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29.03.2024, der 5. Tag der KW 13

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Bericht

Name des Laufes:13. Herbstlauf in Ofen
mehr zum Lauf: VID187
Datum des Laufes:3.10.2003 (Fri)
Ort:Ofen
Plz:D2
Homepage:www.herbstlauf.de
Strecken:10k
Beschaffenheit:asphaltiert
Profil:flach
Wetter:gut, kühl, trocken
Teilnehmer:600 bei 10k
Name des Berichtenden: Oli Sch LID7
Oliver aus

Bericht vom 4.10.2003 (Sat)
Der Herbstlauf in Ofen ist mein zweiter 10km Lauf und nach der Hitzeschlacht bei meinem ersten 10er vor 4 Monaten (Zeit damals 49:22) sollte unbedingt eine neue Bestzeit her. Sorgen machte mir bloß, dass ich vier Wochen vor diesem Wettkampf urlaubsbedingt nicht richtig trainieren konnte und auch wollte ;-). Dass ich 4 Tage vorher auch noch eine persönliche Bestzeit über die Halbmarathondistanz im Training gelaufen bin, war zwar schön aber dämlich...

Zudem hatte ich mit Dieter ja auch noch die Kaffee und Kuchen Wette abgeschlossen. Sollte Dieter mehr als 12min vor mir im Ziel sein, müsste ich ihm Kaffee und Kuchen ausgeben, würde ich auf ihn nur 10min verlieren, wäre es an ihm, mich einzuladen. Da Dieter auf sub36 gehen wollte, hieß es für mich, Hackengas geben...

Beim Frühstück hatte ich mir dann für den Lauf folgende Ziele ausgegeben.

1. Ziel: neue PB
2. Ziel: Kaffee und Kuchen gewinnen
3. Ziel: Platzierung in der ersten Hälfte
4. Ziel: gerne eine Zeit um die 47min

Die Bedingungen waren für mich eigentlich optimal, relativ später Start (15:30 Uhr), kühl, kaum Wind, gute, schnelle Strecke auf einem 3-Runden Kurs, viele Zuschauer, gute Stimmung und ich hatte Lust zu laufen, auch wenn ich mich ob der obengenannten Gründe ein klein wenig unsicher fühlte.

Der Start:

Das übliche Gedrängel, ich stelle mich das erste mal ein weng selbstbewusster nicht ganz so weit nach hinten und warte bis die Sambatrommeln Ruhe geben. Die einleitenden Worte des Rennleiters gehen im Gemurmel des Starterfeldes unter. Der Schuss erlöst die angespannte Herde und nach einigen Trippelschritten setzt sich die Läuferschar recht schnell in Bewegung. Die üblichen Slalomeinheiten um einige Läufer, die ersten 200m braucht das Feld um sich einigermaßen zu sortieren. Genau vor mir stoppt abrupt ein Läufer um seiner Freundin/Frau noch einen Kuss zu geben, kann man sowas nicht vorher erledigen? Ich knalle ihm fast in die Hacken, kann ihm stark abbremsend gerade noch ausweichen und kriege noch einen Rempler von hinten mit. Dann hat sich endlich das Feld soweit entzerrt, dass man frei laufen kann.

Der Lauf:

Den ersten Kilometer drück ich mit 4:25 ab- dafür, dass sich meine eine Beine recht matschig anfühlen, viel zu schnell. Das muss ich mir noch abgewöhnen, dieses Lossprinten auf den ersten Metern. Der zweite Kilometer geht dann schon besser, 4:41 also ungefähr mein Zieltempo, ich hab bloß ein kleines Problem... ich kann nicht mehr. Fühlten sich meine Beine vor dem Lauf noch matschig an, wirken sie jetzt hölzern und steif. Meine Kehle ist trocken, mein Singlet jetzt schon pitschenass, jetzt duschen und nach Hause, prima Plan...
Aber irgendwie läuft man dann ja doch weiter, km3 in 4:51, dann ein wenig Kraft und Mut geschöpft da man jetzt zumindest die zweite Runde in Angriff nimmt und km4 mit 4:36 durchgelaufen, das Tempo kann ich jetzt noch ewig so durchhalten.

