Lauf um die Welt!
 
 
Aktuelle Saison: 2023-2
Menü jeder km zählt
 
28.03.2024, der 4. Tag der KW 13

[ /Rennen | Berichte Übersicht | Bericht suchen | Neuen Bericht schreiben ]

Bericht

Name des Laufes:Einstein-Marathon
mehr zum Lauf: VID4944
Datum des Laufes:16.9.2007 (Sun)
Ort:Ulm
Plz:D8
Homepage:http://www.einstein-marathon.de/
Strecken:MA, HM
Beschaffenheit:Asphalt, etwas Schotter und Kopfsteinpflaster
Profil:flach
Wetter:sonnig, ca. 14-22°
Teilnehmer:um die 4000
Name des Berichtenden: crizzy LID74
nur für eingeloggte Benutzer sichtbar

Bericht vom 20.9.2007 (Thu)
Lange schon hatte ich diesen Lauf im Kopf. Vor 2 Jahren bei der Erstauflage hatte ich vorher Probleme und habe mich nicht getraut. Also habe ich nur Elisabeth angefeuert und mich darauf beschränkt am Abend mit ihr den Jahresstaffelstab ein paar km weiter zu tragen.
Letztes Jahr hatte ich am Wochenende Kurs (Freitag sogar 2) zu geben und wollte nicht mit sowas in den Knochen auf die HM-Strecke gehen und vor allem nicht mit nem HM in den Beinen dann am Montag wieder fit für den Kurs sein müssen.
Dann habe ich einer Kollegin vom Lauftreff mit einem Internetproblem geholfen. Als Dank bekam ich einen Gutschein für die Startgebühr für den Beurer Halbmarathon geschenkt. Da musste ich mich also anmelden. Und das war auch gut so. Denn die Chancen, dass ich mich drücke, standen wieder gut.

Und damit komme ich zum
Im Juli war Laufseminar mit Sebastian. Neben der Möglichkeit ein paar sehr nette drsler zu treffen sah ich da auch eine Möglichkeit, etwas für meinen Laufstil zu tun und das LaufABC zu erlernen sowie Stabis und doch die eine oder andere Dehnübung. Das Wochenende war wunderbar und es tat sich auch was bei mir, nur war ich wohl etwas ungeduldig und wollte zuviel auf einmal. Bei einem langen Lauf um den Federsee (15.5k) Anfang August fing ich mir dann ein paar Probleme rund um die rechte Ferse, den Knöchel und die Achillessehne ein. Ein paar Wochen lang war nach ein paar km schon Schluss mit lustig. Ich hatte echt Angst, dass ich mein HM-Debüt schon wieder verschieben muss. Nur sehr langsam gelang es mir mit Eispack nach dem Lauf oder auch mit kalten Fußbädern die Laufstrecke wieder bis auf 11 k zu steigern. Eine Woche vor dem Start dann noch ein Lauf um den Federsee, längere Strecke und Asphalt testen, dabei schon mal ne Blase links gelaufen und die Ferse war so leidlich ruhig. Aber prall fühlte sich das nicht an. Mir fehlten lange Läufe. Und ich traute meiner Achillessehne nicht. Als ich irgendwann den doofen Spruch los ließ, dass ich es am Sonntag um die Zeit hinter mir habe, gab Seb mir den Tipp, den Lauf sausen zu lassen. Soweit kommt das noch. Wenn ich es jetzt nicht versuche, finde ich immer einen Grund, warum ich nicht laufen kann.
War sonst noch was? Ach ja. Am Samstag auf die Marathonmesse. Einmal die Füße ordentlich platt treten. Stundenlang über solche Messen und durch die Stadt spazieren tut mehr weh als ein langer Lauf. Ach ja: um 6 Uhr aufstehen ist noch so ein Unding. Da kann ich ja nicht mal richtig frühstücken. Ganz zu schweigen davon, dass ich sonst eher am späten Nachmittag laufe. Nene, wie soll das gehen?


