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Bericht

Name des Laufes:12. ebm-papst Marathon
mehr zum Lauf: VID5421
Datum des Laufes:9.9.2007 (Sun)
Ort:Niedernhall
Plz:D7
Homepage:www.ebmpapst-marathon.de
Strecken:MA, HM, 10k, Inliner, Rolli
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:ziemlich eben
Wetter:bewölkt mit Aufheiterungen, ca. 17/18 Grad
Teilnehmer:zusammen ca. 2500
Name des Berichtenden: Raki LID4202
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Bericht vom 10.9.2007 (Mon)
Nach einem ereignisreichen Frühjahr mit insgesamt 3 HMs und 4 10ern und tollen Erfolgen, sowie ein paar Lektionen stand das 3. Quartal bislang ganz im Zeichen der Vorbereitung auf meinen ersten Marathon am 14.10. Und selbstverständlich hatte ich mir drei bzw. fünf Wochen vorher auch die obligatorischen Vorbereitungswettkämpfe auf den Unterdistanzen herausgesucht. Sogar die Termine passten – 9.9. und 23.9.07. Der einzige Schönheitsfehler: Ich mußte aufgrund eines Versprechens die Läufe tauschen und zuerst den HM und erst dann den 10er bestreiten. Nun gut, man wird sehen, ob sich diese Umstellung rächen würde, oder ob ich bereits ausreichend Erfahrung habe, meinen Trainingsplan entsprechend anzupassen.

Jetzt stand jedenfalls der HM im Rahmen des ebm-papst Marathons in Niedernhall im Hohenlohischen an. Ich gebe zu, ein wenig spielte der schön ebene Kurs mit sicher nicht mehr als 50 bis 60 Höhenmetern auf den 21,1 km und die Aussicht mal wieder eine Bestzeit zu laufen, eine Rolle. Das Training lief in der Zeit davor hervorragend und sogar das Wetter spielte mir altem Eisbären in die Hände. Am Dienstag machte ich über gut 10 km einen Unterdistanztest mit ordentlich Luft nach oben (Durchschnittspuls ca. 83% HFmax) und lief damit sogar eine respektable 10er Zeit, allerdings auf der Bahn und bei 13 Grad und leichtem Regen. Alles lief super.

Doch dann näherte sich das Wochenende und plötzlich waren da zwei Probleme: Das Wetter besserte sich etwas (beim Wettkampf: ca. 17/18 Grad und Bewölkung mit Aufheiterungen) und ich bekam am Freitag plötzlich Kopf- und Gliederschmerzen, der bei mir typische Start einer Erkältung. Mein erster Gedanke war: Aus, das war es! Doch dann dachte ich mir: Versuchen wir es, ich hatte das Startgeld bezahlt und war meinem Mitläufer als Fahrer verpflichtet. Also warm angezogen ab Freitag Nachmittag äußerste Schonung. Heißen Tee und Aspirin in Mengen (wirkt bei mir Wunder).

Als ich am Sonntag um 6:00 Uhr dann aufstand, fühlte ich zum Glück wieder recht gut. Lediglich der Kreislauf wollte nur langsam in Gang kommen, na das sollte sich ändern. 6:45 war Michael da und ab ging es auf die Autobahn, die am Sonntag um diese Zeit wunderbar leer war. So erreichten wir bereits nach knapp einer Stunde das kleine Städtchen Niedernhall, das zum Ort eines schönen Erfolges, oder eines Fiaskos werden konnte, sogar eine Aufgabe hatte ich eingeplant, sollte ich mich nicht wirklich gut fühlen.

Der Lauf wird von ebm-papst (ich glaube die stellen alle Arten Rotorblätter, vom Ventilator bis zur Schiffsschraube her) und dem örtlichen Polizeisportverein organisiert. Die Voraussetzungen einer reibungslosen Orga waren damit gegeben und so war es auch: Alles lief wie am Schnürchen. Die Veranstalter brachten am gleichen Tag auf der gleichen Strecke einen Marathon, eine Halbmarathon, einen 10er, einen 25k Inliner- und einen Handbikelauf unter und das, ohne daß sich die zusammen wohl über 2500 Teilnehmer in die Quere kamen.

Der Kostenbeitrag für den HM war mit 15 Euro wirklich angemessen, zumal es dafür neben der üblichen Tüte und dem T-Shirt, sowie einer Medaille auch noch per Post zugeschickt die Urkunde und ein Zielfoto geben sollte. Vor allem letzteres finde ich eine nette Idee. Auch für Verpflegung war unterwegs ausreichend gesorgt (Wasser, Apfelschorle und Iso, sowie auf der 2. Hälfte auch Bananen).