Die (tolle) Idee:

Ok, nach 100m sieht das schon wieder ganz anders aus und in meinem Hirn formt sich ein genialer Plan, wenn ich jetzt noch einen schnellen Kilometer renne, hab ich wenigstens eine neue inoffizielle 5km Bestzeit und kann zufrieden diesen Tag hier abhaken. Klasse Idee, Zähne zusammenbeißen, laufen, nebenbei auf die Uhr schauen, ha! das kann klappen. Blöd nur, dass ich das Schild nicht sehe, ich finde nur das 2km Schild, das ca.200m hinter dem 5km Schild stehen muss. Innerer Zusammenbruch, mag nicht mehr, die Beine habe zum Glück einen gewissen Automatismus entwickelt, der mich noch bis km6 nach insgesamt 9:52min mehr traben als laufen lässt.

Der Zahntest:

Was nun folgt ist eine kleine innere Standpauke, schließlich sind all die Zuschauer nur wegen dir hier und man muss ihnen ja was bieten. Also, aufhören ist nicht, langsam werden auch nicht und einigen anderen gehts noch viel schlechter als dir. Sei da nur diese Frau, die mit schmerzverzerrtem Gesicht alle paar 100m in für einige Sekunden in Schritttempo verfällt und dann wieder an dich ranläuft, oder jener ältere Mann, der alle paar Sekunden eine lauten Ruf ausstößt, "Hah", naja das scheint bei ihm wohl so eine Art Atemtechnik zu sein, denn diese kleine Schreie hör ich seit Anfang des Rennens. km7 und km8 gehn mit diesen Gedankenspielen in jeweils immerhin noch 4:53min über die Bühne aber mittlerweile nervt mich hier alles, der Typ, der auf seiner Garageneinfahrt eine Anlage mit Mikrophon aufgebaut hat und stimmungsvoll das Rennen kommentiert, die Sambaband, die Zuschauer, die für so einen Volkslauf richtig gut Stimmung machen, der Kerl, der auf die Straße geschrieben hat "Wer das hier lesen kann, der ist zu langsam"(selten originell;-)) der "Hah"- Schreier, die Streckenführung ("viel zu lang, 8km hätten auch gereicht"), die, die mich überholen, die, die ich überhole, die, die genauso schnell laufen wie ich... mit einfachen Worten- ich bin in einer reizenden vollkommen entspannten ausgeglichenen Stimmung und fühle mich wirklich platt... und da hilft auch gar nichts mehr, der neunte Kilometer ist der langsamste des ganzen Laufes und steht dann mit dicken Ziffern auf der Uhr - 5:06min. Der "Hah"-Schreier ist zwar noch in Hörweite aber mittlerweile weit vor mir, aber es ist bald geschafft, nur noch 1000m.

Das Ende:

Irgendwie werde ich jetzt doch noch ein wenig schneller, laufe auf dem Sportplatz ein und schaffe es auf der Zielgeraden sogar noch 2,3 Läufer zu übersprinten und erreiche nach 4:47 für den letzten Kilometer nach netto 48:07min den Zielkanal.
Am Ende des Zielkanals gibts noch für jeden Läufer ein kleines Lebkuchenherz (nette Idee!) und reichlich Wasser zu trinken.

Coda:

Nachdem ich meine Klamotten gewechselt habe suche ich Dieter und bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich ihn einladen muss, finde ihn schließlich in der Sporthalle und erfahre dann leider, dass er nach 5km den Lauf abgebrochen hat, er hatte wohl noch schwerer Beine als ich... auch wenn ich den Kuchen lieber mit einer besseren Zeit meinerseits verdient hätte, lasse ich ihn mir trotzdem schmecken.
Zum Schluss der Veranstaltung hole ich mir dann noch meine Urkunde ab, erfahre dabei meine Bruttozeit

Fazit
1. Ziel erreicht, neue 10km PB : 48m:15s
2. Ziel erreicht, nicht so wie ich es mir vorgestellt habe
3. Ziel knapp verfehlt
4. Ziel auch verfehlt

Mit dem Verlauf des Rennens bin ich nicht zufrieden. Gleichmäßig kann man die Kilometerzeiten nun mal nicht nennen. Den Schwachsinn mit der 5km Bestzeit hätte ich mir auch schenken können. Gut finde ich es, dass ich das Rennen dann bis zum Ende irgendwie durchgezogen habe, obwohl ich kurz davor war, so richtig das Tempo rauszunehmen. Jetzt bleibt noch der Oldenburger Citylauf in zwei Wochen und da leg ich mit einer besseren Renneinteilung noch ein Schippchen drauf!
Die Veranstaltung selber hat mir richtig gut gefallen und wird bestimmt zu einer festen Größe im nächstjährigen Laufkalender.


Diese Seite ist zu erreichen unter www.kmspiel.de/?bericht=202


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