Okay, am Abend vorher alles parat gelegt, ich wusste nur noch nicht, welche Schuhe ich anziehe. Die Kayano? Mit denen hatte ich mir das Problem gelaufen und letzte Woche die Blase. Oder die Saucony Trigon Ride4? Das sind die, mit den wenigsten km, eigentlich noch gut gedämpft. Nur hatte in denen in letzter Zeit auch die Sehne gezickt. Am Ende waren es dann für die Ride4 entschieden. Um 6 Uhr ging der Wecker. Ich ging meinen üblichen Morgenritualen nach, trank einen halben Liter Tee, eine halbe Riesentasse Kaffee (für mehr reichte die Zeit nicht) und überredete meinen Magen, ein Schälchen Haferflocken mit Milch und Kakao aufzunehmen. Mit sowas kann ich erstmal gut starten. Um 7:15 standen Elsbeth und Christiane vor der Tür und holten mich ab. Prima, so konnte ich am Start meine langen Klamotten bei Elsbeth lassen. Und los ging es gen Ulm. Um 8 waren wir da. Rumstehen, nochmal aufs Klo, die anderen finden und wieder verlieren. Irgendwann ordne ich mich im Starterfeld ein in Sichtweite des HM-unter-2:15-Ballons. Hier traf ich dann Claudia wieder. Munteres Treiben rundherum. Radio7 vertrieb uns die Zeit mit Musik und Kommentaren. Und pünktlich um 9 Uhr ging es los!

Erst standen wir noch, dann gingen wir und schließlich verfielen wir in einen leichten Trab. Etwa 5 Minuten nach dem Startschuss waren wir an der Startlinie. Und gerade noch im richtigen Moment startete ich meine Stoppuhr. Claudia und ich wollten erstmal zusammen bleiben. Allerdings wollte Claudia auch immer in Sichtweite des 2:15-Hasen bleiben. Das erschien mir angesichts meines Trainings der letzten Wochen doch arg ambitioniert. Also ließ ich Claudia dann bald ziehen. Ich schaute mich um, gab es jemand, mit dem ich gemeinsam laufen könnte? Vielleicht die Ulmer Rennspatzen? Oder Muskelkater Feldstetten? Vielleicht, aber irgendwie trieb es mich doch etwas nach vorne. Aber die eben erwähnten habe ich später immer wieder getroffen.

Die ersten 4 km ging es auf einer schnurgeraden Straße im Schatten an der Donau entlang. Kurz nach dem Start tauchte die erste Band auf der Donau auf. Schön! Da werden wir wohl noch mehr Bands sehen. Nach 6:45 Minuten war der erste km geschafft. Ui, das läuft ja gut! Weiter so. km 2 war nach 13:10 erreicht - fühlt sich gar nicht so anstrengend an. Mir schwante, dass es auf die Dauer zu schnell sein würde, aber langsamer laufen fühlte sich unrund an. Immer wieder standen mal ein paar Zuschauer am Rand, die natürlich alle wie wild anfeuerten. km 3 19:40 - keine Angst, ich höre gleich auf mit den Zeiten, die habe ich mir dann nicht mehr gemerkt.

Nach 4 km war der erste Vorort erreicht: Thalfingen. Mehr Zuschauer, am Kreisel eine Musikanlage, die mich gleich noch mal beschleunigte. Das tat gut. Weiter ging es auf die Donaubrücke. Von hinten kam Aline angerannt und fragte nach Claudia, ich schickte sie mit Grüßen nach vorne. Links wurde ich plötzlich mit Namen angefeuert: "Crizzy, du schaffst es!" "Wieso läufst du nicht mit?" "Weil ich gestern schon gelaufen bin!" Und weiter war ich. Diba war wohl am Samstag in Kressbronn gelaufen. Na, gut, ich muss aber weiter. Ein Stück hinter der Brücke war ein großes Hinweisschild: WASSER 150 m. So wurde alle Versorgungsstellen an gekündigt. Man wusste gleich, was es gab. Trinken oder weiterlaufen? Jetzt laufen wir in der Sonne. Ich entschließe mich, was zu trinken. Und ich mache derweil eine Gehpause. Hinterher läuft es sich wieder viel leichter. Kurz hinter der Wasserstelle war km 5 erreicht. Zeiten habe ich mir nicht mehr gemerkt, aber ich lag lange bei 6:30-6:45 solange es keinen Versorgungsstand gab.

Es lief sich fast von alleine. Rechts an den Sträuchern standen immer wieder Läufer um sich zu erleichtern und auch Läuferinnen tauchten aus den Büschen wieder auf. Links lief ein Maisfeld nach dem anderen an mir vorbei. Läuferroutine irgendwie.

Zwischen km 6 und 7 ertönte von hinten ein Martinshorn. Wir machten die Straße frei. Erst ein Notarztwagen, dann ein Krankenwagen hinterher. Hoppla. Ein Stück weiter standen sie dann links am Rand, im Gras lag ein Läufer und wurde beatmet oder hat er in eine Plastiktüte geatmet? Keine Ahnung, ich habe hinterher keine weiteren Infos bekommen. Also wird es hoffentlich nicht so schlimm gewesen sein.

