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Bericht

Name des Laufes:Laufsport Linder Frauenlauf
mehr zum Lauf: VID6084
Datum des Laufes:7.7.2007 (Sat)
Ort:Vogt
Plz:D8
Homepage:http://www.laufsport-linder.de/frauenlauf.htm
Strecken:7.7k
Beschaffenheit:Asphalt, befestigte Waldwege, Schotter
Profil:hügelig
Wetter:Sonne
Teilnehmer:560 (laufen)
Name des Berichtenden: crizzy LID74
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Bericht vom 9.7.2007 (Mon)
Frauenlauf in Vogt: wie komme ich auf die Idee?

Nun, ein paar von unseren Mädels waren letztes Jahr da. Stimmung war Klasse, es gab ein tolles Funktionsshirt bei 8 Euro Startgeld. Bis auf eine anfängliche Steigung und entsprechend Gefälle am Ende ist die Strecke flach. Mit 800 Läuferinnen ist das Teilnehmerfeld doch etwas größer, es sollte also auch für mich mal möglich sein, nicht als letzte Läuferin das Ziel zu erreichen. Und vor allem: diesmal haben so einige von unseren Mädels den Lauf auf dem Plan.
Also habe ich mich denn auch angemeldet.

Vor dem Lauf Kurs: 8 Stunden unterrichten und um 6 Uhr schon aufstehen. Außerdem komme ich essenstechnisch und trinktechnisch immer aus dem Gleichgewicht. Dazu habe ich meine Tage. Und irgendwie bin ich sowieso eine lahme Ente.Nach dem Kurs kurz vor zu Hause werde ich durch hupende Hochzeitskonvois vom Überqueren der Straße abgehalten und mein Adrenalin wird schon jetzt sinnlos verpulvert. Okay, reicht alles nicht für ein ordentliches Gejammer. Sind ja nur 7.1 km (das ist kein Schreibfehler, zu diesem Zeitpunkt ist das mein Informationsstand)

Es ist also alles drin oder eben gar nichts. Schauen wir mal. Zu Hause: Kaffee einfüllen, den habe ich den ganzen Tag nicht bekommen. Ein Schälchen Haferflocken mit Banane. Umziehen und meinen Fahrer aktivieren. Nachdem ich den ganzen Kurs über konzentriert und ruhig war, gehen jetzt meine Nerven mit mir durch. Es wird knapp. Und Jürgen hat die Ruhe weg. *augenverdreh*

Kurz nach 17 Uhr sind wir dann in Vogt. Jede Menge Leute laufen rum. Ich finde Claudia, aber die hat Bärbel nicht gesehn und die hat meine Startunterlagen abgeholt. Wie soll ich hier jemand finden? Bei >800 Leuten. Ich rufe auf Bärbels Handy an - umsonst (das ist bei D. im Rucksack und der hört nix im Lärm am Start). Irgendwann habe ich Bärbel dann doch gefunden. Startnummer angesteckt: 256 - eine schöne Zahl!

Kurzer Einschub: meine Ziele!
a) Ganz genial fände ich eine Zeit von 42 Minuten, aber eher unwahrscheinlich.
b) 45 Minuten - das ist realistischer
c) nicht als letzte Läuferin ins Ziel kommen
d) vor den Walkerinnen aber auf alle Fälle!
e) Spaß haben!

Achtung: die Zeitangaben beziehen sich auf die vom Veranstalter auf seiner Homepage angekündigte Strecke von 7.1 k!

Noch 10 Minuten bis zum Start. Ich laufe ein paar m zum Aufwärmen, aber so recht geht es nicht, ich steh voll unter Adrenalin. Dann laufe ich eben auf dem ersten km ein. Also runter an den Start, ich greife noch ein Wasser ab. Die anderen sind nirgends zu sehen. Das obligatorische Frauenlaufaufwärmprogramm ist angesagt. Danach geht alles sehr schnell.