Lediglich die Strecke – 9,5 km die Kocher runter und dann wieder, mit einer Schleife, um auf die 21,1 km zu kommen, die Kocher auf der anderen Flussseite rauf, war etwas langweilig. Auch die Unterstützung durch das Publikum war im Vergleich zu großen Veranstaltungen gering. Dafür ist die Strecke, wie schon gesagt, schön flach und schnell.

Nach dem Marathonstart um 8:30 und dem obligaten Einlaufen und Blaseentleeren fühlte ich mich so gut, es versuchen, beschloß jedoch, es nicht zu schnell anzugehen und immer in mich hineinzuhören.

Pünktlich auf die Sekunde erfolgte um 9:00 Uhr der Startschuß und knapp 1000 Halbmarathonis setzten sich in Bewegung. Trotz auf dem ersten Teil sehr breiter Strecke – man hatte die Hauptstraße entlang der Kocher gesperrt (Polizeisportverein macht’s möglich ;-) ) – dauerte es doch recht lang, bis sich in meiner Leistungsklasse das Feld einigermaßen sortiert hatte. Anscheinend lief die überwiegende Zahl auf eine Zielzeit zwischen 1:40 und 1:55. Den ersten km ging ich sehr kontrolliert an war erstaunt, daß ich die Markierung bereits nach ca. 5 Minuten erreichte. Naja, am Start geht es immer schnell los dachte ich und wartete die nun folgende einzige wesentliche Steigung ab. Nachdem ich auch km 2 in wenig mehr als 10 Minuten erreicht hatte und mich besser, als die Tage zuvor fühlte, beschloß ich das Unternehmen Bestzeit anzugehen.

Bei ganz leichtem Gefälle zogen an der recht eintönigen Strecke die Schilder flott an mir vorbei. Immer blieb ich etwas unter den sonst üblichen Pulswerten um nichts zu übertreiben. Bei 86, spätestens 87 % meiner HFmax nahm ich jedes Mal einen Gang raus, dennoch blieb ich auf jedem Kilometer geringfügig unter 5 Minuten. Ehe ich mich versah hatte ich schon die 9,5 km Wendemarke erreicht. Zwar war das noch nicht die Hälfte, aber jetzt ging es doch zumindest zurück. Auch die Wasseraufnahme klappe diesmal hervorragend, ich hatte es ja genügend geübt.

Was mich allerdings wunderte waren die schwankenden Geschwindigkeiten, die die Läufer um mich herum erreichten. Zwar sah man ab km 3 bis 4 doch oft die gleichen Leute um sich herum, jedoch konnte es sein, daß man diesen plötzlich enteilen konnte, nur um sie nach kurzer Zeit wieder mit schnellen Schritten heraneilen zu hören. Und das obwohl ich auf der ersten Hälfte absolut gleichschnelle Kilometer lief. Auch die von mir so beliebte Motivationshilfe der hübschen Beine mit Hinterteil zog nicht sonderlich. Zwar waren letztlich 395 Läufer vor mir, darunter jedoch nur 16 Läuferinnen, sehr schwer, bei dieser geringen Auswahl jemand zu finden, hinter dem man herlaufen konnte.

Kurz nach der Wende gab es dann wieder Wasser und gleichzeitig war die 10er Marke erreicht: 49:29 immerhin meine drittbeste 10er Zeit überhaupt und ich fühlte, da war noch Luft. Klar, nun ging es leicht bergauf und ich begann auch die Beine ganz leicht zu spüren, so daß ich nicht hoffte, diese Zeit - 4:57/km - ganz durchlaufen zu können, aber immerhin. Bei km 11 rechnete ich mal spaßeshalber mit 5:30/km für die restlichen 10 km und stellte fest, daß selbst das für eine Bestzeit reichen könnte. Dabei fühlte ich mich weiter gut. So gab mein Großhirn auch auf den etwas welligeren Abschnitten Weisung an das Geläuf das Tempo voll aufrecht zu erhalten, auch wenn der Puls sich jetzt schon mal 89% und in Ausnahmefällen 90% HFmax näherte.

