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24.04.2024, der 3. Tag der KW 17

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Bericht

Name des Laufes:30. real,- Berlin-Marathon
mehr zum Lauf: VID184
Datum des Laufes:28.9.2003 (Sun)
Ort:Berlin
Plz:D1
Homepage:http://www.berlin-marathon.com
Strecken:MA
Beschaffenheit:Asphalt
Profil:flach wie ein Brett
Wetter:top (sonnig und < 20 Grad)
Teilnehmer:ca 35000
Name des Berichtenden:Peter Franz
(Autor-LID zuordnen: Login und [Edit])

Bericht vom 2.10.2003 (Thu)
Eigentlich war es eine ziemliche Schnapsidee, damals im Januar. Da hatte ich mit gerade mal 3 Monaten Lauf"erfahrung" einen 15er, meinen allerersten Wettkampf, den Umstaenden entsprechend ordentlich hinter mich gebracht. In der Euphorie darueber wurden dann die Anmeldungen für den HM am 6. April und den Marathon am 28. September ausgefüllt.

51 Wochen nach meinen ersten zaghaften Laufversuchen stehe ich nun um kurz vor sechs auf der Marathonmesse und hole die Startpapiere ab. Ob ich ein Finisher-Shirt bestellt hab? Ääh... hab ich wohl? Ja, da ist doch der Abschnitt und auch der für die Fahrkarte. Jetzt nochmal durch alle Hallen (warum gibt's die Startnummern eigentlich nur, wenn man durch alle Hallen rennt? Das ist mir auf der M-Messe in Hamburg schon aufgefallen.), das Shirt abholen. Größe L ist nicht mehr da, tut's auch M? Naja muß dann wohl. Dann auf zum Kottbusser Tor, etwas von der Strecke ansehen und anschließend den Treffpunkt ausmachen. Die Strecke sieht tatsächlich wie ganz normale Straße aus, das beruhigt doch ungemein. Ich finde fast auf Anhieb meinen "Fanclub", Bine hatte dort in der Nähe zu tun. Als Treffpunkt legen wir die Mitte der Kottbusser Brücke auf der rechten Seite der Strecke fest. Für das erste Drittel der Strecke will ich mir wegen der Geschichten vom Schlangestehen an den Verpflegungsstellen einen Trinkgürtel mitnehmen und an eben diesem Treffpunkt wieder abgeben. Dafür nehme ich von dort drei Päckchen "Glibberzucker" mit. Das ist also geklärt, abends gut Essen gehen und nachts unruhig schlafen verliefen ohne Zwischenfälle.

Am Sonntag dann früh aufstehen, zwei Marmeladenbrötchen und ordentlich Wasser gefasst, Zehen mit Vaseline eingeschmiert, sonstige Vorbereitungen und ab. Auf dem S-Bahnhof warten schon einige andere sportlich gekleidete Leute. Und in der S-Bahn erstmal. Da war ich froh, einen Stehplatz ergattert zu haben. Glücklich angekommen ging es dann zum ersten Mal an diesem Tag durch's Brandenburger Tor, dann den Schildern Richtung Reichstag, dort standen die LKWs für die Kleiderbeutel. Überall standen diese blauen stinkenden Quader mit endlosen Schlangen davor ;-). Vom KleiderbeutelLKW dann auf kürzestem Weg zum startbereich, was machen eigentlich die vielen Leute hier? So ungefähr um 9 hat's dann wohl den Startschuß gegeben, gehört hab ich nichts davon, die Leute um mich herum anscheinend auch nicht, denn es passierte erstmal nichts (das kannte ich aber schon vom HM). Nach etwa 12 Minuten setzte sich das ganze ganz laaaaaaaaangsam Richtung Goldelse in Bewegung. Jetzt hätte ich so einen blauen Quader gebraucht - kurzerhand nochmal raus aus dem "Gate" ins Gebüsch und wieder zurück, für mich lief die Zeit ja noch nicht. Das "Tempo" hatte sich noch nicht merklich erhöht, es ging mit Trippelschritten fast bis zur Startlinie, dort kam endlich so etwas wie laufen zustande. Es war 9:17:04 Uhr, die Spitze war da schon beim 6. Kilometer.

