zielmatte nach 3:42:57 überquere.

Ich bin zufrieden. Ich habe meine Marathon-Zeit um ein kleines bisschen von 1:17 Min. verbessern können - nicht viel, aber besser als nix. Vor dem Hintergrund, nicht immer optimal trainieren zu können, denn Beruf und Familie fordern ihren Tribut, ist das Ergebnis sogar ganz gut. Erst im Juli hatte ich so langsam wieder angefangen mit der Vorbereitung auf den Berlin-Marathon.


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