Den Durchhänger hatte ich dann kurz vor km 15. Es ging durch ein Industriegebiet und hinter mir dampfte eine asthmatische Lokomotive heran und holte mich schließlich ein: Mann, ca. mein Alter und meine Größe, aber locker 5 bis 10 kg schwerer. Als die Lok dann auch noch an- und davonzog war ich doch etwas erschüttert und irgendwie blieben zwischen km 14 und 16 ein paar unnötige Sekunden liegen (über 5:15/km). Mit Erreichen der – angenommenen - 75% Marke kurz vor km 16 und dem Auflaufen auf zwei nette Beine mit Zubehör unter 40 Jahren in Größe 36 bis 38 besserte sich meine Laune wieder etwas und prompt nahm das Tempo wieder zu. Dem fiel dann allerdings leider die Sicht auf die netten Beine zum Opfer.

Aber nun ging es mit Riesenschritten dem Ende entgegen. Bis km 19 mußte ich etwas beißen, dann jedoch kam der Runners High: Die Distanz wurde kürzer und kürzer, von Ferne hörte ich bereits eine Hohenlohische Dudelsackband, die uns schon am Start verabschiedet hatte, es konnte also nicht mehr weit sein und bei km 20 ging es wieder nach Niedernhall hinein. Jetzt konnte mich sowieso nichts mehr halten. Mehr unterbewußt nahm ich drei sehr langsame Läufer wahr, die ich einsammelte. Ein kurzer Blick: Oh, Teilnehmer des nur 15 Minuten nach uns gestarteten 10er Laufes. Kurzes zufriedenes Grinsen und weiter ging es.

Schließlich eine letzte Kurve und da lag vor mir die Zielbrücke. Ein Blick auf die Uhr. Noch 2 Minuten für eine Traumzeit. Jetzt konnte ich alles ignorieren: Tunnelblick ein, Beine auf Automatik und durch. Immer näher kam das Ziel, eine Fußgängerbrücke markierte km 21, Mist nicht ganz auf Kurs. Nochmal den Turbo angeworfen, leichte Übelkeit ist zu spüren, ein Zeichen, daß ich mich der Belastungsgrenze näherte, was solls! Ich trample los: Nur noch wenige Schritte und ich überquere die beiden Matten. Zielzeit: 1:45:59. Das Erträumte, aber seit meinem Unwohlsein und der Wetterbesserung nie erwartete ist eingetreten: Eine 1:45 im Halbmarathon (knapp zwar, aber was solls!) Die letzten 2,1 km bin ich in 10:02 gelaufen.

Schnaufend laufe ich aus und nehme meine Finisher-Medaille entgegen. Doch schon nach einer Minute ist der Puls von deutlich über 170 wieder auf knapp 130 gefallen und ich fühle mich gut. Kein Vergleich zu irgendeinem meiner bisherigen Wettkämpfe. Ich will nicht sagen, daß ich noch lange so hätte weiterlaufen können, aber völlig am Ende bin ich nicht, im Gegenteil und auch die sonst fast obligatorischen Krämpfe fehlen völlig.

Ich treffe mich mit Michael, der natürlich viel schneller war, aber Heute mit einer 1:37 nicht ganz glücklich wirkt, wahrscheinlich hatte er sich vor einer Woche mit einem viel zu schnellen Lauf über 36 km übernommen.

Ich allerdings bin happy. Meine Bestzeit aus dem Frühjahr auf einer Strecke mit mehr Gefälle als Steigungen habe ich um über dreieinhalb Minuten verbessert und wer weis: Ohne die Angst vor einer möglichen Krankheit und noch kühlerem Wetter oder gar leichtem Regen wäre vielleicht sogar die sub 1:45 möglich gewesen. Mein Durchschnittspuls mit knapp 87% HFmax ließ vielleicht noch Luft nach oben erhoffen.

Da ich kein Freund von langem Verweilen auf Laufveranstaltungen bin ging es danach gleich nach Hause, wo ich noch pünktlich zum Mittagessen ankam.

Fazit:
Gut organisierter und durchgeführter mittlerer Lauf, bei dem für fast jeden Starter etwas dabei sein sollte. Die Strecke ist für einen Landschaftslauf sehr schnell, gehört jedoch nicht zu den Schönsten. Die Verpflegung und Versorgung ist ausreichend bis gut, die Unterstützung an der Strecke allerdings nicht mit dem von großen Läufen vergleichbar. Mit 15 Euro für den HM ist der Kostenbeitrag für die gebotene Leistung wirklich günstig.
Mir hat es gefallen.


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