Weiter ging es. Es standen wieder mehr Leute an der Strecke. Pfuhl näherte sich und die nächste Wasserstelle. Am linken Fuß am Übergang vom Fußgewölbe zum Ballen spürte ich eine Blase. Ich nahm mir Wasser und setzte mich auf eine Zaun, um hier bei km 8 die Blase frühzeitig abzukleben. Gespürt habe ich sie auch für den Rest des Laufes, mal mehr mal weniger, aber es war erträglich. Gut, dass ich Pflaster dabei hatte!

In Pfuhl gab es wieder Musik und die Leute standen an der Straße und in ihren Vorgärten. Das Wetter war perfekt für Zuschauer: Sonne, blauer Himmel und kuschelig warm. Für mich hätte es etwas kühler sein können, aber eigentlich hatte ich mir das schlimmer vorgestellt vorher. Irgendwie hatte ich keine Wahrnehmung dafür. Bei km 9 habe ich die Ulmer Rennspatzen mal wieder eingeholt. Ich bleibe ein bisschen bei ihnen, aber das Tempo behagt mir nicht, also laufe ich irgendwann dann einfach nach vorne weg. Ich war einfach zu schnell losgelaufen, um mich auf das Tempo einzupendeln. Besser wäre das vielleicht gewesen, die Mädels waren auf 2:30:00 Kurs.

Von km 9.5 bis km 11 gab es eine Baustellen-Schotterstrecke. Ich fühlte mich wie zuhause. Der Untergrund behagte mir. Andere fanden das nicht so toll. Hier gab es auch wieder etwas Schatten durch Bäume, was mir denn doch gut tat. Meine 10 k Zeit lag irgendwo bei 1:09:xx inclusive der Pausen.

Bei km 11 kam die nächste Gehpause an der Wasserstelle und hinterher lief es wieder besser. Die Offenhausener feuerten uns an. Und ich begegnete der ersten roten Ampel. Ich konnte nur knapp dem Reflex widerstehen, einfach stehen zu bleiben. Ich bin doch kein Auto! Und überhaupt: ich bin nicht zum Spaß hier! Oder doch? Es macht jedenfalls Spaß!

An der Ampel biegen wir ab und es geht nach Neu-Ulm rein. Dieses Spiel mit den roten Ampeln spiele ich noch mehrmals. Ich hole wieder die Rennspatzen ein, lausche auf die Witze, die sie sich erzählen. Und bringe ihre Zielzeit in Erfahrung. Bis km 12 bleibe ich bei ihnen. Ich weiß, ich sollte bei ihnen bleiben, aber das Tempo passt mir immer noch nicht. Also bin ich wieder weg nach vorne.

Wir nähern uns der Herdtbrücke. Hier habe ich vor 2 Jahren auf Elisabeth gewartet und sie ein Stück begleitet. Hier sollte auch Jürgen stehen, aber ich finde ihn nicht. Dafür boxt hier der Papst. Links wird wie wild getrommelt. Die Zuschauer stehen dicht an dicht. Auf der einen Seite geht es nach Ulm rein, auf der anderen Seite kommen mir die Läufer entgegen, die den Marktplatz hinter sich haben. Am Ende der Brücke steht ein DJ, der uns mit seiner Musik vorwärts treibt. Und kurz hinter der Kurve steht auch Jürgen. Er ist völlig überrascht, dass ich da auftauche, dabei bin ich echt pünktlich. Mit 1:30 bis hier her hatte ich ungefähr gerechnet (man muss den Jungs ja sagen, wann sie wo zu stehen haben) und das passte auch noch ganz gut.