Ich stehe viel zu weit hinten, aber immerhin vor den Walkerinnen, die eine Extrawertung haben und 30 Sekunden nach den Läuferinnen und 30 Sekunden vor den Nordicwalkerinnen auf die Strecke gehen. Ich höre nicht mal den Startschuss. Am Start/Zieltor starte ich die Stoppuhr und eher langsam geht es an. Hoppala, das war zu weit hinten. Aber ich will ja auch langsam anfangen. Nur von joggen war nicht die Rede. Schon im Stadion fange ich an zu überholen. Ich denke mir immer wieder, wenn ich auf eine Gruppe aufgelaufen bin, dass ich hier jetzt ein bisschen verweile, aber schon bin ich wieder vorbei. Es ist echt ein Automatismus. An einer Läuferin vorbeilaufen und dann an die nächste heransaugen. Wie oft habe ich das in den drsl-Berichten gelesen. Fühlt sich gut an. Ich befürchte aber auch, dass ich zu schnell sein könnte. Bin ich auch, wie ich später feststellen werde.

Erstmal geht es mit "Smoke on the water" aus dem Stadion - die Musik muss ich leider hinter mir lassen. Dann in der Sonne den ersten Anstieg zum Wald hoch. Aber es soll dann ja flach sein. Und eben nur etwas mehr als 7 k. Was soll mir da passieren? Ich laufe und laufe. km-Schilder sehe ich nicht. Irgendwann wird es schwerer. Bis zur Verpflegungsstelle bei km 3 will ich aber durchhalten. Das dauert vielleicht mal! Gibt es das? Irgendwann ist es so weit, ich geh, greife 2 Becher Wasser ab. Es ist zwar nicht wirklich heiß, aber doch ungewohnt warm nach den kalten Tagen der letzten Zeit, das macht mir immer zu schaffen.

Kurz hinter der Verpflegung dann ein km-Schild: 4km waren geschafft. 26:20 oder so sagt meine Uhr. Das ist doch ganz schön lange für 4k und dafür, dass ich überzogen habe. Aber vielleicht war ja auch das erste Stück übertrieben langsam. Aber es kann ja nicht mehr weit sein bis ins Ziel. Ich gehe noch ein Stück und lasse mich überholen. Dann setze ich wieder zum Überholen an - klar wieder zu schnell. Aber es macht Spass. Außerdem ist es mir inzwischen doch ziemlich egal. Ich bin schließlich nicht auf der Jagd und schon seit 6 Uhr auf den BEinen.

Disclaimer: Ja, ich weiß, ich bin hier im Wettkampf. Aber an dieser Stelle ist mir schon klar, dass heute nicht alles sondern eher nix drin ist. Also möchte ich nur noch in Würde ankommen.

Ich sammel also wieder Frauen ein. Und dann gehe ich wieder einen Anstieg hoch - nach dem 1. Anstieg war die Strecke eben nicht flach, wie angekündigt, sondern wellte sich im Wald dahin (Vogt liegt im Allgäu, da ist flach etwas anders zu sehen). Der km 5 ist nach ca. 33:15 erreicht, das ist ja echt lahm. Und weiter. Das Schild von km 6 steht noch tief im Wald - komisch, wir müssen doch noch wieder runter zum Stadion und fast eine Runde dort laufen. Hmm. Außerdem kommen mir die km sehr lang vor.

