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Bericht

Name des Laufes:Bad Pyrmonter Brunnenlauf - Halbmarathon
mehr zum Lauf: VID4889
Datum des Laufes:28.7.2007 (Sat)
Ort:Bad Pyrmont
Plz:D3
Homepage:http://www.badpyrmont-marathon.de/
Strecken:HM 10km
Beschaffenheit:Waldwege, Kies, Straße
Profil:bergig
Wetter:18 Grad, bedeckt
Teilnehmer:im HM ca 500
Name des Berichtenden: Sebastian LID55
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Bericht vom 29.7.2007 (Sun)
30.07.2005. In Bad Pyrmont über 20 km Dritter, anschließend Knieprobleme und eine Halbmarathonbestzeit unter Wert.
29.07.2006. In Bad Pyrmont über 20 km Zweiter, anschließend Knieprobleme, Übertraining, Saisonende und Halbmarathonpläne begraben.
28.07.2007. Bad Pyrmont hat nun einen Halbmarathon statt den 20 km und ich will das Sch...ding endlich gewinnen. Außerdem habe ich heute Geburtstag. Und ich will am 02.09.2007 bei den Deutschen endlich mal fit einen schnellen Halbmarathon laufen! Ja kreuzdammifix - ist das denn zu viel verlangt?

So weit die Theorie, jetzt zur Praxis. Die Strecke in Bad Pyrmont ist weserberglandbergig, offiziell sind es 360 Höhenmeter, inoffiziell spricht man eher von 500. Höhenmeterglättung hin oder her – sie ist auf jeden Fall sauschwer. Die ersten 10 Kilometer geht es immer wieder Rampen steil bergauf, danach Gefälle mit Gegenanstiegen und am Ende der freie Fall mit müden Beinen bis ins Ziel:
http://www.badpyrmont-marathon.de/Streckeninfo/2007HM220707.jpg
http://tinyurl.com/2cyv7h