Weiter zum Markt und um die Glaspyramide. Das erste Kopfsteinpflaster. Wieder Bands. Mordsstimmung und auch eine Versorgungsstelle. Diesmal gibt es auch Iso und weil ich ja nicht die ganze Zeit nur Wasser saufen kann, nehme ich auch das. km 14 muss da auch irgendwo gewesen sein, ist aber in dem Hexenkessel völlig untergegangen. Es geht zurück, wieder an Jürgen vorbei und zurück über die Brücke. In Neu-Ulm wartet noch eine Schleife auf mich. Und gleich die nächste Versorgungsstelle. Hier gibt es auch Bananen. Kann ja nicht schaden. Von jetzt an werden auch die Gehpausen mehr. Einerseits finde ich meinen Rhythmus nicht mehr, andererseits habe ich eben keine Läufe jenseits 15.5 k gemacht in letzter Zeit. Und es geht immer wieder durch die Sonne, wie gesagt, richtig registriert habe ich das nicht, aber es hat sich sicher bemerkbar gemacht.

km 16: hier in der Gegend steht eine kleine Band. Saxophone und Jazz. Leise, aber sehr sehr gut! Beschwingt laufe ich das nächste Stück weiter. Außerdem ist mir inzwischen klar, dass ich es bis ins Ziel schaffe. Wieder treffe ich die Rennspatzen. Wir turnen ein bisschen umeinander (nein, nicht wirklich, ich laufe nur vorbei, um mich dann wieder überholen zu lassen), dann entschwinden sie endgültig nach vorne. Es geht zum letzten Mal über die Donau, die Marathonis müssen noch raus nach Wiblingen ihre erste Zusatzschleife laufen. Am Ende der Brücke liegt die erste Matte unterwegs (hier sollte sich keine Marathoni erwischen lassen).

Es geht wieder zurück Richtung Innenstadt. Etwas Schatten und bald kommt die Marathon-Spitze von hinten gerannt. km 17 und wieder ein Versorgungsstand: Wasser, ISO, Müsliriegel... Ich greife zu. 3 Stückchen Müsliriegel. Am Anfang lecker, den Letzten würge ich dann runter. Irgendwas bei 2:02:xx bin ich hier unterwegs. Wenn ich 2:30:00 schaffen will, muss ich mich jetzt aber ran halten.

Dann geht es durch das Stadttor ins Fischerviertel. Es geht leicht bergan und über Kopfsteinpflaster. Die Stimmung ist ganz gut. Es stehen auch wieder einige Bands da. Klar ist es nicht mehr weit. Die Leute ermuntern mich immer wieder. Ich gehe und laufe abwechselnd. In meinem Kopf kreist nur ein Gedanke: "Das Kopfsteinpflaster tötet mich." Aber das Ende der Strecke ist absehbar.

Die Marathon-Mädels-Spitze läuft an mir vorbei. Am Cafe Spatz wollte Holger stehen. Ich seh ihn nicht (er war auch nicht da). Und wieder eine Versorgungsstelle. Ich brauche doch nix. Aber es gibt auch Schokoladiges. Ich greife mir ein Mini-Snickers und einen Orangenschnitz. Keine Ahnung, ob ich auch Wasser mitnahm. Auf alle Fälle entglitt mir an dieser Stelle der Satz: "Ich bin die erste Läuferin, die bei einem Halbmarathon 2 Kilo zunimmt!"
Weiter geht es durch die Gardena-Duschen. Hier fällt mir auf, dass ich gar nicht so aufgeheizt bin, dass ich eine Abkühlung dringend brauche. Weiter geht es unter der Unterführung durch. Die, die mir entgegenkommen haben schon das Ziel vor Augen. Ich habe die Schleife noch vor mir. Man könnte ja einfach umdrehen... Aber wem soll ich das erzählen? Und nen HM hätte ich dann auch nicht geschafft.

Auf der anderen Seite der Unterführung ist allerdings echt tote Hose. Ne Minianlage versucht etwas Stimmung zu verbreiten. "Jungs, ihr müsst die Anlage auch aufdrehen!" Die Band daneben macht Pause. Zuschauer sind Mangelware. Aber es kann ja nicht mehr weit sein, immerhin laufen wir auf km 19 zu. Mit ein paar Leuten spiele ich immer noch Bäumchenwechseldich. Mal bin ich vorne, mal sie. Eine Läuferin vom Uniklinikum. Und auch der Muskelkater. Den lasse ich aber irgendwo dahinten hinter mir. Ein paar Andere muss ich am Ende noch ziehen lassen. Ich gehe mehr als dass ich laufe. Aber das Ziel kommt näher. In einer Kurve dann nochmal ein Erfrischungsstand. Ich habe schon Wasser und Iso in der Hand, da ruft einer: "Cola!" Was, das sagt der jetzt erst? Ich balanciere die Cola dazwischen. Erst muss das Iso dranglauben, dann etwas Wasser, den Rest gieße ich über Arme und T-Shirt. Dann genieße ich das schwarze zuckersüße Getränk. Lecker!