Aber irgendwann gehe ich den letzten Anstieg hoch, ein Zuschauer merkt an, dass es gleich nur noch abwärts geht. Und der Nächste schickt mich 1 km vor dem Ziel auf den Endspurt. Dafür ist es noch zu früh. Aber ich sammle wieder Frauen ein und spiele mein Spiel weiter heran laufen und überholen. An der Hälfte des Weges zwischen Wald und Stadion steht Jürgen und fotografiert mich. Dann läuft er mit und er sagt hinterher, ich hätte auf dem Stück nur Frauen einkassiert und mich nicht überholen lassen. Und ich habe mehrmals gedacht, dass ich eigentlich viel weiter vorne laufen sollte. Ich bin irgendwie schneller, kraftvoller und lockerer als die, an denen ich vorbeilaufe. Andererseits ging vorher doch nicht mehr. Egal. Als ich ins Stadion komme, denke ich, jetzt ist aber Schluss mit dem Spiel - zu weit weg kommen mir meine Vorläuferinnen vor. Aber dann nähern sie sich doch. Ich glaube, die sind rückwärts gelaufen. Ich über hole eine. Bei der nächsten will ich noch anmerken, dass ich jetzt mit ihr zusammen bis ins Ziel laufe, aber da bin ich auch schon vorbei. Noch eine halbe Runde. Die nächste erwische ich bestimmt nicht mehr...

...Dachte ich, aber dann war ich doch dicht dran. Da kommen noch 2 von hinten. Ich würde ja gerne Gas geben, aber die 2 sind schon neben mir und nach vorne ist die Bahn zu. Mist. Ich hänge mich also hinten dran, aber so richtig mithaltn kann ich nicht. Die 2 laufen in 53:18 und 53:19 ein, ich folge mit 53:20. 7 Sekunden Vorsprung auf die Nächste. Direkt hinter dem Zieltor werde ich abgefangen und vom Transponder befreit. Etwas verspätet stoppe ich auch meine Stoppuhr. Huch, das ist ja ne echt üble Zeit. Und wieso fühle ich mich so kaputt? So schnell laufe ich doch im Training und auch noch lockerer. Das passt echt nicht zusammen.

Dann drückt mir ein junger Mann eine Rose in die Hand. Meine restlichen Mädels finde ich auch schnell. Mir läuft der Schweiß in die Augen und sie sind schon wieder völlig frisch und erholt. Außerdem erklärt Bärbel mir, dass die Strecke 7.7 km lang war. Okay, das erklärt, warum es sich so hinzog. Aber die Zeit ist trotzdem übel.

Unsere Jungens machen noch Fotos von uns und dann geht es zum Duschen, der Kuchentheke und Warten auf die Ergebnislisten.

Das dauerte. So langsam interessierte mich doch die genaue Zeit und Platz. Dann war es soweit: Platz 456 von 560 insgesamt, 87. in W45 von 102. Ich habe also 104 Frauen hinter mir gelassen. Das ist eine echte Steigerung!

Die Stimmung insgesamt könnte besser sein, bei der Teilnehmerzahl. Aber immerhin standen überall entlang der Strecke - also auch im Wald - hin und wieder Zuschauer, die uns anfeuerten. Aber wir hatten doch Spaß hinterher. Vorher war eben Hektik und beim Lauf war jede allein, wir hatten uns doch schnell aus den Augen verloren im Startgedränge.

Irgendwann machen sich meine Mädels auf den Heimweg. Jürgen und ich schauen noch ein Stück von der Siegerehrung an. Die älteste Läuferin war 77 und schaffte die Strecke in 1:04:57. Älteste Teilnehmerin war eine 80-jährige Nordic Walkerin. Hut ab! In dem Alter möchte ich auch noch so fit sein!

Fazit:
- für Bestzeiten ist der Lauf nicht geeignet. Es bekommt zwar jeder
nen Transponder ans Bein, aber der interessiert eben erst im Zieleinlauf.
- flach ist relativ
- Stimmung: könnte eben besser sein, ich habe das Gefühl, Frauen sind da
doch etwas verbissen, aber vielleicht ist das auch ein Vorurteil von mir.
- beim nächsten Mal sortiere ich mich am Start weiter vorne ein
- Überholen macht mächtig Spaß
- wenn die anderen wieder mit dabei sind, laufe ich hier gerne wieder

Vielen Dank für's Lesen!


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