Kurz zu meinen Zielen: "ideal war für mich ein 5:50er Tempo, also 4:06, "realistisch" 4:15-4:20 und 4:40 als Minimalziel, das wäre der letzte "Lange" von 32,5km auf 42,2 extrapoliert.

Nachdem ich bisher jeden Wettkampf eher zu schnell angegangen war, kam mir das jetzt unheimlich langsam vor, aber ich wollte den ersten km abwarten, der kam dann mit 6:11. Das waren 20 Sekunden mehr als geplant, deshalb begann ich dann zu überholen. Die nächsten km waren dann 6:02,6:03,6:04,5:50, damit war ich endlich im soll. Jetzt kam aber die erste Wasserstelle, ich brauchte davon nichts, war ja Selbstversorger, so richtig durch kam ich da aber auch nicht, also km 6 in 6:07. Nachdem ich mich von dem ehrgeizigen Ziel verabschiedet hatte, fing mir der Lauf an, Spaß zu machen, es lief schön gleichmäßig. Vor der Kottbusser Brücke dann erstmal ein Schreck, bisher waren eigentlich nur am Alexanderplatz viele Leute gewesen, warum stehen die jetzt alle an unserem Treffpunkt? Unser Austausch klappte aber ganz einwandfrei. Auf der Brücke hatte sich eine Band aufgebaut und entsprechend viele Leute waren da drumrum. Nun war ich also nicht mehr Selbstversorger, an der nächsten Versorgungsstelle schnappte ich mir also so einen Becher mit Iso-Getränk und versuchte beim weiterlaufen zu trinken. Gut: Pappbecher, schlecht: klebrig, schlecht: ich laufe mehreren anderen gehenden Läufern fast in die Hacken. Notgedrungen entschließe ich mich ab jetzt beim trinken auch zu gehen. Wie schnell muß man eigentlich sein, um ein solches Problem nicht mehr zu haben? Die Zuschauerballungen an einigen Stellen sind gewaltig, es macht echt Spaß hier zu laufen und ein paarmal habe ich fast mit den Tränen zu kämpfen. Am Anfang vom Ku'damm höre ich von der rechten Seite "Lokomotive Breath", das gibt nochmal richtigen Auftrieb, ich weiß, daß ich ins Ziel kommen werde. Als die Zuschauermassen dann weniger werden, fällt es mir allmählich doch schwerer, für die beiden Iso-Drinks nach km 35 lasse ich mir schon sehr viel Zeit, das wiederanlaufen nach der Gehpause tut weh, aber immerhin machen Beine und Füße nach ein paar Schritten wieder mit. Eigentlich fehlt mir nichts, es tut mir (fast) nichts weh und es sind nur noch lächerliche 7 km, also weiter. Bei km 37 dann wieder dasselbe Spiel. Warum ich dann bei km 39 nochmal ins gehen gefallen bin? Weiß ich nicht. Kräfte sparen für den Zieleinlauf? Nonsens. Vielleicht wäre hier ein passend geparkter schwarzer Van ganz nützlich gewesen ;-). Nun ja, jedenfalls bin ich noch mit einem Endspurt (letzte 195 m in 58,5 s) ins Ziel gekommen und habe dabei sogar kurz vorm Ziel noch drei Läufer überholt.

Dann bloß raus aus dem Getümmel, bloß wie? 30 Minuten habe ich gebraucht, bis ich Bine wiedergefunden habe. Dann zum drittenmal durch Brandenburger Tor und in die S-Bahn, zurück und ausruhen.

Danke für's lesen bis hier, aber von meinen Ersten muß ich doch schließlich erzählen.

Hier noch die Zwischenzeiten/5km Splits:
5 km 0:30:08
10 km 1:00:06 29:58
15 km 1:29:52 29:46
20 km 2:00:13 30:21
HM 2:07:28
25 km 2:31:17 31:04
30 km 3:02:23 31:06
35 km 3:33:51 31:28
40 km 4:10:01 36:50
Ma 4:24:00 (PB!)


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