Ein paar m weiter - so kommt es mir vor - ist der nächste und letzte Versorgungsstand. Ne, ich brauche nix mehr. Weiter geht es. Ich hole meine Uniklinikerin nochmal ein. "Den Rest schaffen wir jetzt auch noch", sagt sie. Ein bisschen später gehe ich wieder. Dann kommen die Marathoni zum 2. Mal von hinten. Ich laufe, wer weiß, vielleicht komme ich mit dem Schnellen aufs Photo. Und dann geht es auch wieder durch die Unterführung. Und durchs Kino. Eine Kassiererin steht gelangweilt rum.

km 20 ist erreicht. Es geht noch etwas hoch. 2:30:xx sind nicht mehr drin. wenn ich den Blick heben würde, sähe ich jetzt das Münster dicht vor mir. Aber ich schaue nicht auf. Um die Kurve, ein Stück laufen, wieder um die Ecke. Ich gehe und laufe. Einer vom Lauftreff ruft mir aufmunternd zu: "Du schaffst es!" Er hat gut reden: um seinen Hals hängt schon die Finishermedaille ;-)

Ich hebe mir noch ein paar Kräfte auf. Diese doofe Straße zieht und zieht sich. Endlich nach einer halben Ewigkeit ist die Abzweigung erreicht. Noch ein paar m geradeaus und dann nach rechts auf die Zielgerade einbiegen. Es geht neben dem Münster lang. Links ein Zaun, rechts ein Zaun. Eine Gasse für mich. Und der ganze Applaus und die Anfeuerungen nur für mich. Ich werde noch mal etwas schneller. Von rechts höre ich Jürgen. Ich laufe nur noch (soweit das eben noch geht). Die Bronchien brennen. Mir ist es völlig egal, die Lunge kann mir ruhig im Ziel aus dem Hals fallen.

Die Uhr zeigt 2:39:xx an. Ob ich das noch schaffe? Unfug, das ist die Bruttozeit. Andererseits, vielleicht wäre mit etwas mehr ziehen doch noch 2:34:59 drin gewesen. Aber das habe ich nicht mehr geblickt. Muss ich jetzt bis zur ersten oder bis zur zweiten Matte rennen? Vorsichtshalber halte ich Tempo bis zur 2.

Ich bin....
...im Ziel!

Bärbel fällt mir um den Hals und beglückwünscht mich. Ich treffe nochmal eine Ulmer Rennspätzin. Der Muskelkater ist unzufrieden. Und ich stehe da und irgendwann fällt mir ein, dass ich mir noch ne Medaille umhängen lassen sollte.

Ich hole mir eine Flasche Schorle. Ein paar Brötchen gucken mich an - igitt, wer soll denn sowas Trockenes essen. Ich greife mir einen Becher Studentenfutte, das tut gut. Dann ein leichtes Weizen von Gold***en. Das schmeckt aus dem Pappbecher so wie aus der Flasche und eigentlich wie es immer schmeckt: gar nicht. Ein bisschen treibe ich mich im Zielraum rum und blicke eigentlich gar nix. Auch wenn ich relativ schnell erholt war und mir nix weh tat, ich habe im Nachhinein das Gefühl es ging so einiges einfach an mir vorbei. Irgendwann war ich dann auch raus aus dem Läuferbereich, ich fand meine Mädels und Jürgen wieder und es gab Sekt.

Urkunde direkt drucken lassen und die Zeit endlich gesehen: 2:35:04

Okay, hätte schneller sein können. Wenn ...
... ich mich mehr gequält hätte - aber Dieter hat gesagt, ich soll Spaß haben!
... ich mehr lange Läufe gehabt hätte - war aber nicht
... ich mehr hätte trainieren können - ging nicht

Also: was soll es! Ich habe es geschafft! Und ich werde es wieder schaffen!

Der Lauf hat Spaß gemacht und bis auf die Strecke hinter der Unterführung, wo absolut nix los war, war die Streckenführung auch sehr gut gewählt. Immer mal wieder ruhige Abschnitte und dann wieder richtig Stimmung. Ich könnte mir vorstellen, hier nächstes Jahr wieder zu laufen!

Toll, dass ihr auch durchgehalten habt bis hier!



Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=2036


Info Startseite | Regeln | Impressum | Datenschutz

News kmspiel Blog / Newsletter | Mini-Foren | neueste km / Log
Rennen Kalender | 7-Tage-News | Bestenliste | Berichte
Hilfe Handbuch | FAQ | Hilfe-Forum | Hilfeseite