Dank des strömenden Regens war die Strecke dazu teilweise noch arg aufgeweicht, was das Laufen nicht unbedingt leichter macht. Da war man froh über die Kies- und festen Waldwege, von denen wenigstens das Wasser ablief und keinen Matsch zurückließ. Vor dem Start traf ich beim Einlaufen überraschen meinen alten Teamkameraden Christian, der ohne viel Training einfach mal einen schönen Lauf machen wollte. Mit ihm zusammen ging es dann um 15 Uhr, der Regen hatte passend aufgehört und es war mit 18 Grad angenehm kühl, auf die Strecke. Um uns herum waren noch 3 andere Läufer, einer von ihnen dieses Jahr schon mit einer 1:15. Dabei war auch ein mir unbekannter Läufer im Trikot von Non Stop Ultra Brakel - die sind immer gefährlich. ;-) Auf den ersten Kilometern, die in Serpentinen hoch in den Wald gingen, hatten Christian und ich eine Menge Spaß und den einen oder anderen flappsigen Spruch auf den Lippen – ganz wie früher. So Dinge wie \"Klasse, hier gibts gratis Fango an der Wade - man hab\' ich Spaß!\" und \"keine Sorge, das ist keine Attacke, ich will nur nicht mehr Deinen hochgewirbelten Dreck abbekommen\" fielen. Bei Kilometer 5 liefen wir in 19:30 Minuten bei der ersten Verpflegung durch, trotz der Steigungen ein eher gemütliches Tempo. Nun wurde es aber etwas schneller und das Feld da vorne deutlich übersichtlicher. Bei Kilometer 10, nach nun 38:12 Minuten, war dann der Spaß endgültig vorbei. Der Läufer der Nonstop Ultra übernahm das Kommando und zeigte, dass er vor allem bergab ziemlich gut laufen konnte. Es dauerte nicht lange, da musste dann Christian abreißen lassen und auch die anderen Mitglieder der Spitzengruppe fielen zurück.
Die Passagen bis 15 km, gekennzeichnet von langen Gefällstrecken auf teilweise unangenehm unebenen Waldwegen, waren gekennzeichnet von taktischen Tempospielchen und langem Schritt. Ich hatte teilweise so meine Probleme, meinem Partner zu folgen, wenn er in hohem Tempo bergab flitzte. 16:43 für diese fünf Kilometer zeigt die deutliche Verschärfung des Tempos. Nun wurde es endgültig spannend, die Beine waren bei Km 15 hinreichend müde, um langsam in die entscheidende Rennphase zu gelangen. Aus den letzten beiden Jahren kannte ich die nun folgenden 2 Kilometer sehr gut. Ein ständiges Auf und Ab in 300m-Wechseln. Flotte Gefälle und steile Rampen bis Kilometer 18,5 eignen sich perfekt für Attacken, letztes Jahr verlor ich genau hier das 20 km-Rennen gegen meinen Teamkameraden Thorsten. Ich hatte mich inzwischen etwas von dem hohen Bergabtempo erholt, da hatte ich meine 90 Trainingskilometer diese Woche dann doch deutlich gemerkt. Und ich hatte beobachtet, dass mein Gegner bergan so seine Schwächen zeigte. Die erste Steigung nahmen wir noch gemeinsam, auf dem Gefällstück danach attackierte ich dann. Mit hohem Tempo kam ich unten als Erster um die Kurve herum und lief mit hoher Frequenz in den Gegenanstieg hinein. Tatsächlich konnte ich mich dort ein paar Meter lösen und bei den folgenden Wellen den Abstand kontinuierlich vergrößern. Aber noch war das Loch nicht groß genug. An der letzten Rampe bei Kilometer 18 bis 18,5 gab ich daher noch einmal Vollgas. Jetzt war ich 50 meter weg und mein Gegner resignierte wohl etwas. Bergab rollte ich in Erwartung des endlich eingefahrenen Sieges deutlich entspannter und war mir sicher, dass kein Gegenangriff mehr kommen konnte, zu locker war ich jetzt unterwegs. Kilometer 19 in 3:12, der zwanzigste in 3:04 fast nur bergab und die letzten 1097 Meter in 3:22 – dann konnte ich im dritten Jahr nach 2005 und 2006 in 1:15:44 endlich erschöpft aber glücklich in Bad Pyrmont jubeln!
http://www.badpyrmont-marathon.de/Bilder/Bilder_2007/Bernd_1/bernd_1_213.html
(Auf der Uhr übrigens die Zeit vom parallel noch immer laufenden Marathon.)
Mein Gegner Michael Brand kam etwa eine Minute nach mir ins Ziel.
http://www.badpyrmont-marathon.de/Bilder/Bilder_2007/Bernd_1/bernd_1_216.html
Melonenstückchen mampfen, fachsimpeln und dann: Beine im Seifeneimer waschen und Massage!
Eine tolle Sache: die auf 8 Liegen stattfindende Kneterei von der \"Physiotherapie der m&i – Fachklinik\". Boah war das goil, 15 Minuten Lebensfreude pur! ;-)
http://www.badpyrmont-marathon.de/Bilder/Bilder_2007/Bernd_1/bernd_1_236.html
Sowas will ich immer – heute, Sonntag habe ich so lockere Beine wie noch nie nach einem solchen Wettkampf! Müde, aber absolut entspannt. Klasse!
Christian war in 1:18:57 Vierter geworden. Und das trotz fehlendem Training. Schade, dass er beruflich bedingt Göttingen verlassen musste. Die Siegerehrung war zeitnah, da hat man aus dem letzten Jahr gelernt. Erst wurde Susanne geehrt, die souverän die 10 km der Damen gewonnen hatte, dann wir Halbmarathonis. Ausgelaufen und ab nach Hause – ein gelungener Geburtstagsausflug!
Neben dem hübschen Bad-Pyrmonter-Wassertropfen-Pokal
http://www.drsl.de/seb/sieg.jpg
freue ich mich natürlich vor allem über die Zeit, die zeigt, dass meine Ziele für den 02.09. mit 1:10 vermutlich nicht zu hoch gesteckt sind. Wie viel Zeit man nun auf dieser Strecke genau verliert, kann man nicht richtig rechnen. Wenn ich aber heile durch die nächsten vier Trainingswochen komme, freue ich mich riesig auf das Rennen mit Magnus bei den Deutschen Meisterschaften!

Vielen Dank fürs Lesen,
Sebastian



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